fafner

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  • #1

Wieviel "Ex" darf noch in der Wohnung sein?

Angeregt durch einen anderen Thread und weil's mir sowieso im Kopf rumgeht, hier nun die konkrete Frage.

Ich habe die Wohnung behalten, den weitaus größten Teil der Möbel, das Auto. Bin grad dabei, die Wohnung zu "entExen". Da hat es genau ein Gruppenbild an einer Pinnwand, wo sie mit drauf ist. Dann allerdings gibt es einen Haufen Reisemitbringsel. In 17+ Jahren sammelt sich was an. Es ist alles ein Teil von mir. Würde mir schon schwerfallen, den "rauszuschneiden".

Die Empfindlichkeit ist ja bei jedem anders. Ich selbst wär da recht großzügig, denke ich. Ok, bei früherem gemeinsamem Sexspielzeug im Schlafzimmer kämen dann wohl doch gewisse Hemmungen auf. :)

Also. Wie sind Eure Erfahrungen, wie die Erwartungen?
 

Leerling

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  • #2
Guten Morgen fafner,

17+ Jahre ist gewiss eine lange Zeit. Außerdem gehören Expartner immer zur eigenen Geschichte dazu. Ich glaube es ist durchaus legitim, sich Erinnerungen zu bewahren, sofern man das möchte. Bei mir kommt es immer darauf an, wie die Beziehung gelaufen ist.
Allerdings habe ich auch einen Freund, der zieht nach jeder gescheiterten Geschichte um und richtet sich neu ein. Das finde ich etwas extrem.
An deiner Stelle würde ich die Dinge behalten, mit denen du schöne Erinnerungen verbindest. Den Rest würde ich entsorgen. Möbel und die Einbauküche können ja nichts dafür :)

Ich habe noch nie von einer Freundin verlangt, dass sie für mich ihre Vergangenheit auslöscht. Die Eltern meiner letzten Ex hatten von ihrer Tochter und deren Mann ein überdimensionales Bild im Wohnzimmer hängen. Die erste Zeit haben sie das immer abgehängt, wenn ich gekommen bin. Irgendwann wurde mir das zu doof :) Es durfte hängen bleiben. Ich fand es aber irgendwie putzig.
Bestimmt habe ich auch noch einen Teil der Sachen aus dieser Zeit. Mit dem Wegschmeißen tue ich mich verdammt schwer, oder ich brauche immer eine gewisse Zeit um Abstand zu gewinnen. Jeder Mensch ist aber anders.
 
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Blanche

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  • #3
Hm - interessantes Thema.

Ich hatte eine Weile noch die gemeinsamen Wohnzimmermöbel - die wir gemeinsam ausgesucht hatten.
Die er bezahlt hatte.
Das hat mich erdrückt.
Er wollte sie mir schenken - ich habe es nicht angenommen und er hat sie abgeholt.
Im Regal stehen 3 Fotobücher - hatte jedes Jahr zum "Jubiläum" eines gemacht.
Die will ich behalten. Das sind einfach 3 schöne Jahre meines Lebens.
Die Partner, die danach kamen, hatten kein Problem damit.
Ich habe sie gefragt, ob das ok ist - wäre auch bereit gewesen, sie "außer Sichtweite" zu stellen.

Jeder Partner hat mich einen Zeitabschnitt meines Lebens begleitet.
Das will ich nicht rausschneiden.
Die gemeinsamen Erinnerungen können doch sowieso nicht gelöscht werden.
Die bleiben im Kopf.
Und das ist doch auch in Ordnung, denn das ist Erfahrung.
Man ist dadurch gewachsen.
Und das kommt dem nächsten Partner in gewisser Weise zu Gute.

Was in der Wohnung übrig bleibt, ist nicht wirklich viel.
Finde es wichtig, mit dem neuen Partner darüber zu reden.
Mir ist wichtig, dass sich ein neuer Partner wohl bei mir fühlt.
Wenn ihn was stören sollte, bin ich bereit, eine Lösung zu finden.

