McDreamy

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  • #1

Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Hallo Leute

Ich bin jetzt seit ca. 6 Monaten bei Parship und habe aich hier im Forum schon das eine oder andere Thema erstellt
Im allgemeinen habe ich bis jetzt einerseits schöne Momente über Parship erlebt und andererseits schlechte Erfahrungen gemacht.
Vor allem die letzte lässt mich wieder grübeln. Plötzlicher Kontaktabbruch scheint bei Parship (was ich auch hier im Forum gelesen habe) sehr gängig zu sein, trotzdem finde ich es in bestimmten Situationen nicht richtig

Ich habe über Parship eine Dame kennen gelern, mit der ich mich von Anfang an sehr gut verstanden habe. Wir hatten uns bis jetzt 3 mal getroffen, und beim letzten Date meinte sie zu mir, dass sie sehr starke Gefühle für mich hat - und dann: Zack plötzlicher Kontaktabbruch ihrerseits. Sie antwortet nicht auf meine SMS...nicht auf Parship.
Anfangs dachte ich, es könnte etwas passiert sein- doch dann musste ich feststellen, dass die Dame nach wie vor fast jeden Tag online ist...

Ich verstehe einfach nicht, warum man bei so etwas einfach nicht ehrlich sein kann...
Welche Erfahrungen habt ihr so gemacht?
 

Freitag

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  • #2
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

ähnliche erfahrungen.
alles weicheier, feiglinge, memmen... nenn es wie du willst :)
abhaken und ab auf die resterampe mit dem ganzen gesocks. :)
 
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  • #3
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Hallo McDreamy,

wie Du richtig bemerkt hast, sind plötzliche Kontaktabbrüche nichts Ungewöhnliches hier.

Ein dickes Fell zulegen und weiter nach vorne schauen.

Alles Gute für Dich bei Deiner Suche!
 

Dreamerin

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  • #4
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Zitat von McDreamy:
Ich verstehe einfach nicht, warum man bei so etwas einfach nicht ehrlich sein kann...
Welche Erfahrungen habt ihr so gemacht?

Sowas habe ich auch kürzlich erlebt. Nach einem sehr netten 1. Date fragte ER nach den nächsten, weil er mich toll fand (sagte er). Ich wollte es auch. Nie wieder was gehört, auch keine Antwort auf meine Mail.
Verstehe ich auch nicht, warum man nicht einfach mal einen Dreizeiler schreiben kann, damit der andere Klarheit hat. Muss man lernen, mit umzugehen.
 

maddib

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  • #5
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

tja, die hier ursprünglich geschilderte situation ist wirklich heftig. aber zeigt m. e. im kern, womit manche ein echtes problem haben. nämlich mit ihren eigenen gefühlen, sie selbst zu erkennen, danach zu handeln und diese anderen mitzuteilen. manche haben geradezu angst davor, auch mal nach gefühl statt vermeintlicher vernunft zu handeln. manche gehen deshalb auch recht verkrampft an das thema partnersuche ran. sie mögen generell eher kontaktscheu sein und sich dabei selbst nicht mehr über den weg trauen. manche suchen die nähe eines anderen und wissen selbst aber, dass sie mit anderen menschen generell eher nicht so gut können. ein echtes dilemma.
ob man als abgewiesener tatsächlich mit so einem persönchen klargekommen wäre, bleibt jedem selbst überlassen.
 

Satjamira

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  • #6
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Echt traurig, solches Verhalten an den Tag zu legen.

Als Anfänger geht man mit zuviel Hoffnungen hin, als Geübter vielleicht ohne jegliche Hoffnung und irgendwann wird man gleichgültig, wie Freitag.

Manche zappen sich dann durch Leute wie durchs Fernsehen, bleibt nirgends wirklich dabei weil ja das nächste noch besser sein könnte. Ist das eine Zeiterscheinung?
 

Heppy

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  • #7
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Zitat von McDreamy:
....und dann: Zack plötzlicher Kontaktabbruch ihrerseits. Sie antwortet nicht auf meine SMS...nicht auf Parship.
Anfangs dachte ich, es könnte etwas passiert sein- doch dann musste ich feststellen, dass die Dame nach wie vor fast jeden Tag online ist...

Ich verstehe einfach nicht, warum man bei so etwas einfach nicht ehrlich sein kann...
Welche Erfahrungen habt ihr so gemacht?



