Die meisten Mädchen werden von ihren Müttern und den Frauen ihrer Familie darauf gepolt, ihre Sexualität wie einen Schatz zu hüten, sich szs. nicht an den erstbesten zu "verschenken". Es heißt dann wohlwollend und "gut gemeint", das ist etwas Besonderes, du darfst dich nicht einfach so hergeben, warte bis der Richtige kommt. Für ein Mädchen wird das zum Dogma. Dieses Dogma durchzieht quasi das komplette Leben einer Frau, ohne dass es ihr bewusst wird, dass es sich um eine Verbiegung ihrer Natur handelt. Dieses Dogma besteht aus einer Vorstellung von einer einzigen großen Liebe, die entweder wie der Blitz einschlägt und das Leben dann um 100% verändert, oder man "arbeitet" sich durch mehrere Beziehungen hindurch, bis der tatsächlich Richtige kommt. Sexualität wird als die Krönung der Liebe betrachtet, deshalb wird sie sparsam verteilt, solange der Mann nicht als der eine wahre angesehen wird. Aus meiner Sicht ist dies ein von den Frauen selbst auferlegter Keuschheitsgürtel und paradoxerweise ein wesentlicher Punkt, in dem sich Frauen selbst an der Emazipation hindern. Die Anti-Baby-Pille, das Wahlrecht, die eigene Entscheidung über Schwangerschaft oder nicht, sind wichtige Punkte die die Frauen sich erkämpft haben, und doch behindern sie sich selbst in einem ganz wesentlichen und wichtigen Punkt ihrer persönlichen Entwicklung. Und das geht noch nicht einmal von Männern aus, sie indoktrinieren sich selbst.
Ich spinne mal weiter. Die so "geimpfte" Frau sucht als Mädchen die große eine Liebe. Junge Frauen wollen Beziehung und Romantik, junge Männer wollen Sex und Geborgenheit. Ich unterstelle den Frauen jetzt ganz frech, dass Mütter ihre Töchter auf irrwitzige Weise in die Irre führen und ihnen ein Traumbild mit auf den Weg geben, das von Männern weder erfüllbar, noch realistisch ist, und dass Sexualität wie eine Art Belohnung angewandt werden soll, einzig an den Richtigen wohlwollend verschenkt. Ich hoffe, die Frauen sehen mir meine direkten Worte nach, ich will niemanden verletzen und jeder, der sich mit dieser Lebensweise wohl fühlt, dem gönne ich es. Aber ich denke, dass Frauen sich selbst daran hindern sich einfach hinzugeben, dem Strudel zu überlassen, dem "Risiko", sich auf einen Mann einzulassen, ohne vorher abgecheckt zu haben, ob denn auch eine Beziehung mit ihm in Frage käme. Wir ersticken die aufkeimende Verliebtheit, ein Flämmchen von Interesse, oder einfach nur Freundschaften aus denen sich später mehr entwickeln könnte, im Keim, weil wir diesem Bild von der großen, einen Liebe hinterher jagen und uns auf Sex nur dann einlassen, wenn wir sicher sein können, dass der Mann es wert ist sich ihm hinzugeben.
Ist das nicht schade?
Liebe und Zuneigung ist nicht vom Status des Mannes abhängig, nicht vom Zustand seiner Wohnung oder der Farbe seines Pullovers, auch nicht von seinem Haarschnitt. Sie passiert oft unverhofft da, wo wir es nicht vermuten, ja sogar da, wo wir sie für lächerlich halten - und bam! Da ist es passiert und man will es nicht wahrhaben. Dann fängt wieder dieser irre Reigen von Abwägungen an, statt sich einfach treiben zu lassen, zu genießen, Zuneigung zu geben. Ich glaube, dass Männer in dieser Hinsicht noch "naturbelassener" sind. Es heißt oftmals, Männer können Sex von Liebe trennen, Frauen weniger. Ich glaube, das ist ein Irrtum. Ich glaube, dass Männer eher in der Lage sind sich auf Spontanes einzulassen, zu genießen und sich ggf. auch gehen zu lassen, ohne gleich eine Bindung für´s Leben zu planen. Männer, ich sage euch was, das ist eine gute Eigenschaft.
Die meisten Frauen gehen aber nach dem Schema ihrer bereits in der Kindheit indoktrinierten Muster vor, sie checken den Mann auf Werte ab, ob es sich lohnt ihn näher drankommen zu lassen. Frauen denken zu viel nach, wägen zu viel ab und überlegen zu lange, ob wir bereit sind etwas zu geben. Wenn es beim mindestens dritten Date nicht geknistert hat, war´s nicht der Richtige. Dann lieber leise zurückziehen, er wird es schon merken, dass ich nichts von ihm will. Und weiter geht die Suche nach der einen, großen Liebe, die es wert ist, dass man sich ihr hingibt. Ich verwende hier natürlich etwas übertrieben bildhafte Szenen und Worte, das Ganze geht natürlich in subtiler, oftmals leiser und unbewusster Weise von statten. Es fühlt sich hoffentlich keine Frau hier von mir angegriffen, denn das ist nicht mein Ziel und und es ist kein Aburteilen, sondern eine bedauernde Betrachtung. Ich freue mich für jede Frau, die hier und jetzt sagen kann, so bin ich nicht.
Was bleibt am Ende für die Männer? Diese Zusammenhänge zu verstehen und sich dadurch nicht entmutigen zu lassen. Es ist kein Geheimnis, dass junge und knackige Frauen auf Männer verführerisch wirken, aber leider geht mit der Jugend und Frische meist auch das Grüne hinter den Ohren einher. Die meisten jüngeren Frauen suchen nach der großen Liebe und sieben rigoros aus. Es gibt sie dennoch, die gereiften Frauen, die zu sich selbst gefunden haben und die Mechanismen durchschauen, die sie irreleiteten. Sie sind selbstbewusst und leben ihre Liebe, ohne den Partner binden zu wollen. Diese Frauen gilt es zu finden, sie sind da. Gebt nicht auf nach ihnen zu suchen. Die Liebe (zwischen Mann und Frau) auf den ersten Blick bezweifle ich eh. Verlangen auf den Blick hingegen ist nicht selten, hat aber nichts mit Liebe zu tun. Das ist etwas ganz anderes. Es kommt, wie schon gesagt, meist unverhofft, wenn man es am wenigsten erwartet.