HrMahlzahn

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  • #213
Ich hatte neulich einen Mann um einen Gefallen gebeten. Die Angelegenheit hat drei Minuten gedauert und ist für jemanden, der etwas fingerfertiger ist als ich, ein Klacks. Natürlich hätte das auch eine Frau machen können, die geschickter ist als ich. Er wollte nicht. Er wollte lieber mit mir herumknutschen. Danach war er in meiner Achtung gesunken. Denn er hatte eine Bitte von mir abgeschlagen.
Hat du dann mit ihm herum geknutscht und dauerte es länger als drei Minuten? Hätte er die Angelegenheit auch knutschend erledigen können? Eine solche Situation ließe sich durch die prophylaktische Einnahme von Knoblauch entschärfen. Spielte die Farbe des Lippenstiftes eine Rolle?
 

fafner

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  • #214
Nö.
Sonst gibet dicke GOT Spoiler um de Öhrchens
Ach das wird doch eh alles gespoilert im Netz. Die Folge liegt ja auch schon hier. Mir war nur heute mehr nach Romance denn nach Splatter, weshalb ich erst mal Dowton Abbey weitersah. :D
Das würde ich auch nicht mögen, es wäre mir peinlich für den Mann.
Meiner Ex-Frau war das überhaupt nie peinlich. Aber eben, mann lernt ja nie aus.
... wir spazieren länger und er will meine eindeutige eher kleine Damenhandtasche länger als für eine Treppenbesteigung tragen...
Denk doch nicht immer so komisch verquer. Es war eine unbequeme und nicht so leichte Notebooktasche.
... die Männer haben immer irgendwelche Wehwechen...
Ach was. Ich wette, bei meinen Bergtouren hältst Du nicht mit.
 

Julianna

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  • #216
Nämlich, dass man nicht bereit ist, etwas für den anderen zu machen. Nicht bereit ist, Energie, Kraft oder Mühe aufzuweden für den anderen. Vorallem, wenn es sich dabei um Kleinigkeiten handelt. Das ist meiner Meinung nach eine tiefliegende Eigenschaft. Hilfsbereitschaft und Zuwendung sind sehr wertvolle Eigenschaften. Jeder der diese Eigenschaften besitzt würde von mir großen Respekt und Anerkennung bekommen. Letztlich liegt hierin doch auch ein Stück weit die Schönheit des Menschen. Der Mensch als soziales Wesen.
 
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Ariadne_CH

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  • #219
Ich finde das mit dem Taschentragen ist so eine Sache für sich. Ich hatte mal einen Freund, der hat sich ohne zu fragen, einfach meine Taschen gepackt. Und natürlich war es freundlich gemeint... Aber ich mag es nicht, wenn man(n) sich einfach meine Taschen packt ohne zu fragen. Ich habe die Taschen dann auch selber getragen.
Und ich finde auch nicht, dass das generell peinlich ist. Wenn ich nur eine mittelschwere Reisetasche dabei habe, die ich gut alleine tragen kann, fände ich es seltsam, sie nicht selber zu tragen. Da ich in meinem Leben länger alleine als zu zweit gelebt habe, bin ich es mir vielleicht auch einfach so gewöhnt alles alleine zu machen. Da muss ich mich dann erstmal gedanklich wieder umstellen. Das heisst aber nicht, dass ich mich über ein Angebot, mir etwas abzunehmen, nicht total freue und mich bedanke! Aber ich möchte schon selber entscheiden, ob ich das Angebot auch annehme.
 
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  • #220
Nämlich, dass man nicht bereit ist, etwas für den anderen zu machen. Nicht bereit ist, Energie, Kraft oder Mühe aufzuweden für den anderen. Vorallem, wenn es sich dabei um Kleinigkeiten handelt. Das ist meiner Meinung nach eine tiefliegende Eigenschaft. Hilfsbereitschaft und Zuwendung sind sehr wertvolle Eigenschaften. Jeder der diese Eigenschaften besitzt würde von mir großen Respekt und Anerkennung bekommen. Letztlich liegt hierin doch auch ein Stück weit die Schönheit des Menschen. Der Mensch als soziales Wesen.
Ja, kann sein, muss aber nicht. Das Wesen einer Bitte ist ja u. a., dass man die Wahl hat.
 
