carlo

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  • #61
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Zitat von delfin 1988:

Liebe Delfin,

das ist leider wahr. Und das sehe ich auch genau so.

Es ist einerseits ein Wesenszug von ihm und ich kenne auch einen Grund, über den ich hier nicht schreiben will. Trotzdem sollte ein erwachsener Mensch wenigstens darüber sprechen können.

Dann komme ich wieder zur Ambivalenz. Ich sehe seine Stärke und wie gut es mir mit ihm geht, wenn wir zusammen sind. Und dann denke ich mir: wir haben alle unsere blinden Flecken. Ich genauso, wie ich hier gerade wieder lerne.

Ich danke auch dir herzlich für deine Gedanken. Ich fühle mich sehr wohl und "geborgen" in dieser virtuellen Community. Ich bin froh, mich hier geöffnet zu haben. Es tut gut, das alles aufzuschreiben, in einer Gemeinschaft, die all diese Hoffnungen und Nöte aus eigener Erfahrung kennt.

LG
Carlo
 
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  • #62
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Es kann sein, Dein Weg ist der richtige. Ihn so nehmen, wie er ist. Ihm Zeit lassen, sich wieder an eine echte Beziehung heranzutrauen. Ich konnte "meinem" damals beides nicht geben, aus Angst vor Verletzung und wegen des Wunsches nach Klarheit. Schau nur, dass es Dich nicht auffrisst. Dann ist ein Ende besser als langes Leid.
 

carlo

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  • #63
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Liebe Raphaela,

danke, dass du mein Eingangspost so genau auseinander nimmst. Das zeigt mir, wie unklar ich in der Sache bin. Sehe halt in meinem ganzen Aufgewühltsein den Wald vor lauter Bäumen nicht. ;-) Und verzeih’, wenn ich auf Manches nur etwas allgemein eingehe; Manches ist mir einfach zu „privat“ und ich schreibe ja hier auch über „ihn“.

Zitat von Raphaela:
... Geht es Dir hier um "Erwartungen an eine Beziehung" oder um "Erwartungen an die Kommunikationsfähigkeit einer Person, mit der Du eine Beziehung führst oder führen möchtest"? ...

;-) Ich denke, es geht um Beides. Ich erwarte aus seinem Verhalten in bestimmten Situationen ein bestimmtes Verhalten in anderen Situationen. Sowohl was Nähe/Distanz betrifft, als auch was Kommunikationsverhalten betrifft. Wir haben das ja hier immer wieder, wenn jemand ein paar mal geschrieben hat und sich dann einfach nicht mehr meldet. Die Tatsache, dass jemand schreibt, erzeugt eine moralische Pflicht, die natürlich jederzeit in Frage zu stellen ist. Aber ganz ohne solche Muster können wir ja auch nicht leben...

Zitat von Raphaela:
... Warum führt Unwissenheit zu Missverständnissen?
Warum führt Unwissenheit zu Konflikten? ...

;-) Wiederum ungenau geschrieben. Unwissenheit kann zu Missverständnissen und Konflikten führen. Je weniger ich über jemand weiß, desto mehr stütze ich mich auf Annahmen; aus meiner Erfahrung ist es sehr schwer in der Schnelligkeit des Lebens immer erwartungslos zu sein. So funktioniert unser Gehirn nicht. Das hat ständig Annahmen parat, wie jemand reagieren sollte. Ich hatte schon an anderer Stelle geschrieben, dass wir in vielen Dingen sehr gleich ticken, aber in anderem Sinne ganz unterschiedlich sozialisiert sind. Das habe ich schon von Anfang an als Herausforderung verstanden, nicht zu viel und zu schnell Schlüsse von der Harmonie in bestimmten Bereichen auf andere, noch unbekannte Bereiche zu ziehen. Das geht aber nur bedingt und ich bin wohl deutlich an meine Grenzen gestoßen, so wie er auch.

Zitat von Raphaela:
... "Zu viel" oder "zu wenig" ist etwas komplett Subjektives. ...

Genau. Und doch meinen wir immer wieder, das was wir normal finden, sei auch für andere „normal“. Und Nähe/Distanz ist ja gerade in Liebesdingen eine vertrackte Sache, weil so zentral.


Zitat von Raphaela:
... Glaubst Du, dass dies ein Schwäche ist?
Glaubst Du, dass dies eine Stärke ist?
Glaubst Du, dass das Gegenteil erstrebenswert ist? ...

Für mich ist diese komplette Bedürfnislosigkeit eine Illusion. Wenn mir an jemand liegt, wenn ich mir seine Nähe wünsche, ist es mir eben nicht egal, ob, wie oft und lange er sie mir gibt. Mag sein, dass ich bloß das vollständige Karma noch nicht erreicht habe, aber ich empfinde meine Emotionalität als Stärke.

Zitat von Raphaela:
... Warum könnt Ihr Euch über dieses Thema nicht verständigen?
...

Er sagt, ich bin zu emotional. Ich sage, er blendet sein unangemessenes Verhalten (Wutmännchen) an dieser Stelle aus. Es fehlte bisher die Zeit bzw. ich glaube, wenn wir uns darüber verständigen können, dann wird das ein längerer schrittweiser Prozess. Er hat ja Andeutungen gezeigt, dass er weiß, dass das nicht so toll war, wie er im Konflikt tat. Das wäre eine Chance. Für uns, für ihn, für mich.