Ein plötzlicher Kontaktabbruch ist auch eine Wahrheit und ehrlich. Möchtest Du die nicht sehen? Sie ist halt anders, als Du sie Dir erwartest bzw. wünscht. Jedoch von ihrer Seite aus, vielleicht ehrlich. Eine Wahrheit hat für mich immer mehrere Seiten. Meine, die des Gegenübers und eine dritte, z.B. die von jemanden unbeteiligten. Das finde ich auch nicht immer gut, ist jedoch leider so.
 
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  • #8
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Zitat von McDreamy:
Wir hatten uns bis jetzt 3 mal getroffen, und beim letzten Date meinte sie zu mir, dass sie sehr starke Gefühle für mich hat - und dann: Zack plötzlicher Kontaktabbruch ihrerseits. Sie antwortet nicht auf meine SMS...nicht auf Parship.
Anfangs dachte ich, es könnte etwas passiert sein- doch dann musste ich feststellen, dass die Dame nach wie vor fast jeden Tag online ist...

Und da stellt sich dann wirklich die Frage: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen?

Mein Schmusehannes-Komentar:

Es gibt so etwas wie Moralvorstellungen. Über so etwas wie „Richtig und Falsch“ oder „Gut und Böse“.Oft helfen solche Moralvorstellungen ja auch tatsächlich.

Doch manchmal haben solche Moralvorstellungen auch einen ganz speziellen Haken, der genau zu solchen plötzlichen Kontakt-Abbrüchen führen kann:

Sollte ein Dating-Partner stark in solchen Moralvorstellungen verhaftet sein wie „Richtig und Falsch“ oder „Gut und Böse“, dann könnte er/sie in eine Situation kommen, in seinem/ihrem Inneren etwas zu verspüren, das nach seinen /ihren Moralvorstellungen nicht sein darf.

Und sollte der Dating-Partner von seinen/ihren Moralvorstellungen her der Meinung sein, noch nicht einmal äußern zu dürfen welche Gedanken/Gefühle/Regungen gerade seinem/ihrem Werte-System zuwider laufen, dann „muss“ aus seinen/ihren „Moralischen Gründen“ auch tatsächlich jegliche Kommunikation darüber unterbleiben.

Der plötzliche Kontaktabbruch diente dann somit zur Vermeidung eines inneren Regelverstoßes gegen die eigenen inneren Moralvorstellungen. Ein solcher Kontaktabbruch wiederum wird zwar vielleicht noch mit einer gewissen Scham über dessen Plötzlichkeit gesehen. Darüber allerdings kann anhand des entsprechenden Werte-Systems aber vielleicht ebenfalls nicht gesprochen werden.

Diese Scham über die Plötzlichkeit des eigenen Kontaktabbruchs wiederum kann den Befolger seines/ihres Wertesystem über Jahre bis hin zu Jahrzehnten bei jeder erneuten Erinnerung daran wieder erneut belasten. Und diese Belastung kann so lange bestehen bleiben wie der/die Entsprechende noch keinen Ausweg aus seinem/ihrem moralischen Dilemma gefunden hat. (Ich weiß wovon ich schreibe, denn genau das ist mir als Akteur selbst schon passiert.)

Als individuelles Fazit bleibt dann allenfalls, beim nächsten Mal noch genauer vor-auszuwählen um an gar nichts mehr stoßen zu können was dem eigenen Werte-System widersprechen könnte. Vielleicht müsste der/die Betroffene auch zunehmend dazu übergehen, seinem/ihrem Gesprächspartner all jene Themen zu verbieten, die ihn/sie in Konflikt mit seinen/ihren Werte-Vorstellungen bringen könnte.


Meine Schmusehannes-Lösung:

Mehr Kommunikation wagen!
Auch über die eigenen Unsicherheiten, Ängste, Zweifel und Konflikte mit dem eigenen Werte-System.

Daß man sich traut, über seine Träume, Hoffnungen und Wünsche zu sprechen, sollte doch ohnehin so einfach sein, daß es jeder wagt. - Wirklich so einfach? Ein Nachbarthema startete gerade mit einer gewissen Empörung darüber, daß es Männer gab, die es doch tatsächlich gewagt hatten ihre sexuellen Interessen zu äußern! (Sorry, die leicht ironische Überspitzung in meinem letzten Satz konnte ich mir nun gar nicht verkneifen.)
 

anaj

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  • #9
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Moralvorstellungen und Wertesysteme sind sicherlich bei der Entscheidungsfindung oder beim Einordnen der Gefuehle und Eindruecke wichtig. Sie spielen sicherlich auch eine Rolle dabei, sein inneres Gleichgewicht zu wahren oder zu finden.

