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  • #31
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

es ist mir gerade zu mühsam einzelne Dinge zu zitieren.
Darum eine kurze Erläuterung zu Seh/Hörbeeinträchtigung und Schwerbehinderung, bez. Sichtbarmachen von Beeinträchtigungen.
Brillenträger sehen mit Brille nicht automatisch 100 %. Ich zum Beispiel nur 60%. Das heißt, dass ich zum Beispiel beim Bäcker die Schilder am Regal hinter der Verkäuferin nicht erkennen kann und nachfragen muss. Dieses Sehvermögen entspricht laut Tabelle einem Schwerbehindertengrad von 10%. - Was aber völlig uninteressant ist, weil mit das nichts nützt.
Ich habe auf den Hinweis, dass ich etwas nicht lesen könnte, auch schon dumme Kommentare bekommen wie: dann kaufen sich sich doch eine neue Brille. Dann weise ich halt darauf hin, dass trotz Brille eben nicht mehr rauszuholen ist.
Und wenn jemand ein Hörgerät trägt, heißt dass nicht, dass er auf dem anderen Ohr gut hört, sondern es kann eben auch heißen, dass er auf dem Ohr schon komplett ertaubt ist. Wenn das Hörgerät gut sichtbar ist, kann das helfen Missverständnisse zu vermeiden und man muss sich nicht ständig erklären. Die Kinder, die ich mit Hörgeräten kennengelernt habe, hatten durchwegs bunte, weil alles andere nach "Oma und Opa" aussieht und Zahnspangen sind bei den KIndern ja auch bunt! Hörbeeinträchitgungen sind genauso vielfältig wie Sehbeeinträchtigungen, so einfach ist das halt nicht: Hörgerät rein und ich höre alles in der richtigen Lautstärke und Deutlichkeit. Brille auf und ich sehe alles scharf und in der richtigen Größe .....
 

Betty599

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  • #32
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

ich Weis wie du dich fühlst habe auch ein schränkungen nicht mit dem höhren sondern allgemein körperlich. so ald jemand es merkt oder man wirt angesprochen ob man körperlich gesund ist man sagt nein ist man an VIELEN orten oder auch bei fast allen leute unten durch weil heut zu tage die menschen mit behinderungen oder handycaps nicht mehr da zu gehören und man schauen mus wo man bleibt. Ich kann nur sagen am besten ist es immer wen man von anfang an sagt was man hat oder was ist und wen das gegenüber findet man mus den kontakt abbrechen dan lass es das machen dan warst du es nicht wert die person kennen zu lernen und so merkst du ob man zu dir steht oder nicht. ich habe sehr viel enteuschung durch machen müssen und werde auch nochmehr durch machen ob ich es will oder nicht. lass den kopf nicht hängen und bleib am besten auffrecht und erlich da kommst du am besten durch im leben.
 
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  • #33
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

@Betty599:

Ich kann Dich gut verstehen, da ich selbst ein Handicap habe (Ileostoma). Dieses Handicap beeinträchtigt mich zwar im Alltag nicht (ich treibe zum Beispiel viel Sport), aber es ist für viele Menschen trotzdem ein Ausschlusskriterium.

Bei einer Singlebörse für Menschen mit Handicap war ich schon mehrfach angemeldet - ohne nennenswerten Erfolg. Nun habe ich jüngst rund 360 Euro für eine Premium-Mitgliedschaft bei Parship investiert, aber große Hoffnungen mache ich mir nicht.

Ich habe schon einige Frauen kennengelernt, die sagten, dass man sich toll mit mir unterhalten kann und dass ich ein interessanter Mensch bin. Auch für meine Interessen und Einstellungen gab es viele Komplimente. Aber an einer Beziehung mit mir war keine der Frauen interessiert. Das ist für mich auch keine Überraschung. Denn wenn sich mehrere Faktoren unglücklich miteinander verketten, liegt die Chance, einen Partner oder eine Partnerin zu finden, nur knapp über null Prozent. Wäre es anders, würde es in Deutschland nicht zwei Millionen erwachsene Menschen geben, die unfreiwillig (!) noch nie eine Beziehung hatten.
 

Mentalista

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  • #34
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

Zitat von McDreamy:
Wie würdet ihr bei eurem Gegenüber reagieren, wenn er eine solche körperliche Einschränkung hat?