Mir fallen aber sonst noch 2 "extreme" Geschichten zu diesem Thema ein.

Eine Familie verliert durch Krebs die Mutter. Es bleiben 4 Kinder übrig.
(8 bis 16 Jahre). Es hängen Bilder von der Mutter an den Wänden. Ihre Sachen sind noch da.
Eine neue Partnerin kommt 10 Monate nach dem Tod der Mutter - sie schmeißt alles weg.
Die Bilder müssen weg (konnte eines der Kinder "retten" - heimlich in einem Karton verstaut).
Schwierige Situation.

Eine Freundin von mir findet unter dem Bett ihres Freundes eine Kiste mit Erinnerungen ihrer Vorgängerin.
Sie öffnet sie (ja ja die Privatsphäre) und findet u.a. einen alten gebrauchten Schwangerschaftstest.
Nun - schwierig!
 

Pit Brett

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  • #4
Zitat von fafner:
Also. Wie sind Eure Erfahrungen, wie die Erwartungen?
Ich weiß ja nicht, was für ein Einrichtungstyp Du so bist. Sind die Sachen dageblieben, weil DU die Hütte gestaltet hast? Oder bist Du insoweit mehr so der Durchschnittsmann, dessen Umgebung immer noch die Handschrift der Ex trägt? In letzterem Fall kann das für Frauen mit ausgeprägter Wahrnehmung inakzeptabel sein, komplett inakzeptabel. Da hilft nur der Umzug ... oder ein anderer Frauentyp.

Sonst: Schlafzimmer komplett, Bettwäsche, und alles was dazugehört -- weg damit. Alltagskrempel (Geschirr, Besteck und die anderen Dinge, die einem dauernd begegnen) auch weg. Gemeinsame Erinnerungen dagegen wie der selbstgeklauten Buddha aus Burma, die gefaketen Giacomettis und so Zeugs gehören auch zur eigenen Geschichte. Deren (großer) Teil ist die Ex, und ich fände es geradezu einen Verrat, sie zu verbergen. Gruppenbilder an der Pinnwand sind aber sicher nicht erhaltungswürdig ...
 

Blanche

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  • #5
Zitat von Pit Brett:
Sonst: Schlafzimmer komplett, Bettwäsche, und alles was dazugehört -- weg damit. Alltagskrempel (Geschirr, Besteck und die anderen Dinge, die einem dauernd begegnen) auch weg.

Echt jetzt?
Hui - was für Kosten! (Also je nachdem, wie viele Partner schon da waren!)
Und - naja - dann kann man ja auch das Sofa wegwerfen...
Oder den Küchentisch...
Oder das Auto - oder die Rücksitze entfernen ;-)

In erster Linie, geht es darum, dass ich mich in der Wohnung selbst wohlfühle.
Wenn Du keine Gabel mehr benutzen möchtest, weil Du weißt, dass sie mal damit gegessen hat.
Hm. Ja - dann ist das so.
Dann muss das weg.
Tust Du das für den neuen Partner oder für Dich?
Erwartest Du das dann auch vom neuen Partner?
Das fühlt sich wirklich wie komplettes ausradieren an, oder?

Es ist wichtig für eine neue Beziehung, die alte "verarbeitet" zu haben.
Das fängt im Kopf an.
Und in wie weit sich das in der Wohnung auswirkt - ist sehr individuell.
 

Heike

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  • #6
Es könnte einen Zusammenhang zwischen dem Wegwerfverhalten bezüglich der Einrichtungsgegenstände und dem Wegwerfverhalten bezüglich der (Ex)Partner geben.
Alles neu macht der Mai.
 

fafner

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  • #8
Zitat von Pit Brett:
Sind die Sachen dageblieben, weil DU die Hütte gestaltet hast? Oder bist Du insoweit mehr so der Durchschnittsmann, dessen Umgebung immer noch die Handschrift der Ex trägt?
Wir waren da beide eher pragmatisch-rational. Ideen kamen vielleicht eher von ihr, rein in die Wohnung kam nichts, was ich nicht gewollt hätte.
Da hilft nur der Umzug ... oder ein anderer Frauentyp.
Dann ganz klar nur letzteres.

