Meine Erfahrung ist und war, daß Gemeinsamkeiten eine wichtige Basis für eine Beziehung bilden oder können. Es muss nicht zu 100% übereinstimmen und das erwarte ich auch gar nicht. Ich hatte auch schon "Gegensätze ziehen sich an" Beziehungen in meinem Leben. Die waren toll die erste Zeit, weil der Mann einfach so grundlegend anders war als ich selbst. Nach einiger Zeit (Wegfall der Rosa Brille) zeigte sich, dass die Diskrepanzen doch zu gross waren in Ansicht, Einstellung und Vorlieben (mit Vorlieben meine ich nicht nur Bett sondern generell was man mag oder nicht mag). Wenn 2 permanent in die gegensätzliche Richtung wollen geht das nicht gut ;-) . Und ich hatte dabei damals nicht ewig Lust Kompromisse einzugehen und meine eigenen Bedürfnisse ewig zurück zu stecken.
Priorität?
Gute Frage. Habe ich eine oder welche... ? Hm, Harmonie - aber das muss kein Friede-Freude-Eierkuchen wir sind ja soooo toll übereingestimmt sein. Harmonie entsteht durch gegenseitiges Verständnis, Respekt und Toleranz füreinander. Dazu muss man in einigen Basics einfach die gleiche Einstellung an den Tag legen. Und vor allem, ganz wichtig: Die gleiche Sprache sprechen. Offen und ehrlich sollten beide sein, auch wenn die Ehrlichkeit sich manchmal schmerzhaft anfühlen kann. Mein Ex-Mann war jemand, der nicht in der Lage war über Probleme zu sprechen und war da auch nicht offen für. An dieser Wand habe ich mir immer den Schädel eingerannt und kam kein Stück weiter, was mich frustrierte. Es fängt aber auch schon bei kleinen Dingen des Alltags an. Beispiel: Was schaut man gern im Kino oder TV...Worüber kann man lachen. Kann der Mann über die gleichen Dinge lachen? Status Humor? Wenn man gemeinsam über etwas lachen kann ist es direkt um so schöner. Oder wenn man gern die gleichen Genre im Kino oder TV schaut auch. Ein Diskussionspunkt weniger ;-) Bei den Hobbies sind gemeinsame Hobbies auch von Vorteil, muss es aber nicht. Persönlicher Freiraum ist nämlich meiner Meinung nach auch sehr wichtig.
Intensität?
Bereits geschrieben - muss keine 100% Übereinstimmung sein, aber die Basis sollte gut sein.
Kopf + Herz/Bauch?
Das kann ich Dir gar nicht beantworten, da mein Kopf und mein Bauch getrennt funktionieren und je nach Situation der eine oder andere Teil die Führung übernimmt. Meine Intuition ist vermutlich zu erst an der "Unfall"-Stelle bis der Kopf übernimmt. Manchmal tragen beide auch einen Kampf aus ;-) Aber das bin ich gewohnt und am Ende entscheidet die Ratio bei Unentschieden.
Gedanken über die Kontinuität?
Wer es nicht erlebt hat kann es nicht beurteilen.Und ich würde mich dann ewig fragen: War es nicht zu wagen richtig? Meist gibt hier mein Bauch das erste Signal. Und dann entscheidet die Ratio ob oder ob nicht. Wenn das der Fall ist frage ich auch nicht ob es richtig war, ich weiss es dann einfach. Wäre ich im ersten Moment mit dem Kopf dabei würde ich mir selbst im Wege stehen, weil man Kopf sehr gedankenlastig sein kann.
Fazit: Ich würde niemals wieder einen total gegensätzlichen Partner haben wollen. Ob Gemeinsamkeiten da sind spüre ich. Sind sie nach der rosaroten Phase auch noch da ist es perfekt. Es ist aber kein Garant für eine dauerhafte Partnerschaft und dessen bin ich mir bewusst.Ich muss mich mit und bei dem Mann wohlfühlen, so daß ich das Gefühl habe angekommen zu sein. (So viel habe ich glaube ich noch nie geschrieben ;-))