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TPT

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  • #222
Hat du dann mit ihm herum geknutscht und dauerte es länger als drei Minuten?
An diesem Abend kam mir die Erleuchtung. Ich hatte es vorher geahnt, aber dieses winzige Erlebnis, dieser eine ablehnende Satz öffnete mir endgültig die Augen. Es war der Tropfen, der das Faß zum überlaufen brachte. Ich merkte sehr intensiv, wo ich in seinem Leben stehe. Ich war für ihn nur ein Zeitvertreib.
 
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MaryCandice

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  • #223
Ich siedelte mal von HausNr 7 auf Nr 8 (sind nicht die richtigen Zahlen aber echt nur ein Haus weiter)

Da hab ich vor der Türe männliche Passanten angequatscht und um Hilfe gebeten. Funktionierte auch. :D
 

Julianna

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  • #224
Ja, kann sein, muss aber nicht. Das Wesen einer Bitte ist ja u. a., dass man die Wahl hat.
Mann/Frau hat in sofern die Wahl zu entscheiden, da man begreift, wo man selbst steht. Hat was mit Geben und Nehmen zu tun. Wenn einer nichts zu schenken hat, wer will dann noch mit ihm/ihr "sozial sein"? Teilen macht glücklich. Freude, Lachen und Liebe teilen, handwerkliches Geschick jeder Art zu teilen, oder die Sachfächigkeit in wichtigen Angelegenheiten. Wer einsam sein mag, der schlage jede Bitte aus. Sei zu keiner Hilfe bereit. So mag er/sie wahrlich einsam werden.
 
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MaryCandice

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  • #227
Es kann ganz viel funktionieren. Es geht aber um die Hilfbereitschaft eines Menschen gegenüber dem anderen, unkomplizierte Gefälligkeit, aus Bequemlichkeit abgelehnt. Aber das Bett wollte er mit mir teilen.
Das hab ich verstanden. Du ja auch gottseidank.
Ich hab nur noch nicht verstanden, warum ablehnen gleich nicht anbieten ist.
Meins fiel mir gerade im Verlauf wieder ein. War nur dazwischen rein geworfen, belanglos.
 

Julianna

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  • #228
Für mein österreichisches Verständnis: Man schlägt aus und deswegen tut man auch nichts für den anderen?
Für mein deutsches Verständnis: wenn ich ein hilfsbereiter Mensch bin, wieso sollte ich mich mit jemandem abgeben, der diese Eigenschaft nicht besitzt?

Edit: Hilfsbereitschaft ist eine der schönsten Tugenden des Menschen. Wenn ich in der Kennenlernphase feststelle, der andere denkt nur an seinen eigenen Vorteil (könnte ja sonst anstrengend oder unbequem werden), dann nehme ich die Beine in die Hand. Weil mich persönlich würde das abschrecken. Meine Lebensphilosophie ist eine andere. Ich möchte teilen und schenken. Darin findet sich Großzügigkeit und Zuwendung. Wenn der andere das nicht genau so lebt, kann man es vergessen. Da würde ich wie @TPT auch die Sache abhaken.
 
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Julianna

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  • #232
Jemand der eine Bitte abschlägt ist nicht hilfsbereit?
Wenn der Eindruck entsteht, dies wäre eine grundsätzliche Eigenschaft des anderen, dann ist er/sie nicht hilfsbereit. Vorallem wenn die "Nachvollziehbarkeit" fehlt, warum die Bitte ausgeschlagen wurde. Manche verstecken sich auch gerne immer wieder hinter Ausreden. Man selbst investiert und bemüht sich, aber das Gegenüber rührt keinen Finger nie nicht. Da hilft nur weglaufen und abhaken.
 
