A
authentisch_gelöscht
Gast
- #31
AW: Warum ist die Liebe so kompliziert?
Lieber Berlin
Ich finde die Liebe manchmal auch sehr kompliziert, aber gleichzeitig ist (oder wäre?) unsere Unzufriedenheit damit doch auch ein hervorragender Antrieb, sich selbst und andere Menschen besser verstehen zu wollen. Und dies ist eine hochinteressante Angelegenheit.
Ich habe im obigen Zitat nur diejenigen Sätze von dir stehen lassen, welche ich besonders bemerkenswert fand, teilweise auch im Kontrast zueinander.
An deiner Stelle würde ich mir zu folgenden Fragen Gedanken machen:
Worin genau besteht dein Leiden?
Weshalb interessierst du dich dafür, was deine ehemaligen Partnerinnen heute machen? Weshalb findest du an ihrer Situation vor allem die materielle Seite besonders erwähnenswert? Denkst du, wenn man reich ist, hat man keine Sorgen? Meinst du, wenn man in einer Beziehung ist, hat man keine Sorgen? Hattest du denn in deinen Beziehungen keine Sorgen? Was findest du denn in diesem Fall kompliziert an der Liebe?
Wie unterscheiden sich denn "Techtelmechtel" (wie du das aus deiner Perspektive nennst) davon, was vielleicht die Frauen, die in deinem Leben ein Rolle gespielt zu haben scheinen, über ihre Beziehungen zu dir denken?
Wie definierst du genau "Chance" in Bezug auf Parship-Kontakte? Hast du nie einer Frau, die dir geschrieben hat, keine Antwort oder eine negative geschrieben? Hast du allen Frauen, die überhaupt vorgeschlagen wurden, geschrieben? Ich nehme an nicht. Wie hast du dann die Auswahl getroffen? Etwa nicht so, dass du dachtest, diejenigen, die du nicht angeschrieben hast, würden nicht zu dir passen, etwa weil du sie als zu verschieden von dir wahrnahmst?
Könnte es sein, dass du auch sonst, in Bezug auf andere Themen denkst, dass die anderen (immer?) das bessere Los ziehen als du? Könnte das vielleicht auch daran liegen, wie du die Ereignisse siehst und interpretierst? Würden das Aussenstehende ebenso sehen? Versuch mal, dich in die Perspektive eines anderen zu versetzen, der dein Leben beobachtet. Was würde er sich denken? Würde sich das, was er über dein Leben und deine Beziehungen erzählen würde, mit deiner Erzählung decken?
Lieber Berlin, du bist sicher ein Mensch, in dem ganz viel Wunderbares und Liebenswertes steckt. Aber vielleicht bist du für die anderen auch nicht immer so einfach. Das Leben, die Welt und alle Menschen sind nicht schwarz-weiss, sondern in allen Farben schillernd und je nach Perspektive anders zu sehen. Auch du.
Manchmal ist es nicht einfach, zu akzeptieren, dass wir selbst nicht besser oder (je nach Situation und Lebensphase) auch nicht schlecher sind als alle andern. Wenn wir aber unbewusst unser Leben durch eine Brille sehen, die uns vorgaukelt, dass wir grundsätzlich das schlechtere Los ziehen, dann ist es logisch, dass wir immer wieder zum selben Schluss kommen, wenn wir etwas bilanzieren. Und uns vielleicht auch gar nicht ernsthaft bemühen, dass es mal ein gutes Ende - oder gar kein Ende - nimmt. Wir glauben ja eh nicht daran.
Wenn wir mit solchen negativen und leider oft verheerenden Denkmustern zu kämpfen haben, dann ist es wichtig, dass wir versuchen, aufrichtig mit uns selbst zu sein, immer wieder. Und mutig, um neue Handlungsweisen auszuprobieren. Gleichzeitig sollten wir aber auch nicht allzu hart mit uns ins Gericht gehen, sondern uns auch verzeihen, dass wir nicht perfekt sind. Unsere schädlichen Denkmuster sind ja nicht unsere Schuld, sondern in der Regel sind es Strategien, die einst ein verzweifeltes Kind gewählt hat, um auf seine Weise schlimme Situationen so gut wie möglich zu überstehen. Es ist wichtig, sowohl mit sich selbst als auch mit den anderen, liebevoll, freundlich und wohlwollend umzugehen, sei dies im Handeln oder im Denken. Ich glaube nur so finden wir unser Glück irgendwann. Vielleicht stellen wir dann erstaunt fest, dass es nicht von einem Partner oder einer Partnerin abhängt, sondern von uns.
Ich wünsche dir viel Aufrichtigkeit und viel Mut!
Zitat von Berlin:Ich (m, 29) möchte von meinem Leiden in der Liebe und des Lebens erzählen. Während alle Frauen die in meiner Lebenszeit mit mir durchs Leben gegangen in der Blüte stecken bin ich nach wie vor Single.
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Meine Jugendliebe ist bereits verheiratet und hat einen dreijährigen Sohn.
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Die Herzensbrecherin ist mit einem reichen Unternehmer aus Luxembourg verheiratet.
