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Philippa

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  • #781
Mit einem geräuschlosen Umfeld ist es so ähnlich wie mit einer allzu sterilen Wohnung, in die ich eingeladen bin: Es lässt bei mir das Gefühl aufkommen und sich breit machen, dass ich, wenn ich lebe, andere störe.

Zitat von FAZ:
Was hast du denn dieses Wochenende gemacht oder wirst du noch tun?

Ich geniesse, dass ich nichts Bestimmtes tun muss. Ich höre Musik (gerade das Kölner Konzert von Keith Jarrett) und bin immer mal wieder am Weiterlesen im Buch von Elena Ferrante. Gestern habe ich auch noch ein wenig Haushalt gemacht.
 
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Marlene

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  • #782
Zitat von FAZ:
Meine Nachbarn haben jeden Sonntag vormittag Sex. Ich werde davon immer wach.

Eine Freundin erzählte mir mal, dass es schrecklich ist: immer Sonntag vormittag Sex, genau nach Plan und sonst nie. Sie konnte es nicht durchbrechen, es war sein stures Ding, was er durchzog. Ich möchte nur damit sagen, FAZ, es ist egal, was Andere machen, beziehe es nicht auf Dich, man weiß nie, was dahinter abläuft.
 
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Philippa

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  • #783
Zitat von Marlene:
Eine Freundin erzählte mir mal, dass es schrecklich ist: immer Sonntag vormittag Sex, genau nach Plan und sonst nie. Sie konnte es nicht durchbrechen, es war sein stures Ding, was er durchzog. Ich möchte nur damit sagen, FAZ, es ist egal, was Andere machen, beziehe es nicht auf Dich, man weiß nie, was dahinter abläuft.

Verstehe ich das richtig? Du fändest es leichter für dich, wenn hinter dem sonntäglichen Sex deiner Nachbarn unterträgliche Sturheit stünde statt Liebe und Lebensfreude?
Oh je.
 

Frau M

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  • #784
Wir wissen es nicht, was bei diesen beiden Menschen dahintersteckt. Wohlmöglich wird der Frau etwas unterstellt, falls sie mal auf die Idee kommt am Sonntag morgens joggen zu gehen, oder sonst etwas zu tun. Vorschnelle Bewertungen sind nicht hilfreich.
 

Yin

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  • #785
Zitat von FAZ:
Ich stehe wenigstens dazu, daß ich neidisch bin! Ich habe kein so großes Herz, daß ich mich für das Glück anderer freue, wenn es mir selber schlecht geht.

Ich habe mittlerweile feststellen müssen, dass mich die letzten Jahre meines Lebens auch zu einer neidischen Person haben werden lassen. Nicht komplett, aber so wie bei dir.... wenn es mir schlecht geht, ertrage ich das Glück anderer kaum. :-( Auch wenn ich im Grunde niemandem was schlechtes wünsche.....

Ich habe heute einen enorm schlechten Tag erwischt :-(( und könnte gerade keine turtelnden Menschen um mich herum gebrauchen!

Yin :-(
 
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Philippa

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  • #786
Das Glück anderer Menschen macht mir Hoffnung - und je normaler und unperfekter sie sind, desto mehr.
 
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Marlene

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  • #787
Zitat von Frau M:
Wir wissen es nicht, was bei diesen beiden Menschen dahintersteckt. Wohlmöglich wird der Frau etwas unterstellt, falls sie mal auf die Idee kommt am Sonntag morgens joggen zu gehen, oder sonst etwas zu tun. Vorschnelle Bewertungen sind nicht hilfreich.

Genau. So meinte ich es. Und, ich bin auch für Leben ringsum, dann kann ich nämlich auch leben. Ich wollte FAZ nur sagen, dass sie nicht das auf sich beziehen soll, bzw. neidisch sein muss, was ja schon eine Bewertung ist. Und ich hab eine andere Bewertung dazu geliefert und so hebt sich das auf.
 
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Philippa

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  • #788
Zitat von Marlene:
Ich wollte FAZ nur sagen, dass sie nicht das auf sich beziehen soll, bzw. neidisch sein muss, was ja schon eine Bewertung ist. Und ich hab eine andere Bewertung dazu geliefert und so hebt sich das auf.

Das ist genau, wie ich es verstand.

Wenn man den eigenen Neid bemerkt, dann würdet ihr also die Strategie empfehlen, das Glück des anderen abzuwerten. Ich würde empfehlen, den eigenen Neid zu überdenken.
 

Yin

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  • #789
Hallo Marlene,

Ich habe das schon verstanden und ich weiß auch, dass das was nach Glück aussieht, nicht immer Glück sein muss.... Sex nach Terminplan wäre mir zuwider...

Dennoch haben mich die vielen negativen Erlebnisse der letzten Jahre (leider) dahingehend verändert, dass ich dann, wenn ich sehr traurig bin, keine Hoffnung aus dem (vermeintlichen) Glück anderer schöpfen kann.