Aber ich habe eher den Eindruck, dass viele nicht wissen was sie eigentlich wollen. Dann veranstalten sie (egal ob Mann oder Frau) einen Eiertanz und ziehen am Ende doch den Schwanz ein.

Ich hatte McDreamy so verstanden, dass sich die Dame kommentarlos verabschiedet hat. So ein Verhalten finde ich unangebracht und kindisch. Anstandsregeln kann man auch beim Kontaktabbruch beachten. Man war schliesslich schon mit der Person in Verbindung.
 

Heike

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  • #10
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Zitat von Schmusehannes:
Mein Schmusehannes-Komentar:
Es gibt so etwas wie Moralvorstellungen. Über so etwas wie „Richtig und Falsch“ oder „Gut und Böse“.Oft helfen solche Moralvorstellungen ja auch tatsächlich.
Doch manchmal haben solche Moralvorstellungen auch einen ganz speziellen Haken, der genau zu solchen plötzlichen Kontakt-Abbrüchen führen kann:

Ich find den Schmusehannes-Kommentar ganz interessant, aber doch etwas abstrakt.
Können wir das nicht mal am Beispiel machen? Also, nehmen wir die Schmusehannes-Moral. Richtig ist es, seine Gefühle, Gedanken und Werte auszudrücken. Falsch ist es, sie in sich zu verschließen. Gut ist es zu schmusen. Böse ist es nicht zu schmusen.
Ist jetzt der Haken dieser Moralvorstellungen, daß sie zu Kontaktabbrüchen führen? Wie sähe das aus?
 

pepino1968

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  • #11
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Wahrheit hin oder her. Es ist absolut respektlos und feige, wenn nicht einmal zwei Zeilen zum Beenden einer Beziehung möglich sind.
 

anka

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  • #12
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Zitat von Heike:
Ich find den Schmusehannes-Kommentar ganz interessant, aber doch etwas abstrakt.
Können wir das nicht mal am Beispiel machen?

Ich stell mir das in etwa so vor:
Nehmen wir z.B. an, die Dame hat den moralischen Anspruch: "Ich darf nur jemanden küssen und mich weiter mit ihm treffen, wenn ich mir ganz sicher bin, dass ich mit der Person zusammen sein (= eine Beziehung führen) möchte."
Jetzt hat sie auch bereits ihre Gefühle offenbart; merkt aber später, wie erste Zweifel aufkeimen.
Was macht sie jetzt? Sie ist sich ja nicht sicher. Gar nicht sicher, sie zweifelt. Aber sich einfach weiter treffen, wenn man zweifelt? Das wäre ja unfair, das macht man nicht.
Das widerspricht auch dem moralischen Anspruch, denn man hat ja zuvor schon etwas Gegensätzliches geäußert und sich gegensätzlich verhalten. Was macht man da? Hinzu kommt vllt. noch die Angst vor der Wut des anderen, weil man denkt, sich schlecht und unmoralisch verhalten zu haben.
Da kann es dann schlussendlich zu der Entscheidung kommen, das Dilemma zu lösen, indem man handlungsunfähig wird und gar nichts mehr macht.

Paradoxerweise führt genau dieses Verhalten am Ende ja am ehesten zu Vorwürfen und Ärger des Gegenüber und auf der anderen Seite genau zu dem schlechten Gefühl, dass man ursprünglich vermeiden wollte.... Quasi eine s.s.e.P.
 

Heike

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  • #14
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Anka, sicherlich war in dem Sinne gemeint, den du näher ausführst. Der Witz meiner Äußerung war, die allgemein-abstrakten Überlegungen zur Moral selbst transparent werden zu lassen, indem man sie nicht auf das liebgewonnene Feindbild der "repressiven Sexualmoral" bezieht, sondern mal auf die eigene Moral. Da könnte was passieren, insbesondere eine Bewußtwerdung der eigenen sich selbst erfüllenden Prophezeiungen. Es dürfte schon seinen Sinn gehabt haben, daß Schmusehannes das mit der Moral so allgemein formuliert hat.
 

