chava

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  • #1

Weihnachten . . . Anekdoten und Gedanken

In einem Monat ist ja schon Heiligabend!

Deshalb hier jetzt mal ein Weihnachtsthread für 2018.

Habt ihr kleine Geschichten zu erzählen über Weihnachten ?
* Kindheitserlebnisse, als Eltern, von Enkeln oder sonstwas ?
Einfach schön . . . oder traurig . . . claro auch besinnlich.
* Über Freundschaft, Liebe und Enttäuschungen.
* Weihnachtsbräuche bei euch, oder aus anderen Kulturen.
* Bewegende Posts hier aus dem Forum.
* Briefe, die ihr gerne mal schreiben würdet im RL,
oder furchtbar gerne geschrieben hättet, an Menschen,
die schon verstorben oder leider nicht mehr erreichbar sind;
mit Dank, Lob, Kritik und Tadel . . . logo auch an Foristen . . . :)
* Alte und neue Weihnachtsgedichte.
* Gelesenes oder Gedanken, zum Fest - oder Konsum.
- und - und - und . . .

Halt ein kleines Weihnachts-Forum-Buch.

Mal schauen, was da in einem Monat zusammenkommt ? ! ?
 
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chava

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  • #2
Diese Geschichte hat mich letztes Jahr berührt, eine wunderschöne Liebesgeschichte, von unserem damaligen König der Profilberatung. Die uns zeigt, dass auch mal ein Forist bei PS Glück hat und die Liebe findet.


( Aus " Das Buch ", vom 24.12.2017 ) von @Ronzheimer

Die Weihnachtsdatinggeschichte

Vielleicht als Einleitung angemerkt, dass es sich lohnen kann, nicht jedes Lächeln oder Kompliment einfach abzutun und (vor allem), sich etwas Mühe zu geben bei den Anschreiben.

Ich hatte nach einigen Tiefschlägen (zuletzt gecrashter Beziehungsversuch offline) ziemlich die Nase voll von der Partnersuche.
Bei Parship hatte ich schon seit Wochen keine Frau mehr angeschrieben, Frust überwog.

Dann eine Nachricht: "xyz sendet Ihnen ein Kompliment".
Oha.
Nachgesehen, sie sendete mir ein Kompliment für mein persönliches Zitat im Profil (nein, da steht nicht "Carpe Diem" und auch nicht "Man sieht nur mit dem Herzen gut").

Ich sah mir ihr Profil an und was ich sah, hat mir durchaus gefallen.

Zwar war das Profil nicht wirklich vollständig, aber man hatte doch einige Anknüpfungspunkte für ein Anschreiben.
Sie ist aus Südamerika und hatte als Person, die sie einmal treffen möchte nicht den Dalai Lama und auch nicht Obama, sondern eine mir bis dahin unbekannte Person angegeben.

Google hilft und so fand ich heraus, dass es sich um einen spanischen Sänger handelt, den in Deutschland keiner kennt, der aber in den spanischsprachigen Ländern wahnsinnig populär ist.

Also, ran ans Anschreiben und alle sich bietenden Anknüpfungsmöglichkeiten genutzt, inklusive des spanischen Sängers.

Einen Tag später ihre Antwort. Etwas schwer verständlich, aber sie ist, wie gesagt, aus Südamerika und von daher war es ok, was gemeint war, hatte ich ja verstanden.

Nach der zweiten Mail schrieb sie mir, dass sie sehr gut Deutsch spreche, aber das Schreiben für sie schwierig sei.

Gibt es noch eine bessere Steilvorlage und gehört nicht derjenige sofort bei Parship gesperrt, der sich eine solche Chance entgehen lässt, hier und jetzt sofort nach einem Date zu fragen (rhetorische Frage meinerseits)?

Die Antwort von ihr:"Jaa, möchte dich gerne treffen, wann hast du Zeit?"

Erstes Date vereinbart in ihrer Stadt (50 Kilometer von mir entfernt - also um die Ecke).

Wir lachten viel und hatten fast vier Stunden Spass. Da kein Bus mehr zu ihr ging, fuhr ich sie nach Hause umarmte sie kurz zum Abschied und für uns beide war klar, dass wir uns wieder treffen werden......und dann war da noch so ein leichtes Kribbeln im Bauch....

Wir konnten uns erst sechs Tage später wieder treffen, telefonierten jedoch per Videotelefonie jeden Tag mindestens eine Stunde, manchmal auch zweimal am Tag.

Was sie mir auch sagte war, dass es sie so sehr beindruckt habe, dass ich mich mit ihr und ihrem Profil (insbesondere ihrem Lieblingssänger) so befasst habe, dass sie einem Date sofort zugestimmt hat.


Das zweite Date:

Sie wünschte sich, dass wir auf einen bekannten historischen Weihnachtsmarkt zusammen gehen - und es regnete den ganzen Tag ohne Unterbrechung.

Ich holte sie von der Arbeit ab und wir fuhren in die nächste Stadt zum Weihnachtsmarkt.
Nur sie hatte einen Regenschirm dabei, den ich natürlich getragen habe.
Der Regenschirm war recht klein und so wurde entweder sie oder ich etwas nass an der Seite, wenn wir nebeneinander gingen.

Ich hatte die rettende Idee, zog sie an mich, nahm ihren linken Arm und legte ihn um meine Hüfte, grinste und sagte: "So müsste es gehen" (aus reiner Hilfsbereitschaft - versteht sich).

Wir verbrachten einen herrlichen Nachmittag, Arm in Arm und manchmal schon kurz Hand in Hand.

Das Auto stand im Parkhaus, ich liess sie einsteigen, begab mich selbst ins Auto, startete den Motor, da sagte sie, ich solle den Motor nochmal ausmachen, sie wolle etwas nachsehen.

Etwas überrascht machte ich den Motor nochmal aus und bevor ich fragen konnte, was sie denn nachsehen wollte, zog sie mich zu sich herüber und küsste mich leidenschaftlich.

Da war es um mich vollends geschehen.

Auf der Heimfahrt zu ihr fragte ich sie, wie sie am nächsten Tag arbeitet.
Ihre Frage war:"Willst du mich morgen wieder sehen?"
Ich konnte nur noch mit dem Kopf nicken, wir vereinbarten, dass ich sie wieder von der Arbeit abhole.

Teil 3:

Ich wartete vor ihrer Arbeitsstelle auf sie. Sie kam heraus, strahlte mich an, wir küssten uns und sie sagte, dass sie Flugzeuge im Bauch habe (bei mir waren da schon ausgewachsene Jumbos zu dieser Zeit unterwegs).

Wir gingen etwas in die Stadt sie verschwand in einem Schuhladen. Als ich sie gefunden hatte, probierte sie gerade Stiefel an. Ich kam dazu und sie meinte, dass man die doch sicherlich auch im Frühjahr zum Motorradfahren verwenden kann - sie grinste mich an.

Nach Essen und Kaffee in der Stadt verbrachten wir wunderschöne Stunden bei ihr.

Das war Gestern.

Heute und Morgen muss sie arbeiten, Übermorgen werden wir uns wieder sehen - bis dahin videotelefonieren wir jeden Tag - über Stunden (so wie heute Morgen schon).

Heute ist der 24.12. und ich habe das schönste Weihnachtsgeschenk der Welt bekommen.
Ein Geschenk, dass man für kein Geld der Welt kaufen kann und das mit keinem Geld der Welt bezahlbar ist.

Irgendwie kann ich mein Glück noch nicht in Worte fassen.

