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Zitat von balle:An alle affärenfeindlichen, aus Altersgründen nicht mehr Familiengründung anstrebende und finanziell unabhängige Singles: was für Gründe habt ihr eigentlich, nach einer festen Partnerschaft zu suchen? Warum ist euch eine Beziehung so viel wert?
Ich freue mich über eure Vorstellungen, nach was ihr sucht und warum! Welche Lebensformen strebt ihr außerdem in diesem Zusammenhang an (zusammen mit Partner in einem Haushalt leben?)?
Ich (52) habe sicher eine ganz ander Vorstellung von Partnerschaft als jemand eine Generation vor mir.
Der Kinderwunsch ist abgeschlossen, eben so der Wunsch nach einem gemeinsamen Eigenheim zur Altersabsicherung, etc. ich brauche auch keinen Versorger. Sprich: ich bekomme mein Leben problemlos ohne Partner bewältigt. Problemlos meine ich in der Form, dass ich allein überlebensfähig bin.
Einen Partner zu haben, ist für mich jemand, der mein Leben ergänzt. Mit dem ich Freud und Leid teilen möchte. Der das Leid ertragbarere machen würde und die Freude doppelt so schön. Eigentlich ist dies doch im "Alter" ein super schönes Ding. Die eigenen Kinder sind groß, die berufliche, wohnliche und finanzielle Situation ist gefestigt. ist das nicht toll? Man könnte sich jetzt voll auf sich konzentrieren. Sich ergänzen, die Freizeit zusammen verbringen und genießen. Aber auch, sich beizustehen, bei den gesundheitlichen Belastungen, die in diesem Alter irgendwann beginnen werden. Sich gemeinsamen Hobbys zu widmen, oder sie zu akzeptieren und sich nochmal neuen Dingen zu widmen, die der neue Partner mit rein bringt. Miteinander was zu unternehmen oder auch einfach nur miteinander füreinander da zu sein. Für mich muss das nicht unbedingt ein miteinander wohnen sein. Wenn zwei "gelebte Leben" aufeinander treffen, ist es vielleicht manchmal besser, nicht zusammen zu leben. Jedenfalls nicht in der Form, dass der neue Partner in die Wohnung des anderen zieht, die dieser vielleicht vorher 30 Jahre mit jemand anderem geteilt hat. Das halte ich für schwierig. Dann wäre ein gemeinsamer wohnlicher Neuanfang sicher besser. Doch das ist oft nicht so einfach.
Vielleicht noch ein persönliches Beispiel: vor einiger Zeit war ich sehr krank. Ich musste zwei schwierige Medikamententherapien über mich ergehen lassen, mit schweren Nebenwirkungen. Und ich war allein. Zweimal bin ich in meiner Wohnung durch die starken Medikamte ohnmächtig geworden und habe mir durch den Sturz Verletzungen zugezogen. Niemand hat es bemerkt und ich hatte Glück, dass nicht mehr passiert ist. Das sind so Momente, wo du denkst: wenn doch Jemand da gewesen wäre......
Ein anders Beispiel: gerade, wenn die Kinder aus dem Haus sind, die berufliche und finanzielle Situation geklärt. Dann denkst du: so, jetzt ist es endlich soweit, jetzt kannst du dein Leben genießen! Und dann bist du allein. Und ja, ich weiß schon, jetzt kommen wieder die Stimmen, dass das alles gar nicht so schlimm ist, wenn man sich selber liebt.. Schön wäre es aber, jedoch für mich, dies alles, was jetzt noch kommt, mit jemandem zu teilen, und zwar auf Dauer!