Deine Kernfrage ist, ob man Leidenschaft lernen kann. M.E. kann man Leidenschaft nicht erlernen, denn es ist eine Emotion. Die hat man in sich ( gelebt), oder man hat sie irgendwann unterdrückt (kann man wieder erwecken). Oder man hat sie nicht (dann ist es fast unmöglich sich dazu zu bringen Leidenschaft zu entwickeln).
Ich würde eher an anderer Stelle ansetzen und zwar an dem Punkt " Früher oder später fühlt die Partnerin sich nicht ausreichend geliebt". Im Laufe des Tages hattest Du geschrieben, daß Du 0 Instinkt hast (bei den Signalen der Frau) und Du zu verkopft bist. An diesen Dingen kannst Du arbeiten. Wir haben zwar öfters Themen hier, wo deutlich wird, wie verschieden Mann und Frau sind und daß Frauen eine komplett andere Wahrnehmung haben als Männer. Dies hat zur Folge, daß eine Frau ihre Signale einfach verschlüsselt und der Mann niemals auf die Idee käme, hinter der scheinbar unscheinbaren Bemerkung würde mehr stecken. Frauen sind oft kein Stück klar und gehen Umwege, um einem Mann zu sagen, was sie eigentlich wollen. Da kann man Dir als Mann keinen Vorwurf machen. Schau mal, ob es eine Art Coaching gibt bezüglich der Sprache der Frau. Jede Frau ist zwar anders, aber alle haben wir eines gemeinsam: Wir senden unterschwellige Signale, zwischen den Zeilen quasi. Vielleicht gibt es da so etwas.
Stichwort verkopft: Wäre es nicht ein erster kleiner Schritt in diese Richtung, zu überdenken, wie Du handelst in der Beziehung. Bist Du aufmerksam? Sagst Du schon mal, dass das Essen lecker war. Oder etwas schön hergerichtet ist. Kleine Dinge, die man honoriert. Umarmungen? Nähe? Kannst Du "Ich liebe Dich sagen", einfach so ohne einen grossen Moment zu haben? Bist Du ein kommunikativer Mann, oder eher ein Mann der wenigen Worte, die Deiner Meinung nach aber stellvertretend sind für Liebe + Nähe?
Wenn ich zb mich nicht ausreichend geliebt fühle, dann würde ich damit meinen, daß zu wenig Gefühl gezeigt wird. Niemals würde ich damit aber meinen, daß mir zu wenig Materielles gegen wird. Kannst Du Deine Partnerin in Dein Inneres sehen lassen und lässt Du sie nah kommen? Oder bist du da eher verschlossen?
Noch etwas möchte ich Dir sagen. Es ist gut bei sich zu beginnen und sich selbst zu hinterfragen, wenn man etwas ändern möchte. Du möchtest etwas ändern und Du willst bei Dir anfangen. Das ist konstruktiv von Dir. Destruktiv wäre es aber, wenn Du jetzt die alleinige Schuld bei Dir suchen würdest und vor allem , wenn Du nun beginnen würdest von Dir als schlechten Menschen zu denken. Nur, weil die Frau sich entliebt hat heisst das nicht, daß etwas mit Dir nicht stimmt. Du bist zu dem Menschen geworden, der Du heute bist. Jedes konstruktive Auseinandersetzen beim Scheitern der Liebe kann einen ein Stück weiter bringen in der Selbstfindung. Es kann einen verändern in eine positive (wenn man Defizite im Handeln erkennt und erfolgreich in eine andere Bahn lenkt) , aber auch in eine negative Richtung (wenn man verbittert wird und wütend). Bleib auf dem Weg Dich zu beleuchten, aber mach es nicht ohne Hilfe. Freunde können helfen (Deine alte Freundin zb heute), Ablenkung (Dein Haushalt heute). Doch berücksichtige vielleicht doch eine Hilfe in Form einer Therapie, wie Du es selbst bereits in einem anderen Thread erwähnt hast. Wenn Du allein nicht auf des Rätsels Lösung kommst, dann wird es jemand anderes für Dich können. Jemand, der fachlich auf dem Gebiet versiert ist. Du musst definitiv nicht allein durch die Hölle der quälenden Fragen nach dem Warum oder Wie.
Ich hoffe, daß meine Worte nicht zu wirr waren, da ich sehr müde bin und k.o. von der (du weisst ja) Sinusitis. Ohne ein paar Worte an Dich wollte ich aber nicht ins Bett und nun sinds weit mehr als ein paar Worte geworden. Bleib stark fafner.