Gulliver

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  • #151
AW: Warum ist sexuelle Treue so wichtig?

Zitat von Weib:
Er weiß es noch nicht. Aber ich werde es ihm bei der nächsten Gelegenheit - von Angesicht zu Angesicht - sagen. Und ich bin gespannt auf seine evtl.Gegenberichte.
Ich hätte meine Ex-Frau ev. nicht verlassen, weil sie fremd gegangen ist, es fielen aber im Zuge der Debatte Aussagen, die mich sehr weit von ihr entfernt haben.

1) Du bist selbst schuld, dass ich Dich betrogen habe, hättest ja sehen können, dass mir was fehlt. 2) Ich kann ja nichts dafür, dass Du zu dämlich bist, mich zu betrügen. 3) Woher glaubst Du kommen die Frauen, mit denen "ihr Männer" uns ständig betrügt?

Das aus dem Mund einer Akademikerin.
 
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  • #152
AW: Warum ist sexuelle Treue so wichtig?

Zitat von Gulliver:
Ich hätte meine Ex-Frau ev. nicht verlassen, weil sie fremd gegangen ist, es fielen aber im Zuge der Debatte Aussagen, die mich sehr weit von ihr entfernt haben.

1) Du bist selbst schuld, dass ich Dich betrogen habe, hättest ja sehen können, dass mir was fehlt. 2) Ich kann ja nichts dafür, dass Du zu dämlich bist, mich zu betrügen. 3) Woher glaubst Du kommen die Frauen, mit denen "ihr Männer" uns ständig betrügt?

Das aus dem Mund einer Akademikerin.

Mir ist nicht klar, warum diese Aussagen aus dem Mund einer Akademikerin 'schlimmer' sind als wenn sie von einer Nicht-Akademikerin stammen würden?
 

Nettmann

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  • #153
AW: Warum ist sexuelle Treue so wichtig?

Zitat von Verärgert:
Mir ist nicht klar, warum diese Aussagen aus dem Mund einer Akademikerin 'schlimmer' sind als wenn sie von einer Nicht-Akademikerin stammen würden?

Ich versteh das auch nicht. Ich denke, da ging es nur noch darum zu verletzen. Da wär mir das grad sch...-egal, ob Akademikerin oder nicht.
Vielleicht versteh ich aber doch ein wenig, muss mich dabei aber schon etwas winden, um dahin zu kommen. Vielleicht ist damit gemeint, dass man als Akademikerin in der Lage sein sollte, trotzdem ein wenig das Niveau zu wahren, nicht wie eine Strassenhure zu reden. (Bitte jetzt keine Diskussionen in dem Thread über Ausdrucksweisen von Strassenhuren und Lage dieser Frauen). Wir wissen nicht, wie die einzelnen Formulierungen waren. Ich glaube, sein Problem an der Stelle ist, dass er die offensichtlich nur zum Heruntermachen gedachten Sprüche auch noch mit der Intention hinterfragt, ob da eventuell doch Schuld bei ihm ist. Sie hat damit für ihn ihre eigene Schuld ja quasi abgewischt.
Es ist mir jetzt wichtig zu sagen, dass ich nicht weiß, wer von beiden nun welchen Anteil an der ganzen Sache hat. Das Niedermachen mit solchen Sprüchen ist aber schon auf einer (aus ihrer Sicht möglicherweise begründeten) Schiene.

Nettmann
 

Else

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  • #154
AW: @Andre

Zitat von Weib:
3. Ja, ich liebe ihn trotz allem, so ist es einfach. Und ich spüre meine Liebe zu ihm sogar stärker denn je. Denn sie ist über die primitive sexuelle Sphäre hinausgewachsen.

1. Mir kommt Sexualität nicht primitiv vor. Ich habe erfahren, dass es ein höchst komplexer Vorgang sein kann, Sexualität so zu erleben, dass alle Beteiligten befriedigt werden.
2. Sexualität kann eine Form sein, dem anderen seine Liebe mitzuteilen.
 

