Doch der Gast schüttelte nur verwundert den Kopf, holte eine kleine Schachtel aus seiner schönen hellen Jacke und gab sie dem Koch.
"Hier lieber dunkler Koch, dass ist Hoffnung, nimm jeden Tag ein wenig davon für deine Suppe, und du wirst sehen, sie wird jeden Tag ein wenig besser sein.
Da wurde der Koch noch viel wütender als beim ersten Gast und warf den armen Kerl einfach aus seiner Küche hinaus und rief ihm noch ganz laut hinterher, dass er sich ja nie wieder bei ihm blicken lassen soll. Seine Bittere Suppe ist schließlich die beste der Welt und so soll es auch für immer und ewig bleiben. Der Gast ging also kopfschüttelnd weiter und steckte seine kleine Schachtel mit dem wunderschönen Geschenk Hoffnung wieder in die Tasche seine hellen Mantels und verließ den Ort und kam nie wieder.
Der Koch ging also erneut in seine Küche, setzte sich an seinen Tisch aus dunklem Holz und hob seinen Löffel an, um seine nun schon etwas kalt gewordene Suppe zu essen. Als er also den Löffel anhob, tropfe ein kleiner Tropfen der Suppe auf den Tisch. Da es aber in seiner Küche so dunkel war, sah es ihn nicht. Er aß also schmatzend seine bittere Suppe und wollte sich gerade so richtig über den biteren Geschmack freuen, als es wieder an der Tür klopfte. Da der Koch immer noch auf einen Koch wartete, der genauso gerne bittere Suppen kochte wie er, ging er also zur Tür und öffnete sie. Diesmal nur einen kleinen Spalt. Plötzlich wehte der Wind so stark, dass die Tür aufsprang und ein kleiner Troll ins Zimmer sprang. Das Licht der Sonne nahm er einfach mit und er lachte dabei so frech, dass selbst der dunkle Koch ein wenig lächeln musste.
"Was tust du hier, du schrecklich dummer Koch, sollst du nicht eine Suppe Kochen mit Sonnenschein und Hoffnung? Doch was sehe ich da? Eine alte bittere Brühe blubbert hier im Topf. Sieh dir nur an, was du da für eine hässliche Pampe kochst. Hihihihi! Schau mal, du alter dummer Tropf, was ich hier habe. Der Troll nahm seinen Hut vom Kopf und schüttete den ganzen Inhalt einfach in den großen runden Topf hinein und sogleich verwandelte sich die bittere dunkle Suppe in eine helle herrlich duftende Suppe mit buntem Gemüse, leckerem Fleisch, köstlichem Aroma und wenn man genau hinsah, konnte man sogar kleine Kräuter erkennen, die in der Suppe schwammen.
Der Koch schrie erschrocken auf: "Was hast du getan, Du hast meine Suppe verdorben, dass sollst du mir büßen !" Sogleich hob er seine große schwere Kelle an und ließ sie auf den armen kleinen Troll herabsausen und schlug dem kleinen Kerl eine so große Beule, dass dieser weinend aus der Küche ging um nie wieder zu diesem bösen und sehr dunklen Koch zurück zu kehren.
Der Koch indess nahm wütend seine Kelle und schöpfte sich nun einen großen Schwall der hellen freundlichen Suppe in seine dunkle Schüssel, die plötzlich viel heller war als vorher und ging an seinen dunklen Tisch, um die Suppe zu essen. Mit seinem Löffel aus Holz nahm er den ersten Schluck und aß. Plötzlich begannen die Vögel in seinem Garten zu singen und die Hasen hoppelten wieder durch seinen Garten. Der Wind wehte wieder leichter und die verwelkten Blumen begannen ihre traurigen Köpfe ein wenig zu heben. Der Koch wunderte sich über den herrlichen Geschmack der Suppe und löffelte schnell seine Schüssel leer. Als er sich die zweite Schüssel holte, fielen plörtlich die schweren Vorhänge von den Stangen vor den Fenstern und das Sonnenlicht schien freundlich in die Küche hinein. Wie der Koch nun so löffelte offneten sich die Fenster wie von selbst und der Wind pustete die dicke dunkle Staubschicht von den Regalen des Kochs, der nun selbst gar nicht mehr so dunkel war. Die Suppe schmeckte dem Koch so gut, dass er den ganzen großen Topf leer aß und sich dann sehr zufrieden in seinem Stuhl zurück lehnte und sich über den vollen Bauch strich. So gut hatte er schon seit Jahren nicht mehr gegessen. Seine Gedanken waren plötzlich so leicht, er war voller Lebenslust und Freude und konnte sich kaum noch an die dunkle Suppe in seinem großen runden Topf erinnern. Er ging also los, und räumte kurzerhand sein ganzes Haus auf, warf alles dunklen Sachen weg und ließ nun endlich wieder Sonnenlicht und Freude in sein Haus hinein.