Bei mir im Haus wohnt ein junges Pärchen, wo sie taub-stumm ist und er ähnliche Probleme haben muss, aber sich halbwegsverständlich artikulieren kann. Sie liest mir von den Lippen ab. Vor Weihnachten haben die Beiden ein Baby bekommen, sind ein ganz süsses Pärchen.

Wenn ich eine so große körperliche Einschränkung hätte, würde ich mich im ähnlichen Umfeld bewegen, um einen passenen Partner zu suchen. Allerdings sollte ein kleines Hörgerät kein Grund sein, jemanden abzulehnen. Ich hätte damit überhaupt kein Problem.
 

Elli

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  • #35
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

Zitat von Mentalista:
Bei mir im Haus wohnt ein junges Pärchen, wo sie taub-stumm ist..

Der Begriff "taub-stumm" ist 1.faktisch falsch und 2.nicht mehr zeitgemäß - ähnlich wie N.ger oder Eskimo.

...sie ist gehörlos - und stumm ganz sicher nicht, das ist niemand (du verstehst nur ihre Sprache nicht)
 
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Nettmann

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  • #36
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

Zitat von Elli:
Der Begriff "taub-stumm" ist 1.faktisch falsch und 2.nicht mehr zeitgemäß - ähnlich wie N.ger oder Eskimo.

...sie ist gehörlos - und stumm ganz sicher nicht, das ist niemand (du verstehst nur ihre Sprache nicht)

OT!
@Elli
Hallo Elli,
ich halte ehrlich gesagt irgendwie so gar nichts von der permanenten und willkürlichen "Anpassung" der Sprache wegen "political correctness "
Dazu erlebe ich leider immer zu oft, dass die gleichen Menschen, die ein Problem mit dem Wort "Negerkuss" haben, gleichzeitig sich über die Menschen, die der Begriff im Wortstamm beschreibt, sehr negativ verhalten.
Aber gut, ich kann auch sagen Schoko-Kuss.
Ich denke, so wie die Beschreibung ihres Erlebens war, würde ich bei Mentalista nicht davon ausgehen, dass sie eine abfällige Meinung über ihre Nachbarn hat.
Ich frage mich manchmal, was für sprachliche Klimmzüge ich regelmäßig vollziehen soll, um nicht in die "political correctness "-Falle zu tappen.
Ist es diskriminierend "Schwarzer" zu sagen? Die Hautfarbe stimmt ja sicher so nicht.
Soll ich sagen "Mensch afrikanischen Ursprungs"? "Bezeichnung für Menschen mit dunkler Hautfarbe": Wäre für Ureinwohner Australiens auch diskriminierend, da ihre Identität nicht berücksichtigt würde.
Bin ich Weißer? Kommt darauf an...
Nein, bin ich nicht. Meine Hautfarbe ist nicht annähernd so. Kommt jemand auf die Idee den Begriff zu vermeiden, als Diskriminierung anzusehen?

Soll ich sagen gehörloser Mensch, bei dem die sprachliche Ausdrucksfähigkeit kaum möglich ist? Es gibst da ja sicher auch die Abstufungen, die Mentalista beschrieben hat. Und weiterhin kann ich von mir sagen, dass ich auch Gehörlose zu meinem Bekanntenkreis zähle. Diese haben aber alle eher ein Problem damit, wie sie behandelt werden, als damit, dass jemand sie als "taubstumm" bezeichnet aber nicht verkrampft mit ihnen umgeht.

Nettmann
p.s. trotzdem danke, dass du darauf hinweist, man weiß ja nicht, bei wem man mit diesem unbedarft gewählten Ausdruck "taub-stumm" noch so aneckt...
 

Mentalista

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  • #37
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

Zitat von Elli:
Der Begriff "taub-stumm" ist 1.faktisch falsch und 2.nicht mehr zeitgemäß - ähnlich wie N.ger oder Eskimo.

...sie ist gehörlos - und stumm ganz sicher nicht, das ist niemand (du verstehst nur ihre Sprache nicht)

Danke für die Hinweise.
 

Andre

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  • #38
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

Zitat von Connaissance:
Nun habe ich jüngst rund 360 Euro für eine Premium-Mitgliedschaft bei Parship investiert, aber große Hoffnungen mache ich mir nicht.
Nun warte doch erstmal ab, wie es läuft. Wie du hier sehen kannst, fällt auch anderen der/die "Richtige/n" nicht vor die Füße.
 