Heppy

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  • #15
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Zitat von pepino1968:
Wahrheit hin oder her. Es ist absolut respektlos und feige, wenn nicht einmal zwei Zeilen zum Beenden einer Beziehung möglich sind.

.....weil eine Wahrheit und Ehrlichkeit auch respektlos und feige beinhaltet.Das wird durch dieses Verhalten sichtbar.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
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  • #16
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Ich hätte nicht gedacht, dass auf der anderen Seite des Bildschirms, eben auf der weiblichen Seite auch diverse playerin unterwegs sind. Kaltschnäuzigkeit und Kinderzimmer zur Nordseite sind nicht witzig, zumal wenn man sich schon persönlich getroffen hat.

:)
 

Satjamira

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  • #17
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Ziemlicher Exkurs von Schmusekannes.
Würde man den Text der erwähnten Dame von McDreamy senden, die würde wohl nur Bahnhof verstehen.
So viele Gedanken, hat die sich noch nie jemand der so gedankenos datet über sich selbst gemacht.

Die Moral von der Geschicht, gehen wir mit gutem Beispiel voran, damit immer mehr so werden wie wir es gerne hätten. Üerwinden wir uns, wenn es lohnenswert erscheint, unsere Meinung über einen unerklärlichen Abschied mit Anstand rüberzubringen und die Person zu löschen. Ohne Anklage - mit dem Hinweis wie so etwas gewirkt hat und selbst einen Punkt machen.
 

Nettmann

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  • #18
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Zitat von Satjamira:
Die Moral von der Geschicht, gehen wir mit gutem Beispiel voran, damit immer mehr so werden wie wir es gerne hätten. Üerwinden wir uns, wenn es lohnenswert erscheint, unsere Meinung über einen unerklärlichen Abschied mit Anstand rüberzubringen und die Person zu löschen. Ohne Anklage - mit dem Hinweis wie so etwas gewirkt hat und selbst einen Punkt machen.

Hallo zusammen,
ich hätte für mich den Satz von Satjamira fast gern als Schlusssatz stehen lassen wollen, wollte aber gern noch ergänzen, dass das offene Sagen, wenn einem etwas nicht passt, grundsätzlich Anwendung finden sollte, auch in einer bestehenden Partnerschaft. Dann:
- hätte Parship vermutlich eine Menge Kunden weniger
- würde mancher Frust in Partnerschaften schon im Keim erstickt, da der andere auch eine Chance darauf hätte, zu reagieren
Nettmann
 
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winzling_geloescht

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  • #19
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Zitat von Satjamira:
[...] gehen wir mit gutem Beispiel voran, damit immer mehr so werden wie wir es gerne hätten. Üerwinden wir uns, wenn es lohnenswert erscheint, [...]

Ich stell mir grad vor, alle wären so, wie ich sie gern hätte. Wobei ich nicht mal genau sagen kann, wie sie dann sein müssten, aber mal angenommen, ich wüsste das. Also dann ich weiß grad nicht, ob das beispielsweise für dich dann nicht katastrophale Folgen hätte, weil keiner mehr so wäre, wie du (Betonung auf "du") ihn gern hättest.

Und wann bitte sollte es "lohnenswert" erscheinen? Bzw. wann nicht? Bezieht sich das "lohnenswert" jetzt wieder nur auf den Schreiber selbst, der sich ganz selbstverständlich als "lohnenswert" erachtet? Ähnlich des Wunsches nach Empathie? Oder ist's auch okay, selbst als "nicht lohnenswert" angesehen zu werden? Dann kann doch alles so bleiben, wie es ist und es besteht kein Grund, sich Veränderung zu wünschen :-D
 
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  • #20
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Zitat von Heike:
Also, nehmen wir die Schmusehannes-Moral. Richtig ist es, seine Gefühle, Gedanken und Werte auszudrücken. Falsch ist es, sie in sich zu verschließen. Gut ist es zu schmusen. Böse ist es nicht zu schmusen.


Na ja, ganz ordentlich verquirlt. Und da als „Schmusehannes-Moral“ bezeichnet, in meinen Augen auch ganz ordentlich verdreht.

Also:
Mittlerweile misstraue ich jeglichem „Gut und Böse“, sowie Richtig und Falsch“. Zumindest einmal bei dem Versuch nach (m)einer eigenen Zielfindung sowie bei der Findung eigener Umsetzungsschritte für eigener Wünsche. (Dennoch werden die mir diesbezüglich anerzogenen Maßstäbe mich immer noch mehr steuern als mir lieb ist.)

