Ich sehe das mal als Kritik an meinem Post. Wobei du nicht erwähnst, daß ich auch schrieb, das Thema wäre auch toll! Wieso hinterfragst du nicht, wie ich es zugleich toll UND sinnlos finde? Es ist natürlich wichtig und gut und richtig eine Vorstellung zu haben, was man sucht. Und sogar ich habe "Wünsche", deren Erfüllung zwingend nötig sind um einer Partnerschaft eine Zukunft zu geben. Ich kann auch offen dazu stehen und auch reflektieren, ob sie mir wichtig genug sind um jemanden "auszusortieren".
Ich wünsche mir eine Nichtraucherin. Punkt! Und ich weiß (aus Erfahrung) daß ich mit einer Raucherin nicht glücklich werde (irgendwann vertreibt der Ekel, der tief in mir sitzt, die ganzen Schmetterlingen und dann bleibt nur Rauch...). Und ich wünsche mir eine Frau, die sich danach sehnt, die Liebe die ich zu geben habe, aufzusaugen und zu erwiedern. Die mich liebt mit allen meinen Schwächen, Fehlern, schrägen Angewohnheiten und den Rucksäcken und Reisetaschen voller "altem Leben" die mich zu dem gemacht haben, was ich jetzt bin. Ohne eine gescheiterte Ehe (ja, da war sehr viel Liebe, sonst hätte es sie nicht gegeben) und die Mutter meines Kindes (zu dessen Zeugung neben den rein biologischen "Komponenten" auch viel Liebe im Spiel war) wäre ich heute nicht ICH! Ich stehe jetzt nich hier und philosophiere darüber, daß ich mit den Partnern meines bisherigen Daseins von einem Fehler zum nächsten gesprungen bin. Und ich brauche vor allem keine Frau die von mir verlangt mit meiner Vergangenheit abgeschlossen zu haben. So bin ich einfach nicht. Aber wenn ich hier ganz offen bis ins Detail meine Wunschfrau beschreibe, bleibt einfach keine über. Und wenn ich ein Profil lese, das auf 20 Zeilen beschreibt, was der potenzielle Partner alles NICHT mitbringen, an sich haben oder erwarten sollte, dann bin ich da schon raus. Zum einen kann ich das in der Regel nicht erfüllen (ich bin halt KEIN Einhorn mit Regenbögen und ohne Misthaufen und so...) und zum anderen hat wohl fast niemand ALLE seine Wünsche da stehen. Ich behaupte einfach mal, daß da normal noch viel persönliches im Dunklen bleibt, womit die wenigsten hausieren gehen (politische Gesinnung, Krankheiten, Fetische, Süchte, uvm...) und deren Vorhandensein keiner wegargumentieren kann. Schließlich treiben sich hier hauptsächlich Singles rum. Und da bring ich noch eine bewußt provokante These:
>>wären wir hier alle perfekte und einfache Prinzessinnen und fehlerfreie Prinzen ohne Vergangenheit, wären wir nicht hier!<<
Ich habe in meinem Post echt lose und vage aus dem Fred hier und auch aus anderen Themen herausinterpretiert. Und das bewußt. Ich wollte nicht jemanden direkt dafür steinigen, weil wer seine Wünsche hier äußert (was ich selber auch toll und mutig finde!). Trotzdem finde ich es an vielen Stellen erschreckend eng gestrickt. Darum brachte ich bewußt das Einhorn ins Spiel. Es wäre schön eins zu haben, aber mehr als sich eins wünschen wird in die Richtung eben nicht passieren.
Daß meine "Zusammenfassung der Wünsche" vor Ironie nur so strotzt, hielt ich für offensichtlich. Nun war dies wohl nicht so und da bitte ich die, die sich angegriffen fühlen dafür um Verzeihung!
Ebenso ist mir klar, daß meine Meinung und mein Text mit dem Denken einiger anderer nicht zwingend im Einklang steht. So haben wir alle unsere Ecken und Kanten und müssen uns auch nicht zwingend immer angegriffen fühlen (was mir ganz ehrlich auch nicht immer gelingt. Ich bin halt weder perfekt, noch ein Einhorn!)
Liebe Vergnügt, sag mir bitte, daß das keine Generalunterstellung für Gefühllosigkeit an jeden ist, der eine andere Meinung hat.
...und ehrliche liebe Grüße besonders an dich!
Zum letzten Abschnitt deines Posts: Ich schreibe eine Aussage über mich. Wenn du da eine Generalunterstellung hereininterpretierst, warum soll ich mich dafür rechtfertigen? Möchte ich nicht.