Ich würde mir manchmal wünschen, ich könnte das so wie du.... Aber ich ticke da eben eher wie FAZ.

Yin
 

Frau M

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  • #790
Vielleicht ist es doch für die beiden Menschen genau das Richtige!! Kann doch genauso gut sein.
 
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Marlene

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  • #791
Hallo Yin,
ich kann das gut nachvollziehen. Ich habe öfters durch Trennungen Vieles verloren und konnte eine Zeitlang bestimmte Orte z.B. nicht mehr besuchen, weil das zu schmerzhaft war, weil der Verlust damit mir deutlich vor Augen geführt wurde. Dann habe ich gelernt, NICHT im Vergleich zu leben und auch Nichts von außen zu bewerten, weil man eben nicht weiß, wie es innen aussieht. Wenn es im Innen Glück bedeutet, ist es doch schön für diejenigen, wenn es im Innen nicht toll ist, ist es halt auch so. Ich erfahre das ja nur durch aufrichtige Erzählungen, aber ich betrachte diese nicht mehr als einen Spiegel von mir. Mein eigenes urpersönliches Glück empfinde ich sowieso nur in mir und hat nichts mit dem der Anderen zu tun.
 
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  • #792
Zitat von Philippa:
Wenn man den eigenen Neid bemerkt, dann würdet ihr also die Strategie empfehlen, das Glück des anderen abzuwerten. Ich würde empfehlen, den eigenen Neid zu überdenken.
Mir ist es egal ob, die beiden guten oder schlechten Sex haben, ich denke auch nicht darüber nach, wieso weshalb warum ich neidisch sein darf oder auch nicht, ich wünsche mir für mich Sex, ich denke daran, was mir fehlt, wenn ich die beiden höre und fertig :)
 

Yin

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  • #793
Zitat von Marlene:
Hallo Yin,
ich kann das gut nachvollziehen. Ich habe öfters durch Trennungen Vieles verloren und konnte eine Zeitlang bestimmte Orte z.B. nicht mehr besuchen, weil das zu schmerzhaft war, weil der Verlust damit mir deutlich vor Augen geführt wurde. Dann habe ich gelernt, NICHT im Vergleich zu leben und auch Nichts von außen zu bewerten, weil man eben nicht weiß, wie es innen aussieht.
Das mit den Orten kenne ich zu gut. Lieder, Filme...manchmal sogar bestimmte Lebensmittel.

Ich hoffe aufrichtig, dass mir das auch irgendwann gelingen wird....

Gruß, Yin
 
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  • #794
Mir ist auch so manches vergangen dank einiger Beziehungen. Lebensmittel, Orte, Filme, Musik, bestimmte Feste. Es kann viele jahre dauern, bis man das wieder halbwegs normal mitmachen kann, zumindest bei mir ist es so.
 
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Marlene

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  • #795
Mir geht es so: ich habe nicht nur Verlust, ich habe auch etwas gewonnen: Freiheit, Selbstbestimmtheit, Entscheidungs- und Gestaltungshoheit usw.
 
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  • #796
Zitat von Marlene:
Mir geht es so: ich habe nicht nur Verlust, ich habe auch etwas gewonnen: Freiheit, Selbstbestimmtheit, Entscheidungs- und Gestaltungshoheit usw.
Ich habe das alles auch immer in Beziehungen gehabt oder zumindest nichts vermißt. Ich frage mich manchmal, das soll keine Kritik sein, was einige so erlebt haben in ihren Beziehungen? Was macht ihr mit dieser Freiheit? Nächte mit Freundinnen durchfeiern? Konnte ich immer. Die Wände grün streichen? Oder worum geht es?
 
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Marlene

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  • #797
Während der Partnerlosen Zeiten denke ich über die Partnerzeiten nach und lebe einen ziemlichen "Egotripp". Natürlich unter Rücksichtnahme auf die Kinder, aber das hab ich ja immer. Mit Partner ist natürlich Vieles schöner, bereichernder, ohne kann ich aber gestalten, wie ich will. Rumhängen, dorthin weggehen, wohin ich möchte, nächtelang durchlesen usw. Partnerlose Zeiten haben ihren Sinn, man kommt in dieser Zeit noch mehr dahinter, wie man sein Leben eigentlich gestalten möchte. Was für einen sehr wichtig ist und was nicht. Ohne, dass das von jemand Anderem kommt.
 

fafner

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  • #798
Ich bin einigermaßen überrascht, wie sehr die Foristinnenwelt von nachbarschaftlichem Sonntagmorgensex inspiriert wird. :)

Zitat von Marlene:
Partnerlose Zeiten haben ihren Sinn, man kommt in dieser Zeit noch mehr dahinter, wie man sein Leben eigentlich gestalten möchte. Was für einen sehr wichtig ist und was nicht. Ohne, dass das von jemand Anderem kommt.
Ich find es eher nervig und für die persönliche Entwicklung nachteilig, mir darüber Gedanken machen zu *müssen*... Es ist ja auch nicht so, daß dies in einer Partnerschaft nicht ginge oder gar sämtliche Impulse nur vom Gegenüber kämen. Ich kann aber in meinem Umfeld leicht beobachten, daß diejenigen, welche quasi über längere Zeit gezwungen sind, diese Fragen allein für sich zu beantworten, dann immer größere Schwierigkeiten haben, dies überhaupt noch mit Rücksicht auf einen Partner zu können... :-/
 