Ich meine, bei so empfindlichen Themen ist es besser, nicht so sehr das direkte Gespräch zu suchen, sondern eher so iterativ und indirekt vorzugehen. Sonst macht der andere nur dicht und ich kann das verstehen. So erfahre ich es ja gerade.

Zitat von Raphaela:
... Und lass mich noch eins schreiben: "Männer sind halt so" ist wirklich der allergrößte Bullshit!!! ...

;-) Seh’ ich auch so!! Nicht alles, was ich hier so schreibe, meine ich zu 100% ernst....

Vielen Dank noch einmal für deine detaillierte Analyse!

Liebe Grüße
Carlo
 

Heppy

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  • #64
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Zitat von carlo:
@ winzling

Ach so, sich selbst gut tun. Klar, das mache ich. Ich hab' ja meine Wellnessoase in meinem Garten, daher bietet sich das mit dem Wegfahren nicht so an. Und da ich meist die ganze Woche über nicht zu hause bin, geniesse ich am Wo-Ende in allen Zügen mein Leben in Haus, Garten und mit Katze!

@ winzling, heppy und nettmann

Echt nett ;-) dass ihr euch so detailliert Gedanken macht! Das mit dem "tunlichst nicht" meinte ich im Innenverhältnis; da habe ich es ihm überlassen von dem zu sprechen, wie wir das in der Zukunft dann machen können und so. Das einfach, weil ich diejenige bin, die mehr Zärtlichkeit gibt, irgendwie mehr Nähe sucht, so als Ausgleich. Auf der Veranstaltung habe ich ihn als Herrn XY vorgestellt, konnte ja nicht sagen "das ist mein Lebensgefährte" - nach 6 Wochen - aber im Verhalten keinen Zweifel an seiner Rolle gelassen! Und es war auch klar, dass ich ihn vom Flughafen abhole, er in meinem Zimmer übernachtet und ich ihn deutlich vor Morgengrauen auch wieder wegbringe. Er hat das auch verstanden, das war klar; er hat immer wieder gesagt, wie wohl er sich gefühlt hat, wie schön es war gemeinsam "draussen" unterwegs zu sein, etc.

Eure Kommentare haben mein Augenmerk aber noch mal darauf gelenkt, dass ich aufgrund der ja nun schon mehrfach erlebten Irritationen sicher sehr nach Klarheit bei ihm suche. Das wird ihn sicher nerven - aber da kann ich dann auch nicht helfen... Irgendwo fangen dann auch meine Bedürfnisse an.

Danke!

LG
Carlo


Ehrlich gesagt, bin ich über Deine Antwort ein wenig überrascht.
Wozu die Klarheit bei ihm suchen? Ich würde damit immer bei mir selber anfangen.
Wieso ihn auf der Veranstaltung nicht als Freund vorstellen? Wissen die auf der Veranstaltung denn von den 6Wochen? Und wenn ja, was ist daran so schlimm, wenn Du im Verhalten zu ihm keinen Zweifel an seiner Rolle hast? Zärtlichkeiten austauschen klappt doch auch, obwohl es erst 6 Wochen sind. Und vor dem Morgengrauen wieder wegbringen? Und wieso teilst Du ihm nicht mit, dass Du traurig darüber bist, wenn er sich das Woende nicht meldet?
Hmmm, für mich klingt das gerade ein wenig unklar, sorry ist nicht abwertend gemeint. Jedenfalls schreibst Du für mich jetzt doch etwas widersprüchlich bzw. sehr unkonkret.
Für mich erweckt das gerade den Eindruck einer sehr unsicheren Frau, die versucht, eine Klarheit von einem Mann zu bekommen, obwohl sie selbst nicht klar ist.
Was ist, wenn ihr beide gerade einfach unklar zueinander seid? Wenn gerade einmal die Erwartungen nicht aufeinander treffen? Ich denke, es hilft nur ein Gespräch. Und vorweg ein wenig Abstand zu Situation. ( erwähnte Winzling ja auch schon) Eigentlich wäre das doch ein guter Prozess.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall Gutes gelingen.
 
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  • #65
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Da kann ich Heppy nur zustimmen. Gerade ein Mann, der in der Liebe tief verletzt wurde, braucht, wenn ihn eigene Gefühle zu einer Frau "bedrohen", ganz klare Zeichen von dieser Frau, um Vertrauen zu fassen. Bleibst Du unklar, zieht er sich zurück. Denke ich.
 
S

Sid_geloescht

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  • #66
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Zur Ambivalenz

Ich erlebe das von Dir berichtete Verhalten des Mannes als recht ambivalent. Ein wenig locken und dann wieder zurück. Das bindet ziemlich. Die Verführung der großen Verlockung, die Erfüllung der großen Sehnsucht und dann wieder der Verlust. Nah beieinander. Schreckliche Bindung. Verführerisch und aus meiner Sicht destruktiv. In meinem Erleben bildet solch ein Verhalten eine sehr ambivalente Haltung ab.Im Sinne von ich möchte etwas ganz doll und gleichzeitig verhindert etwas anderes dieses Wollen. Und wenn ein Mensch sich dessen nicht bewusst ist, agiert er das aus. Und regelt das nicht mit sich selbst. Aus meiner Sicht agiert der beschriebene Mann etwas aus. Und das würde mich nerven. Unnötig verführen. Und unnötig binden. Wenn ich dann weiter denke, würde ich mich natürlich fragen, warum ich eine solche Ambivalenz wohl anziehend finde. Weil die ist ja schon bei der ersten Begenung da. Sie ist schließlich ein Teil vom Gegenüber. Und hat mit mir primär nicht viel zu tun. Und da würde ich mich weiter fragen, wo ich möglicherweise auch ambivalent bin. Bzw., wenn ich mir sicher bin, es nicht zu sein, mich wohl distanziieren. Ich hätte Sorge, ziemlich Sorge, vor ziemlich blutiger Nase.Und ich wünsch Dir, wenn ich das darf, daß Du Dich nicht aus den Augen verlierst. Das scheint mir wichtig, an dieser Stelle.
 