Als er am Abend so zufrieden an seinem Tisch saß, sah er plötzlich den dunklen Fleck auf seinem Tisch. Verwundert tunkte er seinen Finger in die dunkle Pfütze auf seinem Tisch. Als er den Finger ableckte, verzog er angewidert sein Gesicht.
"Diese Suppe schmeckt mir nicht. Diese Suppe ess ich nicht ".
Plötzlich sprang er von seinem Stuhl auf und lief vor das Haus. Er rief so laut er konnte seine Gäste zurück, die er an diesem Tag aus seinem Haus geworfen hatte, in der Hoffnung, dass sie ihn hörten. Verwundert blieben die Leute auf der Straße stehen und blickten zu dem Koch herüber. Der Koch rannte durch die Straße, zwischen all den Leuten umher, die ihn ansahen und sich wunderten, dass so ein netter Koch so aufgeregt nach seinen Gästen rief.
Traurig setzte sich der Koch irgendwann auf die Stufen einer alten Kirche und senkte den Kopf. Was hatte er nur gemacht. jetzt würde er allein bleiben und niemand würde erfahren, dass er jetzt so herrlich helle und freundliche Suppe kochen konnte. Sogar ein paar Tränen rollten über die rosigen Wangen seines Gesichts.
Plötzlich zog etwas an seinem Kragen und tippte ihm frech auf seine dicke Nase. Verwundert hob der Koch den Kopf und vor ihm stand der kleine Troll, der seine kleinen Hände in die Hüften stemmte und mit seinem kleinen Fuß aufgeregt auf den Boden tippte.
"Was sitzt du hier so traurig rum, du alter dicker Koch, siehst du nicht, die ganzen Leute hier, wie sie Hunger haben ?"
Der Koch sah sich um und erkannte nichts, alle Menschen gingen ihrer Wege und keiner sah mehr zu ihnen herüber.
"Nun komm schon, du alter Koch, schwing dich in deine Küche und koch uns eine schöne Mahlzeit, du wirst schon sehen, machst du deine tür nur weit genug auf, dann werden die Leute schon kommen ".
Und so geschah es dann auch. Als der Koch endlich mit dem Essen fertig war, öffnete er seine Tür und durch den leckeren Duft, der auf die Straße zog, kamen die Menschen von ganz allein und setzten sich an den Tisch des Kochs, in seiner schönen hellen Küche und plauderten und lachten und ein paar wenige begannen sogar zu singen. Auf dem Tisch war immer noch der dunkle Fleck der alten bitteren Suppe. Doch er war vertrocknet und ins Holz eingezogen. Der Koch schaute auf ihn und begann zu lachen. Was war er doch für ein dummer Kerl, dass er seine Suppe so liebte, wo sie doch so dunkel und bitter war.
Und so lebte er gemeinsam mit dem kleinen Troll jeden Tag und kochte und kochte und kochte. Jeden Tag kamen die Menschen und aßen und redeten und manchmal begannen sie sogar zu singen
.......und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute
In diesem Sinne: FROHE WEIHNACHTEN
bitte entschuldigt die Schreibfehler, mein Lappi spinnt. Aber...wer oder was ist schon perfekt ;O)