Nikitanja

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  • #1

Ungeduld oder von der Kunst des Wartens

Liebes Forum,

aus beruflichen Gründen war ich drei Tage nicht bei Parship online. Das führte dazu, dass ich drei Kontakte, davon eine sehr viel versprechende Anfrage, nicht beantwortet habe. Ich wollte dies mit Muße tun, weil es mir wichtig war. Dafür hatte ich mir diesen Sonntagvormittag vorgenommen.
Aber was passiert? Ich melde mich an- und drei Nachrichten, alles Verabschiedungen. Dabei auch der Herr, den ich wirklich gerne geschrieben hätte. Er hatte eine so nette Anfrage geschickt und ich hatte mir die Antwort schon überlegt.

Ich frage mich, was da los ist.
Diese schnelllebige Zeit? Ungeduld? Oder ist es ein Versuch Kontrolle zu haben? Wer mir nicht (zeitlich) schnell zur Verfügung steht, wird weg geklickt.
Was ist so schlecht am Warten? Am Abwarten?

Im übrigen widmet sich in Hamburg gerade eine Ausstellung in der Kunsthalle diesem herausfordernden Thema: "Warten".

Ich würde mich über Ansichten anderer Parshipper zu diesem Thema freuen. Vielleicht bildet sich sogar eine Gruppe, die Freude an der Kunst des Wartens hat. Wer weiß?
 
M

Marlene

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  • #2
Ich bin dabei. :) Ausschließliches Warten auf das Eine, liegt mir aber fremd. Das Leben ist vielschichtig, während der eine Strang vielleicht wartet auf irgendetwas, machen die anderen Stränge alles Mögliche und das Warten findet dazu parallel statt und ist nicht weiter schlimm. Geduld gehört auch dazu.
 

Manny

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  • #3
Hallo Nikitanja

Wieso schreibst Du nicht irgendwo, dass Du die partnersuche etwas entspannter siehst und erst am Wochenende die Zeit nimmst, Anfragen zu beantworten? Das schafft Klarheit und bringt Dir Sympathien bei den Menschen, die so ticken wie Du und ist auch ein Ansatz für eine personalisierte Kontaktaufnahme. Sagt viel mehr über Dich aus als Sprichwörter, die alle kennen und keiner wirklich versteht.
 

fafner

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  • #4
Zitat von Nikitanja:
Was es auch war, die Herren sind nicht die richtigen für Dich.

Dabei auch der Herr, dem ich wirklich gerne geschrieben hätte. Er hatte eine so nette Anfrage geschickt und ich hatte mir die Antwort schon überlegt.
Hier wäre vielleicht eine ganz kurze "Empfangsbestätigung" hilfreich gewesen, mit dem Hinweis auf "später mehr"...

Vielleicht bildet sich sogar eine Gruppe, die Freude an der Kunst des Wartens hat. Wer weiß?
Ein sehr großes Thema derzeit für mich. Und eine große Herausforderung. :-/

Zitat von Marlene:
Das Leben ist vielschichtig, während der eine Strang vielleicht wartet auf irgendetwas, machen die anderen Stränge alles Mögliche und das Warten findet dazu parallel statt und ist nicht weiter schlimm.
Meinst Du da jetzt Paralleldating? Ich denke nicht, eher etwas "lebensstrangübergreifend", richtig?
 
H

Hafensänger

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  • #5
In dieser Art und Weise, d.h. so schnell zu verabschieden, ist einfach nur dämlich. Das ist offensichtlich, hatte sich aber auch bestätigt. Ich verabschiede nie und ein eingeschlafener Kontakt entwickelte sich Monate später sogar bis zum Date. Sie wusste übrigens nicht mal mehr, dass wir schon Kontakt gehabt hatten. Es gab weitere, bei denen sich noch viel längere Pausen ergaben, weil jemand anfragte und der andere aus irgendwelchen Gründen zu der Zeit im "OFF" war.
 
