Ma Reike, ich betrachtete das eher scherzhaft. Du kannst alle daten! Ich finde es ohnehin sinnvoller, sich erst zu daten und dann zu überlegen, ob man sich wohlfühlt miteinander und, ob mehr werden kann. Also erst daten, dann filtern. Die meisten machen das umgekehrt.
Aber erst, wenn ich den anderen kenne, kann ich beispielsweise auch einschätzen, wie sich sein Beruf auf sein Leben auswirkt oder welche Einstellung er zu seinem Beruf hat. Mir ist es nämlich wichtig, dass derjenige seinen Beruf mit Leidenschaft ausübt und diesen nicht von sich selbst abspaltet. Jemand, der seinen Beruf so ausführt und sagt, der habe nichts mit seinem Leben zu tun und sein Beruf sei ihm egal, den finde ich häufig echt fad. Ich finde es schade, wenn man die Möglichkeit nicht nutzt, sich einen Beruf auszusuchen, den man toll findet und dessen Ausübung sich auf das ganze Selbst auswirkt, auf sein komplettes Leben. Jeder kann doch alles werden, was er möchte. Wenn man dann aber über Jahre in einem Beruf bleibt, der einem egal ist oder den man gar schrecklich findet, dann finde ich das antriebslos und uninspirierend. Also, ich finde nicht nur den Beruf eines Menschen interessant, sondern auch seine Einstellung dazu. Man kann auch dabei herausfinden, wie mutig einer ist. Hat einer, der seinen Beruf nicht mag, den Mut, ihn zu wechseln oder verharrt er darin.
Man erzählt sich ja in Gesprächen auch viel darüber, was man alles erlebt hat an den letzten Tagen oder Wochen. Dann erzählt man doch auch ganz viel vom Arbeitsplatz. Also wirkt es sich doch auf die Kommunikation und somit indirekt auch auf die Beziehung aus, welchen Beruf man wie ausübt, weil da Geschichten entstehen, über die man sich dann erzählt und zusammen lacht, staunt, den Kopf zerbricht, ...