Ich wünsche allen Suchenden hier, dass sie jetzt oder später ebenfalls ihr Glück finden.
Es kann dauern, aber dann ist es um so schöner.

Wunderbare Weihnachtstage wünsche ich allen hier.
- - - - - - - - - - - - - - -
Bald ist Jahrestag . . . wir kriegen garantiert noch ein Update .
 
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Alison

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  • #3
Ach wie süß! Bin schon neugierig auf ein Jahrestag Update.

Seit eine mir wichtige Person am Weihnachten verstorben ist und die Umstände recht...tragisch waren und einige Folgen hatte...ich weiß nicht. Ich kann mich seit dem nicht mehr richtig auf Weihnachten freuen. Es ist zu einer bitter-süßen Angelegenheit geworden. Ich liebe Weihnachten. Es bedeutet für mich Familie, Liebe, Gemütlichkeit, dekorieren, Geschenke für alle besorgen, Kekse backen...einfach nur Freude und Vorfreude pur. Nun sind aber Trauer, Selbsthass, Reue dabei. Wie unerwünschte Gäste, die sich selbst eingeladen haben und egal was ich mache, ich kann sie nicht verbannen. Ich weine jedes Jahr am 24.12., wenn die Feier vorbei ist, ich alleine im Bett liege und in die Sterne schaue. Jedes Jahr zu Weihnachten setze ich nun eine Maske auf. Wann hört dieser Schmerz jemals auf? Hättest du nicht an einem anderen Tag sterben können? Ich vermisse dich. So so sehr. Was gäbe ich nicht alles dafür, noch ein letztes Mal mit dir reden zu können.

Schlußendlich geht das Leben weiter und ich muss lernen mich mit der Welt zu drehen. Am Wochenende ladet mich mein Date zu Christmas Garden ein. Er scheint ziemlich romantisch zu sein. Vielleicht kann ich dann auch so eine süße Weihnachtsdatinggeschichte bieten. Auf jeden Fall wäre mein Weihnachten dann süßer als es bitter ist. :)
 
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Anthara

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  • #4
Uff :oops:

Ein schönes und ein trauriges Weihnachtserlebnis - Licht und Schatten liegen direkt nebeneinander, doch ohne das eine gibt es das andere nicht - nur Dunkelheit...
 
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Deleted member 21128

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  • #5
Liebe Chava, da beteilige ich mich doch gerne! Ich mag Weihnachten sehr, mit seiner besonderen, festlichen Stimmung, mit Menschen, die in der Form nicht so oft zusammenkommen, mit dem ganzen leckeren Essen und natürlich mit den Geschenken. Beschenkt werden und Schenken finde ich schön!

Ich habe sehr schöne Kindheitserinnerungen an Weihnachten. Ich bin ohne Eltern aufgewachsen, und war als Kind oft bei meiner Oma. An Weihnachten kam dort immer die ganze Familie zusammen, und wenn auch kleine Stressereien vorkamen, war es immer schön und friedlich und irgendwie heimelig. Für mich hatte das einen sehr besonderen Wert.
Ich kann mich an ein ganz besonders tolles Weihnachtsgeschenk erinnern, ein Radiorekorder. Ich war 12, und ich hatte mir dieses Gerät so sehr gewünscht! Die ganzen Weihnachtsferien und noch lange danach saß ich stundenlang davor und nahm Lieder vom Radio auf Kassette auf. Ich entwickelte einen unglaublichen Ehrgeiz, die Lieder sauber zu kriegen, damals wurden sie noch zu Ende gespielt und nicht wie heute am Anfang und am Ende reingequatscht. Was hab ich mich aufgeregt, wenn mein Lieblingslied von einer Verkehrsdurchsage unterbrochen wurde! Mich haben schon damals Geisterfahrer genervt! ;) Ich hab glaub ich drei oder vier 'Hitparaden' gebraucht, bis ich "Highway to hell" ordentlich auf Kassette hatte. Und ich konnte meinem Umfeld enorm damit auf den Geist gehen, die gleichen Lieder immer und immer wieder zu hören, die Texte zu enträtseln und auf Papier zu bringen (jetzt weniger bei AC/DC...;)). Eine wunderbare Beschäftigung.
Heute laden wir jedes Lied in Sekunden aus dem Internet, und die Lyrics werden auch gleich mit angezeigt. Ist das nicht herrlich! :)
 
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t.b.d.

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  • #6
Ich entwickelte einen unglaublichen Ehrgeiz, die Lieder sauber zu kriegen,
Ich erinnere mich.
Ich habe ewig auf eine vernünftige Aufnahme von "Princess of the Dawn" gewartet.
Es war gar nicht so einfach eine anständige Musiksammlung zusammen zu bekommen.
Wir haben damals schon untereinander Songs getauscht. Per Überspielkabel.

Mein größter Schatz war eine Schallplatte von Warlock. Ich bekam sie von entfernten Verwandten zu Weihnachten. Anhören konnte ich sie aber nicht, weil keiner meiner Kumpel einen Plattenspieler besaß.
Ich hab manchmal das Cover angeschaut und mich gefragt was es bedeutet.
Ein altes Gemäuer. Kunstvoll behauener Stein. Im Hintergrund funkeln Sterne und ein leicht verschleierter Vollmond wirft sein fahles Licht durchs unverglaste Fenster.
Im Vordergrund sieht man Doro Pesch nackt an eine Kerze gekettet, bemüht ihren Fesseln zu entkommen, jeder Muskel gespannt, die Haare fliegen. Ihr abgewandter Blick unbeugsam doch voller Furcht. Ein kahler Dämon mit spitzen Ohren, weißem Spitzbart und spitzen Zähnen, bekleidet nur mit einem zerissenen Gewand welches eine metallene Brosche zusammenhält auf der ein mystisches Symbol zu sehen ist.
Die Szene wird ins Licht gesetzt durch ein aufflammendes Streichholz.. Der Dämon hält es zwischen den Fingern, doch er scheint es vergessen zu haben.
Versonnen richtet er den Blick auf die kämpfende Frau als betrachte er einen schönen Schmetterling der sich in einem Spinnennetz verfangen hat.
Ich habe mich immer gefragt ob die Frau von grausamen Mächten so zurückgelassen wurde und der Dämon vielleicht ein ahnungsloses Instrument jener Mächte sei, deren Willen vollstreckt worden wäre, indem er, um Licht ins Dunkel zu bringen, die Kerze entzündet hätte ohne innezuhalten.
Ja, Kerzen und Besinnlichkeit. So mag ich Weihnachten.:)
 
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Deleted member 20013

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  • #7
Obwohl ich von den jüngeren Semestern hier bin; sowas habe ich auch noch gemacht. :)

Lustig erscheint heute, dass die Radiosender damit warben, dass sie nicht in die Lieder reinquatschen.
 
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Rise&Shine

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  • #8
Eine sehr schöne Weihnachtsgeschichte, die ich vor sehr langer Zeit in einem Buch gelesen und dann nie mehr wieder gefunden habe, handelt vom Papst, der in der Weihnachtsnacht Alpträume hat. Unter anderem verkauft er dem Teufel, um der Menschheit Wohl zu spenden und ihre Seelen zu retten, Werbeflächen an jeder Kirche. Und noch weitere Dinge passieren.

Schweißgebadet wacht er am Weihnachtsmorgen auf, springt zum Fenster und schaut hinaus. Die Kirchen der Stadt stehen alle dort und sehen auch aus, wie zuvor. Der Papst ist erleichtert. Alles nur ein böser Traum.

Beim Frühstück trifft er auf einige Priester und ruft ihnen noch völlig erleichtert zu: „Ist das nicht ein herrlicher Morgen zum Jubelieren?“ Der Papst erwartet als Antwort ein ebenso freudiges ‚Hallejulah’. Und tatsächlich die Priester stimmen ein und rufen im Chor: „Coca-Cola!“
 
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sy-alexa

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  • #10
ein wunderbarer Sommer und ich bin so gar nicht auf kalt und November eingestellt. Die Natur kommt zur Ruhe und die Bäume ließen die Blätter trotz der vorhergehenden Trockenheit wie programmiert erst jetzt alle fallen. Was für ein Genuss, meine Sommerkleider zu tragen. Ich lebte von klein auf mit den Jahreszeiten, sie waren eine verlässliche Größe, Schlitten fahren, auf dem See Eislaufen, im Sommer Auszeit an der Ostsee mit Jolle segeln, meine Mami erlaubte erst im Mai Kniestrümpfe. Was für ein Genuss, die damaligen Sparegel-Beine in die Sonne zu halten, ich danke meinen Eltern und Lehrern für ein so breit gefächertes Angebot an Möglichkeiten und wünsche allen Kindern neben guter Bildung vor allem ein stabiles Elternhaus, das jenseits aller verblendeter Ideologien und Religionen fordert und fördert. Es fällt mir zunehmend schwerer, empathisch auf fest gefügte provinzielle Extreme nicht mit Kritik zu reagieren. Nehmen wir einen x-beliebigen “nine to five” tätigen Hamburger. Wie alle wissen, das Business in Hamburg ist mit harter Arbeit verbunden und läuft wie in allen touristisch attraktiven Städten abseits der Touristen. Und dann fragt einen promovierten Israel zugewandten Juristen und einen eingefleischten Scientologen (Missbrauch der eigenen Kinder für diese Sekte), ob die beiden sich jemals unterhalten werden. Nein, sie werden es nicht tun, es sind alte Männer um die 60 Jahre mit extremen fanatischen Überzeugungen und fest gelegtem Tagesablauf, der eine in seiner Kanzlei, der andere in seiner Sekte. Mögen diese Beispiele dazu dienen, dass selbst hoch gebildete jederzeit naiv glauben, virtuell Einfluss nehmen zu können. Dabei lebt der ehemalige Unternehmer heute als Scientologe von Harz4 und der promovierte Jurist stellt Fotos seiner Katze auf Facebook bereit.

Ein wenig Normalität im persönlichen familiären Mikrokosmos und auch nach den Nachbarn schauen, das wünsche ich mir für diese besinnliche Zeit.
 
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chava

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  • #11
Ebenfalls vom 24.12.2017, ein Thread von @HrMahlzahn .
Sehr offen und warmherzig geschrieben, finde ich.
Dafür bekam er sogar 23 Likes . . .

( Hat jemand ehrlich verdient, der so für mich schwärmt . . . :rolleyes:;) )


GEDANKEN ZUR WEIHNACHTSZEIT

Es ist mal wieder soweit, Weihnachten ist da. Für die einen das Fest der Liebe und der Familie, für die anderen der jährliche Horror. Der Volksglaube hat es sich zum höchsten Fest des Jahres erkoren und die Kirchen machen gute Miene zum bösen Spiel. Doch Weihnachten ist älter als das Christentum. Es ist auch die Wintersonnenwende, die Zeit in der die Tage wieder länger werden, die Sonne wieder öfter scheint. Elektrisches Licht, gibt es erst seit gut 100 Jahren. Vorher war der Winter voller Dunkelheit und Depression. Besonders schlimm war es in Skandinavien, wo es die Sonne gar nicht mehr über den Horizont schafft. Das trieb viele Menschen in den Alkoholismus. Deshalb ist Weihnachten auch das Fest der Lichter.

Hier im Forum hat sich in diesem Jahr einiges getan. Das Softwareupdate hat vieles verändert. Die Technik wurde einfacher händelbar. Die Likefunktion ist aus ihrem Schattendasein heraus getreten. Es gibt zwar noch genug zu meckern und zu mäkeln, aber insgesamt war es zwar eine Zäsur, aber eine positive.

Viele neue Foristen kamen herein geschwebt, Manche leuchteten kurz auf und verglühten wieder. Andere etablierten sich und bereichern jetzt unsere kleine Gesellschaft.

Viele junge unerfahrene Menschen kamen ins Forum und suchten unseren Rat. Menschen die verzweifelten, weil sie keinen Partner finden. Ich hoffe wir konnten da ein wenig helfen. Es wundert mich, dass selbst ganz junge Menschen, Anfang zwanzig , im realen Leben keine Partner mehr finden. Hat sich unsere immer digitaler werdende Gesellschaft so verändert?

Es gab wieder ein Forumstreffen, und immer mehr Leute halten Kontakt auch außerhalb des Forums. Wir wachsen zusammen, ohne eine geschlossene Gesellschaft zu bilden.

Oft wird hart gestritten, Gestern war ich auch wieder dabei, aber es mehren sich auch die Stimmen, die schlichtend eingreifen. Es wird geblödelt, auf höchstem wie auf tiefsten Niveau und es gibt Diskussionen, die das Niveau eines wissenschaftlichen Disputes erreichen können.

Viel ist passiert, dieses Jahr bei manchen. Beziehungen gingen in die Brüche, andere fanden ihr Glück, wurden Eltern oder Großeltern. Es gab viele Dates mit eigenartigen Menschen. @chava fasst dankenswerterweise gerade die interessantesten Posts zusammen.

Wir sind auch ein soziales Netz, in dem wir uns gegenseitig in Freud und Leid stützen. Gerade erst ist chavas Vater gestorben und sie hat sich ihr Leid von der Seele geschrieben. Im Frühjahr verlor @199MKt8gf kurz hintereinander beide Elternteile in einer Zeit in der ihm kaum jemand bei seiner Trauerarbeit helfen konnte. Ich hoffe, er konnte vom Forum profitieren. Entschuldigung, ich war oft zu hart zu dir.

Offensichtlich hat unser Forum unter den Foren von Datingdiensten eine Sonderstellung. Wir können hier frei reden, worüber wir wollen, während andere Foren von den Moderatoren gelenkt werden, Beiträge verfälscht, oder gar nicht veröffentlicht werden. Da passt dann schon der Begriff des „Betreuten Denkens“
In einem solchen Raum, könnte ich nicht agieren.

Ich wünsche euch allen, egal ob ihr mich hasst, liebt oder irgendwas dazwischen tut, ein schönes Fest in eurem Sinne und hoffe, dass ihr nie einsam seid.

Ich bedanke mich auch bei den Moderatoren, die immer ein Auge auf unseren Kindergarten hatten und bei Herrn Ernst, der immer für Notfälle bereit stand.

Herr Mahlzahn
alias Henry VIII
Ich
24.12.2017 #1

* * * * * * * * *

In meinen Augen ein wunderschöner, poetischer Post.
Er lässt, mit Recht, erahnen, was für ein lieber herzlicher Mann sich hinter dem Nick verbirgt.
 
