Heike

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  • #91
AW: Verlieben = "Grundvoraussetzung" für eine "Liebesbeziehung"?

Vielleicht gibt es zusätzlich zur fremd- und eigenbestätigten Identität seiner selbst ja auch noch eine Paaridentität!
 

t.b.d.

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  • #92
AW: Verlieben = "Grundvoraussetzung" für eine "Liebesbeziehung"?

Paaridentität?
Was stellst du dir darunter vor?
 

Heike

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  • #93
AW: Verlieben = "Grundvoraussetzung" für eine "Liebesbeziehung"?

Zitat von t.b.d.:
Paaridentität?
Was stellst du dir darunter vor?

Angenommen, deine Freundin heiße t.b.a. Dann gäbe es eben nicht nur t.b.d. und t.b.a., sondern auch t.b.a.t.b.d. - T.b.a. und t.b.d. gäben nciht nur wechselseitig Identitätsversicherung und auch nicht nur jeder für sich selbst, sondern beide versicherten auch t.b.d.t.b.a. von deren/dessen Identität.
 

Elli

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  • #94
AW: Verlieben = "Grundvoraussetzung" für eine "Liebesbeziehung"?

Zitat von t.b.d.:
Die Lösung wäre, dass der Mensch im Zuge des Erwachsenwerdens lernt, seine zunächst fremdbestätigte Identität zu einer selbstbestätigten Identität zu machen und diese eigenverantwortlich und selbstbestimmt weiterzuentwickeln.

Erst ging es um den größeren gesellschaftlichen Rahmen – jetzt eher um den kleineren der Einzelexistenz – ich möchte einen Punkt noch etwas deutlicher machen – gestatte mir, einen Schritt zurückzutreten:

Die Entwicklung eines Selbst, einer Ich-Identität, ist daran gebunden, daß „ich mich mit den Augen der anderen sehen lerne“ – das kleine Kind benötigt einen „einheitlichen fixen Punkt außerhalb seiner selbst, dem es mit seinen seelischen Wachstumsenergien nachstreben kann“ (A. Adler)
Dieser „Punkt außerhalb“ bildet sich in dem Kind ab als Identifikation – und wird im Laufe der Entwicklung (hoffentlich!) integriert, das heißt, aus dem Außen zurückgenommen in das eigene Innere.

Die vollzogene Integration aller Identifikationen wäre das Persönlichkeitsideal.

Gelungene Integration zeigt ihre Auswirkungen u.a. in der aktiven Selbstgestaltung des Lebens und einer größeren Unabhängigkeit - auch von augenblicklichen Bedingungen.

Ich verstehe deine Formulierung der „Selbstbestimmung und Eigenverantwortung“ so, daß du damit dein „Persönlichkeitsideal“ kennzeichnest.
Finde ich (auch) sehr erstrebenswert :) - gleichzeitig sehe ich mich davon aber weit entfernt, denn jedes Ereignis im Außen, daß mich mitnimmt, ärgert, aufbringt oder sonstwas - zeigt mir deutlich auf, daß ich die eine oder andere Identifikation noch nicht integriert habe – will sagen – dieser Prozess hört (bei mir) lebenslang nicht auf – ist innerlich aber schon angesiedelt unter V wie Verantwortung – ohne sie je vollumfänglich erfüllen zu können..

Ohne mich vergleichen zu wollen – der Weise ist nicht der, der alles weiß, sondern der, der von jedem etwas lernt.

PS: Es stehen noch so viele interessante Fragen im Raum – die kann man hier nur in kleinen Häppchen beleuchten ;-) und völlig OT ist es auch.. koelner, entschuldige...
 

t.b.d.

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  • #96
AW: Verlieben = "Grundvoraussetzung" für eine "Liebesbeziehung"?

Zitat von Heike:
Angenommen, deine Freundin heiße t.b.a. Dann gäbe es eben nicht nur t.b.d. und t.b.a., sondern auch t.b.a.t.b.d. - T.b.a. und t.b.d. gäben nciht nur wechselseitig Identitätsversicherung und auch nicht nur jeder für sich selbst, sondern beide versicherten auch t.b.d.t.b.a. von deren/dessen Identität.

Das find ich jetzt richtig romantisch. Zwei überwiegend selbstbestätigte Identitäten, die sich als Teil eines Wir sehen, ergäben dann quasi eine überwiegend selbstbestätigte Paaridentität.
 

t.b.d.

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AW: Verlieben = "Grundvoraussetzung" für eine "Liebesbeziehung"?