Satjamira

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  • #39
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

Zitat von Connaissance:
Bei einer Singlebörse für Menschen mit Handicap war ich schon mehrfach angemeldet - ohne nennenswerten Erfolg. Nun habe ich jüngst rund 360 Euro für eine Premium-Mitgliedschaft bei Parship investiert, aber große Hoffnungen mache ich mir nicht.

Ich habe schon einige Frauen kennengelernt, die sagten, dass man sich toll mit mir unterhalten kann und dass ich ein interessanter Mensch bin. Auch für meine Interessen und Einstellungen gab es viele Komplimente. Aber an einer Beziehung mit mir war keine der Frauen interessiert.


Dann hast du ja noch ein Jahr Zeit und einiges ist möglich.

Auch Menschen ohne sichtbares Handicap haben oft wenig Glück und werden dann wegen einem lächerlichen Grund "aussortiert".
Ich unterhalte mich mit vielen Menschen im Leben toll und man könnte denken, dass doch daraus eine Partnerschaft entstehen könnte, das ist aber noch lange kein Grund dass es weiter geht. Es braucht noch andere Faktoren und die bestimmt nicht alleine der Kopf.
 
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  • #40
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

Zitat von Satjamira:
Ich unterhalte mich mit vielen Menschen im Leben toll und man könnte denken, dass doch daraus eine Partnerschaft entstehen könnte, das ist aber noch lange kein Grund dass es weiter geht. Es braucht noch andere Faktoren und die bestimmt nicht alleine der Kopf.

@Satjamira:

Darüber bin ich mir Klaren. Zudem werden viele Signale nonverbal gesendet. Trotzdem glaube ich, dass eine gute Kommunikation zumindest ein guter Anfang ist.

Letztendlich kann man eben nichts erzwingen.

Gruß
Connaissance
 
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  • #41
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

Fehlsichtigkeit sowie Schwerhörigkeit als körperliche Behinderung zu bezeichnen ist mehr als albern.
Generell halte ich Menschen die Behinderungen, egal welcher Art, mit Vorbehalten entgegentreten für beschränkt und engstirnig, was ebenfalls auf ihre Intelligenz schliessen lässt (vielleicht eine grössere Behinderung, als die von ihnen dafür gehaltene).
Ich hatte immer mit gehandicapten Menschen zu tun und war während der Schulzeit ziemlich heftig in eine gehörlose Frau verliebt. Für mich sind Menschen mit solchen Handicaps, die sich völlig frei, ungezwungen und erfolgreich in unserer Gesellschaft bewegen, sehr stark und mutig. Genau wie Ausländer, die sich so einiges anhören und gefallen lassen müssen (ich lebe selbst im Ausland und weiss wovon ich spreche).
Die gering ausgebildete Eigenschaft einiger, nicht über den Tellerrand blicken zu können ist das eigentliche Problem.
 

Nettmann

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  • #42
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

Zitat von Kiss_slowly:
Fehlsichtigkeit sowie Schwerhörigkeit als körperliche Behinderung zu bezeichnen ist mehr als albern.
[...]

Hallo Kiss_slowly, ich gebe dir bei deinen anderen Aussagen weitestgehend recht. Allerdings ist es meines Erachtens etwas sinnfrei, extreme(!) Fehlsichtigkeit oder Schwerhörigkeit nicht als körperliche Behinderung zu betrachten, da es die Menschen sehr wohl behindert, sie an manchen Dingen schwer oder gar überhaupt nicht teilhaben lässt. Für sie kann es neben der Unbequemlichkeit durchaus lebensbedrohende Folgen haben, wenn sie z.B. ein herannahendes Fahrzeug nicht früh genug wahrnehmen. Nicht ohne Grund gewährt unser Staat diesen Menschen auch den entsprechenden Behinderten-Status, nicht um zu diskriminieren, sondern um ihnen zu helfen.
Ob die Hilfe in der Form immer gut und ausreichend ist, manchmal vielleicht etwas zu viel des Guten, steht auf einem anderen Blatt.

Nettmann
 
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  • #43
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

Hallo nettmann,

ich meinte mit albern eigentlich die Tatsache, wie viele Menschen mit Gehörlosigkeit oder Fehlsichtigkeit umgehen (und auch mit anderen Handicaps). Als wären diese Menschen aussätzig.
Dass es für sie, abhängig von der Schwere, eine Behinderung gemessen am "normalen" Leben ist ... nunja. In gewisser Weise schon. Abhängig vom Schweregrad meistern sie jedoch ihr Leben besser als so mancher "normale".
 