Raphaela

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  • #67
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Zitat von carlo:
Das zeigt mir, wie unklar ich in der Sache bin. Sehe halt in meinem ganzen Aufgewühltsein den Wald vor lauter Bäumen nicht. ;-) Und verzeih’, wenn ich auf Manches nur etwas allgemein eingehe; Manches ist mir einfach zu „privat“ und ich schreibe ja hier auch über „ihn“.

Liebe Carlo, ich empfinde Dich gar nicht als unklar.
Und dass Du "allgemein" bleibst, finde ich völlig in Ordnung.

Ich habe dese Fragen gestellt, weil ich den Eindruck hatte, dass Dir eigentlich alles klar ist, Du aber nicht genau weißt, wie Du das Problem lösen sollst. Und hier möchte ich jetzt darauf hinweisen, dass ER durch sein Verhalten dieses Problem geschaffen bzw. verschärft hat. Das wiederum bedeutet, dass nicht Du allein für die Lösung dieses Problem verantwortlich bist. :)

Zitat von carlo:
;-) Ich denke, es geht um Beides. Ich erwarte aus seinem Verhalten in bestimmten Situationen ein bestimmtes Verhalten in anderen Situationen. Sowohl was Nähe/Distanz betrifft, als auch was Kommunikationsverhalten betrifft. Wir haben das ja hier immer wieder, wenn jemand ein paar mal geschrieben hat und sich dann einfach nicht mehr meldet. Die Tatsache, dass jemand schreibt, erzeugt eine moralische Pflicht, die natürlich jederzeit in Frage zu stellen ist. Aber ganz ohne solche Muster können wir ja auch nicht leben...

Ich habe gerade lange und genüsslich in der Badewanne gelegen und dabei (auch) an Dich gedacht. Dabei kam mir ein Bild in den Sinn:

Du - in der Gestalt einer herangereiften Bärin - unterbrichst Deinen Winterschlaf, weil Du Hunger verspürst. Du verlässt etwas schlaftrunken Deine Höhle und wirst plötzlich ganz aufmerksam, weil Dir der Duft von Honig in die Nase steigt. Und tatsächlich, ganz in der Nähe steht ein großes Fass voll goldenem, herrlichen Honig. Du schnupperst erst und fängst dann an, den Honig zu futtern. Doch es ist wirklich sehr viel, das kannst Du alles gar nicht auf einmal schaffen. Und außerdem bist Du ja auch sehr müde; also begibst Du Dich zurück in Deine Höhle und schläfst weiter. Du träumst von dem riesigen Fass Honig und wachst schon einen Tag später wieder kurz auf... Du musst unbedingt zu dem Honig und gehst zurück zu der Stelle, wo das Fass stand - aber es ist weg! Enttäuscht hältst Du Deine Nase in die Luft - und kannst den Honig deutlich schnuppern. Dem Duft folgend findest Du das Fass etwa weitere 300 Meter entfernt von Deiner Höhle. Einfach herrlich! So oder so ähnlich geht es dann weiter - bis Du das Fass nur wenige Meter vor der Höhle eines Jägers stehen siehst...

Mir ist völlig klar, dass dieses Bild über meinen derzeitigen emotionalen Zustand mehr aussagt als über Deine Situation :-D

Aber trotzdem: Ich möchte Dir raten zu prüfen, ob Dein Liebster sich bewusst, zu Teilen bewusst oder unbewusst so verhält. Da Du schreibst

Zitat von carlo:
Es ist einerseits ein Wesenszug von ihm und ich kenne auch einen Grund, über den ich hier nicht schreiben will. Trotzdem sollte ein erwachsener Mensch wenigstens darüber sprechen können.

(und auch aus anderen Gründen) vermute ich eher Taktik als Unfähigkeit oder zumindest irgendeine Schnittmenge von beidem.

Darüber nicht sprechen zu WOLLEN, kann auch Taktik sein, werte ich aber nicht mehr als Nähe-Distanz-Problem sondern als Macht-Ohnmacht-Problem!

Zitat von carlo:
;-) Wiederum ungenau geschrieben. Unwissenheit kann zu Missverständnissen und Konflikten führen. Je weniger ich über jemand weiß, desto mehr stütze ich mich auf Annahmen; aus meiner Erfahrung ist es sehr schwer in der Schnelligkeit des Lebens immer erwartungslos zu sein. So funktioniert unser Gehirn nicht. Das hat ständig Annahmen parat, wie jemand reagieren sollte. Ich hatte schon an anderer Stelle geschrieben, dass wir in vielen Dingen sehr gleich ticken, aber in anderem Sinne ganz unterschiedlich sozialisiert sind. Das habe ich schon von Anfang an als Herausforderung verstanden, nicht zu viel und zu schnell Schlüsse von der Harmonie in bestimmten Bereichen auf andere, noch unbekannte Bereiche zu ziehen. Das geht aber nur bedingt und ich bin wohl deutlich an meine Grenzen gestoßen, so wie er auch.