Alltagskrempel (Geschirr, Besteck und die anderen Dinge, die einem dauernd begegnen) auch weg. Gemeinsame Erinnerungen dagegen wie der selbstgeklauten Buddha aus Burma, die gefaketen Giacomettis und so Zeugs gehören auch zur eigenen Geschichte. Deren (großer) Teil ist die Ex, und ich fände es geradezu einen Verrat, sie zu verbergen.
Kapier ich gar nich. Würde es eher umgekehrt machen. "Verrat an der Ex" - ich stelle mir grad vor, wie Du die "Neue" durch die Wohnung führst und dann entrüstest sagst, "soll ich etwa meine Ex verraten?" Kommt das gut?

@Blanche - "Finde es wichtig, mit dem neuen Partner darüber zu reden." Woohoo, diese Idee gefällt mir. Bin immer wieder platt, wieso ich selbst nicht auf die naheliegenden Dinge komme. :)
 

Pit Brett

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  • #9
Zitat von Pit Brett:
... und ich fände es geradezu einen Verrat, sie zu verbergen ...
Zitat von fafner:
Kapier ich gar nich. Würde es eher umgekehrt machen. "Verrat an der Ex" - ich stelle mir grad vor, wie Du die "Neue" durch die Wohnung führst und dann entrüstest sagst, "soll ich etwa meine Ex verraten?" Kommt das gut?
Ein Missverständnis. Erstens würde man so nicht reden. Zweitens meine ich die Ex, die als Person nicht verleugnet werden soll. Ich kenne Typen, die behaupten nach vier Kindern und fünfundzwanzig Jahren, sie und die Ex hätten ja eigentlich nie zusammengepasst -- ohne auf die die Idee zu kommen, was sie damit Entsetzliches über sich selbst sagen. Erinnerungsstücke gehören zum Leben des übrig Gebliebenen, auch wenn sie aus einem gemeinsamen Erlebnis stammen ...
 

fafner

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  • #10
Zitat von Blanche:
Ich hab doch nur 'n Zweisitzer. :)
In erster Linie, geht es darum, dass ich mich in der Wohnung selbst wohlfühle.
Sauwohl.
Wenn Du keine Gabel mehr benutzen möchtest, weil Du weißt, dass sie mal damit gegessen hat.
Wuah, strange, die Vorstellung, es gäbe so Leute. :-/

@Pit - so versteh ich's.
 
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monday

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  • #11
Hallo Fahrer! Ich beantworte dir hier deine Frage. Er hat die Bilder von ihr im Wohnzimmerschrank hinter einem anderen gestellt. Und das grosse Bild mit der Aufschrift "Ich liebe Dich"war doch zu sehen. Dann die zwei Zahnbürsten im Bad. Die Erklärung war "eine für vor dem Waschbecken und die andere für unter der Dusche". Ja ich war beeindruckt von so viel Phantasie ;-)
Und jetzt zu dir. Ich würde nicht alles weg schmeißen. Ich würde aber auch nicht erzählen was man wann mit ihr zusammen gekauft hat. Die Wohnung soll dir gefallen und du sollst dich da wohl fühlen. Ist dir die Tapete zu bunt änder es. Lass es wenn es dir gefällt und du nicht deswegen nur an sie denkst. Ich persönlich war radikal. Hab alles mit und mit mir neu und gebraucht angeschafft und fühle mich viel wohler.
 
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Ninamaus

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  • #12
Erinnert an „Habt ihr noch Kontakt zum Ex“. Wäre noch zu kombinieren mit „ob und wann was von einem ehemaligen Partner erzählen“, gab es neulich doch auch hier wenn ich mich recht erinnere.