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  • #44
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

Zitat von Nettmann:
Hallo Kiss_slowly, ich gebe dir bei deinen anderen Aussagen weitestgehend recht. Allerdings ist es meines Erachtens etwas sinnfrei, extreme(!) Fehlsichtigkeit oder Schwerhörigkeit nicht als körperliche Behinderung zu betrachten, da es die Menschen sehr wohl behindert, sie an manchen Dingen schwer oder gar überhaupt nicht teilhaben lässt.

Nettmann

Danke, Nettmann!
Zu Fortbildungen, die weiter weg stattfinden und mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen sind, muss ich am Vortag anreisen und mir vor Ort ein Hotelzimmer nehmen, weil ich im Dunkeln nicht Autofahren kann. Zu Hause muss ich mir, wenn kein Stadtbus mehr fährt ein Taxi nehmen. Ich fühle mich dadurch sehr wohl behindert! Kostet mich ja von Zeit zu Zeit auch einiges!
 

Viola

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  • #45
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

Zitat von Kiss_slowly:
…. Die gering ausgebildete Eigenschaft einiger, nicht über den Tellerrand blicken zu können ist das eigentliche Problem.

Einige haben aber genau über den Tellerrand geschaut und somit auch ihre eigenen Schlüsse gezogen. Ich würde es z.B. nicht engstirnig finden, sich für eine Abtreibung zu entscheiden, wenn bestimmte Behinderungen diagnostiziert werden. Diese Vorbehalte kann ich sehr gut nachvollziehen.
 
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  • #46
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

Wenn Frau Dr. Merkel rausfindet, wer ihr die Vaseline unter die Krücke geschmiert hat, gibt es ein mörderisches Theater.
 
G

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Gast
  • #47
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

Ich datete letztes Jahr einen Mann mit zwei Hörgeräten. Das war keine Einschränkung oder irgendwie komisch oder so. Kommt bestimmt auf das Gegenüber an, wie locker mit "Andersartigkeiten" umgegangen wird.

Nur hatte ich das Problem, dass er teils sehr leise sprach und zusätzlich noch nuschelte. Da war für mich dann schnell die Frage, ob ich auch ein Hörgerät benötigte :-D

Aus uns beiden wurde aus anderen Gründen nichts.

Herzlichst. Servus
 
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  • #49
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

Zitat von Andre:
Nun warte doch erstmal ab, wie es läuft. Wie du hier sehen kannst, fällt auch anderen der/die "Richtige/n" nicht vor die Füße.

@Andre:

Es ist dann ein kleines Wunder geschehen und ich habe bei Parship eine Freundin gefunden.

Vom ersten Kontakt bei Parship bis zum ersten Treffen sind mehr als zwei Monate vergangen. Beim zweiten Treffen haben wir uns geküsst und es ging dann auch noch weiter.

Mit meinem Handicap (Stoma) hatte sie nie ein Problem.

Wir waren etwa sieben Monate ein Paar.

Leider hat sie am vergangenen Wochenende unsere Beziehung beendet, da die unter Bindungsangst leidet, die mit ihrer Angststörung zusammenhängt.

Gemeinsam mit ihr habe ich einige der schönsten Glücksmomente meines Lebens erlebt.

Nun hoffe ich, dass ich nochmal eine Freundin finde, die gut zu mir passt.

Gruß
Connaissance
 
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Irrenhaus

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  • #50
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

Ich sehe das sehr gelassen mit einer körperlichen Behinderung an einem möglichem Partner. Perfekt ist eh keiner, ich auch nicht;)
Man sollte dies wenn es nicht sichtbar ist, es vorher mal ansprechen. Der Rest kommt von alleine.
Wenn´s passt dann passt es auch trotz einer Behinderung :)
 

Bauhaus

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  • #51
AW: Wie reagiert ihr auf körperliche Behinderung eurem Gegenüber?

ich muß ganz ehrlich zugeben, daß mich gewisse Behinderungen abschrecken würde. Es tut mir leid für die Betroffenen, aber es ist etwas ganz anderes, ob im Laufe einer stabilen und gewachsenen Beziehung eine Behinderung auftritt oder ob man jemanden erst frisch kennenlernt, dem ein Bein fehlt.
 
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  • #52
Vor ein paar Wochen hatte ich diesen Thread hier gelesen und spontan gedacht, Hörgerät - ist doch kein Problem. Zumal ich einen sehr witzigen Kollegen habe, der 2 Hörgeräte hat und wir morgens, bevor er sie einschaltet, immer ein bisschen rumblödeln mit selbstausgedachter übertriebener Zeichensprache.