Ich empfehle (zumindest mir selbst), es zunehmend mehr zu wagen, (meine) Gefühle, Gedanken und eventuell sogar (meine) innere Werte-Konflikte auszudrücken. Sich diesbezüglich nach innen (!) wie nach außen zu verschließen empfehle ich nicht.

Jemand Anderem seinen Wunsch nach Schmusen schäbig zu machen empfinde ich als unanständig. Ob man/frau beim Schmusewunsch des Anderen selber mitmachen will sei man/frau doch selbst überlassen.
 
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  • #21
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Zitat von anka:
Ich stell mir das in etwa so vor:
Nehmen wir z.B. an, die Dame hat den moralischen Anspruch: "Ich darf nur jemanden küssen und mich weiter mit ihm treffen, wenn ich mir ganz sicher bin, dass ich mit der Person zusammen sein (= eine Beziehung führen) möchte."
Jetzt hat sie auch bereits ihre Gefühle offenbart; merkt aber später, wie erste Zweifel aufkeimen.
Was macht sie jetzt? Sie ist sich ja nicht sicher. Gar nicht sicher, sie zweifelt. Aber sich einfach weiter treffen, wenn man zweifelt? Das wäre ja unfair, das macht man nicht.
Das widerspricht auch dem moralischen Anspruch, denn man hat ja zuvor schon etwas Gegensätzliches geäußert und sich gegensätzlich verhalten. Was macht man da? Hinzu kommt vllt. noch die Angst vor der Wut des anderen, weil man denkt, sich schlecht und unmoralisch verhalten zu haben.
Da kann es dann schlussendlich zu der Entscheidung kommen, das Dilemma zu lösen, indem man handlungsunfähig wird und gar nichts mehr macht.

Paradoxerweise führt genau dieses Verhalten am Ende ja am ehesten zu Vorwürfen und Ärger des Gegenüber und auf der anderen Seite genau zu dem schlechten Gefühl, dass man ursprünglich vermeiden wollte.... Quasi eine s.s.e.P.

Ja, genau in der Art könnte so was beispielsweise laufen. Oder in welcher anderen Detailvariante auch immer.
 

Satjamira

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  • #22
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Zitat von winzling:
Ich stell mir grad vor, alle wären so, wie ich sie gern hätte. Wobei ich nicht mal genau sagen kann, wie sie dann sein müssten, aber mal angenommen, ich wüsste das. Also dann ich weiß grad nicht, ob das beispielsweise für dich dann nicht katastrophale Folgen hätte, weil keiner mehr so wäre, wie du (Betonung auf "du") ihn gern hättest.

Und wann bitte sollte es "lohnenswert" erscheinen? Bzw. wann nicht? Bezieht sich das "lohnenswert" jetzt wieder nur auf den Schreiber selbst, der sich ganz selbstverständlich als "lohnenswert" erachtet? Ähnlich des Wunsches nach Empathie? Oder ist's auch okay, selbst als "nicht lohnenswert" angesehen zu werden? Dann kann doch alles so bleiben, wie es ist und es besteht kein Grund, sich Veränderung zu wünschen :-D

Winzling, es gibt wohl andere die verstanden haben was ich meine. Das hat nichts mit Gleichmacherei zu tun oder dass sie so sein müssen wie ich sie haben will. Es hat damit zu tun, dass ich etwas vorlebe, das mir wichtig ist und sich dann die Spreu schnell vom Weizen trennt.

Entscheide du selbst, was für dich lohnenswert ist. Bei mir bezog es sich nicht auf den Menschen wie er ist, sondern auf die Art und Weise wie zwei die sich begegnen kommunizieren, sich austauschen oder eben nicht mehr kommunizieren.

Wenn ein Mann mir sympathisch ist, schreibe ich ihn mit Klartext an, sofern er plötzlich nicht mehr antwortet. So kam heute die Rückantwort. Liebe ..., ich wollte nicht unhöflich sein, tut mir leid. Liebe Grüsse...
Ihn konnte ich dann mit rundum gutem Gefühl löschen. Ohne Antwort hätte ich ihn auch gelöscht und abgehakt, zufrieden mit mir.

Es gibt doch einen Spruch: Handle selbst so, wie du behandelt werden möchtest.
 