Auf einem meiner Bücherregale steht neben vielen anderen Fotos jeweils eines der (bisher drei) Männer, die ich geliebt habe. Mein Vater versteht das gar nicht, meine Mutter findet das toll und meine Schwester etwas schräg aber zu mir passend. Freunde und Bekannten sind da auch nicht einer Meinung, was sie davon halten ;-)

Von meinem Ex-Ehemann (1986 - Trennung 1999, Scheidung 2001) habe ich noch heute im Wohnzimmer ein Dekorationsstück, das er mir zu Jugendzeiten selber angefertigt hat und das einfach nur toll dahin passt, wo es ist. Ich habe und benutze noch heute einiges, was aus dem damaligen Haushalt stammt (hierunter meine super Küchenmesser oder die „guten“ Gläser). Ich habe viele Erinnerungsstücke, hierunter Geschenke, Fotos und alle Briefe, die er mir jemals geschrieben hat, bei der Haushaltsauflösung damals in einen Karton gepackt und den seither nicht wieder geöffnet, steht in meinem Keller. Der hat immerhin schon vier Umzüge überlebt. Und vieles wurde seinerzeit zurück gelassen von mir oder auch entsorgt. Ich hatte die Wohnung übernommen und ein paar Monate später dann aufgelöst, von den Möbelstücken damals existiert heute nur noch ein Teil der alten Küchenschränke, die in einem HWR stehen.

Bei meinem Ex-Lebensgefährten (2000 – 2012) bin ich aus unserem gemeinsamen Haus ausgezogen und habe meine jetzige Wohnung fast komplett neu eingerichtet. Es gibt somit so gut wie nichts, was „belastendes“ Indiz sein kann, bei einem Teelichthalter werde ich vermutlich nicht gefragt werden wo ich den herhabe. Ich konnte bei meinem Auszug mitnehmen was ich haben wollte an Mobiliar / Inventar und das habe ich getan. Das Haus ist noch immer unser gemeinsames Eigentum und, siehe vorher, so einiges aus der gemeinsamen Zeit vorhanden. Seine Freundin (sie war der Trennungsgrund, wohnt aber nicht bei ihm) hat damit, so wie ich es beurteile kein Problem. Natürlich hat er ein paar Veränderungen vorgenommen, das ist für mich eine völlig normale Entwicklung und verbinde ich nicht mit einer „Entsorgung“ der Ex. Wenn er etwas nicht mehr haben will, was wir gemeinsam angeschafft haben werde ich gefragt, ob vielleicht ich es haben will bevor es auf der Müllhalde landet. Auch meine Erinnerungsstücke an ihn habe ich bei meinem Auszug in einen Karton gepackt, der bei mir im Keller steht.

Und vom bisher letzten (2014) steht ein Geschenk gut sichtbar auf meinem Sideboard in der Küche. Ist ebenfalls wie obiges Stück nicht als „vom Ex“ erkennbar und sollte somit auch kein Thema sein hinsichtlich stehen lassen oder nicht. Es täte mir leid aber wäre nicht unmöglich, es aus einem solchen Grund in den Keller zu tragen, weil ich es auch noch benutze und mag. Wegwerfen würde ich es nicht. Andere Erinnerungsstücke gibt es wenige und sind ebenfalls in einer Schachtel im Keller.

Es bliebe bei mir und meiner Wohnung also in Summe unter Umständen ein Gespräch über drei Fotos ;-) Ich würde diese Bilder sicherlich, wenn sie ein Problem darstellen und man(n) mir das vernünftig sagt, außer Sichtweite packen, wegwerfen käme für mich niemals in Frage. Ich mag es sie dort stehen zu haben, weil auch diese Menschen Teil meines Lebens sind und ihre unauslöschlichen Spuren darin hinterlassen haben.