M

Marlene

Gast
  • #6
Zitat von fafner:
Meinst Du da jetzt Paralleldating? Ich denke nicht, eher etwas "lebensstrangübergreifend", richtig?
Nein. Es gibt noch vieles Anderes. Man kann natürlich auf ein Ziel hinarbeiten, dazwischen gibt es z.B. zwangsläufige Wartephasen für dieses Ziel, die kann man auch als Erholungs- und Abstandsphasen nehmen :) und sich auf etwas Anderes konzentrieren. Gedanklich beschäftigt man sich ja eh mit allem Möglichen.
Oder - denkst Du nur immer daran, einen Partner zu finden? Über das "Wie", "Wo", "Wann" und "Wer"?
 

fafner

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  • #7
Zitat von Marlene:
Gedanklich beschäftigt man sich ja eh mit allem Möglichen.
Altersvorsorge nimmt in den letzten Wochen einen großen Raum ein. Ich muß Entscheidungen treffen und das ganz alleine. Aber man kann das lernen. :)

Oder - denkst Du nur immer daran, einen Partner zu finden?
Mein Problem ist ja, daß ich ständig über alles nachdenke. Ich bin in letzter Zeit aber auch nur mit mir alleine recht zufrieden. Also das zum Beispiel hier immer mal wieder geäußerte Einsamkeitsthema ist für mich überhaupt keines. Ich hab zwar keine Urlaubspläne derzeit, aber ich hätte jetzt auch keine "Angst" mehr, irgendwas alleine zu machen.

Da ich kein Multidating (mehr) mache, ist das "wer" klar. Damit bleibt automatisch "wie, wo, wann". Und das finde ich nach wie vor sehr spannend. Aber es steht im Unterschied zu früher der Weg und vor allem, ob und daß es ein gemeinsamer wird, im Vordergrund gegenüber dem Ziel. Ich denke, wenn der Weg ein guter wird, dann ergibt sich der "Rest" auch? Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob das schlüssig ist. Was meinst Du?
 

lisalustig

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  • #8
@Nikitanja

So wie die Menschen eben verschieden sind, gibt es welche, die geduldig warten und nicht verabschieden und andere, die schnell verabschieden, weil sie meinen, dass jemand, der die Nachricht gelesen und Interesse hat, sich schnell zurück meldet. Wenn du mehr Zeit für die Antwort benötigst, dann schreib doch kurz zurück, dass Du Dich z. B. am Wochenende ausführlicher melden wirst.
 

Rubena

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  • #9
Oh ja, "warten" ist auch sehr schwierig für mich. Ein guter Freund hat immer gesagt: "...wenn man nur lange genug wartet, erledigen sich die meisten Sachen von selbst..."
Zu meiner Überraschung hat oft recht behalten, aber ich schaffe es nicht. Ich denke immer, ich muss etwas tun...
Also.. übe ich hier das warten!!
 

summerheat

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  • #10
Die Idee mit der Info im Profil und einer Miniantwort, wo drin steht..."später mehr", finde ich gut.
 

HarryA

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  • #11
Zitat von Nikitanja:
aus beruflichen Gründen war ich drei Tage nicht bei Parship online.

Nun, ich habe manchmal in diese "Sprechblase" reingeschrieben, dass ich mehrere Tage off sein werde ... schützt nicht vor Verabschiedungen, aber davor, sich unnötig quälende Gedanken zu machen.

Aus drei Verabschiedungen Diagnosen über den Zustand der Gesellschaft ("schnelllebige Zeit") ableiten zu wollen, finde ich dann doch übertrieben. Für ein kurzes "totale nette Antwort, melde mich am Wochenende" braucht es keine 60sec. Soviel Zeit sollte schon sein ... wenns einem wichtig ist.

Ansonsten ist eine Verabschiedung einfach nur eine Verabschiedung. Manchmal ärgerlich, manchmal erleichternd. Aber: Mach nicht mehr draus, als es ist.
 

fafner

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  • #12
Warten.

Wenn jemand schon fürs Dating wenig Zeit hat, wie wird denn das dann eigentlich in 'ner Beziehung? Bekommt man dann so time slots zugeteilt? Hat da wer Erfahrung mit? Gibt's so was? Oder ist dann plötzlich Zeit da? So recht vorstellen kann ich mir das alles nicht.
 
M

Marlene

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  • #13
Zitat von fafner:
Da ich kein Multidating (mehr) mache, ist das "wer" klar. Damit bleibt automatisch "wie, wo, wann". Und das finde ich nach wie vor sehr spannend. Aber es steht im Unterschied zu früher der Weg und vor allem, ob und daß es ein gemeinsamer wird, im Vordergrund gegenüber dem Ziel. Ich denke, wenn der Weg ein guter wird, dann ergibt sich der "Rest" auch? Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob das schlüssig ist. Was meinst Du?