Grenzen sind in meinen Augen nichts Negatives.
Auch Erwartungen halte ich nicht nur für normal, sondern für wichtig.

Schwierig wird es, wenn jemand eigene Erwartungen nicht angemessen kommuniziert, noch schwieriger, wenn jemand herummanipuliert, weil eine andere Person die noch nicht einmal ausgesprochenen Erwartungen erfüllen soll.

Zitat von carlo:
Genau. Und doch meinen wir immer wieder, das was wir normal finden, sei auch für andere „normal“. Und Nähe/Distanz ist ja gerade in Liebesdingen eine vertrackte Sache, weil so zentral.

Meine volle Zustimmung. Und wo rangiert bei Dir Macht/Ohnmacht?

Zitat von carlo:
Für mich ist diese komplette Bedürfnislosigkeit eine Illusion. Wenn mir an jemand liegt, wenn ich mir seine Nähe wünsche, ist es mir eben nicht egal, ob, wie oft und lange er sie mir gibt. Mag sein, dass ich bloß das vollständige Karma noch nicht erreicht habe, aber ich empfinde meine Emotionalität als Stärke.

Für mich auch.

Es freut mich sehr, dass Du Deine Emotionalität als Stärke empfindest.

Zitat von carlo:
Er sagt, ich bin zu emotional. Ich sage, er blendet sein unangemessenes Verhalten (Wutmännchen) an dieser Stelle aus. Es fehlte bisher die Zeit bzw. ich glaube, wenn wir uns darüber verständigen können, dann wird das ein längerer schrittweiser Prozess. Er hat ja Andeutungen gezeigt, dass er weiß, dass das nicht so toll war, wie er im Konflikt tat. Das wäre eine Chance. Für uns, für ihn, für mich.

Das hört sich sehr stark an.

Allerdings beschleicht mich schon wieder das Gefühl, dass Du Dich unterordnest. Oder ist dieses Gefühl überzogen?

Zitat von carlo:
Ich meine, bei so empfindlichen Themen ist es besser, nicht so sehr das direkte Gespräch zu suchen, sondern eher so iterativ und indirekt vorzugehen. Sonst macht der andere nur dicht und ich kann das verstehen. So erfahre ich es ja gerade.

Hier bin ich ziemlich ratlos. Handelt es sich um ein "so empfindliches Thema"? Oder handelt es sich eventuell um "Basics"?
Du kannst verstehen, dass jemand dicht macht, wenn Du eine Erklärung dafür haben willst, warum er Dich einfach ohne Entschuldigung versetzt hat?
Neben der Ohnmacht und dem Schmerz - macht Dich das nicht wütend?

Liebe Grüße

Raphaela
 

Mentalista

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  • #68
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Zitat von delfin 1988:
Liebe Carlo,

mir ist nicht klar, woher Du die Zuversicht nimmst, er meine und wolle Dich. Er taktet Treffen mit Dir genau nach seinem Gusto. Er sagt Dir nicht ab, er meldet sich nicht, wohlwissend, dass es Dir damit nicht gut geht. Es tut mir leid, aber das Letzte, was ich in seinem Verhalten erkenne, sind Achtung und Respekt. Nichts davon. Es scheint ihm egal, wenn Du die Sache wegen seines Verhaltens beendest. Und dass er hochgeht, wenn Du die Misere ansprichst, das habe ich auch erlebt. Im Nachhinein: Ich hatte mit meinem Eindruck genau richtig gelegen. Ich war nicht die einzige, und er reagierte harsch, weil er sich ertappt fühlte. Überlege Dir gut, ob Du dir einen Mann antun willst, der schon gleich zu Anfang Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit ausschließlich gemäß seinen eigenen Befindlichkeiten definiert. Überaus rücksichtslos.

Kurz und knapp und für mich gut auf den Punkt gebracht. Das wollte ich mit meiner Buchempfehlung an dich, liebe Carlo, auch ausdrücken.
 
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  • #69
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

In einigen meiner Beziehungen waren Nähe und Distanz die ausschlaggebenden Faktoren für das Misslingen der Beziehung. Wobei die betroffenen Männer eher die mehr Nähe-Suchenden waren.
Bevor ich zu ausufernd werde, nur ein paar Gedanken ..

1. Das eigene Nähe-/Abstandbedürfnis sucht man sich nicht aus wie einen blauen oder einen roten Pullover. In der Regel nimmt man den Abstand ein, in dem man sich wohl fühlt und den man "kann". Es hat in erster Linie mit einem selbst zu tun und weniger mit dem Gegenüber. Ich glaube nicht, auch bei viel gutem Willen, dass man da flexibel ist oder sich großartig verändern kann. Warum sollte man auch etwas an einem Zustand ändern, den man in der Regel lebenslang einnimmt und in dem man sich wohlfühlt ?

2. Ähnlich wie bei Nuit bin ich sehr für Verbindlichkeit , auf der Nähe-Abstand-Skala aber wohl eher im mittleren Bereich. In der Anfangszeit einer Beziehung, wo sich Verbindlichkeitswunsch noch mit Euphorie mischt, mag das für jemanden der viel Verbindlichkeit UND viel Nähe wünscht, missverständlich rüberkommen. Vielleicht spielt das ja bei Carlos Mann auch eine Rolle.

