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  • #1

Vater werden - Vater sein?

Zum Thema Kinderwunsch sind hier ja schon einige Diskussionen geführt worden; leider habe ich meine Fragestellung dazu vielleicht überlesen, vielleicht ist sie tatsächlich neu.

Dass ich kein Vater werden kann, habe ich inzwischen mit einer ziemlich hohen Wahrscheinlichkeit medizinisch bestätigt bekommen. Unter anderem aus diesem Grund ist auch meine langjährige Ehe zerbrochen. Im letzten Jahr durfte ich mit einer kleinen Familie leben und habe dabei feststellen dürfen, bei aller Unsicherheit durchaus ein Vater sein zu können. Nach dem Ende dieser Beziehung habe ich mich schließlich hier angemeldet in der Hoffnung, irgendwo im Lande (aus persönlichen Gründen bin ich da ziemlich flexibel) meine Traumfrau zu finden. So weit - so schwierig.

Gelernt habe ich inzwischen, dass diese Datenbank mit ihren so verführerischen Matching-Ergebnissen lediglich eine Chance bietet, zwei Suchende einfacher miteinander in Kontakt treten zu lassen, die sich sonst nie kennengelernt hätten. Und es liegt an uns, diese Chance mit Leben zu füllen - oder zu merken, dass "es nicht passt". Allerdings habe ich auch gelernt, dass mein Wunsch nach einer Familie durchaus befremdlich wirken kann. Wieso ist ein "fremder Mann" an "fremden Kindern" interessiert? Wird mir hier eine mögliche Übergriffigkeit unterstellt? Ist das eine Einzelmeinung oder ist das Misstrauen (in der heutigen Zeit) generell so weit verbreitet?

Ich freu mich eure Beiträge.
 
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  • #2
Hallo,
ganz ehrlich: als Mutter zweier Kinder suche ich eher nach einem Mann, der auch schon Kinder hat, weil ich mir denke, er könne dann besser verstehen, welche Rolle Kinder spielen. Ist natürlich auch ein (dir gegenüber unfaires) Vorurteil...Wenn ich auf dem Profil sehe, dass der Mann keine Kinder hat, gehe ich davon aus, dass er vielleicht selbst noch Vater werden will und das Thema ist für mich durch. Wenn andere Mütter so denken wie ich, wirst du es schwer haben, jemanden mit Kindern zu finden...
 
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  • #3
Es gut mir leid, dass du dieses Problem hast. Es ist nicht ganz einfach die Diagnose Kinderlosigkeit zu bekommen. Eines kann ich dir sagen, als alleinerziehende Mutter: der Kontakt von meinem Sohn zu seinem leiblichen Vater ist nicht so berauschend. Mein Sohn würde sich gerne einen Vater wünschen. Ich denke dass geht bestimmt anderen Familien ähnlich. Du wirst bestimmt eine Patchwork-Familie finden, die genau nach einem Mann wie dir suchen. Ich kann auch deinen Wunsch verstehen, ein Kind so lieben zu können als wäre es deines. Ich denke, wenn du an Kindern in anderer Weise interessiert wärest, würdest du dich in anderen zwielichtigen Portalen rumtreiben. Sonst müsstest du recht abgebrüht sein. Ich würde das mit dem Familienwunsch nicht gleich offen schreiben, sondern auf die Kontakte warten die kommen.
 

TK85

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  • #4
Hallo,

andererseits heißt es doch immer, dass Mütter mit Kindern, die noch im Haus leben, Schwierigkeiten haben, einen Mann zu finden, der fremde Kinder akzeptiert. Und dass diese alleinerziehenden Mütter manchmal eher einen Vaterersatz als einen Mann suchen.

Und von daher sollte es eigentlich leicht sein, eine kleine Famile zu finden. ;-)

Aber - keine eigenen Erfahrungen hinsichtlich Kindern vorhanden...