Ja, ich finde das schlüssig. Der Entwicklung einfach Raum geben, alles andere ist reine Theorie und Krampf.
(Finde ja gut, dass Du nicht geschrieben hast: "die Frage "weshalb?" beschäftigt mich auch"....:))
 

Git80

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  • #14
Zitat von fafner:
Warten.

Wenn jemand schon fürs Dating wenig Zeit hat, wie wird denn das dann eigentlich in 'ner Beziehung? Bekommt man dann so time slots zugeteilt? Hat da wer Erfahrung mit? Gibt's so was? Oder ist dann plötzlich Zeit da? So recht vorstellen kann ich mir das alles nicht.

Aber genau da sind wir ja bei der Frage der Threaderstellerin:
Vielleicht haben die Herren auch einfach nur gesehen, dass du online warst (und ggf. sogar die Nachrichten gelesen hast) und nicht geantwortet hast. Das mag als "kein Interesse" angekommen sein, und um eine bessere Übersicht über die Kontakte zu behalten, wurde dann "verabschiedet".
Ganz ehrlich, ich verstehe dieses "ich hatte keine Zeit zu antworten" einfach nicht. Es heißt doch eigentlich nur, dass mir in dem Moment andere Dinge wichtiger waren. NIEMAND schläft am Tag 7 Stunden und ist die anderen 17 Stunden auf der Arbeit. Mittlerweile besitzt fast jeder ein Smartphone und kann somit in der Bahn, in der Frühstücks- oder Mittagspause oder auf dem Klo eine Antwort verfassen. Wenn jemand noch nicht mal Zeit findet, auf eine simple Nachricht kurz zu antworten, wie will derjenige einen anderen Menschen in seinen Alltag integrieren? Insofern muss ich der TO leider ins Notenheft schreiben, dass sie sich mehr anstrengen muss...
Dass ich dieses schnelle Verabschieden unsinnig finde, möchte ich aber auch hervorheben. Was stört daran, ein paar versendete Nachrichten im Postausgang zu haben?
 

fafner

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  • #15
Zitat von Git80:
Aber genau da sind wir ja bei der Frage der Threaderstellerin:
Eigentlich nicht. Ich meinte eher den ganzen Prozess über längere Zeit und nicht nur ein einzelnes Mail.

Mittlerweile besitzt fast jeder ein Smartphone und kann somit in der Bahn, in der Frühstücks- oder Mittagspause oder auf dem Klo eine Antwort verfassen.
Die werden dann aber auch danach. Ein richtiges Mail braucht Muße.

Wenn jemand noch nicht mal Zeit findet, auf eine simple Nachricht kurz zu antworten, wie will derjenige einen anderen Menschen in seinen Alltag integrieren?
Es war ja keine simple Nachricht. Finde es völlig richtig, daß sie sich Zeit nehmen will für eine Antwort. Ihr einziger Fehler war m.E., keine "simple Empfangsbestätigung" geschickt zu haben mit der Ankündigung von "mehr".
 

Rätsel

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  • #16
Nikitanja, du hast nichts falsch gemacht. Wer drei Tage nicht warten kann und seine einzige Möglichkeit, mit dir in Kontakt zu bleiben, abschneidet, ist nicht der Richtige für dich.
 

sugar

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  • #17
Wenn Warten Kunst wäre, hätten die Künstler mit ihren Werken gewartet.
 

fafner

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  • #18
Zitat von Rätsel:
Wer drei Tage nicht warten kann und seine einzige Möglichkeit, mit dir in Kontakt zu bleiben, abschneidet, ist nicht der Richtige für dich.
Das sehe ich im Grunde genauso.

Würdest Du aber auch ein Mail ankündigen für einen konkreten Termin, dieses dann selbst drei Tage später nicht geschickt haben mit der Begründung "viel los", und das immer noch für völlig richtig und selbstverständlich halten? So quasi als Test, ob er geduldig genug ist?
 

Nikitanja

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  • #19
Vielen Dank für eure Antworten. Ich fühle mich bestärkt darin, dass der Richtige drei Tage warten kann. Und besser er wartet hier nicht, als dass er es später in meinem Leben nicht warten kann. Also bleibt mir etwas erspart. Dank an die ungeduldigen Ps Männer.

