Erinnert an „Habt ihr noch Kontakt zum Ex“. Wäre noch zu kombinieren mit „ob und wann was von einem ehemaligen Partner erzählen“, gab es neulich doch auch hier wenn ich mich recht erinnere.
Auf einem meiner Bücherregale steht neben vielen anderen Fotos jeweils eines der (bisher drei) Männer, die ich geliebt habe. Mein Vater versteht das gar nicht, meine Mutter findet das toll und meine Schwester etwas schräg aber zu mir passend. Freunde und Bekannten sind da auch nicht einer Meinung, was sie davon halten ;-)
Von meinem Ex-Ehemann (1986 - Trennung 1999, Scheidung 2001) habe ich noch heute im Wohnzimmer ein Dekorationsstück, das er mir zu Jugendzeiten selber angefertigt hat und das einfach nur toll dahin passt, wo es ist. Ich habe und benutze noch heute einiges, was aus dem damaligen Haushalt stammt (hierunter meine super Küchenmesser oder die „guten“ Gläser). Ich habe viele Erinnerungsstücke, hierunter Geschenke, Fotos und alle Briefe, die er mir jemals geschrieben hat, bei der Haushaltsauflösung damals in einen Karton gepackt und den seither nicht wieder geöffnet, steht in meinem Keller. Der hat immerhin schon vier Umzüge überlebt. Und vieles wurde seinerzeit zurück gelassen von mir oder auch entsorgt. Ich hatte die Wohnung übernommen und ein paar Monate später dann aufgelöst, von den Möbelstücken damals existiert heute nur noch ein Teil der alten Küchenschränke, die in einem HWR stehen.
Bei meinem Ex-Lebensgefährten (2000 – 2012) bin ich aus unserem gemeinsamen Haus ausgezogen und habe meine jetzige Wohnung fast komplett neu eingerichtet. Es gibt somit so gut wie nichts, was „belastendes“ Indiz sein kann, bei einem Teelichthalter werde ich vermutlich nicht gefragt werden wo ich den herhabe. Ich konnte bei meinem Auszug mitnehmen was ich haben wollte an Mobiliar / Inventar und das habe ich getan. Das Haus ist noch immer unser gemeinsames Eigentum und, siehe vorher, so einiges aus der gemeinsamen Zeit vorhanden. Seine Freundin (sie war der Trennungsgrund, wohnt aber nicht bei ihm) hat damit, so wie ich es beurteile kein Problem. Natürlich hat er ein paar Veränderungen vorgenommen, das ist für mich eine völlig normale Entwicklung und verbinde ich nicht mit einer „Entsorgung“ der Ex. Wenn er etwas nicht mehr haben will, was wir gemeinsam angeschafft haben werde ich gefragt, ob vielleicht ich es haben will bevor es auf der Müllhalde landet. Auch meine Erinnerungsstücke an ihn habe ich bei meinem Auszug in einen Karton gepackt, der bei mir im Keller steht.
Und vom bisher letzten (2014) steht ein Geschenk gut sichtbar auf meinem Sideboard in der Küche. Ist ebenfalls wie obiges Stück nicht als „vom Ex“ erkennbar und sollte somit auch kein Thema sein hinsichtlich stehen lassen oder nicht. Es täte mir leid aber wäre nicht unmöglich, es aus einem solchen Grund in den Keller zu tragen, weil ich es auch noch benutze und mag. Wegwerfen würde ich es nicht. Andere Erinnerungsstücke gibt es wenige und sind ebenfalls in einer Schachtel im Keller.
Es bliebe bei mir und meiner Wohnung also in Summe unter Umständen ein Gespräch über drei Fotos ;-) Ich würde diese Bilder sicherlich, wenn sie ein Problem darstellen und man(n) mir das vernünftig sagt, außer Sichtweite packen, wegwerfen käme für mich niemals in Frage. Ich mag es sie dort stehen zu haben, weil auch diese Menschen Teil meines Lebens sind und ihre unauslöschlichen Spuren darin hinterlassen haben.
Woher das Lieblingsbild an Wand stammt, woher die Möbel sind oder Blumentöpfe oder Handtücher, ob die Muscheln und Steine im Regal aus einem gemeinsamen oder alleinigen Urlaub sind … Ich würde eher nicht auf die Idee kommen das überhaupt zu fragen und habe auch selber derartige Fragen nicht gestellt bekommen bisher. Ich habe kein Problem damit, wenn noch „Ex“ zu sehen ist (vor allem nach einer längeren Beziehung), es auch Fotos gibt (anhand derer man doch prima dem Anderen die eigene Lebensgeschichte erzählen kann) etc.. Ich wäre wohl eher befremdet, wenn überhaupt nichts zu sehen wäre und es würde irgendwas fehlen und regelrecht unvollständig sein. Das Maß, also wie viel und was von einem Ex / gemeinsamen Dingen und Erinnerungen noch herumsteht oder liegt, das muss jeder selber finden. Stichwort „sich damit wohlfühlen“. Für mich ist ein Zuhause Ausdruck / Eindruck der Person (bei mir zum Beispiel gibt es viel und überall „Nina“ und halt auch hier und da ein „Nina pluss Person X“). Ich möchte einen Eindruck von der Person und ihrem bisherigen Leben bekommen, wie man noch zu einem Ex steht und der entsteht eben auch durch solche Äußerlichkeiten. Und zu einem anderen Teil durch die Geschichte, die ich zum gemeinsam geklauten Buddha erzählt bekomme. Oder warum kein Sexspielzeug zum Ausprobieren in der Nachttischschublade liegt ;-)