3. Spannend, die Frage am Anfang des Threads, wie sich das Drängeln des Nähesuchenden denn für den Abständler anfühlt...
Vielleicht ist es eher eine Frage des VERSTEHENS als des Fühlens. Zum Beispiel absolut nicht verstehen zu können, warum es ein Problem ist, wenn ein Treffen ausfällt - es ist ja nur verschoben und man ist doch schließlich eindeutig zusammen - was soll also das "Theater". Da kommt fast ein bisschen Empörung hoch : glaubt mir der andere nicht ? Hört er nicht zu ? Nimmt er mich nicht ernst ?? Habe ich nicht klar und deutlich gesagt, dass ich viel empfinde und mich verbunden fühle ???
Ist der andere etwas ein unsicheres kleines Licht, dass sich nicht selbst beschäftigen kann ? Wie kann man nur so einseitig sein, und sein Glück nur aus den Beziehungserfahrungen ziehen ? Gibt es nicht genug andere Dinge im Leben, die schön und befriedigend sind und denen ich nachkommen kann, wenn der Partner nicht kann ?
So ungefähr....
 

equinox

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  • #70
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

1. es kann keine "norm" für ein richtiges verhältnis von nähe-distanz geben, denn dahinter liegen jeweils sehr individuelle bedürfnisse, deren "entstehungsgeschichte" von einer vielzahl von faktoren bestimmt wird. wie immer können sich solche bedürfnisse auch ändern, allerdings kaum von heute auf morgen, sondern zumeist als langsamer prozess.

2. wenn es keine "norm" gibt, dann sind nähe-distanz unmittelbarer teil des "kriterien-katalogs" für eine passende partnerschaft. also genauso wie inellektuelle interessen oder aussehen oder körpergeruch oder ...

3. wenn die bedürfnisse in sachen nähe-distanz nicht kompatibel sind, ist eine beziehung von anfang an in schieflage, das scheitern insofern vorprogrammiert.

4. allerdings scheint mir einiges von dem, was hier unter nähe-distanz verhandelt wird, auch eine frage der umgangsformen zu sein. und darauf darf man gerne auch nachdrücklich verweisen ...
 
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  • #71
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Zitat von Schreiberin:
In einigen meiner Beziehungen waren Nähe und Distanz die ausschlaggebenden Faktoren für das Misslingen der Beziehung. Wobei die betroffenen Männer eher die mehr Nähe-Suchenden waren.
Bevor ich zu ausufernd werde, nur ein paar Gedanken ..

1. Das eigene Nähe-/Abstandbedürfnis sucht man sich nicht aus wie einen blauen oder einen roten Pullover. In der Regel nimmt man den Abstand ein, in dem man sich wohl fühlt und den man "kann". Es hat in erster Linie mit einem selbst zu tun und weniger mit dem Gegenüber. Ich glaube nicht, auch bei viel gutem Willen, dass man da flexibel ist oder sich großartig verändern kann. Warum sollte man auch etwas an einem Zustand ändern, den man in der Regel lebenslang einnimmt und in dem man sich wohlfühlt ?

2. Ähnlich wie bei Nuit bin ich sehr für Verbindlichkeit , auf
 
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  • #72
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

@Schreiberin

Die Copyfunktion und ich... ;-))

Spannend, aus der Sicht einer nicht ganz so Nähesuchenden wie ich es bin zu hören. Allerdings spielt in Carlos Fall die Tatsache seiner Unverbindlichkeit bzw. Unzuverlässigkeit eine große Rolle. Du würdest mit Sicherheit nicht nicht absagen, sondern absagen, wenn Du jemanden nicht sehen wolltest. In Carlos Fall wird sie schweigend sitzen gelassen. DAS scheint mir das eigentliche Problem. Da ist dann nichts klar, sondern alles unklar. Besonders in der Kombination aus anfangs unendlich Gas geben und dann immer wieder unvorsehbar bremsen.
 
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  • #73
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Hallo delfin !
Sicher, ich würde absagen und nicht wortlos.....Ich stimme da auch equinox zu.

Aber ich habe ab und zu bei Carlos Beschreibungen gestutzt und mich gefragt, ob es auch um Eindeutigkeit von Kommunikation geht....

Zum Beispiel ein Ausspruch wie "Wir können dann ja noch mal telefonieren..." Ist das eine Absicht, eine Verabredung oder eine vage Möglichkeit ?
Ich glaube nicht, dass Carlo eine völlig verdrehte Wahrnehmung hat, aber wenn eine andere Nähe-Polung vorherrscht und die Kommunikation nicht ganz offen und verunsichert ist - dann können Situationen schon sehr unterschiedlich wahrgenommen und interpretiert werden...
 
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  • #74
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Zitat von delfin 1988:
Besonders in der Kombination aus anfangs unendlich Gas geben und dann immer wieder unvorsehbar bremsen.

Ich provoziere jetzt mal :
Ist das bei ihm so ? Würde er nicht vielleicht sagen : ich habe am Anfang alles gegeben um deutlich zu machen, dass es mir ernst ist - warum muss ich das als Dauerzustand tun ? Ich bremse doch gar nicht, ich fahre "normal" weiter....
 
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  • #75
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

@Schreiberin

Ja, das kann durchaus sein. Aber dann ist klare Kommunikation noch mehr das A&O. Sonst beginnt eben genau das, dass der Nähesuchendere durch die Unklarheit immer klammernder wird. Das kann nur schief laufen, weil Teufelskreis.
 
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  • #76
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Zitat von delfin 1988:
Aber dann ist klare Kommunikation noch mehr das A&O. Sonst beginnt eben genau das, dass der Nähesuchendere durch die Unklarheit immer klammernder wird. Das kann nur schief laufen, weil Teufelskreis.

Ja, das sehe ich auch so. Wenn man realisiert, dass man in einem wichtigen Punkt unterschiedlich ist UND dann auch noch das Reden darüber schwierig bis unmöglich.... Da kann man doch eigentlich nur noch den Koffer packen....
Schwierigkeiten gibt es schon noch genug, wenn man eine Weile zusammen ist und der erste verblendete Blick sich klärt.... Wenigstens am Anfang sollten die Schwierigkeiten nicht schon so turmhaft im Weg liegen, finde ich....
 
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  • #77
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

@Schreiberin

Hast Du recht! Und wenn man dann richtig heftig verliebt ist, kann es passieren, man bleibt in der Situation kleben und leidet.
 

Dreamerin

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  • #78
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Liebe Carlo,
wie geht es dir denn heute? Sicher hat der berufliche Alltag dich gut abgelenkt? Gab es denn nach gestern Mittag noch wieder eine Kommunikation zwischen Euch?
 

suzanne

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  • #79
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Hallo in die Runde,

ich habe gar nichts Neues beizutragen, lese jedoch noch fleissig mit und möchte nur kurz bemerken, dass ich diesen Thread sehr spannend finde.

Herzlichen Dank an Carlo und alle!
 

carlo

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  • #80
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Hallo ihr Lieben,

nach einem mässig langen Arbeitstag, der aber montäglich mit sehr (!) frühem Aufstehen begann und einer seit Wochen, ja Monaten herbeigesehnten und heute spontan gelungenen, langen Duettprobe (!!) bin ich ziemlich geschafft!

Ich danke euch allen für eure wirklich interessanten und so warmherzigen Kommentare. Mir gibt das viel. Ich spüre, da steckt was für mich. Ich habe eure Kommentare gelesen, weiß nicht genau, ob ich gerade jetzt allem gerecht werden kann, will aber wenigstens kurz schreiben:

Ja, er hat mich an der Angel. Wobei ich durch dieses gestrige Durchwalken – vor allem auch hier im Forum – plötzlich doch viel gelassener und realistischer bin. Ich habe das Gefühl, ich hätte was verstanden, von dem, was da in mir abläuft und von meinem Anteil an der Situation. Eure ganz unterschiedlichen Beiträge helfen mir, meine eigene Position und damit meine eigene Erwartungshaltung besser zu verstehen. Und darum ging es mir ja ursprünglich. Ich bin ein Kopfmensch und ein Gefühlsmensch. Wenn ich etwas verstanden habe, dann kann ich das auch Stück für Stück in meiner emotionalen Welt verankern. Danke! An Euch alle!! Das ihr mir so wertvolles Futter dafür gebt. Ich werde alle eure Beiträge noch mehrmals lesen und genau für mich auswerten.

Ein spannendes Thema, das ihr aufgebracht habt in verschiedenen Posts ist die Frage, worum es denn nun eigentlich geht: Nähe/Distanz? Macht/Ohnmacht? Umgangsformen? Empathie? Ganz ehrlich glaube ich, es ist eine Mischung von allem. Jemand, der Angst vor Nähe hat und sich gleichzeitig ohnmächtig fühlt und sehr auf Umgangsformen bedacht ist, wird halt gar keine Beziehung beginnen. Das was ich gerade erlebt habe scheint mir da mehr dem Typ machtbewusster Freidenker zu entsprechen, der er durchaus ist und was mich ja an ihm fasziniert. So scheint es ja oft zu sein im Zwischenmenschlichen Miteinander: Es geht nicht um ein Thema, es sind mehrere Komponenten miteinander verquickt.

Ob ich die ganze Situation durch Unklarheit und Selbstunsicherheit heraufbeschworen habe? Schon möglich. Ich habe meine Themen und gestern war ich ziemlich durch den Wind. Aber daraus gleich eine „sehr unsichere Frau“ zu machen? Das entspringt für mich einmal mehr einem zu forschen Hineinlesen von scheinbaren Erkenntnissen in Beschreibungen eines letztlich fremden Menschen. Ich mag die vielen Missverständnisse jetzt gar nicht aufdröseln, sonst gibt das hier wieder so eine endloses Rechtfertigungsarie. Mir ist aber wichtig, das kurz anzusprechen, weil ich denke, dass solche Zuweisungen dazu führen, dass Mancher hier nichts über sich schreiben mag und auch ich hatte das lange überlegt, bis die Emotion überwog. Damit führen diese schnellen Urteile über einen Menschen, den man gar nicht kennt, der aber gerade erkennbar nicht in seiner Kraft ist, zu einer Verarmung der Diskussion hier. Vielleicht kann das doch den/die eine(n) oder andere(n) beim nächsten Mal dazu bringen, eher noch mal zu fragen, bevor man urteilt und wenn man denn urteilen muss, sich etwas in der Aussage zurück zügeln.

Und wie geht es jetzt weiter? Bislang keine Nachricht von ihm und ich bin gerade sehr gut beschäftigt. Es tut ein bisschen weh, aber im Moment nicht sehr. Die Ambivalenz, die in ihm steckt und der ich jetzt sehr klar in´s Auge sehe, legt einen sehr deutlichen Schatten über seinen Glanz. Ich mag klare Menschen und gerade das hatte mich an ihm fasziniert. Ich bin aber noch nicht ganz sicher, wie groß mein Anteil daran war, was passiert ist.

Wait and see.

