Zitat von Victor:
Solange Du so tust, als würdest Du irgendwie über der Meinung anderer Leute stehen, bist Du uns eine Erklärung schuldig, wieso das so sein sollte. Entweder gibst Du uns die oder lässt uns unsere Meinungen stehen.
Ich bin halt sensibel, was Metaphern anlangt. All dieses Reden von "drüberstehen" oder "stehen lassen" usw., das wird zwar immer wieder hingeschrieben, aber das machts doch auch nicht sinnhafter. Natürlich lasse ich "eure" Meinungen stehen. Ich lösche hier nichts von anderen. Aber wenns Quark ist, sage ich das halt. Wenn jemand die Meinung hat, der Mond sei aus Käse, oder die, Kätzchen in den Bauch treten sei das Beste, was man tun könne, und dann anfügt, das sei aber nur seine persönliche Meinung, und bei einer Meinung gehe es nicht darum, ob sie stimme, und alle Meinungen seien gleichberechtigt und keiner dürfe sich anmaßen, die Meinung eines anderen als weniger wertvoll als die eigene aufzufassen, dann nenn ich halt, was es ist, nämlich Quark.
Und wenn ich nur ein Teil eines Ganzen sehen, muss ich mir ja Wohl oder Übel eine Meinung über das bilden was mir entgeht und aufgrund dessen auch entscheiden, ob ich mehr sehen muss oder nicht.
Mußt du das? Also ich muß es nicht.
Und was die "Terrornähe" betrifft - Wieso nennst Du es nicht "Lebensnähe"? Unser Organismus hat das Bewusstsein wegen der Notwendigkeit zum Handeln entwickelt. Wahrnehmung ist lediglich ein Teilaufgabe davon.
Ich mache einen Unterschied zwischen Quark essen und Quark reden. Auch letzteres gehört zum Leben, weil es halt ziemlich oft vorkommt, daß das jemand tut. Aber ich würde es nicht lebensnah nennen.
Notwendigkeit des Handelns, ja. Beispielsweise Essen kochen, meinetwegen auch Auto fahren, Gesetze auf den Weg schicken und einen Spaziergang machen. Zu den (lebensnahen?) Hobbys kann auch das Philosophieren über Wirklichkeit, Wahrheit, Subjektivität, Objektivität, das Bewußtsein, die Evolution und das Ganze gehören, oder auch das Fantum der deutschen Nationalmannschaft gehören.
Das mit dem Terror bezieht sich auf die Toleranzthematik, die ja oftmals im HIntergrund lauert. So mancher scheint Toleranz dafür zu halten, Meinungen nicht nach richtig oder falsch zu beurteilen. Das ist Quark. Toleranz ist eher, jemandem nicht die Rübe abzuschlagen, wenn er anderer Meinung ist als man selbst. Oder gemäßigt: Hier im Forum kann ich natürlich Meinungen als falsch bezeichnen, aber das ist etwas anderes als den betreffenden Meinungsäußerern zu verbieten, sie zu äußern.
Ich empfehle statt der ohnehin zu 99% falschen Philopheme eher Differenzierung. Nicht großartig über Subjektivität und Objektivität sprechen, sondern einfach Fälle unterscheiden. Halt ein bißchen konkret und präzise sein, dann kann man sich so viel an Unsinn sparen.
Etwa dürfte es nicht so schwer sein zu verstehen, daß das Tier, das ich von hinten sehe, auch eine Vorderansicht hat, und ich deswegen keine Meinungsverschiedenheit habe, wenn ich den Schwanz, ein anderer aber den Rüssel des Elefanten sieht. Da brauchts weder einen Meinungsaustausch noch Toleranz oder so. Wenn jemand die Meinung vertritt, der Elefant sei rosa und könne fliegen, ist das vermutlich was anderes.
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