Ich finde es wichtig dass die erwünschte Nähe und Beziehungsformat von Anfang an klar definiert wird, damit jeder sofort weiss worauf er sich einlassen wird und ob es machbar ist. Ich habe geäussert dynamische "Fernbeziehung°°" (finde das Wort unpassend, verwende es jedoch zum besseren Verständnis) mit mindestens 50% intensiv zusammen (das heisst bei mir wirklich zusammen und nicht irgendetwas anderes) sein. Zusammen das Bettchen und (fast) alles andere teilen halte ich hier für selbstverständlich, weil es eine Partnerschaft ist und nichts geringeres als das. Wenn ich Partnerschaft sage dann meine ich es auch so und nicht etwa bloss "Kasperletheater", denn ich lebe und liebe stets kompromisslos, ganz egal in welcher Form. Man sollte stets das tun was man ausgesagt hat, das schafft Vertrauen und darauf bauen alle Beziehungen stark auf, sehr simpel eigentlich. Man soll auch nicht nur um die Chance infolge "Um-den-Finger-Wurstlereien" zu verbessern einfach brisante Sachverhalte verheimlichen, denn diese verheimlichte Macken werden einem später oft ganz böse in den Hintern beissen.
Klar, wenn man von Anfang an alle Problemzonen offenlegt sinkt die "Fangquote" beträchtlich, allerdings wird die "Erfolgsquote" stark gesteigert. Liebeshungrige möchten jedoch besser vieles verheimlichen damit er/sie möglichst viele Chancen kriegt. Das kann wie gesagt in die Hosen gehen und zeugt leider von grossem Egoismus. Ich denke jedoch keineswegs dass man sich "schlechter verkaufen" soll als man wirklich ist, jedoch auch nicht besser, sondern so real und naturgetreu... einfach authentisch, wie möglich. Leider halten sich viele Leute für authentisch, künsteln jedoch rum wie krank nur um jemanden zu gefallen. Mit der Zeit wird dieser unfeine Sachverhalt jedoch aufgedeckt und oft gehts danach langsam in die Brüche. Deswegen wie gesagt: Man soll es ohne Umwege so rüberbringen wie es nunmal ist und nicht anders, das erspart allen Parteien unnötige Missgriffe sowie Herzensbrechereien.
°°Gibt für mich keine Partnerschaft "aus der Ferne", sondern nur Freundschaft (Mail- Schul- oder Game-freunde, was weiss ich). Partner ist ein "ganzes" Format und kann nicht bruchteilhaft ausgeführt werden, lediglich mit variablem Nähe-Distanz-Management.
Das übliche Format ist dass beide ganztags oder (meist nur Frau) Teilzeit werkeln gehen, ihr Kind oft bei der Krippe abgeben, und sich meist nur Abends/Morgens und Wochenende/Ferien richtig treffen.
Mit Heimarbeit (nicht vor Ort, das ist sowieso immer mehr out of date) kann man es jedoch auch dynamischer regeln und während der gemeinsamen Zeit die Werkeltätigkeit reduzieren, um es bei der Absenz (wo man das Kind manchmal auch dem Partner mitgeben/überlassen kann) umso stärker auszuführen. Das ist für mich "dynamisches Management", indem man gemeinsame Zeit sowie Werkeltätigkeit bündelt. Dadurch wird alles beim Zusammenkommen intensiver und kein kontinuierliches Rumgedümple. Heutzutage wo immer mehr Mobilität und Flexibilität gefordert ist haben solche Beziehungsarten immer mehr Berechtigung. Insgesamt hat man nicht wirklich weniger Kontakt, es ist allerdings stark variabel ausgelegt.