Viele liebe Grüße
Carlo
 

Dreamerin

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  • #81
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Liebe Carlo,
ich wünsche dir, dass du diese Gelassenheit, in der du gerade schreibst, bei behältst!
scheinst auch so ein Montag-Freitag-hab-ich-alles-im-griff-Typ zu sein.....woher kenne ich das bloß.......;-)
 
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  • #82
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Machtbewusster Freidenker. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie anziehend genau dieser Typ Mann ist. Ich hätte seinerzeit alles darum gegeben, mit einem Mann scheinbar ähnlichen Kalibers wie der Deinige zusammenzukommen. Wirklich alles. Heute, im Rückblick, tut er mir beinahe leid, wie er letztlich nach Liebe suchend immer noch herumirrlichtert, auch wenn er alles auf die leichte Schulter zu nehmen scheint.
 

suzanne

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  • #83
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Liebe Carlo,

ich weiss gar nicht viel zu sagen, ausser: Ich finde es gut, dass Du Dich bisher von dem dringlichen Impuls, Dich bei ihm zu melden, distanziert hast. Dich distanzieren hast können!

In dem Post von Sid #66 steckt für mich sehr viel Wahrheit. Aber wir alle kennen weder Dich noch ihn.

Liebe Grüsse
 
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  • #84
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Zitat von carlo:
Ob ich die ganze Situation durch Unklarheit und Selbstunsicherheit heraufbeschworen habe? Schon möglich. Ich habe meine Themen und gestern war ich ziemlich durch den Wind. Aber daraus gleich eine „sehr unsichere Frau“ zu machen? Das entspringt für mich einmal mehr einem zu forschen Hineinlesen von scheinbaren Erkenntnissen in Beschreibungen eines letztlich fremden Menschen.

Liebe Carlo !
Wir fischen hier eben immer auch gehörig im Trüben - Vermutungen, Möglichkeiten, Überspitzungen, um einen Gedanken klarer herauszustellen....
Verwechsel es bitte nicht mit festgelegten Abstempelungen - ich glaube nicht, dass irgendein regelmäßiger Leser/Leserin jemals dachte, du seist ein Fähnlein im Winde...
Zumindest mir ging es nur darum zu verdeutlichen, wie andere Wahrnehmungen sein KÖNNEN .....LG
 

Raphaela

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  • #85
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Zitat von carlo:

Liebe Carlo,

so ganz wohl fühle ich mich nicht dabei, wenn ich noch einen draufsetze. Es arbeitet ja schon kräftig in Dir.
Es ist auch keinesfalls mein Ziel, Dir diese Beziehung auszureden, und ich hoffe, dass ich richtig verstanden wurde.
Gut nachvollziehen kann ich, das Dir erst einmal im Kopf etwas klar sein muss, bevor Du es "Stück für Stück in Deiner emotionalen Welt verankern" kannst. Wenn mich Gefühle überwältigen, brauche ich meist Distanz, um mich wieder zu sammeln.

Ich halte es für entscheidend, was es mit seiner vielzitierten "Ambivalenz" auf sich hat. Der Beitrag von Sid zur Ambivalenz hat mich auch beeindruckt; aber ich weiß nicht, ob es hier wirklich um "Ambivalenz" geht. Es besteht (leider) auch die Möglichkeit, dass es sich um ein Kalkül handelt.
Entschuldige bitte, wenn ich jetzt etwas tiefer in die Mottenkiste greife: Es gibt Menschen (Frauen und Männer), die mögliche Partner/innen erst "anfixen" ("Du bist der Mann/die Frau, auf den/die ich mein Leben lang gewartet habe" und ähnliches) und sich, wenn er/sie angebissen hat, immer wieder wohl dosiert zurückziehen. Ziel ist, jemanden "handzahm" zu machen: Der/die "emotional abhängigere" Partner/in ist froh, wenn es endlich wieder ein schönes, harmonisches Treffen gibt und wird es auf keinen Fall riskieren wollen, diese Harmonie mit "einem blöden Thema" zu stören ...

Wenn Du dies ausschließen kannst, dann sollte es möglich sein, Umgangsformen so abzustimmen, dass Ihr beide gut damit leben könnt.

"Grundsätzlich" spricht in meinen Augen nichts gegen einen "machtbewussten Freidenker", sofern er seiner Partnerin dieselben Rechte zugesteht, die er sich einräumt. Ist dem nicht so, ist etwas faul.

Liebe Grüße
 

Lillli

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  • #86
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Hallo Carlo, entschuldige, dass ich hier so reinplatze! Mir geht es ähnlich! Zudem habe ich das Gefühl , dass ich nicht die einzige bin. Handelt es sich bei dir vielleicht auch um einen Anwalt aus Aachen?? Lieber Gruß Lillli
 

FrauMeier

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  • #87
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Danke Raphaela, das so klar zu lesen. hat mich schon selbst betroffen, wobei ich beobachtete, wie handelnder Mann nach diesem schema sich dessen gar nciht bewußt war. der machte das seit Jahren so mit allen. Der konnte schon gar nicht mehr anders. Soll keine Entschuldiung sein.
Und dir Carlo, wünsch ich dies nicht ...
Wenn deine begegnung mit Mr. X eine Wendung bekommt, die hoffentlich bald mehr zu deinem Wohlbefinden beiträgt, dann würde mich das sehr freuen. Auch symbolisch, weil ich dann glauben könnte, dass die Liebe oder zumindest eine intensive Begegnung noch Raum für immer neue antworten findet und nciht aufgibt.
 
