So, dann möchte ich auch noch auf den Eröffnungspost eingehen. Nicht, dass am Ende noch der Eindruck entsteht, ich könne nur Off-Topic posten.
Zitat von Demiergos:
Hallo liebe Forum Mitglieder,
Hallo Demiergos
Ich habe erst kürzlich herausgefunden was es wirklich bedeutet introvertiert zu sein und, dass dies ca. ein Drittel der Bevölkerung betrifft. Zuvor dachte ich immer ich wär ein Einzelfall und dass ich alleine wäre mit diesem "Problem". Wobei ich es persönlich nicht als Problem sehe, es sind immer die anderen die ein Problem damit haben und von mir erwarten extrovertiert zu sein.
Jaja, es sind immer die anderen. Immer die anderen.
Mittlerweile bin ich überzeugt davon, dass in unserer westlichen Gesellschaft das Idealbild eines erfolgreichen Menschen definiert ist durch seine Fähigkeit sich zu präsentieren und zu verkaufen. Zum Großteil sind es die oberflächlichen, materialistischen Menschen die in unserer Gesellschaft am weitesten kommen, auch wenn tatsächlich nichts dahinter steckt. Ich habe auch den Eindruck bekommen, dass es in Beziehungssachen genau dasselbe ist. Frauen scheinen extrovertierte Männer zu bevorzugen. Was ich mich immer wieder frage ist, warum sich die Menschen jedoch nicht die Zeit nehmen um hinter die Kulissen zu blicken und über die Oberflächlichkeiten hinwegzusehen, um den wahren Charakter eines Menschen zu erfahren. Ich habe lange mit Menschen gearbeitet und dieses Bild hat sich nur verstärkt.
Aua. Seit wann heißt extrovertiert sein, "sich zu präsentieren und zu verkaufen". Ich dachte extrovertiert heißt so viel wie aufgeschlossen, ungehemmt, selbstbewusst, schlagfertig,... Und, naja, dass Menschen, die ohne große Schwierigkeiten eine angenehme Atmosphäre schaffen können, leichter auf andere zugehen können, ist doch nicht so verwunderlich. Und, dass wir Menschen dazu neigen, eher die weiter kennenlernen zu wollen, die uns sympathisch sind als die, die vielleicht verschlossen oder abweisend wirken, würde ich nicht als weiter verwunderlich betrachten. Wir können nunmal nicht immer mit einem riesigem Misstrauen rumlaufen, wenn wir selber nicht abweisend werden wollen.
Und was soll das mit dem wahren Charakter? Der Charakter eines Menschen wird von so vielen Komponenten beeinflusst, ob wir gerade ausgeschlafen sind oder nicht, ob wir hungrig sind, in welcher Umgebung wir uns befinden, wie uns unser Gegenüber begegnet, welche Vorbilder wir in unseren Köpfen haben, welche Erfahrungen wir gemacht haben,... das sind alles Sachen, die sich laufend verändern und, wenn die unseren Charakter beeinflussen, dann kann es sowas wie einen "wahren Charakter" wie du ihn dir vorstellst, gar nicht geben.
Und dass sich dein Bild nur weiter verstärkt hat, wundert mich nicht gerade. Es liegt in der Natur des Menschen, verstärkt das wahrzunehmen, was eigene bestehende Meinung weiter bekräftigt.
Und das mit dem hinter die Kulissen schauen... weißt du, das können wir eben erst mit der Zeit. Manche Menschen machen einen ersten netten Eindruck und sind auch nett, andere machen einen unsympathischen ersten Eindruck und sind auch unsympathisch. Ganz selten ändern wir mit der Zeit unsere Meinung, weil wir Facetten beim anderen entdecken, die uns zunächst nicht aufgefallen sind, aber deshalb nur noch die kennen zu lernen, bei denen ich am liebsten weglaufen würde, damit ich mich vielleicht im Nachhinein geirrt habe, ... ich weiß nicht.