Auch eine gute Idee finde ich, eine kurze Rückmeldung zu geben und quasi eine spätere Nachricht anzukündigen. Obwohl, ich weiß nicht, ob ich das immer tun mag.

Ich bin für die Kunst des Wartens.
Und um auf einen Beitrag zu antworten. Künstler/innen warten auf den Kuss der Muse, auf den richtigen Moment und darauf ob der richtige Zeitpunkt gekommen ist.
Schnelles Reagieren ist es nicht.

Ich bin bereit zu warten.
Warten kann bedeuten die Zeit zu nutzen. Wer warten kann, kann die eigene Zeit füllen. Wer nicht warten kann, hat nichts womit er die eigene Zeit füllen kann.

Warten als Chance.
Warten als Chance?
Die Zeit ausdehnen und genießen. Oder?
DANKE !
 
M

Marlene

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  • #20
Finde ich gut, was Du schreibst, Nikitanja, man könnte auch Mal einfach nur warten, auf jeden Fall hat man damit ein anderes Zeitempfinden, die Zeit erscheint lange, sehr lange, ein paar Minuten können zu einer Ewigkeit werden. Man verlängert dadurch seine gefühlte Lebenszeit. Einfach das Warten annehmen und hinschauen, was mit einem während dieser Zeit passiert.
 
M

Marlene

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  • #21
Auf vielen Profilen steht hier ja: "ich lebe im Jetzt". Vielleicht wäre es treffender zu schreiben: "ich lebe im Jetzt, während ich warte".
 

Julianna

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  • #22
Ich würde es auch direkt ins Profil reinschreiben, dass du nicht immer online bist und daher manchmal nicht sofort antwortest.
 

Ed Single

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  • #23
Vielleicht wohnt Nikitanja in einem Ballungszentrum. Kann sein, dass dort die Männer meinen, es nicht nötig zu haben, zu warten. (Ob drei Tage viel oder wenig sind, kann ich nicht beurteilen...) Sorry, aber es kann auch Nachteile haben, in einem Ballungszentrum zu wohnen.

Man/Frau könnte ja auch jeden Abend 15 Minuten Zeit für das Beantworten von Nachrichten einplanen.
 

sugar

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  • #24
Zitat von Nikitanja:
Ich bin für die Kunst des Wartens.
Und um auf einen Beitrag zu antworten. Künstler/innen warten auf den Kuss der Muse, auf den richtigen Moment und darauf ob der richtige Zeitpunkt gekommen ist.
Schnelles Reagieren ist es nicht.

Das stimmt so nicht. In dem Moment sind sie es nicht. Außerdem ist das ein Klischee.
 

Yvette

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  • #25
Zitat von sugar:
Das stimmt so nicht. In dem Moment sind sie es nicht. Außerdem ist das ein Klischee.

Es ist immer ein "Nehmen" und "Geben" - Pingpong sozusagen. Es ist keine Kunst zu warten, wenn der Gegenpart ganz anders denkt! Man kann warten, wenn beide es wünschen. Ich habe es gerade so: "Willst du ein zweites Date"? Nöh, nicht nötig! Wir wurden sofort ein Paar. Ob es hält und wie lange es geht, weiss aber niemand. Jedenfalls ist das Kennenlernen davon geprägt gewesen, dass wir beide eine Partnerschaft wünschen und nicht der eine dies und der andere das will / wollte.
 

sugar

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  • #26
?
Mir ging es um Kunsttheorie.
 
M

Marlene

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  • #28
Hallo Yvette,
dann hast Du jetzt jemanden gefunden, schön, bei PS?
 

Fidi69

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  • #29
Zitat von Nikitanja:
Liebes Forum,



Ich frage mich, was da los ist.
Diese schnelllebige Zeit? Ungeduld? Oder ist es ein Versuch Kontrolle zu haben? Wer mir nicht (zeitlich) schnell zur Verfügung steht, wird weg geklickt.
Was ist so schlecht am Warten? Am Abwarten?

Ich frage mich das auch oft, warum so schnell geblockt wird.

"Man sollte nie zu früh den Buzzer drücken" ;-)

Ich würde eher eine Absage schreiben, nett formuliert und nur sperren, wenn mir danach einer blöd kommt. Das ist hier auf PS aber noch nie passiert.

Wer so tickt, passt dann eh nicht........weitersuchen!!!!

Viel Glück für deine Suche