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Sohna

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  • #12
Mir steht Weihnachten bevor.
Ich habe Weihnachten immer gemocht und im letzten Jahr war es besonders schön, denn ein PS Pflänzchen begann zu blühen. Kurz nach Weihnachten das erste Treffen und kurz darauf ein Paar. Er war (und wäre immer noch) mein wahr gewordener Traum. Es lief ein halbes Jahr, wir verstanden uns gut, sehr gut. Dennoch: ich zweifelte an ihm und tatsächlich: ohne Kampf, ohne Streit kam der Rückzug von seiner Seite. In der Rückschau: seine Frau war kurz zuvor verstorben, er war noch nicht soweit... ich habe das gespürt... nach der Verliebtheit das Aus... ich hätte es ahnen können, aber habe die Augen davor verschlossen.
Nun kommt Weihnachten und ich würde das Fest mit allem Drumherum am liebsten ausfallen lassen. Das geht natürlich nicht wegen der Familie. So heißt es Zähne zusammenbeißen und die Trauer nicht überhand werden lassen.
 
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Manapouri

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  • #13
Auf weihnachtsgeschichten.com gefunden und herzlich gelacht.

Ein Schüleraufsatz zum Advent (Autor unbekannt)
Der Advent ist die schönste Zeit im Winter. Die meisten Leute haben im Winter eine Grippe. Die ist mit Fieber. Wir haben auch eine, aber die ist mit Beleuchtung und man schreibt sie mit K.
Drei Wochen bevor das Christkind kommt, stellt der Papa die Krippe im Wohnzimmer auf und meine kleine Schwester und ich dürfen mithelfen.

Viele Krippen sind langweilig, aber die unsere nicht, weil wir haben mords tolle Figuren darin. Ich habe einmal den Josef und das Christkind auf den Ofen gestellt, damit sie es schön warm haben und es war ihnen heiß. Das Christkind ist schwarz geworden und den Josef hat es in lauter Trümmer zerrissen. Ein Fuß von ihm ist bis in den Plätzchenteig geflogen und es war kein schöner Anblick.

Meine Mama hat mich geschimpft und gesagt, dass nicht einmal die Heiligen vor meiner Blödheit sicher sind.

Wenn die Maria ohne Mann und ohne Kind rumsteht, schaut es nicht gut aus. Aber ich habe Gott sei dank viele Figuren in meiner Spielkiste und der Josef ist jetzt Donald Duck. Als Christkind wollte ich Asterix nehmen, weil der ist als einziger so klein, dass er in den Futtertrog gepasst hätte. Da hat meine Mama gesagt, man kann doch keinen Asterix als Christkind nehmen, da ist das verbrannte Christkind noch besser. Es ist zwar schwarz, aber immerhin ein Christkind.

Hinter dem Christkind stehen zwei Ochsen, ein Esel, ein Nilpferd und ein Brontosaurier. Das Nilpferd und den Saurier habe ich hinein gestellt, weil die Ochsen und der Esel waren mir allein zu langweilig. Links neben dem Stall kommen gerade die heiligen drei Könige daher. Ein König ist dem Papa im letzten Advent beim Putzen herunter gefallen und er war total hin. Jetzt haben wir nur noch zwei heilige Könige und einen heiligen Batman als Ersatz.

Normal haben die heiligen Könige einen Haufen Zeug für das Christkind dabei, nämlich Gold, Weihrauch und Pürree oder so ähnlich. Von den unseren hat einer anstatt Gold ein Kaugummipapier dabei, das glänzt auch schön. Der andere hat eine Malboro in der Hand, weil wir keinen Weihrauch haben. Aber die Malboro raucht auch schön, wenn man sie anzündet. Der heilige Batman hat eine Pistole in der Hand. Das ist zwar kein Geschenk für das Christkind, aber damit kann er es vor dem Saurier beschützen.

Hinter den drei Heiligen sind ein paar rothäutige Indianer und ein Engel. Dem Engel ist ein Fuß abgebrochen, darum haben wir ihn auf ein Motorrad gesetzt, damit er sich leichter tut. Mit dem Motorrad kann er fahren, wenn er nicht gerade fliegt. Rechts neben dem Stall haben wir das Rotkäppchen hingestellt. Sie hat eine Pizza und drei Bier für die Oma dabei. Einen Wolf haben wir nicht, darum lauert hinter dem Baum ein Bär als Ersatzwolf hervor.

Mehr steht nicht in unserer Krippe, aber das reicht voll.

Am Abend schalten wir die Lampe an und dann ist unsere Krippe erst so richtig schön. Wir sitzen so herum und singen Lieder vom Advent. Manche gefallen mir, aber die meisten sind mir zu langweilig.

Mein Opa hat mir ein Gedicht vom Advent gelernt und es geht so:

"Advent, Advent, der Bärwurz brennt,
Erst trinkst ein, dann zwei, drei, vier,
dann haut es dich mit dem Hirn an die Tür!"

Obwohl dieses Gedicht recht schön ist, hat Mama gesagt, dass ich es mir nicht merken darf.

Eher es man sich versieht ist der Advent vorbei und Weihnachten auch und mit dem Jahr geht es auch dahin.

Die Geschenke sind ausgepackt und man kriegt vor Ostern nichts mehr, höchstens man hat vorher Geburtstag.

Aber eins ist gewiss: Der Advent kommt immer wieder.
 
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Mimps

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  • #14
Ich liebe Weihnachten! Das ist ein großes Familienfest für mich. Wir treffen uns mit meinen Eltern, meinen Schwestern mit Familien, meinem Onkel, meiner Tante, meinen Cousinen und einem Vetter meiner Mutter/Onkels bei dem, der den meisten Platz hat. Das bin Gott sei Dank nicht ich. :D
Wir sind dann 12 Erwachsene und 6 Kinder. Bei uns sind die Generationen altersmäßig sehr gemischt - mein Onkel und meine kleine Schwester sind "Nachzügler". Das bedeutet: die "Alten" sind zwischen 83 und 60, die "Mittleren" zwischen 57 und 32 und die "Kleinen" zwischen 24 und 8.
Also ein großes Generationen-durcheinander. Und das ist Weihnachten auch, ein fröhliches Durcheinander, mit viel Spaß und Spielen, Unsinn reden und Essen. Sehr viel Essen. Wir machen Brunch und jeder bringt was mit. Von Brötchen, Fischplatte, Salaten, Schokopudding, Schnitzel bis zu selbst gemachten Crepes. Werden zwischendurch mit allem was man sich vorstellen kann frisch gemacht.
Ja genau das ist Weihnachten für mich.
Und wenn ich Heilig Abend um 23 Uhr voller Inbrunst in der vollbesetzten, hell erleuchteten Kirche "Oh du Fröhliche" schmettern kann und an der Orgel der Zimbelstern läutet. :)
 
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  • #15
Ich liebe Weihnachten! Das ist ein großes Familienfest für mich. Wir treffen uns mit meinen Eltern, meinen Schwestern mit Familien, meinem Onkel, meiner Tante, meinen Cousinen und einem Vetter meiner Mutter/Onkels bei dem, der den meisten Platz hat. Das bin Gott sei Dank nicht ich. :D
Wir sind dann 12 Erwachsene und 6 Kinder. Bei uns sind die Generationen altersmäßig sehr gemischt - mein Onkel und meine kleine Schwester sind "Nachzügler". Das bedeutet: die "Alten" sind zwischen 83 und 60, die "Mittleren" zwischen 57 und 32 und die "Kleinen" zwischen 24 und 8.
Also ein großes Generationen-durcheinander. Und das ist Weihnachten auch, ein fröhliches Durcheinander, mit viel Spaß und Spielen, Unsinn reden und Essen. Sehr viel Essen. Wir machen Brunch und jeder bringt was mit. Von Brötchen, Fischplatte, Salaten, Schokopudding, Schnitzel bis zu selbst gemachten Crepes. Werden zwischendurch mit allem was man sich vorstellen kann frisch gemacht.
Ja genau das ist Weihnachten für mich.
Und wenn ich Heilig Abend um 23 Uhr voller Inbrunst in der vollbesetzten, hell erleuchteten Kirche "Oh du Fröhliche" schmettern kann und an der Orgel der Zimbelstern läutet. :)

Das klingt wunderbar :rolleyes:
 
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HrMahlzahn

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  • #16
Weihnachten ist älter als das Christentum.
Die Kirche hat es bewußt auf die Wintersonnenwende gelegt.
In vor-und frühgeschichtlichen bäuerlichen Gesellschaften. Der Tag, an dem die Tage wieder länger wurden, die Zeit in der ein Ende der Kälte, des Mangels oder gar des Hungers abzusehen war.
 
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chava

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  • #17
Meine erste Weihnachtserinnerung habe ich mit vier Jahren . Damals wohnten wir in einer netten friedlichen Kleinstadt . Ich durfte alleine die Treppe runter , vor die Tür , und um die Ecke zum Spielplatz . Nun . . . und mehr eigentlich nicht.
Eines Tages trafen wir uns mit Nachbarskindern vor der Haustür , und eines erzählte, dass gerade der Weihnachtsmann über die Straße in unser Rathaus gegangen sei. Ein wenig bezweifelten wir diese Geschichte schon, damals ging nämlich das Gerücht um, es gäbe gar keinen Weihnachtsmann, und besagtes Mädel hatte schon des öfteren getüddelt. Wir beratschlagten, was zu tun sei, aber von den größeren traute sich keiner, es zu kontrollieren. Ich als jüngste hatte den Mut. Vorsichtig überquerte ich die zum Glück wenig befahrene Straße und stolzierte mit meinen kleinen Füßchen, innerlich ängstlich und aufgeregt mit ganz wild klopfendem Herzen, aber äußerlich ganz cool und selbstbewusst, ins Rathaus. Dort, wohin? Die Treppe schaute mich verführerisch an, also stapfte ich mit meinen ach so kurzen Beinchen diese einfach mal hoch. Und dann blieb ich wie gelähmt stehen : dort war er, der Weihnachtsmann! In voller Montur, mit Mütze und Bart, sortierte er da oben kleine hübsch und bunt verzierte Päckchen in seine Säcke. Ich war fasziniert, und schaute ihm mit großen Augen zu. Er spürte wohl, dass er beobachtet wurde, drehte sich um . . . und schenkte mir ein freundliches majestätisches Kopfnicken. Ein paar Mal musste ich tief Luft holen, bis ich mich wieder gesammelt hatte, dann rannte ich schnellen Schrittes zurück zu meinen wartenden Freunden. Unsere kleine Welt war wieder heil - es gab tatsächlich einen Weihnachtsmann!

Dieses Erlebnis ist nun fast ein halbes Jahrhundert her.
Aber immer noch, wenn ich irgendwo einen verkleideten Weihnachtsmann sehe, muss ich verzaubert lächeln, und dann wird mir wieder so was von warm ums Herz und ich sehe dieses wunderschöne eindrucksvolle Bild von damals erneut vor mir, so stark hat sich das Ereignis bei mir eingeprägt.
 
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Ariadne_CH

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  • #18
Ich habe ein Weihnachtstrauma und friere deshalb vorsorglich meine Gefühle immer schon Ende November ein.
Ich vakuumiere sie einzeln, lege sie im Keller in eine grosse Gefriertruhe und stopfe obendrauf noch ganz viele Kissen, so dass ganz sicher nichts an Gefühl mehr durchdringt. Dann mache ich noch den Deckel zu und verschliesse alles mit einem Schloss. Die Kellertür schliesse ich natürlich auch ab. So kann mich sicher nichts mehr verletzen.

(M)Eine abstrakte Weihnachtsgeschichte.
 
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  • #19
Weihnachten ist bei mir mit durchweg positiven Erinnerungen verknüpft, von Kindertagen an. Mögen viele Tage des Jahres in meiner Familie schwierig sein – „Heiligabend“ konnten wir immer super. Seit ich vor über 30 Jahren bei meinen Eltern ausgezogen bin, fand Heiligabend bei mir zuhause statt. Einige Rituale habe ich übernommen, andere wurden ein wenig abgewandelt oder dem Alter der Teilnehmer angepasst. Für einen fröhlichen, gemütlichen, leckeren, herzlichen, festlichen Abend in überschaubarer, wohlgesinnter Familienrunde aus bis zu drei Generationen.

Dabei geht es nicht um Perfektion. Ich nehme oft einen krummen Tannenbaum, bei mir wird jeder Baum schön. Dafür wird er auch erstmal genauso krumm und schief besungen. Die, von meinem Vater gebaute, Krippe hat auch nach über 20 Jahren noch keine passenden Figuren – aber die vorhandenen aus Papier sind einfach hübsch (und viel zu groß). Die Gans ist jedes Jahr eine Überraschung – geschmeckt hat sie noch immer. Drumherum natürlich selbstgebackene Plätzchen, Nüsse und Unmengen von Marzipankugeln. Da wir alle gerne Geschenke ein- und auspacken, gehört ein Riesenberg zerknüddeltes hübsches Geschenkpapier dazu. Was übrigens gerne auch im nächsten Jahr glattgestrichen und mit deutlichen Gebrauchsspuren wieder auftauchen darf. Wir sind da nicht so. Es war nicht immer einfach, aber einfach schön. Mein Ex-Mann (ein bekennender Weihnachtsverweigerer) kam die ersten Jahre nach seinem Auszug wie selbstverständlich gerne noch dazu. Ich hatte immer geahnt, dass es ihm besser gefallen hat, als er zugeben wollte.

Zeiten ändern sich, Umstände auch – diese Heiligabende sind Vergangenheit. Vor einigen Wochen stand ich das erste Mal vor dem ernsthaften Gedanken, Heiligabend alleine zu verbringen. Was mich gar nicht erschreckt hat. Es wäre eine bewusste Entscheidung gewesen. Ein weiterer Verlust hat mich umdenken lassen. So wird Heiligabend auch dieses Jahr wieder bei mir stattfinden. Doch es wird sich vieles ändern. Mit Sicherheit gibt es keine Gans, der Baum wird nicht besungen, es wird an diesem Abend auch keine Geschenke geben. Es gilt, eine neue Ausgestaltung eines „alten“ Rahmens zu finden.

Krippe und Baum sind da, natürlich auch die Plätzchen, die Marzipankugeln und die weihnachtliche Atmosphäre, etwas Leckeres wird mir noch einfallen. Jetzt kommen Familie und Freunde zusammen und es wird eine vielleicht mal kurz schniefende, aber dennoch fröhliche, wärmende und harmonische Runde. So hoffe ich. Ein bisschen aufgeregt bin ich schon. Und neugierig, ob und wie sich unsere neue Weihnachtstradition so entwickelt.
 
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  • #20
Neue Weihnachtstradition!

Das letzte Weihnachtsfest war das schlimmste Weihnachtsfest, dass ich je erleben musste. Vier Monate vorher habe ich meinen damaligen Ehemann mit seiner (bereits ein Jahr laufenden) Affäre erwischt, er konnte (wollte) sich nicht entscheiden, wen er "mehr" liebt, ich habe ihn mehr oder weniger rausgeschmissen. Mir war nicht nach Weihnachten. Aber für die Kinder habe ich das ganze Programm durchgezogen. Tannenbaum gekauft, Geschenke besorgt, Haus geschmückt. Ich habe es überlebt. Dank meiner wirklich tollen Kinder, meiner Familie und Freunde. Diesen Menschen bin ich unglaublich dankbar.

Dieses Jahr freue ich mich wieder auf die Adventszeit, auf Weihnachten. Gestern war ich mit netten Menschen bereits auf einem Weihnachtsmarkt, habe Glühwein getrunken und einen tollen Abend verbracht.
gluehweinbude_smilies.gif


Ich freue mich darauf, mit meiner Tochten den Tannenbaum auszusuchen, auf die Diskussion, wenn ich einen (wie ich finde) passenden Baum gefunden habe und sage "Der Baum hier ist schön". Während dessen wühlt sich meine Tochter zwischen den vielen Tannenbäumen und ruft "Ich habe ihn!". Mit einem unglaublich breitem Lächeln zeigt sie auf den größten, dicksten Baum.

Doch, dieses Jahr freue ich mich auf Weihnachten. Es wird ein etwas anderes Weihnachtsfest als in den Jahren, als mein Ex noch dabei war. Es wird sicher auch wieder einen kurzen traurigen Moment geben. Aber ich weiß jetzt, wie ich mit solchen Momenten am besten umgehe. Ich weiß, dass mich ein solcher Schmerz nicht umbringt, dass ich ihn auch einmal zulassen darf und muss. Ich habe im vergangenen Jahr viel über mich gelernt, viel erlebt, viel verändert. Mir geht es (meistens) gut, weiß, was ich schaffen kann.

Das ist auch mal ein Zeitpunkt, hier danke zu sagen. Ich glaube schon, dass das Forum für mich ein Stück weit Therapie war/ist. Einige Foristen durfte ich persönlich kennen lernen und ich hoffe, dass es 2019 wieder ein Treffen gibt, vielleicht im Rheinland? Einige Posts waren manchmal für mich nur schwer zu ertragen. Andere Posts haben mir sehr geholfen. Gelernt habe ich jede Menge. Mal auf die sanfte, mal auf die harte Tour. Aber so geht es wohl fast allen hier.

In diesem Sinne wünsche ich ALLEN hier eine schöne Adventszeit. Versucht es zu genießen.
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  • #21
Diese Geschichte hat mich letztes Jahr berührt, eine wunderschöne Liebesgeschichte, von unserem damaligen König der Profilberatung. Die uns zeigt, dass auch mal ein Forist bei PS Glück hat und die Liebe findet.


( Aus " Das Buch ", vom 24.12.2017 ) von @Ronzheimer

Die Weihnachtsdatinggeschichte

Vielleicht als Einleitung angemerkt, dass es sich lohnen kann, nicht jedes Lächeln oder Kompliment einfach abzutun und (vor allem), sich etwas Mühe zu geben bei den Anschreiben.

Ich hatte nach einigen Tiefschlägen (zuletzt gecrashter Beziehungsversuch offline) ziemlich die Nase voll von der Partnersuche.
Bei Parship hatte ich schon seit Wochen keine Frau mehr angeschrieben, Frust überwog.

Dann eine Nachricht: "xyz sendet Ihnen ein Kompliment".
Oha.
Nachgesehen, sie sendete mir ein Kompliment für mein persönliches Zitat im Profil (nein, da steht nicht "Carpe Diem" und auch nicht "Man sieht nur mit dem Herzen gut").

Ich sah mir ihr Profil an und was ich sah, hat mir durchaus gefallen.

Zwar war das Profil nicht wirklich vollständig, aber man hatte doch einige Anknüpfungspunkte für ein Anschreiben.
Sie ist aus Südamerika und hatte als Person, die sie einmal treffen möchte nicht den Dalai Lama und auch nicht Obama, sondern eine mir bis dahin unbekannte Person angegeben.

Google hilft und so fand ich heraus, dass es sich um einen spanischen Sänger handelt, den in Deutschland keiner kennt, der aber in den spanischsprachigen Ländern wahnsinnig populär ist.

Also, ran ans Anschreiben und alle sich bietenden Anknüpfungsmöglichkeiten genutzt, inklusive des spanischen Sängers.

Einen Tag später ihre Antwort. Etwas schwer verständlich, aber sie ist, wie gesagt, aus Südamerika und von daher war es ok, was gemeint war, hatte ich ja verstanden.

Nach der zweiten Mail schrieb sie mir, dass sie sehr gut Deutsch spreche, aber das Schreiben für sie schwierig sei.

Gibt es noch eine bessere Steilvorlage und gehört nicht derjenige sofort bei Parship gesperrt, der sich eine solche Chance entgehen lässt, hier und jetzt sofort nach einem Date zu fragen (rhetorische Frage meinerseits)?

Die Antwort von ihr:"Jaa, möchte dich gerne treffen, wann hast du Zeit?"

Erstes Date vereinbart in ihrer Stadt (50 Kilometer von mir entfernt - also um die Ecke).

Wir lachten viel und hatten fast vier Stunden Spass. Da kein Bus mehr zu ihr ging, fuhr ich sie nach Hause umarmte sie kurz zum Abschied und für uns beide war klar, dass wir uns wieder treffen werden......und dann war da noch so ein leichtes Kribbeln im Bauch....

Wir konnten uns erst sechs Tage später wieder treffen, telefonierten jedoch per Videotelefonie jeden Tag mindestens eine Stunde, manchmal auch zweimal am Tag.

Was sie mir auch sagte war, dass es sie so sehr beindruckt habe, dass ich mich mit ihr und ihrem Profil (insbesondere ihrem Lieblingssänger) so befasst habe, dass sie einem Date sofort zugestimmt hat.


Das zweite Date:

Sie wünschte sich, dass wir auf einen bekannten historischen Weihnachtsmarkt zusammen gehen - und es regnete den ganzen Tag ohne Unterbrechung.

Ich holte sie von der Arbeit ab und wir fuhren in die nächste Stadt zum Weihnachtsmarkt.
Nur sie hatte einen Regenschirm dabei, den ich natürlich getragen habe.
Der Regenschirm war recht klein und so wurde entweder sie oder ich etwas nass an der Seite, wenn wir nebeneinander gingen.

Ich hatte die rettende Idee, zog sie an mich, nahm ihren linken Arm und legte ihn um meine Hüfte, grinste und sagte: "So müsste es gehen" (aus reiner Hilfsbereitschaft - versteht sich).

Wir verbrachten einen herrlichen Nachmittag, Arm in Arm und manchmal schon kurz Hand in Hand.

Das Auto stand im Parkhaus, ich liess sie einsteigen, begab mich selbst ins Auto, startete den Motor, da sagte sie, ich solle den Motor nochmal ausmachen, sie wolle etwas nachsehen.

Etwas überrascht machte ich den Motor nochmal aus und bevor ich fragen konnte, was sie denn nachsehen wollte, zog sie mich zu sich herüber und küsste mich leidenschaftlich.

Da war es um mich vollends geschehen.

Auf der Heimfahrt zu ihr fragte ich sie, wie sie am nächsten Tag arbeitet.
Ihre Frage war:"Willst du mich morgen wieder sehen?"
Ich konnte nur noch mit dem Kopf nicken, wir vereinbarten, dass ich sie wieder von der Arbeit abhole.

Teil 3:

Ich wartete vor ihrer Arbeitsstelle auf sie. Sie kam heraus, strahlte mich an, wir küssten uns und sie sagte, dass sie Flugzeuge im Bauch habe (bei mir waren da schon ausgewachsene Jumbos zu dieser Zeit unterwegs).

Wir gingen etwas in die Stadt sie verschwand in einem Schuhladen. Als ich sie gefunden hatte, probierte sie gerade Stiefel an. Ich kam dazu und sie meinte, dass man die doch sicherlich auch im Frühjahr zum Motorradfahren verwenden kann - sie grinste mich an.

Nach Essen und Kaffee in der Stadt verbrachten wir wunderschöne Stunden bei ihr.

Das war Gestern.

Heute und Morgen muss sie arbeiten, Übermorgen werden wir uns wieder sehen - bis dahin videotelefonieren wir jeden Tag - über Stunden (so wie heute Morgen schon).

Heute ist der 24.12. und ich habe das schönste Weihnachtsgeschenk der Welt bekommen.
Ein Geschenk, dass man für kein Geld der Welt kaufen kann und das mit keinem Geld der Welt bezahlbar ist.

Irgendwie kann ich mein Glück noch nicht in Worte fassen.

Ich wünsche allen Suchenden hier, dass sie jetzt oder später ebenfalls ihr Glück finden.
Es kann dauern, aber dann ist es um so schöner.

Wunderbare Weihnachtstage wünsche ich allen hier.
- - - - - - - - - - - - - - -
Bald ist Jahrestag . . . wir kriegen garantiert noch ein Update .

Hallo @chava
vielen Dank für copy and paste von @Ronzheimer 's Datinggeschichte!
Was für ein toller Start und wie schön, dass bald Jahrestag ist :)
 
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  • #22
Neue Weihnachtstradition!

Das letzte Weihnachtsfest war das schlimmste Weihnachtsfest, dass ich je erleben musste. Vier Monate vorher habe ich meinen damaligen Ehemann mit seiner (bereits ein Jahr laufenden) Affäre erwischt, er konnte (wollte) sich nicht entscheiden, wen er "mehr" liebt, ich habe ihn mehr oder weniger rausgeschmissen. Mir war nicht nach Weihnachten. Aber für die Kinder habe ich das ganze Programm durchgezogen. Tannenbaum gekauft, Geschenke besorgt, Haus geschmückt. Ich habe es überlebt. Dank meiner wirklich tollen Kinder, meiner Familie und Freunde. Diesen Menschen bin ich unglaublich dankbar.

Dieses Jahr freue ich mich wieder auf die Adventszeit, auf Weihnachten. Gestern war ich mit netten Menschen bereits auf einem Weihnachtsmarkt, habe Glühwein getrunken und einen tollen Abend verbracht.
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Ich freue mich darauf, mit meiner Tochten den Tannenbaum auszusuchen, auf die Diskussion, wenn ich einen (wie ich finde) passenden Baum gefunden habe und sage "Der Baum hier ist schön". Während dessen wühlt sich meine Tochter zwischen den vielen Tannenbäumen und ruft "Ich habe ihn!". Mit einem unglaublich breitem Lächeln zeigt sie auf den größten, dicksten Baum.

Doch, dieses Jahr freue ich mich auf Weihnachten. Es wird ein etwas anderes Weihnachtsfest als in den Jahren, als mein Ex noch dabei war. Es wird sicher auch wieder einen kurzen traurigen Moment geben. Aber ich weiß jetzt, wie ich mit solchen Momenten am besten umgehe. Ich weiß, dass mich ein solcher Schmerz nicht umbringt, dass ich ihn auch einmal zulassen darf und muss. Ich habe im vergangenen Jahr viel über mich gelernt, viel erlebt, viel verändert. Mir geht es (meistens) gut, weiß, was ich schaffen kann.

Das ist auch mal ein Zeitpunkt, hier danke zu sagen. Ich glaube schon, dass das Forum für mich ein Stück weit Therapie war/ist. Einige Foristen durfte ich persönlich kennen lernen und ich hoffe, dass es 2019 wieder ein Treffen gibt, vielleicht im Rheinland? Einige Posts waren manchmal für mich nur schwer zu ertragen. Andere Posts haben mir sehr geholfen. Gelernt habe ich jede Menge. Mal auf die sanfte, mal auf die harte Tour. Aber so geht es wohl fast allen hier.

In diesem Sinne wünsche ich ALLEN hier eine schöne Adventszeit. Versucht es zu genießen.
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Vielen Dank für deine lieben Wünsche @Fraunette :)
@Gigaset und ich werden weiterhin jedes Wochenende genießen, den einen oder anderen Weihnachtsmarkt besuchen, im Winterwald spazieren gehen, in Therme und Sauna vom Alltag entspannen und und und... :)
Es war ein besonderes Vergnügen dich kennenzulernen und vielen Dank nochmal für deine Initiative ;)
Eine besonders schöne Advents- und Weihnachtszeit wünsche ich dir und deinen Kindern!
Und lass dich einfach überraschen, du wirst dir den Richtigen schon noch schnappen :D
 
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  • #23
Weihnachten ist älter als das Christentum.
Die Kirche hat es bewußt auf die Wintersonnenwende gelegt.
In vor-und frühgeschichtlichen bäuerlichen Gesellschaften. Der Tag, an dem die Tage wieder länger wurden, die Zeit in der ein Ende der Kälte, des Mangels oder gar des Hungers abzusehen war.

Hallo @HrMahlzahn
wie geht es dir denn?
Jetzt, wo ich im nahen Bayern mein Glück gefunden habe, bekomme ich nicht mehr viel mit vom Forum.
Ich hoffe, es geht dir gesundheitlich soweit gut und wünsche dir für die nächsten Wochen eine schöne und besinnliche Zeit :)
 
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  • #24
Dieses Erlebnis ist nun fast ein halbes Jahrhundert her.
Oooops! Und ich hatte dich aus irgendwelchen Gründen schon ins annähernde Rentenalter gesteckt.... Wenn ich gewusst hätte, dass du in meinem Alter bist! ;)
Schöne Geschichte, danke!
Ich habe ein Weihnachtstrauma und friere deshalb vorsorglich meine Gefühle immer schon Ende November ein.
Irgendwas stimmt mit dir nicht! Für alle anderen kommt Weihnachten überraschend, so um den 23.12. rum.
Zumindest bleiben deine Gefühle so schön frisch. Taust du sie noch im alten Jahr wieder auf?
Ich find's jedenfalls schön, wieder ab und zu was von dir zu lesen. :)
 
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  • #25
Vielen Dank für deine lieben Wünsche @Fraunette :)
@Gigaset und ich werden weiterhin jedes Wochenende genießen, den einen oder anderen Weihnachtsmarkt besuchen, im Winterwald spazieren gehen, in Therme und Sauna vom Alltag entspannen und und und... :)
Es war ein besonderes Vergnügen dich kennenzulernen und vielen Dank nochmal für deine Initiative ;)
Eine besonders schöne Advents- und Weihnachtszeit wünsche ich dir und deinen Kindern!
Und lass dich einfach überraschen, du wirst dir den Richtigen schon noch schnappen :D
Das freut mich ungemein, dass ihr zwei euch gefunden habt ... und lässt mich hoffen, irgendwann auch mein Herzblatt zu finden (im Moment habe ich aber gar nicht die Zeit für einen Mann ... sollte jedoch mein Mr. Right vor mir stehen ...;)).
Ganz liebe Grüße auch an @Gigaset und euch eine schöne Adventszeit. Wir hören sicher noch voneinander. :D
 
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chava

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  • #27
Oooooops!!!
Tzzz, tzzzz . . . da versuche ich nun einmal in meinem Leben, mich 10 Jahre jünger zu machen, und klappt nicht . . . :eek::eek::eek:
Übrigens : vor einem halben Jahrhundert bin ich ( unter anderem ) wegen einer 5 in Mathe sitzen geblieben . . . und Rechnen ist wohl immer noch nicht meine Stärke . . .
. . . :(:D;):oops:o_O:rolleyes::)
 
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t.b.d.