Nun möchte ich ein wenig über mich schreiben um meine Situation zu erläutern. Ich hatte in meinem Leben eine einzige Beziehung die ich wirklich als solche bezeichnen kann und diese ist etwa 3 Jahre her. Ich hatte in der Zeit als ich an die 20 war, viele sexuelle Begenungen und Sachen passierten einfach, ohne das ich großartig etwas habe dabei machen müssen.
Klingt nach einem lockeren und extrovertierten Menschen...
Was ich nicht verstehe ist, warum ich nicht in der Lage zu sein scheine, eine Frau zu finden. Frauen die mich besser kennenlernen, haben mich in der Regel eigentlich immer sehr gern, weil ich sehr tiefsinnig, empathisch und ein extrem guter Zuhörer bin. Zudem bin ich gebildet, spreche 8 Sprachen, habe die Welt bereist und bin ein kreativer Musiker und Philosoph.
"Gebildet" ist doch genauso eine Etikette wie "extrovertiert". Was soll daran in deinen Augen wertvoller sein als an der anderen Etikette?
Allerdings scheinen diese Qualitäten bei Frauen nicht als attraktiv zu gelten. Denn meistens ende ich als der "spezielle Freund" dem man dann all seine Probleme erzählen kann und langsam habe ich das satt. Ich bin einer von den guten der immer Rücksicht nimmt auf andere, immer hilfsbereit ist und zu dem alle kommen wenn sie Probleme haben aber für die Frauen scheine ich einfach nur zu nett zu sein.
Ich kann dich beruhigen. Mir scheinst du nicht, zu nett zu sein. Im Gegenteil, in diesem Forum erweckst du ein ganz anderes Bild.
Ich bin 29 Jahre alt, habe einen trainierten athletischen körper und mehr Lebenserfahrung als alle Menschen in meinem Bekanntenkreis. Ich bin halt ruhig und sehr analytisch, daher rede ich nicht so viel, wenn es um nichts geht. Ich habe es nie gemocht im Mittelpunkt zu stehen und ich hatte nie das Bedürfnis irgendjemandem etwas zu beweisen
Ne, du beweist niemandem etwas. Auch nicht uns, wenn du uns schreibst wie athletisch du bist und wieviel Lebenserfahrung du hast. Das würdest du nicht als sich präsentieren und sich verkaufen sehen?
da ich genau weiß wer ich bin und was ich kann. Anscheinend wird das aber immer als negativ gewertet, da wahrscheinlich viele glauben ich sei schüchtern oder assozial. Dabei bin ich das überhaupt nicht.
Nein, gar nicht.
Ein paar der Probleme die das mit sich zieht kenne ich nun. Zum Beispiel verabscheue ich öberflächlichen small talk, daher tue ich mir bei belanglosen Gesprächen sehr schwer, da ich nicht weiß worüber ich mit jemanden reden soll.
Und dabei sind doch Männer, die Small Talk verabscheuen, so unglaublich attraktiv...
Zudem habe ich auch Probleme bei größeren Runden von Menschen, je mehr Leute an einem Gespräch beteiligt sind, desto schwieriger wird es für mich.
Dann hättest du nicht in diesem Forum posten sollen.
Nun, ich kann mich nicht gut verkaufen, bin dafür aber sehr reflektiv und ein Denker, der über die Oberflächlichkeiten und die Manipulationen der Gesellschaft hindurch sieht. Zudem würde ich sagen ich bin ein Mensch von Charakter, mit stark ausgeprägtem Prinzipien und moralischen Wertvorstellungen.
Sind das denn nicht Eigenschaften, die eigentlich als postiv gelten sollten? Was zum Teufel ist den passiert in unserer Gesellschaft? Warum vergöttern wir die extrovertierten Egoisten dieser Welt?
Tun wir doch gar nicht. Wir vergöttern dich nicht.
Gerne.
Es grüßt die
Eiterblase