Woher das Lieblingsbild an Wand stammt, woher die Möbel sind oder Blumentöpfe oder Handtücher, ob die Muscheln und Steine im Regal aus einem gemeinsamen oder alleinigen Urlaub sind … Ich würde eher nicht auf die Idee kommen das überhaupt zu fragen und habe auch selber derartige Fragen nicht gestellt bekommen bisher. Ich habe kein Problem damit, wenn noch „Ex“ zu sehen ist (vor allem nach einer längeren Beziehung), es auch Fotos gibt (anhand derer man doch prima dem Anderen die eigene Lebensgeschichte erzählen kann) etc.. Ich wäre wohl eher befremdet, wenn überhaupt nichts zu sehen wäre und es würde irgendwas fehlen und regelrecht unvollständig sein. Das Maß, also wie viel und was von einem Ex / gemeinsamen Dingen und Erinnerungen noch herumsteht oder liegt, das muss jeder selber finden. Stichwort „sich damit wohlfühlen“. Für mich ist ein Zuhause Ausdruck / Eindruck der Person (bei mir zum Beispiel gibt es viel und überall „Nina“ und halt auch hier und da ein „Nina pluss Person X“). Ich möchte einen Eindruck von der Person und ihrem bisherigen Leben bekommen, wie man noch zu einem Ex steht und der entsteht eben auch durch solche Äußerlichkeiten. Und zu einem anderen Teil durch die Geschichte, die ich zum gemeinsam geklauten Buddha erzählt bekomme. Oder warum kein Sexspielzeug zum Ausprobieren in der Nachttischschublade liegt ;-)
 

fafner

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  • #13
Zitat von monday:
Er hat die Bilder von ihr im Wohnzimmerschrank hinter einem anderen gestellt.
Na ja, meine Bald-Ex-Frau hatte auch noch ein Hochzeitsalbum aus erster Ehe. Hat mich nicht gestört, sie hat nicht darin geblättert. :) Es war eben nur vorhanden. Ich wüsste jetzt nicht mal, ob ich noch hier irgendwo 'n Album von uns hätte...
Ich würde aber auch nicht erzählen was man wann mit ihr zusammen gekauft hat.
Meine Sprachregelung ist, "das hab ich von da und dort".
Lass es wenn es dir gefällt und du nicht deswegen nur an sie denkst.
Während und nach der akuten Trennung hab ich nur ein einziges mal in der Wohnung eine Spur von Traueranfall bekommen. Das war "draussen" viel öfter der Fall. Und mit der Anmeldung bei PS war es ganz weg. :)
 
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  • #14
Von mir aus darf einiges da sein, auch im Sinne von "harmonisch im Lebensfluss sein" und nicht gezwungen werden, am Leben herumzuradieren.
Aber der Umgang "wie" mit dem "was" ist natürlich auch noch wichtig : tauchen Fotos zum Beispiel als Arrangement innerhalb einer Fotowand auf, gibt es einen Schrein oder steht was auf dem Nachttisch...
Nochmal anders, wenn Kinder da sind. Da fände ich es höchst ätzend, wenn alles "bereinigt" wird...
Und in der Gefriertruhe möchte ich natürlich auch nicht auf Überreste der Ex stoßen....;-)))

Es einfach ansprechen ist sicher der beste Weg. Merkwürdig finde ich das bewusste Verschleiern - "hat mir jemand geschenkt" oder so.... Was ist so schlimm daran, die Vergangenheit zu erwähnen ? Da frage ich mich dann entweder, ob da noch was anderes versteckt wird oder ob das eines Tages mit mir auch passieren wird, dass ich totgeschwiegen werde als hätte ich nie existiert....

P.S. Ich habe eine Wand mit vielen eher ungewöhnlichen Fotos, die man teilweise als Außenstehender nicht verstehen kann. Ein Rahmen ist leer. Der steht für die Zukunft und alles was noch kommen kann.
 
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Howlith

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  • #15
Zitat von fafner:
Ich habe die Wohnung behalten, den weitaus größten Teil der Möbel, das Auto. Bin grad dabei, die Wohnung zu "entExen".
Also, ich musste ja das Haus verlassen. Und habe schnell festgestellt, dass ich mich von allem trennen will. - Einiges ging gleich auf den Müll, einiges wartet in einem Karton im Keller auf seine Wiederentdeckung und der Rest (Möbel etc) wird nach und nach ersetzt. Ich glaube, dass ich das für mich und meinen Neuanfang gebraucht habe.

Sie hat es wohl genau so gemacht ... und ich finde es ok so!