Andre

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  • #155
AW: @Andre

Zitat von Weib:
Im Gegenteil empfinde ich es als viel entspannter, wenn ich das, was er trotz aller Bemühungen und Erläuterungen einfach nicht imstande ist, mir zu geben, ihm auch nicht abverlangen muss.
Das war bei mir, als ich in deiner Position war, ganz genauso. Allerdings habe ich das Problem mit meinen "Bemühungen und Erläuterungen" allmählich immer schlimmer gemacht, der Erwartungs- und Leistungsdruck wurde immer größer und hat alle Bemühungen erst recht zunichte gemacht. Ein Teufelskreis. Dass du diesen Druck (mittels des anderen Mannes) rausnimmst, ist – so makaber das klingen mag – tatsächlich eine Lösung. Ich hab's ja auch so gemacht, allerdings hat mir diese Art von Lösung nie ein angenehmes, entspanntes Gefühl gegeben. Ich hatte mehr das Gefühl, bei der anderen Frau nur meine Batterien aufzuladen und den angesammelten "Überdruck" abzulassen, um danach wieder eine Weile "entspannt" mit meiner eigentlichen Partnerin "zurechzukommen". Bis die Mangelerscheinungen wieder so stark waren, dass ich wieder zu der anderen Frau musste. Und so ging das immer weiter.

Zitat von Weib:
Ob ich es mir dann selbst "erledige" oder einen anderen einbeziehe, ist für mich kein so großer Unterschied.
Für "uns" nicht. Aber möglicherweise für unsere Partner. – Ich habe es übrigens noch nie erlebt, dass "der andere" ausschließlich eine körperliche "Funktion" erfüllt, es kamen immer auch Gefühle für ihn ins Spiel. Denn dieser andere ist eine konkrete, vollständige Persönlichkeit, während in Selbstbefriedigungsfantasien i.d.R. nur gesichtslose Symbolgestalten vorkommen. Ich sehe da also schon Unterschiede.

Zitat von Weib:
Natürlich könnte ich einfach verzichten. Aber wie lange geht das gut?
Ich versteh das doch, ich verurteile dich doch auch gar nicht. Ich reibe mich lediglich an deiner Haltung. Ich empfinde es einfach so, dass du es dir zu einfach machst und alles, was deine "Kreise stört", von dir fernhältst und zur Not den Schwarzen Peter auch anderen zuschiebst. Menschlich verstehe ich ja selbst das, aber ich muss es deswegen ja nicht gutfinden. Bei mir selbst finde ich es jedenfalls nicht gut.

Zitat von Weib:
1. ... Ich habe mich ihm nie leibeigen gemacht.
Mit Verlaub, das ist doch jetzt ein Strohmann-Argument, denn niemand hat das je behauptet oder verlangt.

Zitat von Weib:
Und ich habe ihm nie etwas weggenommen, im Gegenteil, wir geben uns alles, was wir können und in unseren Möglichkeiten liegt.
Meine Worte! Nur bin ich mir heute sicher, nicht "alles gegeben" zu haben. Es gab nämlich eine Lösung, nämlich mich von meiner Partnerin zu trennen. Das dumpfe Gefühl, dass das die einzig ehrliche und richtige Lösung ist, kam mir auch damals schon, aber da ich an meiner Partnerin ja auch vieles geliebt habe, habe ich es nicht gemacht. Und so habe ich mir dann halt aus jeder Frau die Rosinen rausgepickt, das war die bequemste Lösung, und Handlungsdruck bestand ja vorerst nicht.

Zitat von Weib:
2. Er ist genauso frei, seine Freiheit zu gestalten.
Und wieder: Meine Worte! Sie hat mir jedoch geantwortet, dass sie *diese* Freiheit nicht braucht, da sie nur mich liebt. Ich weiß noch, dass ich sie fast beneidet habe, ich habe mich in diesem Moment auch danach gesehnt, jemanden so zu lieben, dass ich keine andere brauche.

Zitat von Weib:
Als Looser sehe ich meinen Partner keinesfalls – warum denn?
Diese Frage wird sich selbst beantworten, sobald er erfährt, dass du noch einen anderen hast. In Sachen Liebhaber-Qualitäten hat er jedenfalls den zweiten (und damit letzten) Platz belegt. Wenn er das so nicht empfindet, wenn er damit auf Dauer klarkommt dann ziehe ich den Hut vor ihm und nehme alles zurück. Ich könnte und konnte das auf Dauer nicht.

Zitat von Weib:
Zum „Opfer“ macht man sich selbst – oder lässt sich zu einem solchen machen durch das Umfeld.
Ja, auch, aber nicht nur. Das sieht grad wieder ein bisschen nach Schwarzer Peter aus.