Gestern nun hatte ich ein Date mit einem Mann, von dessen Hörbehinderung ich nichts wusste.
Dieser Mann hatte leider wirklich eine massive Einschränkung. Das betraf nicht nur das Hörvermögen, sondern auch die Lautbildung. Offenbar durch fehlende Rückkopplung war seine Sprache extrem verstümmelt. Ein Gespräch war nicht möglich. Wir haben uns beide nicht verstanden. Da kam nix in Fluss. Ich habe ständig nachfragen müssen und an seinen Nicht-Reaktionen habe ich erkannt, dass er oft auch nichts mitbekam.
Für mich ist Kommunikation sehr wichtig. Ich liebe Wortspiele, Schlagfertigkeit und verbale Albereien. Ja, ich hätte vorher telefonieren sollen. Selbst schuld.

Ich war viele Jahre mit einem impotenten Mann zusammen, das war auch eine Einschränkung, aber keine, die eine erfüllende Partnerschaft in Frage stellte.

Für mich muss der Austausch miteinander gewährleistet sein. Und eine Portion Selbstironie beim Gegenüber macht mir den Umgang leichter.
Für mich jedenfalls war der gestrige Abend extrem frustrierend. Und ich denke, eine Hörschädigung in diesem Umfang ist eine Behinderung.
 

IMHO

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  • #53
Körperliche Behinderungen können ja in einer Vielzahl von Varianten und vor allem Schwere auftreten. Hier werden lediglich vermeintliche "Lappalien" diskutiert. Brille, Hörgerät, fehlender kleiner Finger.

Was aber, wenn der potenzielle Partner, den man noch nicht persönlich kennengerlent hat und der die Schwere seines Handicaps noch nicht genannt hat, sich beim Treffen als Rollstuhlfahrer oder Querschnittsgelähmter "outet"?

Okay, ist nicht sehr realistisch, weil auch der Gehandicapte kein großes Interesse daran hätte, seine Behinderung zu verschweigen, da er beim späteren Kennenlernen mit einer Art Schock bei seinem Gegenüber rechnen muss.

Aber rein hypothetisch.....
 
 

MTwain87

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  • #54
Hallo miteinander,

ich leide seit meinem 17ten Lebensjahr an einer relativ starken Gehbehinderung die auf den 1 Blick nicht zu erkennen ist. Das macht sich dadurch bemerkbar das ich seit 10 Jahren weder schnell gehen noch laufen kann, (beim laufen das ziemlich komisch aussieht ist nach 10 Metern Aufgrund starker Schmerzen Schluss) da mein Bein nicht mit genug Blut versorgt wird. Langsames spazieren ist für mich derzeit das höchste der Gefühle, von Anfangs 100 Metern schmerzfrei hab ich mich mittlerweile auf etwa 1,5 km gesteigert, wobei sobalds eine minimale Steigung gibt werden aus den 1,5 km auch schnell wieder 50 m...

Wobei es durch viel hartes Training immer besser wird, also kein Grund für Mitleid, das mag ich auch garnicht ;)

Mit lange stehen siehts ähnlich aus, Gleichgewichtsgefühl de facto nicht vorhanden, bei einem Date mit jemandem den ich auf der Straße o.Ä. kennengelernt habe bringe ich das immer schon früh zur Sprache, die Reaktionen sind unterschiedlich wobei gefühlt doch eher das es den meisten nicht so viel ausmacht, wobei ich auch schon 2 Frauen hatte die mich wortwörtlich stehengelassen haben nachdem ich das erzählt habe.

Hier bei Parship wo ich meine ersten Onlinedating-Erfahrungen mache habe ich mir vorgenommen es zur Sprache zu bringen sobald es richtung Date geht, mein erstes Date steht bald an, die Frau hat es sehr locker aufgenommen und war sehr dankbar für meine Ehrlichkeit was mich auch sehr gefreut hat.
 

Malaguena

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  • #55
Ich hätte prinzipiell erstmal keine Probleme mit einer körperlichen Behinderung beim Gegenüber. Rollstuhl finde ich nicht schlimm.
Es kann allerdings sein, dass ich während einer Beziehung meine Meinung revidieren muss. Ich hatte einfach noch nie eine Beziehung zu einem Menschen mit einer Körperbehinderung, daher habe ich keine Ahnung, wie es wirklich ist.
Ein Ausschlusskriterium von vornherein wäre es aber keinesfalls.