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Während meine ehemalige Partnerin(Millionärstochter) in dem von Ihren Eltern gekauften Penthouse sorgenfrei in neuer Partnerschaft mit neuem Partner lebt bin ich seit 1,5 Jahren alleine in meiner Single-Wohnung.
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Durch Parship hat sich eine einzige Chance im Dezember/Januar ergeben. Sie hat in der Kennenlernphase für sich entschieden mit mir keine Partnerschaft einzugehen, da wir ihrer Meinung nach zu verschieden wären.
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Warum ist die Liebe so kompliziert?
Lieber Berlin
Ich finde die Liebe manchmal auch sehr kompliziert, aber gleichzeitig ist (oder wäre?) unsere Unzufriedenheit damit doch auch ein hervorragender Antrieb, sich selbst und andere Menschen besser verstehen zu wollen. Und dies ist eine hochinteressante Angelegenheit.
Ich habe im obigen Zitat nur diejenigen Sätze von dir stehen lassen, welche ich besonders bemerkenswert fand, teilweise auch im Kontrast zueinander.
An deiner Stelle würde ich mir zu folgenden Fragen Gedanken machen:
Worin genau besteht dein Leiden?
Weshalb interessierst du dich dafür, was deine ehemaligen Partnerinnen heute machen? Weshalb findest du an ihrer Situation vor allem die materielle Seite besonders erwähnenswert? Denkst du, wenn man reich ist, hat man keine Sorgen? Meinst du, wenn man in einer Beziehung ist, hat man keine Sorgen? Hattest du denn in deinen Beziehungen keine Sorgen? Was findest du denn in diesem Fall kompliziert an der Liebe?
Wie unterscheiden sich denn "Techtelmechtel" (wie du das aus deiner Perspektive nennst) davon, was vielleicht die Frauen, die in deinem Leben ein Rolle gespielt zu haben scheinen, über ihre Beziehungen zu dir denken?
Wie definierst du genau "Chance" in Bezug auf Parship-Kontakte? Hast du nie einer Frau, die dir geschrieben hat, keine Antwort oder eine negative geschrieben? Hast du allen Frauen, die überhaupt vorgeschlagen wurden, geschrieben? Ich nehme an nicht. Wie hast du dann die Auswahl getroffen? Etwa nicht so, dass du dachtest, diejenigen, die du nicht angeschrieben hast, würden nicht zu dir passen, etwa weil du sie als zu verschieden von dir wahrnahmst?
Könnte es sein, dass du auch sonst, in Bezug auf andere Themen denkst, dass die anderen (immer?) das bessere Los ziehen als du? Könnte das vielleicht auch daran liegen, wie du die Ereignisse siehst und interpretierst? Würden das Aussenstehende ebenso sehen? Versuch mal, dich in die Perspektive eines anderen zu versetzen, der dein Leben beobachtet. Was würde er sich denken? Würde sich das, was er über dein Leben und deine Beziehungen erzählen würde, mit deiner Erzählung decken?
Lieber Berlin, du bist sicher ein Mensch, in dem ganz viel Wunderbares und Liebenswertes steckt. Aber vielleicht bist du für die anderen auch nicht immer so einfach. Das Leben, die Welt und alle Menschen sind nicht schwarz-weiss, sondern in allen Farben schillernd und je nach Perspektive anders zu sehen. Auch du.
Manchmal ist es nicht einfach, zu akzeptieren, dass wir selbst nicht besser oder (je nach Situation und Lebensphase) auch nicht schlecher sind als alle andern. Wenn wir aber unbewusst unser Leben durch eine Brille sehen, die uns vorgaukelt, dass wir grundsätzlich das schlechtere Los ziehen, dann ist es logisch, dass wir immer wieder zum selben Schluss kommen, wenn wir etwas bilanzieren. Und uns vielleicht auch gar nicht ernsthaft bemühen, dass es mal ein gutes Ende - oder gar kein Ende - nimmt. Wir glauben ja eh nicht daran.
Wenn wir mit solchen negativen und leider oft verheerenden Denkmustern zu kämpfen haben, dann ist es wichtig, dass wir versuchen, aufrichtig mit uns selbst zu sein, immer wieder. Und mutig, um neue Handlungsweisen auszuprobieren. Gleichzeitig sollten wir aber auch nicht allzu hart mit uns ins Gericht gehen, sondern uns auch verzeihen, dass wir nicht perfekt sind. Unsere schädlichen Denkmuster sind ja nicht unsere Schuld, sondern in der Regel sind es Strategien, die einst ein verzweifeltes Kind gewählt hat, um auf seine Weise schlimme Situationen so gut wie möglich zu überstehen. Es ist wichtig, sowohl mit sich selbst als auch mit den anderen, liebevoll, freundlich und wohlwollend umzugehen, sei dies im Handeln oder im Denken. Ich glaube nur so finden wir unser Glück irgendwann. Vielleicht stellen wir dann erstaunt fest, dass es nicht von einem Partner oder einer Partnerin abhängt, sondern von uns.
Ich wünsche dir viel Aufrichtigkeit und viel Mut!