Zitat von Weib:
3. Und ich spüre meine Liebe zu ihm sogar stärker denn je.
Ja! Das meinte ich oben mit Batterien aufladen! Nur frage ich mich: sollte nicht eigentlich meine Liebe zu und der Sex mit meiner Partnerin mich "aufladen"? Ich komme mit dieser Konstruktion einfach nicht ins Reine, es fühlt sich einfach nicht richtig an, wenn ich meine Liebe zu der einen mittels Sex mit einer anderen "auflade".

Zitat von Weib:
Ja, aber diese Gründe sind heute nicht mehr in dieser Art vorhanden. Wir haben uns weiter entwickelt. Und wenn uns das bewusst ist – woher dies alles rührt – können wir frei damit umgehen und müssen uns nicht wie Höhlenmenschen verhalten.
Das meinte ich ja auch, als ich schrieb, dass unsere heutigen "luxuriösen Lebensumstände" uns nicht mehr dazu nötigen. Heikes (von mir jedenfalls so verstandenen) Einwurf, dass Naturphänomene keine normative/moralische Kraft haben ("naturalistischer Fehlschluss") teile ich, denn ebenso gut könnte man nämlich auch Fremdgehen naturalistisch begründen (-> genetische Vielfalt der Nachkommen).

Ich wollte aber auch auf etwas anderes hinaus, nämlich dass unser "evolutives Erbe" auch dann noch unsere Gefühle beeinflusst, wenn es rational nicht (mehr) notwendig ist, so zu fühlen. Das ist einfach nur menschlich. Und ich finde es deswegen geradezu unmenschlich, den Betroffenen gegenüber diese Gefühlsseite herabzuwürdigen und ihnen mit rationalen Argumenten zu "beweisen", dass sie sich wie primitive Höhlenmenschen verhalten.

Zitat von Weib:
Ich fühle mich einfach frei und liebe aus dieser Freiheit heraus.
So frei habe mich damals nie gefühlt, meine selbstrechtfertigende Argumentiererei und Schwarze-Peter-Schieberei – also aus der Not eine Tugend zu konstruieren – kamen mir nicht sehr frei vor.
 
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Weib

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  • #156
AW: Warum ist sexuelle Treue so wichtig?

Lieber Andre, Du hast mir sehr geholfen, wirklich. Danke! Ich sehe heute schon alles etwas anders.. und ich bin entschlossen, diese "Ausrutscher" bleiben zu lassen. Denn ich möchte mittels dieser zugegebenermaßen miesen Abwege nicht all das aufs Spiel setzen, was uns in unserer Beziehung seit einigen Jahren verbindet. Sicherlich bedeutet das in gewisser Weise Verzicht, aber das ging ja auch eine ganze Weile gut. Oder: es kommt der Tag, wo wir miteinander darüber sprechen können und wir finden eine gemeinsame Lösung, die sehr vielgestaltig sein kann.
Ich möchte ihm aber auch heute nicht sagen, dass ich etwas Defizite verspüre, weil ich doch merke, wie sehr er jeden Gedanken aufgreift, umsetzt, wie sehr er möchte, dass ich glücklich bin. Es gibt also durchaus noch Entwicklungspotential...
Danke nochmals, auch an alle anderen und frohe Weihnachten!
 
A

authentisch_gelöscht

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  • #157
AW: Warum ist sexuelle Treue so wichtig?

Zitat von Weib:
Oder: es kommt der Tag, wo wir miteinander darüber sprechen können und wir finden eine gemeinsame Lösung, die sehr vielgestaltig sein kann.
Ich möchte ihm aber auch heute nicht sagen, dass ich etwas Defizite verspüre, weil ich doch merke, wie sehr er jeden Gedanken aufgreift, umsetzt, wie sehr er möchte, dass ich glücklich bin. Es gibt also durchaus noch Entwicklungspotential...

Wie wäre es, wenn du die Sache mal andersrum drehst. (Vielleicht machst du das ja schon, ich weiss nicht, kommt mir nur so spontan in den Sinn.)
Ich meine damit: Möchtest auch du, dass er glücklich ist? Weisst du, ob er glücklich ist? Frag ihn doch mal, ob er Defizite verspürt, an denen du arbeiten könntest... Oder hast du davor Angst?
Vielleicht ergibt sich als Beilage gleich noch ein Gespräch darüber, wo du Defizite siehst...

Muss ja nicht an Weihnachten sein.