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Marlene

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  • #799
Zitat von fafner:
Ich find es eher nervig und für die persönliche Entwicklung nachteilig, mir darüber Gedanken machen zu *müssen*... Es ist ja auch nicht so, daß dies in einer Partnerschaft nicht ginge oder gar sämtliche Impulse nur vom Gegenüber kämen. Ich kann aber in meinem Umfeld leicht beobachten, daß diejenigen, welche quasi über längere Zeit gezwungen sind, diese Fragen allein für sich zu beantworten, dann immer größere Schwierigkeiten haben, dies überhaupt noch mit Rücksicht auf einen Partner zu können... :-/
Sich selbst zu entwickeln in Partnerlosen Zeiten, hat nichts mit Verlust von Rücksichtnahme zu tun. Jeder Zustand hat eine andere Qualität. Man wird nicht automatisch zum Egoisten in einer Paarbeziehung, wenn man "alleine" sich auf die Schliche kommt und sich "alleine" auslebt. Im Gegenteil, es geschieht eine weitere Entdeckung von sich selbst, die man dann auch mit einbringen kann. Später, wenn es vielleicht wieder Jemanden gibt.
 

fafner

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  • #800
Zitat von Marlene:
Später, wenn es vielleicht wieder Jemanden gibt.
Die "zufriedensten" Singles hier sind doch die, welche am längsten keine Partnerschaft mehr hatten und am ehesten auch gar keine mehr wollen...

Und die wollen auch primär ihr Singleleben weiterführen und erwarten, daß sich ein "Partner" da irgendwo einsortiert. Was nicht passieren wird, schon gar nicht, wenn zwei von der Sorte aufeinandertreffen.
 
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Marlene

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  • #802
Zitat von Marlene:
Man kann doch auch den Istzustand so annehmen und sich sagen, die Zeit wird es zeigen, ohne zu Hadern?

Anders geht es doch auch garnicht..wie sollte man es auch schlagartig einfach umstellen? Man kann dann mit der Zeit überlegen, wie man es optimieren kann und ob es funktioniert, so wie es ist.
 
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  • #803
Zitat von fafner:
Die "zufriedensten" Singles hier sind doch die, welche am längsten keine Partnerschaft mehr hatten und am ehesten auch gar keine mehr wollen...

Und die wollen auch primär ihr Singleleben weiterführen und erwarten, daß sich ein "Partner" da irgendwo einsortiert. Was nicht passieren wird, schon gar nicht, wenn zwei von der Sorte aufeinandertreffen.


Ich kenne auch ein paar, die tatsächlich zufrieden sind und von denen man auch jederzeit hört: Was machst du dir denn da für eine Energieverschwendung, dein Leben auf jemanden anderen auszurichten..wozu? Sie sind davon überzeugt und können auch überzeugen..
 

lisalustig

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  • #804
Ich war gerade in einem Orgel-/Trompetenkonzert. Es war sehr schön. Zum Schluss kam das Stück "guten Abend - gute Nacht", das hat mir meine Oma früher als Gute-Nacht-Lied gesungen. Da habe ich richtig feuchte Augen bekommen....
 

fafner

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Yin

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Zitat von fafner:
Die "zufriedensten" Singles hier sind doch die, welche am längsten keine Partnerschaft mehr hatten und am ehesten auch gar keine mehr wollen...
Ich hatte schon mehrere Jahre keine Partnerschaft mehr und bin damit gar nicht glücklich...
Klar muss ich mich "arrangieren" und bin im Grunde auch ein zufriedener Mensch - aber nicht mit der Situation "Single".




Zitat von stern9:
Ich kenne auch ein paar, die tatsächlich zufrieden sind und von denen man auch jederzeit hört: Was machst du dir denn da für eine Energieverschwendung, dein Leben auf jemanden anderen auszurichten..wozu?
Merkwürdigerweise höre ich das am häufigsten von Leuten, die bereits seit über 10/15 Jahre in einer Beziehung sind. *kopfschüttel*
 
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  • #810
Zitat von Marlene:


Es hat sich jemand geouted und ich hab rückwärts gelesen und recherchiert und bin aus allen Wolken gefallen...Manchmal eröffnen sich Dinge, die du nicht für möglich gehalten hast. Dann haut es dir die Füße weg und du weißt erstmal nicht, wie du irgendwie zwischen all den Scherben deiner ehemaligen Illusionen hindurchwaten sollst..Es ist schmerzhaft. Dann zerbricht wieder mal etwas in dir ..ganz langsam, Stück für Stück. Da ist dann in diesem Aspekt plötzlich alles weg, woran du dich halbwegs festhalten konntest.