Zu deinem gesamten Post: Es fällt mir schwer, dir im Gesamten zu folgen. Finde manches etwas verworren.
Punktuell kann ich darauf eingehen. Mir persönlich gehts hier nicht um eine Diskussion darüber, warum hier jemand Single ist. Das passt für mich einerseits nicht zum Threadthema und andererseits verliert man sich da meiner Meinung nach in haltlosen Unterstellungen.
Und ich denke nicht, dass kein Mann mehr übrig bleibt, auch nicht, wenn ich mir hundert Wünsche formuliere. Es müssen sich ja auch nicht alle Wünsche erfüllen. Was ich hier schreibe, steht für mich nicht in Stein gemeißelt und es heißt nicht, dass ich keine Kompromisse zulasse. Und wenn Menschen Vergangenheit und Ecken und Kanten mitbringen, gehören Wünsche meiner Meinung nach genauso dazu. Damit kann man ja mitunter auch ganz schön anecken.
Und wenn sich jemand wünscht, der andere hat mit seiner Vergangenheit abgeschlossen, finde ich das nachvollziehbar. Damit kann ja viel gemeint sein. Für mich heißt das, dass ich die letzte Trennung verarbeitet habe. Das heißt für mich nicht, dass ich keine Trennung und keinen Verlust kenne. Aber dass ich damit meinen Frieden gemacht habe.
Ich verstehe darunter auch, dass ich mit meiner Kindheit Frieden geschlossen habe, falls diese belastend war und, dass ich nicht mehr in der Vergangenheit feststecke. Ich habe z.b. unter meiner familiären Situation sehr gelitten als Kind und als junge Erwachsene hatte ich eine riesige Wut auf meine Eltern. Fand, dass sie mir alles versaut hatten und, dass ich zu dem Zeitpunkt sicherlich ganz woanders stehen würde, wenn meine Eltern nicht so viele Fehler gemacht hätten.
Seit einigen Jahren weiß ich (nicht nur vom Verstand, sondern fühle es auch im Herzen), dass meine Eltern ihr Bestes getan haben, das sie tun konnten. Dass sie mir nicht schaden wollten, auch wenn das manchmal passiert ist. Und, dass ein Punkt, an dem ich stehe, kein "Schicksal" ist, weil es im Leben für mich nicht darauf ankommt, an irgendeinem Punkt zu stehen, sondern in Bewegung zu sein. Wenn mir ein Punkt nicht gefällt, kann ich mich auf den Weg machen und weitergehen. Und ich muss mich nicht mit einer Version von Frau vergleichen, die ich sein könnte, wenn evt. dies und jenes anders gelaufen wäre, denn diese Frau gibt es gar nicht. Ich bin ich und ich mache Fehler und lerne daraus, genauso wie meine Eltern das gemacht haben und ich kann einen guten Kontakt zu meiner Familie pflegen. Denn ich bin nicht in meiner Kindheit irgendwo stecken geblieben und auch nicht in meinem Zorn verankert. Und natürlich hab ich auch wunde Punkte und bin auch in gewisser Hinsicht geprägt durch mein Leben, aber ich sehe mich nicht als "fertig".
Und ich finde, so kann man das mit allem machen, was einem im Leben passiert ist. Sei es Mobbing, sei es Stress am Arbeitsplatz, sei es eine schwierige Trennung, .... man kann sich auf den Weg machen, etwas verändern, weitergehen, sich Zeit lassen und neue Erfahrungen machen und mit den gemachten Erfahrungen dann nach und nach seinen Frieden schließen. Und ich wünsche mir das auch bei einem potentiellen Partner. Der darf und soll auch gerne geprägt sein durch das Leben, das er gelebt hat, und mir offen davon erzählen können und Emotionen dabei zeigen, die nicht nur immer positiv sind. Gerne die ganze Gefühlspallette. Aber ich würde als Partner einen Mann eher ablehnen, der viele Baustellen noch gar nicht verarbeitet hat und noch in seiner Vergangenheit feststeckt, in welcher Hinsicht auch immer. Also verstehe ich, wenn auch andere es nicht mögen, wenn einer immer wieder in Dauerschleife von seiner Ex-Beziehung erzählt, oder wie er verarscht wurde von bösen Frauen und so weiter und so fort.
Ja, jeder Mensch hat Baustellen. Und trotzdem. Ich hoffe, es ist verständlich ausgedrückt, wie ich es meine. Es geht glaub auch weniger um gemachte Erfahrungen, sondern eher um die Haltung gegenüber seinen Erfahrungen und dem, was noch kommt.