Wenn ich in den Wohnungen der Frauen hingegen "Hinweise auf die Vergangenheit" finde, ist das für mich idR sehr spannend. (Um Kühltruhen mache ich hingegen einen Bogen ...)
 

fafner

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  • #17
Zitat von Howlith:
Wenn ich in den Wohnungen der Frauen hingegen "Hinweise auf die Vergangenheit" finde, ist das für mich idR sehr spannend.
Ja ne. Geht mir auch so. Frauen mit Vergangenheit sind interessanter. Besonders wenn mal verheiratet, erst recht wenn für längere Zeit. :)
 
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  • #19
Vergangenheit interessiert mich allenfalls, alsdass mir mehrere kurzjährige Beziehungen unangenehm auffielen, ist mir aber noch nie passiert.

Ich bin auch aus dem Haus und es hatte schon eine gewisse Härte, Weil die letzten >10 Jahre sehr viel an Hütte und Garten passiert war und wir es uns zusammen eingerichtet hatten.
In der Konsequenz habe ich nur das Nötigste mitgenommen und mich komplett neu - und zur Abwechslung mal bedingungslos - eingerichtet.
Obwohl es wunderschön war, fällt es mir nicht schwer das sein zu lassen. Das mache ich mit Meiner wieder und es wird für uns wieder schön.
Meine Ex bleibt Teil meines Lebens, aber materielle Erinnerungen brauche ich nicht.
 

fafner

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  • #20
Zitat von Mohnblume:
Echt nicht, jetzt?
Ich such halt was längerfristiges. Und der Gedanke ist natürlich der, daß jemand, der das bereits ausgewiesen hat, dies auch in Zukunft eher vermag. Garantie gibt's keine, logisch. Und eigentlich bin ich ja auch gegen zu viele Vorfestlegungen. Schränkt die Optionen ein.
Aber ich kenn auch 'n Haufen langjährige Singlefrauen in meinem Alter, da ist die Vorstellung einer Partnerschaft ziemlich grusig... :-/
 

Dreamerin

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  • #21
Ich musste nach der Scheidung das gemeinsame Haus verlassen. Habe aus finanziellen Gründen einen Großteil der Möbel mitgenommen. Doch ich merkte schnell, dass sich ein neues wohlfühlgefühl in der neuen Wohnung nicht so recht einstellten wollte. Das Ganze ist nun 13 Jahre her. Alle Möbel sind erneuert, nichts erinnert direkt mehr an meinen geschiedenen Mann. Das finde ich gut so. Ich hasse ihn nicht, er ist Teil meines Lebens, aber wenn wir uns zufällig auf der Straße begegnen, grüßen wir uns höflich und das war's. Niemand würde denken, dass wir viele gemeinsame Jahre hatten und ein Kind zusammen haben. Danach habe ich nie wiedergibt jemandem zusammen gelebt. Hatte aber eine achtjährige Fernbeziehung, die vor drei Jahren zerbrach. Von ihm gibt es nichts bleibendes in der Wohnung, weil wir nicht zusammen gelebt haben. Insofern ist alles noch "jungfräulich" und ohne "Altlasten". Sogar das Bett, dass ich im letzten Jahr als letztes Möbelstück neu gekauft habe, wurde bisher nur von mir allein genutz.....;-).... Es ist alles alles beriet....... :)
 
D

Deleted member 4363

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  • #22
Echt nicht......ehrlich!
Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Und ich glaube, da ist auch ein Denkfehler dabei. Ich könnte mir z. B. vorstellen, dass Menschen die in wirklich langjährigen Beziehungen leben, dort evtl. nur verharren, weil sie Angst vor dem Alleinsein haben, oder vor dem finanziellen Ruin, oder oder.....
Und ich könnte mir vorstellen, dass eine Frau die einige(oder mehrere:)) kürzere Beziehungen hinter sich hat, in dir den Partner des lebens findet und sich ein Leben mit dir wünscht.