Viele Grüße,
 

ENIT

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  • #5
Hallo "unwissend",
dein Thread hat mich ehrlich geschrieben, etwas berührt. Ich bin selbst Mutti von 2 Kindern (w/m) und ü40. Eines wohnt noch bei mir.
Als ich noch aktiv in PS war, habe ich mich eigentlich gewundert, wie viele Herren so keine Kinder angegeben hatten. Hatte aber nicht viel darauf gegeben, denn wenn ein Kind außer Haus ist, muss man es ja nicht unbedingt angeben, so denke ich.
Ich selbst habe auch einen reinen Schreibkontakt mit zwei Herren, die keine Kinder haben, bzw. wo es eben nicht funktioniert hat. Einer davon hat Kinder mit groß gezogen, wo von einer Kumpeline deren Mann ums Leben kam. Diesem gilt mein tiefster Respekt.
Es gibt immer verschiedene Leute. Die einen können keine Kinder bekommen und die anderen wollen nicht.
Wenn man Medienberichten folgen darf, was ja manchmal auch fraglich ist, ist es ja eigentlich so, dass sehr viel Missbrauch in der eigenen Familie passiert. Das ist ein sehr sensibles Thema, und es kommt immer auf den Gegenüber an.
Mir war es auch immer sehr lieb, wenn ich jemanden hatte, der Kinder hat, aber es gibt unter denen auch welche, die "Spieler" sind, leider. Bei deiner Partnersuche musst du dir nicht so viele Gedanken darüber machen.
Wenn du eine Frau anschreibst, beziehst du dich erst einmal auf das Profil oder ihre Fragen oder weiß ich was. Wenn ihr dann Kontakt habt, würde ich ihr einfach schreiben, dass ich Kinder gerne habe, aber leider es aus medizinischer Seite eben nicht ging. Fertig. Ich würde das Thema nicht meiden und auch nicht dramatisieren, weil es ja auch Leute gibt, die aus Karrieregründen keine Kinder wollen. Das kann eine Fau mit Kindern natürlich nicht verstehen. Wahrscheinlich kann das auch niemand so richtig wirklich.
Wenn eine Frau dann misstrauisch ist, ist es halt nicht die Richtige. Wenn gleich Misstrauen besteht, hat alles keine Zukunft. Das ist das Gleiche, wie mit der Eifersucht. Entweder ich traue jemandem oder nicht.
Eine ganz normale Frau, die keine schlechten Erfahrungen etc. gemacht hat, und wirklich einen Partner will, der auch die Kinder/das Kind akzeptiert, die wird dein Problem verstehen. Ob nun eine Frau denken könnte, dass du noch Kinder wollen würdest, weil sie ja nicht weiß ... , das kann ich nicht beurteilen. Deswegen, beim Kennenlernen die Karten auf den Tisch, fertig. Wenn es passt, passt es, und wenn nicht, kommt die nächste holde Weiblichkeit. ;) Viel Glück!
 
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  • #6
An dieser Stelle nur mal ein kleines Dankeschön für die lieben und ehrlichen Kommentare. Die muss ich erstmal verdauen, deshalb fehlen mir gerade die Worte für eine "vernünftige" Antwort. Bis später.
 
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  • #7
Es ist mir noch etwas durch den Kopf gegangen, ich arbeite seit 30 Jahren in der Medizin, ich habe schon viel gesehen und erlebt. Ich will dir keine unnötigen Hoffnungen machen, aber: man hat schon Pferde kotzen sehen. Ich habe eine Freundin, die unter massiver Endometriose litt, die Ärzte haben ihr gesagt, sie könne nie Kinder bekommen. Im Oktober erwartet sie ihr Baby. Ich habe auch erlebt, dass bei intensivem Kinderwunsch, und massiven Druck vom Partner, - egal ob Ehefrau oder Ehemann, der Kinderwunsch sich nie eingestellt hat. Dann, wenn das Thema vom Tisch war, gab es plötzlich eine Schwangerschaft. Ich weiß ja nicht wie alt du bist, das ist auch nicht so wichtig, aber selbst medizinisch ausgeschlossene Kinderlosigkeit hat schon oft so manche Überraschung gebracht. Ich drück dir mal ganz fest die Daumen und mein Sohn würde sagen: "Chill mal ein bisschen", also versuche einfach mal eine nette Frau zu finden, die dein Herz berührt, wenn du am wenigsten erwartest (und das ist das schwierigste daran) kann noch alles passieren.
 
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  • #8
Geduldig und mit einem dicken Fell mehr oder weniger aktiv auf der Suche nach der einen Frau bleibend in der Hoffnung, dass sie vorurteilsfrei und ohne Misstrauen keinen Vaterersatz sucht sondern wir irgendwann feststellen können, uns gegenseitig zu vervollständigen. Wenn sie dann auch noch Kinder mitbrächte...

So viel zur Theorie. Einfacher wäre es wohl für mich zu lernen, eine bleibende Kinderlosigkeit zuzulassen. Aber wer geht schon gerne zu einer OP, von der er genau weiß, dass ihm anschließend ein offenbar sehr wichtiger Teil fehlen wird?
 

ENIT

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  • #9
Ich kann dir nur empfehlen, weiterhin zu suchen. Es gibt sicherlich sehr viele Frauen mit Kindern, die sich einen ehrlichen Partner sehr wünschen, und der dann auch noch mit den Kindern kann. Vaterersatz sollen sicherlich die wenigsten von ihnen spielen. Ein dufter Kumpel für das Kind ist doch ideal. Wenn die Kinder noch jung sind, und ihr eine richtige Beziehung führt, musst du dir aber natürlich schon im Klaren darüber sein, dass du auch Entscheidungen treffen, und in der Erziehung mitwirken musst. Das heißt aber noch lange nicht, dass du dann ein "Vaterersatz" bist. Diesen gibt es wieso nicht. Niemand kann einen leiblichen Vater/eine leibliche Mutter ersetzen. Man kann nur ein guter Freund/eine gute Freundin für das Kind sein, mehr nicht. Ich denke nicht, dass viele Frauen Vorurteile über Männer haben, die Kinder mögen. Also kenne ich gar nicht.
Selbst wenn du eine Beziehung mit einer Frau führen würdest, die auch keine Kinder hat oder auch bekommen kann, steht der Weg einer Adopption ja auch noch offen.
Zu deinem 2. Absatz kann ich nichts raten, da ich mich damit nicht auskenne.