Der große Karl Lagerfeld war mir nie wirklich sympathisch. Aber er sagte ein paar Sätze, über die ich mich bis heute im Sinne eines Maßstabs freue. Denn was sich heutzutage "modern angezogen" nennt, gleich ob Mann oder Frau, würde für viele (und mich) nicht gereichen, um überhaupt den Müll vor die Tür zu bringen. Für andere wiederum ist es cool und stylisch, andere gar scheren sich einen nassen Staub um das persönliche Erscheinungsbild.
Soziopsychologen behaupten hingegen, in weniger als einer Sekunde würde ein Mensch entscheiden, ob das Gegenüber als potenzieller Partner (gleich der Artung) überhaupt in Frage käme. Also ist anzunehmen, es ginge bei der Partnersuche zu allererst um das äußere Erscheinungsbild. Ist das mit den eigenen Vorstellungen nicht kompatibel, wird der Rest umso schwieriger, wenngleich nicht ausgeschlossen. Tinder bedient sich dieses Prinzips und wurde damit die Dating-App No 1 weltweit.
Um den Thread-Titel aufzunehmen: Ja, Oxforder nennt man Schnürschuhe im klassischen britischen Stil und im Sinne der "Klasse" das Maß der Dinge beim Herren. Alternative ist der klassische "Budapester" - im Grunde derselbe Schnitt, nur etwas verschnörkelter.
Um auf das Zitat einzugehen
gestehe ich offenherzigst, nicht aus Scham auf den Boden zu schauen, sondern am Schuhwerk die Grundhaltung meines Gegenübers auszumachen.
Lagerfeld-Zitat 1: "Schuhe sind der Spiegel der Seele."
Das unterstütze ich voll und ganz. Wer auf ansehnliches Schuhwerk schon keinen Wert legt, hat in meinen Augen keinen Stil. Wer stillos ist, löst bei mir auch kein zwischengeschlechtliches Interesse aus, weil Stil und Ästhetik mir enorm wichtige Werte sind. So schnell fällt jemand bei mir durchs Raster.
Woran stößt Ihr Euch, was spricht Euch an? Was sind äußerliche No-Gos und Must-haves? Mit welchen optischen Sünden disqualifiziert sich jemand vom ersten Moment an und mit welch vielleicht einfachen Dingen erregt er/sie Euer Interesse? Und vor allem - warum?