Zitat von Elli:
Ich verstehe deine Formulierung der „Selbstbestimmung und Eigenverantwortung“ so, daß du damit dein „Persönlichkeitsideal“ kennzeichnest.
Finde ich (auch) sehr erstrebenswert :) - gleichzeitig sehe ich mich davon aber weit entfernt, denn jedes Ereignis im Außen, daß mich mitnimmt, ärgert, aufbringt oder sonstwas - zeigt mir deutlich auf, daß ich die eine oder andere Identifikation noch nicht integriert habe – will sagen – dieser Prozess hört (bei mir) lebenslang nicht auf – ist innerlich aber schon angesiedelt unter V wie Verantwortung – ohne sie je vollumfänglich erfüllen zu können...

Ach weißt du, ich bin bei Idealen eh immer etwas skeptisch. Sie sind prima als definiertes Ende einer Skala geeignet, so wie die letzte Zahl auf dem Tacho, aber nicht wirklich praxisrelevant. Es wär doch schon irgendwie merkwürdig, wenn einen so gar nichts mehr aus der Ruhe bringen könnte, weil man vollkommen selbstreferenziert daherkommt und äußere Impulse einen nicht mehr erreichen.
 

Elli

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AW: Verlieben = "Grundvoraussetzung" für eine "Liebesbeziehung"?

Zitat von t.b.d.:
Ach weißt du, ich bin bei Idealen eh immer etwas skeptisch.

..und das ist sicher gut so :)

Gerade hier im Forum und im Zusammenhang mit der Partnerfindung hatte ich bei manchen Beiträgen schon den Eindruck, der/diejenige ist von einem derartig übersteigerten und fast unerbittlichem Ideal "unterjocht" (in dem Sinne, als er/sie diesen Umstand anscheinend gar nicht bewußt wahrnimmt) - daß für ein ganz normales Leben mit einer ganz normalen, netten Frau/Mann eigentlich kein Spielraum mehr zu bleiben scheint.
 
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  • #99
AW: Verlieben = "Grundvoraussetzung" für eine "Liebesbeziehung"?

Wow alle sind sie da, die Anthropologen und Höhlenforscher, die Biologen und Oxtozin erklärer und auch die existenziellen Philosophen kommen zu Wort.

Entweder ich bin scharf auf eine Frau, weil sie das richtige sagt, richtig für mich aussieht und riecht und auch noch in der richtigen Situation lebt dann versuche ich sie "rumzukriegen" und dann schauen wir weiter.

Wenn sie unmögliche Blagen hat die sie trotzdem in Schutz nimmt oder einen Beruf der meinem diametral entgegenläuft und wir uns sowieso nicht sehen würden oder etwas in der Art, dann sehe ich das doch vorher oder nicht?

Wenn man sich jemanden "ansieht" muss ich doch heute nicht mehr gleich heiraten, zusammen ziehen oder sonst irgendwo in den Sankt Nimmerleinstag planen?

Wo soll denn deine Liebesbeziehung sonst herkommen als durch erst mal annähern und antesten auf allen Ebenen. Entweder es funktioniert im Bett und auch beim Frühstück, dann isses gut. Funktioniert es nicht dann lass ich es bleiben.

Ist das denn so schwer mittlerweile? Bischen spielen miteinander täte den meisten wohl nicht schlecht. Heisst ja nicht dass man mit jemandem spielt.
 

lovecat

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AW: Verlieben = "Grundvoraussetzung" für eine "Liebesbeziehung"?

Spannendes Thema

Mein größtes Problem in diesen Singelforen ist dass ich mich nicht in jemanden verlieben kann den ich kaum kenn.

Im realen Leben trifft man jemanden unterhält sich hat Spaß erfaßt ihn mit allen Sinnen da entsteht vertrauen.

Hier hab ich nichts von dem und damit fehlt mir auch jegliches Vertrauen.

Dann wird aber relativ schnell das Beziehungsthema aufgetischt. Nach dem ersten oder zweiten Date soll man schon wissen was man empfindet.

Und offensichtlich wissen das wirklich viele wenn man viele Beiträge hier so liest.

Vielleicht hab ich auch nur die Fähigkeit verloren mich zu verlieben so wirklich glauben tu ich nicht mehr an das Sternchen Blümchen Ding:)
 
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  • #101
AW: Verlieben = "Grundvoraussetzung" für eine "Liebesbeziehung"?

es darf funken und verlieben, ob das online passiert, wage ich zu bezweifeln.

:)