Heike

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  • #23
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Schmusehannes, ich weiß nicht, wer dir hier deinen Schmusewunsch schäbig macht. Ich nehme aber zur Kenntnis, daß du stark generell den Eindruck hast, dir würde dein Schmusewunsch madig gemacht oder seine Verwirklichung verboten. Von der Gesellschaft, den Frauen oder wem auch immer.
Vom Stil her sprichst du eher wenig von persönlichen Wünschen, sondern meist in eher allgemeinem Diskursstil. Da geht es viel um richtig und falsch, gut und böse. Und das ist auch gar nicht böse. Aber es bringt eben seinerseits so etwas wie eine Moral zutage. Dafür muß man sich nicht schämen. Und ich darfs einfach nennen.
Verquirltes kann ich in meiner Empfehlung, deine vielleicht etwas verquirlten Äußerungen zur Moral nicht wie standardmäßig auf die böse repressive Sexualmoral, sondern deine eigene anzuwenden, nicht erkennen. Folgen mußt du der Empfehlung natürlich keineswegs. Du kannst auch so weitermachen wie bisher. Ich hab den Eindruck, daß du dabei sehr abhängig bleibst von dem, wovon du dich absetzen zu müssen glaubst. Aber so eine Bindung schafft ja auch Sicherheit.
 
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winzling_geloescht

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  • #25
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Satjamira, es freut mich für die, die verstanden haben, was ich eben nicht oder falsch verstanden hatte. Für mich kommuniziert jemand so, wie er ist und so gut er es halt kann. Wer Angst davor hat, den anderen zu verletzen, kommuniziert dann eben oft lieber gar nicht mehr. Und wer mit Verletzungen nur ganz schlecht umgehen kann, der ist ja vielleicht auch ganz froh darüber. Da ist's doch gut, dass es dieses Forum für Verletzte und Verletzende gibt und jeder seine Fürsprecher und Widersacher und somit Trost findet.

Es entscheidet eh jeder selbst, was für ihn lohnenswert ist oder nicht. Und richtet sein Tun danach aus, so gut er's halt kann. Wenn's am Mut zum Risiko der Verletzung und/oder am nötigen Rüstzeug zum Umgang mit einer solchen fehlt, dann hat solch eine pauschale Empfehlung wenig bis gar keinen Nutzen. Durch die Oberfläche zu dringen, das ist ein sehr gefährliches Wagnis. Auch ein Spruch. Von Oscar Wilde. In diesem Sinne einen angenehmen Sonntag dir.
 
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  • #26
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Zitat von Heike:
Schmusehannes, ...
Verquirltes kann ich in meiner Empfehlung, deine vielleicht etwas verquirlten Äußerungen zur Moral nicht wie standardmäßig auf die böse repressive Sexualmoral, sondern deine eigene anzuwenden, nicht erkennen.

@ Heike, weil ich Dir dies so glauben will erläutere ich es:
Folgendes Zitat für sich alleine könnte ich nicht als verquirlt bezeichnen, denn es könnte ja Deine eigene Meinung sein:

Zitat von Heike:
Richtig ist es, seine Gefühle, Gedanken und Werte auszudrücken. Falsch ist es, sie in sich zu verschließen. Gut ist es zu schmusen. Böse ist es nicht zu schmusen.

Das nachfolgende Zitat hingegen unterstellt mir (Schmusehannes) jedoch eine Meinung, die zwar Begriffe enthält, die in meiner Meinung vorkommen, diese aber so verknüpft hat, daß sie eben nicht mehr (exakt) meiner Meinung entsprechen. (Vielleicht halte ich bei derartigen Themen auch scheinbar kleine Bedeutungsnuancen für erheblicher als der Durchschnittsleser.)

Zitat von Heike:
Also, nehmen wir die Schmusehannes-Moral.
Richtig ist es, seine Gefühle, Gedanken und Werte auszudrücken. Falsch ist es, sie in sich zu verschließen. Gut ist es zu schmusen. Böse ist es nicht zu schmusen.

Auf dein Zitat hin schrieb ich meine Antwort. Vielleicht hätte ich meine beiden Schlußsätze zu besseren Verständlichkeit auch in umgekehrter Reihenfolge bringen sollen:
„Ob man/frau beim Schmusewunsch des Anderen selber mitmachen will sei man/frau doch selbst überlassen. Jemand Anderem seinen Wunsch nach Schmusen schäbig zu machen empfinde ich als unanständig.“ (Oder hätte ich politisch korrekter sagen sollen „übergriffig“?)