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  • #28
Das letzte Weihnachtsfest war das schlimmste Weihnachtsfest, dass ich je erleben musste.

Ich habe heuer keinen rechten Zugang zu Advents- und Weihnachtsstimmung.
Bin noch dabei meine gescheiterte Beziehung zu verarbeiten.
All den schönen Erinnerungen an die Advents- und Weihnachtszeit der letzten Jahre haftet noch ein trauriges Gefühl des Verlustes an, das erstmal abklingen soll.
Ich will auch nicht trotzig trotzdem fröhlich sein und einfach alles ersetzen.
Aus diesem Grund setze ich heuer mal eine Runde aus bzw. feiere auf Sparflamme und stelle die Besinnlichkeit in den Vordergrund.
 
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Anthara

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  • #29
Auf weihnachtsgeschichten.com gefunden und herzlich gelacht.

Ein Schüleraufsatz zum Advent (Autor unbekannt)
Der Advent ist die schönste Zeit im Winter. Die meisten Leute haben im Winter eine Grippe. Die ist mit Fieber. Wir haben auch eine, aber die ist mit Beleuchtung und man schreibt sie mit K.
Drei Wochen bevor das Christkind kommt, stellt der Papa die Krippe im Wohnzimmer auf und meine kleine Schwester und ich dürfen mithelfen.

Viele Krippen sind langweilig, aber die unsere nicht, weil wir haben mords tolle Figuren darin. Ich habe einmal den Josef und das Christkind auf den Ofen gestellt, damit sie es schön warm haben und es war ihnen heiß. Das Christkind ist schwarz geworden und den Josef hat es in lauter Trümmer zerrissen. Ein Fuß von ihm ist bis in den Plätzchenteig geflogen und es war kein schöner Anblick.

Meine Mama hat mich geschimpft und gesagt, dass nicht einmal die Heiligen vor meiner Blödheit sicher sind.

Wenn die Maria ohne Mann und ohne Kind rumsteht, schaut es nicht gut aus. Aber ich habe Gott sei dank viele Figuren in meiner Spielkiste und der Josef ist jetzt Donald Duck. Als Christkind wollte ich Asterix nehmen, weil der ist als einziger so klein, dass er in den Futtertrog gepasst hätte. Da hat meine Mama gesagt, man kann doch keinen Asterix als Christkind nehmen, da ist das verbrannte Christkind noch besser. Es ist zwar schwarz, aber immerhin ein Christkind.

Hinter dem Christkind stehen zwei Ochsen, ein Esel, ein Nilpferd und ein Brontosaurier. Das Nilpferd und den Saurier habe ich hinein gestellt, weil die Ochsen und der Esel waren mir allein zu langweilig. Links neben dem Stall kommen gerade die heiligen drei Könige daher. Ein König ist dem Papa im letzten Advent beim Putzen herunter gefallen und er war total hin. Jetzt haben wir nur noch zwei heilige Könige und einen heiligen Batman als Ersatz.

Normal haben die heiligen Könige einen Haufen Zeug für das Christkind dabei, nämlich Gold, Weihrauch und Pürree oder so ähnlich. Von den unseren hat einer anstatt Gold ein Kaugummipapier dabei, das glänzt auch schön. Der andere hat eine Malboro in der Hand, weil wir keinen Weihrauch haben. Aber die Malboro raucht auch schön, wenn man sie anzündet. Der heilige Batman hat eine Pistole in der Hand. Das ist zwar kein Geschenk für das Christkind, aber damit kann er es vor dem Saurier beschützen.

Hinter den drei Heiligen sind ein paar rothäutige Indianer und ein Engel. Dem Engel ist ein Fuß abgebrochen, darum haben wir ihn auf ein Motorrad gesetzt, damit er sich leichter tut. Mit dem Motorrad kann er fahren, wenn er nicht gerade fliegt. Rechts neben dem Stall haben wir das Rotkäppchen hingestellt. Sie hat eine Pizza und drei Bier für die Oma dabei. Einen Wolf haben wir nicht, darum lauert hinter dem Baum ein Bär als Ersatzwolf hervor.

Mehr steht nicht in unserer Krippe, aber das reicht voll.

Am Abend schalten wir die Lampe an und dann ist unsere Krippe erst so richtig schön. Wir sitzen so herum und singen Lieder vom Advent. Manche gefallen mir, aber die meisten sind mir zu langweilig.

Mein Opa hat mir ein Gedicht vom Advent gelernt und es geht so:

"Advent, Advent, der Bärwurz brennt,
Erst trinkst ein, dann zwei, drei, vier,
dann haut es dich mit dem Hirn an die Tür!"

Obwohl dieses Gedicht recht schön ist, hat Mama gesagt, dass ich es mir nicht merken darf.

Eher es man sich versieht ist der Advent vorbei und Weihnachten auch und mit dem Jahr geht es auch dahin.

Die Geschenke sind ausgepackt und man kriegt vor Ostern nichts mehr, höchstens man hat vorher Geburtstag.

Aber eins ist gewiss: Der Advent kommt immer wieder.
Booh ich hätte das nicht im Zug lesen sollen, musste mich so beherrschen, nicht laut zu lachen :D:D:D:D
 
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Dancing

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  • #30
In meiner Familie war und ist Weihnachten das Fest, wo die Familie, so gut es geht, zusammen kommt. Niemand bleibt alleine, wir kochen, essen, trinken gemeinsam, spielen Karten- oder Brettspiele, bespaßen die Kinder. Die Großeltern reisten bei uns an, die Wohnung war voll, 8 Personen, manchmal noch mehr, saßen an Hl. Abend gemeinsam am Wohnzimmertisch und aßen, ehe wir Kinder Weihnachtslieder sangen und danach unsere Geschenke auspackten. Ich erinnere mich, dass damals der Gabentisch mit einer weißen Tischdecke zugehängt war und so manches Päckchen unter dem Baum stand. In dieser Zeit war die Familie immer so nah beieinander, wie sonst selten im Jahr. Dieses Jahr, meine Kinder sind bei ihrer Mutter und ich bin dort nicht eingeladen, haben meine Geschwister mich eingeladen, mit ihnen und meinen Nichten den heiligen Abend zu verbringen. Ich werde meine Kinder vermissen, ganz sicher, doch ich werde nicht alleine sein, da meine Familie für mich da ist. Am 2. Weihnachtsfeiertag habe ich dann meine Kinder bei mir und ich hoffe, dass ich ihnen so viel Wärme, Liebe und Geborgenheit vermitteln kann, dass sie die Zeit mit mir genießen. Familie ist etwas, was gehütet und beschützt werden sollte, gerade für Kinder ist ein intaktes Elternhaus oder zumindest die Sicherheit, dass Vater und Mutter für sie nach wie vor immer da sind, sehr wichtig.
 
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