@Dannybear Danke für dein ausführliches Beispiel und, dass du dir die Zeit dafür genommen hast. Es ist sehr interessant.
Mir ist dabei u.a. die selbe Frage in den Sinn gekommen, wie Becky.
Was genau hat dich dazu veranlasst, zu sagen, sie ist nicht "Die Eine"? Warum bist du dir so sicher, dass du "weiter suchen" musstest?
Dafür könnte ich jetzt Mal ein paar Beispiele vorlegen:
- Dass ihr Vater keinen deutschen Mann für sie wollte bzw. die unterschiedlichen Kulturen?
- Dass du in deinen vorangegangenen Beziehungen betrogen worden bist?
- Dass sie in ihrer Situation zu hilfsbedürftig für dich war?
- Dass du zu lange Single warst und nun diesen Status nicht mehr so einfach aufgeben kannst?
- Dass du denkst, sie habe jemand besseres verdient als dich?
Mir kam jedoch der Gedanke, dass keiner dieser Gründe tatsächlich zutrifft. Ich habe den Eindruck, dass "Beziehung" für dich inzwischen so dermaßen negativ behaftet ist, dass du dir zwar eine Beziehung wünschst, diese aber nicht leben kannst (weil in deiner Vorstellung "Beziehung" zu viele schlechte Dinge mit sich bringt). Dass dann der Glaube entsteht, dass es "ohne Beziehung" besser wäre. Wenn man also eigentlich nach einer Beziehung sucht, diese aber nicht leben/umsetzten kann, dann hat man Beziehungsangst, oder? Eine Beziehungsangst die sich daraus speißt, dass man schlechte Erfahrungen gemacht hat und vorallem, weil man denkt, eine Beziehung bringt immer "Negatives" mit sich. Ob es nun "Untreue" ist, vor der man Angst hat oder die Angst davor "wieder verletzt zu werden". Da gibt es viele Ängste die man haben kann, wenn man keine Beziehungen mehr führen will. Jemand der sich bewusst dafür entscheidet keine Beziehung zu wollen (ob nun für immer, für ein paar Monate oder sogar Jahre), ist aber noch lange nicht beziehungsunfähig. Ich denke, Beziehungsunfähigkeit ist noch mal was ganz anderes.
Wichtig: Dass sind nur Überlegungen von mir, also keine mutmaßlichen Unterstellungen. Ich schreibe das extra dazu, weil hier im Forum vieles wie eine Unterstellung daherkommt, obwohl man eigentlich nur einen Gedankengang wiedergibt und dieser mehr eine Frage ist, denn eine Unterstellung.
Wie wirst du jetzt in Zukunft bei der Partner-Suche damit umgehen, dass du eine Frau in deinem Leben getroffen hast, der vermutlich keine andere Frau "das Wasser reichen" kann? Oder siehst du das inzwischen anders? Glaubst du, du triffst noch mal eine Frau, die dich so gut kennen wird bzw. um es mal etwas kitschig auszudrücken: die dir direkt in deine Seele blickt?
Ich stelle mir solche Fragen selbst auch. Ich habe schon dutzende Männer in meinem Leben kennengelernt. Ich habe bisher nur zwei solcher Männer getroffen. Der eine, den traf ich vor ca. 6 Jahren und fuhr zur See (Handelsschiff). Als ich schluss machte, verpflichtete er sich für eine 1-Jahres-Tour und suchte das Weite. Mit dem anderen treffe ich mich zur Zeit. Er will auch keine Beziehung. Sieht auch nicht nach einem Happy End aus. Daher stellt sich mir schon die Frage: Was denkt der Gegenüber eigentlich darüber? Ist es nur "einseitig" empfunden, dass man das Gefühl hat, da jemanden besonderes getroffen zu haben? Sieht der andere das völlig anders? Oder gibt es (wie es bei dir den Anschein hat) andere Gründe, warum man einen Menschen "gehen lässt" , der eigentlich richtig für einen ist? Er nennt mich seinen "Lieblingsmenschen", kann aber keine Beziehung mit mir führen. Ich verstehe nicht, was da in einem Menschen in so einem Fall vorsich geht. Das übersteigt irgendwie meinen Horizont. Ich vermute aber, dass der Gedanke "da gibt es in der Zukunft noch eine andere, bessere Frau" da schon eine entscheidende Rolle spielt. Besteht nicht das Risiko, dass man an einem besonderen, einzigartigen Menschen "vorrüber zieht" in der Hoffnung, da kommt noch ein anderer Mensch, der noch besser ist, doch diese Hoffnung sich letztlich "im Sande verläuft" und man sich geiirt hat? Wie gehst du jetzt damit um? Deine Freundschaft Plus ist vorbei. Sie hat einen anderen gefunden. Was bleibt nun für dich am Ende? Ist dir schon mal der Gedanke gekommen (Hand aufs Herz, sei ehrlich), dass du dir vielleicht etwas vormachst, wenn du sagst, dass es die richtige Entscheidung war, sie gehen zu lassen? Vielleicht schmerzt es dich im Nachhinein doch, nur du unterdrückst diesen Gedanken, weil es andernsfalls unerträglich wäre? Oder bist du voll und ganz davon überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben?