@fafner: Natürlich nützt es nichts, das Muster nur zu beobachten. (Das habe ich ja auch gar nicht geschrieben...) Aber es funktioniert nach meinen eigenen Erfahrungen und nach meinen Beobachtungen an anderen auch nicht, etwas zu verändern, das man eher hasst als akzeptiert. Oder denkst du, es gelingt, sich genau auf die Finger zu schauen, wenn diese Finger Ekelreaktionen auslösen? Dann wird man sich kurz nerven, wenn das Thema gezwungenermassen ins Blickfeld rückte, dann aber wieder vom Thema weggleiten, bevor es richtig angegangen wurde.
Im Übrigen spiele ich nun mal Kobold auf deiner Schulter und sage, dass du immer mal wieder ein negatives Muster hast, nämlich eines, nur das zu lesen, was du willst, den Rest zu überlesen und dann wieder mal alles besser zu wissen.
Ich habe nämlich genau das, was dein Shrink sagt, nämlich, dass man hart an sich arbeiten muss, auch schon geschrieben:
Wenn ich also einerseits meine problematischen Verhaltensweisen ganz versöhnlich und und liebevoll akzeptiere und kein Theater um sie mache, mich vor allem deswegen nicht verurteile (!), gleichzeitig aber motiviert und mit Geduld , Kreativität und Hartnäckigkeit daran arbeite, sie zu verändern.
Hast du das Ende des Satzes gelesen? Der Vorschlag deines Therapeuten, die neuen, sinnvolleren Denkschemata zu verinnerlichen und neue Verhaltensweisen zu trainieren, ist da sicher ein guter Weg.
Dass du es zu Beginn der Arbeit an dir selbst erst zu spät merkst, wenn du wieder denselben "Fehler" gemacht hast, ist völlig normal. Einfach trotzdem weiter machen und dich damit beschäftigen! Du wirst es dann in Zukunft immer schneller merken, und irgendwann rechtzeitig. Geht mir auch so. Einiges habe ich schon geschafft, an anderem bin ich noch dran, und ich bin sicher, es werden auch in Zukunft noch neue Themen auftauchen, die ich bisher noch gar nicht sehen konnte/wollte.
Ich find's super, dass du auf dem Weg bist.