Ein interessante Frage.
Nun, ich bin jemand, der noch nie ein Beziehung hatte. Der Grund ist simpel: Ich war bisher nicht daran interessiert. Mein Fokus lag auf mir selbst, da ich mir immer dachte: Wenn du eine Beziehung eingehst, willst du natürlich auch ein verlässlicher Part darin sein. Das heißt ich habe einen sicheren Beruf, bin charakterlich sowie geistig reif, so dass ich etwaigen Kindern in dieser Beziehung auch ein Vorbild sein kann. Zudem möchte ich dem Partner keine "Last" sein, indem ich schlechte Angewohnheiten o.ä. in die Beziehung bringe. Entsprechend habe ich eine Persönlichkeit entwickelt, die in der heutigen Zeit alsweilen als zu "gutherzig" oder zu "nett" ausgelegt wird.
Dennoch bin ich der Meinung, dass ich jetzt bereit bin, eine Beziehung zu führen und auf längere Sicht ein Familie zu gründen. Doch warum möchte ich das? Nun, durch meine Lebenserfahrung habe ich gelernt, was wichtig ist im Leben. Es ist nicht der materielle Reichtum oder der soziale Status. Vielmehr möchte ich in einer Beziehung zusammen mit meinem Partner an den Herausforderungen des Lebens wachsen. Eine Beziehung geht bei mir weit über das "körperliche" hinaus. Ich stelle mir beispielsweise immer die Frage: Würdest du die Person, die du liebst, auch weiter auf Ihrem Lebensweg unterstützen und begleiten, wenn dieser einen Unfall hätte und zu einem Pflegefall wird? Das mag überspitzt klingen, aber auch dies wäre eine "Herausforderung" des Lebens, die ich in einer Beziehung bereit wäre anzunehmen.
Eine Beziehung zu haben, nur um der gesellschaftlichen Norm zu entsprechen "jemanden zu haben" widerstrebt mir. Ich kenne einige Beziehungen auf dieser Grundlage, doch beim kleinsten Problem zerbröckeln diese. Nur um dann auf das nächste "Pferd" zu setzen.
Möchte ich eine Beziehung, um nicht alleine zu sein? Ja natürlich. Momentan kann ich mir nichts schlimmeres vorstellen, als irgendwann "einsam" zu sterben. Aber eine Beziehung ist für mich mehr als nur zusammen zu sein.