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  • #88
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

@Raphaela

Das hast Du fabelhaft formuliert! Kenne ich auch von früher: Das Anmelden eigener Bedürfnisse wurde mit Rückzug von ihm "bestraft". Da fragte ich mich dann doch, was bei mir dahintersteckt, dass ich derartige Spielchen mitmache. Solche Begegnungen eignen sich zumindest dazu, viel über sich selbst zu lernen.
 

t.b.d.

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  • #89
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Hallo Carlo,

ich habe diesen Thread aufmerksam verfolgt.
Ich sehe einige Parallelen zu eigem Erleben und muss auf Grund dessen leider feststellen, dass ich wenig Grund zu der Annahme sehe, dass es mit der Zeit (einige Jahre) recht viel besser wird.
Wenn jemand prinzipiell unzuverlässig und unberechenbar ist, dann kannst du nur mit ihm/ihr klar kommen, wenn du k(l)eine Erwartungen hegst bzw. stets damit rechnest, dass du dich auf nichts verlassen kannst. Also immer wenn du dich auf etwas freust auch damit rechnen musst, dass deine Vorfreude ein jähes Ende finden kann.

Ich hoffe, dass in eurem Fall die Sache anders liegt und es sich nur um Anlaufschwierigkeiten handelt die sich bald legen werden.
 

Heppy

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  • #90
AW: Umgang mit unterschiedlichen Erwartungen

Zitat von carlo:
Ob ich die ganze Situation durch Unklarheit und Selbstunsicherheit heraufbeschworen habe? Schon möglich. Ich habe meine Themen und gestern war ich ziemlich durch den Wind. Aber daraus gleich eine „sehr unsichere Frau“ zu machen? Das entspringt für mich einmal mehr einem zu forschen Hineinlesen von scheinbaren Erkenntnissen in Beschreibungen eines letztlich fremden Menschen. Ich mag die vielen Missverständnisse jetzt gar nicht aufdröseln, sonst gibt das hier wieder so eine endloses Rechtfertigungsarie. Mir ist aber wichtig, das kurz anzusprechen, weil ich denke, dass solche Zuweisungen dazu führen, dass Mancher hier nichts über sich schreiben mag und auch ich hatte das lange überlegt, bis die Emotion überwog. Damit führen diese schnellen Urteile über einen Menschen, den man gar nicht kennt, der aber gerade erkennbar nicht in seiner Kraft ist, zu einer Verarmung der Diskussion hier. Vielleicht kann das doch den/die eine(n) oder andere(n) beim nächsten Mal dazu bringen, eher noch mal zu fragen, bevor man urteilt und wenn man denn urteilen muss, sich etwas in der Aussage zurück zügeln.

Hallo Carlo,

schade, dass es keine direkte bzw. zitierte Antwort ist. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du mich meinst und deshalb schreibe ich noch mal etwas dazu.
Ich habe in keinster weise geschrieben, dass Du die ganze Situation allein heraufbeschworen hast, denn zu solchen Situationen gehören meistens zwei und das hast Du ja auch beschrieben. Ich habe lediglich meine Vermutung zu Deinem Anteil ( bzw. zu Deinen Zeilen ) dazu geäußert. Ob diese Vermutung stimmt, habe ich jedoch Dir überlassen. Des Weiteren schrieb ich, es erweckte für MICH den Eindruck einer unsicheren Frau. Ich habe so geschrieben, wie es bei mir ankommt, nicht wie es ist bzw. sein könnte. Wie es letztendlich ist, weiß ich nicht und möchte ich auch gar nicht beurteilen. Andere Foristen haben Dir ja etwas anderes dazu geschrieben. Was Du davon annimmst, weiß ich ja nicht. Ich habe sogar dazu geschrieben, dass ich es nicht abwertend ( hier wäre evtl. urteilend besser gewesen) meine. Außerdem antwortete ich Dir Situationsbezogen und in diesem Moment/Situation erschien es mir halt so. Ich sage damit nicht aus, dass Du immer unsicher bist. Jetzt im Nachhinein hätte ich es wohl auch anders geschrieben, evtl. eine Frau in einer momentanen unsicheren Situation? Ich weiß es nicht.
Es stimmt mich jedoch nachdenklich und ein wenig traurig, wieso Du gleich von Zuweisungen schreibst, ohne selbst nachzufragen, wie es denn von mir gemeint sein könnte. Zumal ich ja auch keine unbekannte Foristin ( oder doch für Dich?) bin. Vielleicht hab ich das dann anders eingeschätzt und vielleicht liegt es daran.
Wenn ich z.B. durch den Wind bin, nehme oder lese ich auch manchmal nur das, wie ich es gern lesen würde, jedoch nicht, was wirklich da steht. Dann kann es mir passieren, dass ich mich nicht verstanden fühle. Jedoch muss ich dieses, wenn ich es denn möchte, dann mitteilen. Und zwar direkt. Und schade, dass Du es schon vorweg nimmst, dass wir die Missverständnisse nicht aufdröseln können und sogar von Rechtfertigungsarie schreibst, obwohl noch keine Antwort von mir darauf vorliegt. Ich wollte über Dich in keinster weise urteilen und habe das auch nicht getan. Für mich bedeutet diese Antwort hier keine Rechtfertigung sondern ist eher ein Versuch, etwas zu verdeutlichen. Ob mir das gelingt, weiß ich auch nicht. Ich habe Dir gestern und jetzt geantwortet, weil ich Dich hier im Forum schätze. Ich kann mich vielleicht schriftlich nicht immer so gewandt ausdrücken, doch das habe ich ja hier auch schon ein paar Mal erwähnt.
 
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