Zitat von carlo:
Dazu gehören ja immer mindestens 2 ... ;-)
Carlo

@ Carlo: Ja zum Schäbig machen gehören immer mindestens zwei: Derjenige, der schäbig macht und derjenige der zuhört. Der Schäbig-gemachte muss noch nicht einmal mit dabei sein. In diesem Sinne geht es auch ganz ohne ihn.

Soweit zu meinen empfindlichen Details. Insgesamt lese ich Eure Beiträge aber durchaus mit positivem Interesse.
 
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  • #27
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Zitat von winzling:
Für mich kommuniziert jemand so, wie er ist und so gut er es halt kann. Wer Angst davor hat, den anderen zu verletzen, kommuniziert dann eben oft lieber gar nicht mehr. Und wer mit Verletzungen nur ganz schlecht umgehen kann, der ist ja vielleicht auch ganz froh darüber. Da ist's doch gut, dass es dieses Forum für Verletzte und Verletzende gibt und jeder seine Fürsprecher und Widersacher und somit Trost findet.
QUOTE]

Schön gesagt.
 

Highlander

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  • #28
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Hi McDreamy!
Ich habe gerade herausgefunden, dass mich meine PS-Liebe von heute auf morgen wegen einer anderen verlassen hat (Ende mit Schrecken).
Ich glaube es liegt daran, dass viele auf PS mehrgleisig fahren. Will heissen, dass man mit mehreren potentiellen Partnern schreibt und sich auch trifft! Im RL würde man das auch nicht tun, oder....?
Auf PS kann man sehen, wenn jemand online war.Die gängige Ausrede ist dann: Ich wollte nur sehen, ob ich eine Nachricht von dir erhalten habe.....
Also, abhaken und Kopf hoch!
 

Heike

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  • #29
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Zitat von Schmusehannes:
Ja zum Schäbig machen gehören immer mindestens zwei: Derjenige, der schäbig macht und derjenige der zuhört. Der Schäbig-gemachte muss noch nicht einmal mit dabei sein. In diesem Sinne geht es auch ganz ohne ihn.

Zuweilen geht es auch darum, daß jemand glaubt, daß etwas schäbig gemacht wird. Da mir die Relevanz dieses Schäbigthemas hier nicht klar ist, gehe ich aber nicht drauf ein. Mein Punkt mit der Moral wird vielleicht deutlich, wenn du auf folgende Äußerung von dir guckst:
Zitat von Schmusehannes:
Jemand Anderem seinen Wunsch nach Schmusen schäbig zu machen empfinde ich als unanständig.“ (Oder hätte ich politisch korrekter sagen sollen „übergriffig“?)

Nach üblichem Verständnis solcher Wörter wie "unanständig" oder "übergriffig" steht diese Formulierung für eine moralische Beurteilung und gar Empörung des Sprechers.
Und solche Formulierungen lese ich bei dir häufig. Ich hab schon auch den Eindruck, daß sie stark Ausdruck persönlicher Wünsche sind. Aber das wäre ja auch nicht erstaunlich, wenn deine Moral viel mit deinen Wünschen zu tun hat.

Ich persönlich halte es übrigens weder für schlimm noch für schlecht noch für unanständig, eine Moral zu haben. Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung. Ich würde sie trotzdem weiterempfehlen. Und ich würde auch Menschen, die eine Moral haben (und das dürfte so ziemlich jeder sein), empfehlen, das zu erkennen und einzusehen, daß sie Moral nicht für schlimm, böse oder unanständig halten müssen.
 

vivi

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  • #30
AW: Warum fällt es vielen so schwer die Wahrheit zu sagen

Zitat von Heike:
.....Ich persönlich halte es übrigens weder für schlimm noch für schlecht noch für unanständig, eine Moral zu haben. Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung. Ich würde sie trotzdem weiterempfehlen. Und ich würde auch Menschen, die eine Moral haben (und das dürfte so ziemlich jeder sein), empfehlen, das zu erkennen und einzusehen, daß sie Moral nicht für schlimm, böse oder unanständig halten müssen.

LOL....@Heike....ist aber für den Einen oder Anderen schwierig Moral zu haben und Diese dann auch anzuwenden oder umzusetzen. Ist wie mit dem vermeintlich guten Benehmen, welches ja eigentlich immer vorhanden ist. ;-)