Es gibt Alkoholsucht. Und es gibt Alkoholtrinken, das man nicht als Suchtverhalten beschreiben würde.
Solche Unterschiede erhöhen Sachlichkeit der Diskussion.
Ja, und es gibt eine physische und eine psychische Abhängigkeit. Es muss beides nicht erreicht sein, immer ist Alkohol ein schädigendes Zellgift. Das ist sachlich und kann Ansätze ergeben "schädlichen" Genuss zu überdenken.
Es ging um ein Beispiel dafür, wo jemand sagt "Schmeckt mir halt.", ohne daß da was Pathologisches vorliegen müßte. Meine Antwort war: Ketchup.
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Und es geht um ein gutes Maß. Es gibt ungesünderes Ernährungsverhalten, das nicht schon pathologisch ist, und es gibt im technischen Sinn gesundes Ernährungsverhalten, das pathologisch ist (Orthorexie).
Das ist leider verharmlosend. Praktisch kann Ernährung heute, mit Betonung auf heute, in einer sich als hochzivilisiert, -technisiert bezeichnenden Gesellschaft den körperlichen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen nicht mehr abdecken. Nur zwei von vielen Beispielen, die sicher diskussionswürdig, aber auch recht offensichtlich sind.
Vitamin D3 gibt es flächendeckend eine bekannte Unterversorgung, die substituiert werden muss und für Omega-3 Fettsäuren auch. Deckt man letzteres über entsprechenden Verzehr von Kaltwasserfischen, dann führt das zum nächsten Problem, im speziellen einer Schwermetallvergiftung bzw. einer allgemeinen Vergiftung durch Umweltbelastung in einem Umfang, dass das mit den natürlichen Körpermechanismen zur Entgiftung immer häufiger nicht mehr bewältigt werden kann und sich je nach persönlicher Disposition für den Einzelnen bis hin zu sehr beeinträchtigend äußert. Auch wie eine Entgiftung des Körpers funktioniert ist bekannt, wird dann gerne als abwegig bis hin zu esoterisch gehandelt. Vor dem Verzehr am Ende der Nahrungskette stehender Lebewesen wird zurecht wegen derer akkumulierender Schadstoffbelastung gewarnt, aber die meisten machen sich den Menschen als Endlager nicht bewusst und es lässt sich dann schon ganz gut darüber nachdenken, ob regelmäßige Entgiftung sinnvoll ist. Nur, wer macht das schon in Theorie und Praxis.
Wer ein gutes Verhältnis zu seinem Hausarzt oder Apotheker hat, sollte den mal fragen, was er substiuiert.
Leider ist das nur ein Auszug und obwohl das alles durch frei zugängliche Studien im engeren Sinne wissenschaftlich belegt ist ändert sich nichts.
Das gilt auch für die Getreideproblematik.
Zucker ist dann vergleichsweise geringfügig im Gesamtbild und lässt sich im Groben im Vorbeigehen erledigen.
@chava thoundn a gmail.com
Nochmal meine Arbeitsthese:
mit einer humanen Ernährung ist Übergewicht idR. gar nicht möglich.
Es ist komplexer. Industrielle Produzenten haben eine Marktmacht, dass in früheren Zeiten reiche Bauern oder auch der medizinische Zweig an deren Tropf hängen und sie ihre Entscheidungsfreiheit weitgehend verloren haben. Mit abhängigen Subunternehmern ist das sicher provozierend, aber schon recht treffend beschrieben.
Es gibt die ganzen Informationen, nur, die schwere Zugänglichkeit ist im wesentlichen darauf zurückzuführen, dass das erheblich die Kreise der industriellen Nahrungsmittel- und Pharmaproduzenten stört und sie schon seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts immer massiver dagegen vorgehen.
Und natürlich gibt es einen Grund, warum ich mich damit beschäftige. Selbst betroffen zu sein reichte jedoch nicht, mein Kind ist es, das zeigte sich früh und gab den Ausschlag.