Was mich brennend interessiert sind die gruseligen Beziehungsvorstellungen, die dich so abschrecken. Beschreib doch mal, bitte.
 

fafner

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  • #23
Zitat von Dreamerin:
Sogar das Bett, das ich im letzten Jahr als letztes Möbelstück neu gekauft habe, wurde bisher nur von mir allein genutzt.....;-).... Es ist also alles bereit....... :)
Das ist ja erfrischend offenherzig. Schreibst Du aber so nicht in Dein Profil, ne...? :)
Zitat von Mohnblume:
Echt nicht......ehrlich!
Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Und ich glaube, da ist auch ein Denkfehler dabei. Ich könnte mir z. B. vorstellen, dass Menschen die in wirklich langjährigen Beziehungen leben, dort evtl. nur verharren, weil sie Angst vor dem Alleinsein haben, oder vor dem finanziellen Ruin, oder oder.....
Kann schon sein. Bei mir war es nicht so. :)
Und ich könnte mir vorstellen, dass eine Frau die einige(oder mehrere:)) kürzere Beziehungen hinter sich hat, in dir den Partner des lebens findet und sich ein Leben mit dir wünscht.
Ja, Du hast mich ja schon überzeugt! Ich, ein Mann, hab Dich, eine Frau, verstanden. Ist das nicht wunderbar? :)
Was mich brennend interessiert sind die gruseligen Beziehungsvorstellungen, die dich so abschrecken. Beschreib doch mal, bitte.
Grusig. Das ist schwiizerdütsch und heisst alles mögliche (negative) und ist schlecht zu übersetzen.
Eine Partnerschaft beinhaltet auch schon eine Menge Kompromisse. Je länger jemand Single ist und diese nicht eingehen muss, und umso älter man wird, desto unflexibler wird man. Das gilt für Männer natürlich genauso wie für Frauen. Es ist einfach so, dass ich keine langjährige Singlefrau kenne, mit der ich mir eine Partnerschaft vorstellen kann. Die tun ja so schon schwierig, wenn man nur mal in einer Gruppe wandert. Eben grusig, besser kann ich's net beschreiben. :)
 
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lone rider

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  • #24
Ich nehme nichts mit, nur die Erinnerungen. Nie wird man ein schlechtes Wort über sie hören. (Sie, die Frauen.)
Vermutlich bin ich einer der letzten romantischen Eklektiker. Das macht mir nichts aus. Ich habe sie geliebt und sie haben einen Platz in meinem Herzen. Ich habe eine Vergangenheit und eine Zukunft.
Und wenn eine Frau einen Mann ohne Vergangenheit will, dann soll sie sich einen schnitzen.
Was frau jedoch nicht finden wird, ist eine Gedenkstätte oder ein Museum des Stillstands.
Und das sage ich nicht so fluffig dahin. Auf einem Berg wäre ich fast krepiert. Er war groß. Sehr groß.
 
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  • #26
Zitat von Pit Brett:
Sonst: Schlafzimmer komplett, Bettwäsche, und alles was dazugehört -- weg damit. Alltagskrempel (Geschirr, Besteck und die anderen Dinge, die einem dauernd begegnen) auch weg. .
Du scheinst gut zu verdienen. Wenn ich mir vorstelle, bei jedem PartnerInnenwechsel das gute Meissen zu entsorgen, wird es mir ganz schummerig.
 

equinox

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  • #28
Wer glaubt, er müsse alles Materielle entsorgen, um damit seine Trennung - auch vor sich selbst - zu belegen, hat sich nie getrennt.
 

gala13

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  • #29
Ein oder eine Ex gehört dazu, sonst wäre man nicht hier. Allerdings sollten sich die Spuren der Vergangenheit im angemessenen Rahmen halten, und der Ex nicht überall präsent sein.
 

Sabina

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  • #30
Zitat von equinox:
Wer glaubt, er müsse alles Materielle entsorgen, um damit seine Trennung - auch vor sich selbst - zu belegen, hat sich nie getrennt.
ob man das so pauschal sagen kann? Dennoch fragt man sich, warum so rabiat mit Gegenständen umgegangen wird. Man hat doch nicht nur schlechte Zeiten miteinander gehabt.