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  • #234
Ich erkläre es mir so: Er hatte in dem Moment keinen direkten Vorteil für sich gesehen, wenn er meine kleine Bitte erfüllt hätte. Wäre es um eine für mich nicht zu öffende Weinflasche gegangen, die für uns beide gewesen wäre, bin ich mir sicher, er hätte notfalls den Flaschenhals abgeschlagen, um sie zu öffnen. Aber, ich sage es mal lapidar, die klemmende Dose Katzenfutter hätte er nicht geöffnet. Zu anstrengend und er hätte davon nichts gehabt. So schätze ich ihn ein.
 

Julianna

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  • #235
Ich erkläre es mir so: Er hatte in dem Moment keinen direkten Vorteil für sich gesehen, wenn er meine kleine Bitte erfüllt hätte.
Und wenn dieser Eindruck entsteht, dann sollte man genau überprüfen, ob man einen Narzisst vor sich hat. Denn die gibt es inzwischen zu Hauf. Gilt für Mann wie Frau gleichermaßen. Wir leben eh schon in einer Ellenbogen-Gesellschaft wo Egoismus zum guten Ton gehört. Wo "Selbstverwirklichung" keine Modeerscheinung mehr ist, sondern fast schon eine Krankheit, die die soziale Selbstentfremdung kultiviert. Hilfsbereite, soziale Menschen sind der Tage rar gesät. Wer da einen finde, der halte ihn fest. Hedonisten sind auch nur Menschen, auf der Suche nach der Spaßgesellschaft. :)
 
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  • #236
Ich habe es mehrfach für mich überprüft und kam zu dem Ergebnis, Narzist. Oder irgendwas anderes, was ich nicht mag. Nicht nur wegen der symbolischen Katzenfutterdose. Es waren so viele kleine Dinge. Vielleicht ist er auch nur stinkefaul, bequem, passiv und nur für höheres berufen als als Dosenöffner und kein Narzist. Aber es spielt keine Rolle. Wenn mir ein Mann so dermaßen auf den Geist geht, kaum daß er den Mund aufmacht, ist etwas nicht in Ordnung. Ich hatte dies alles auch angesprochen. Ich entete Unverständnis. Außer mir würde ihn niemand so sehen. Klar, es binden ihm bestimmt auch alle auf die Nase, daß er narzistisch sein könnte... :)
 

HrMahlzahn

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  • #237
Ich erkläre es mir so: Er hatte in dem Moment keinen direkten Vorteil für sich gesehen, wenn er meine kleine Bitte erfüllt hätte. Wäre es um eine für mich nicht zu öffende Weinflasche gegangen, die für uns beide gewesen wäre, bin ich mir sicher, er hätte notfalls den Flaschenhals abgeschlagen, um sie zu öffnen. Aber, ich sage es mal lapidar, die klemmende Dose Katzenfutter hätte er nicht geöffnet. Zu anstrengend und er hätte davon nichts gehabt. So schätze ich ihn ein.
Irgendwie verstehe ich das nicht so recht, Ging es wirklich nur um Katzenfutter . Das ist doch lächerlich, besonders wenn als Belohnung Knutschen im Raum steht, oder war es etwas , das ihn innere Überwindung gekostet hätte. Wenn er wirklich so ein Egomane war, hätte es dir eigentlich früher aufffallen müssen. Immerhin hast du gerade noch mal die Kurve gekriegt. Im Forum wirkst du als starke Frau, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen läßt.
 

TPT

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  • #238
Irgendwie verstehe ich das nicht so recht, Ging es wirklich nur um Katzenfutter . Das ist doch lächerlich, besonders wenn als Belohnung Knutschen im Raum steht, oder war es etwas , das ihn innere Überwindung gekostet hätte. Wenn er wirklich so ein Egomane war, hätte es dir eigentlich früher aufffallen müssen. Immerhin hast du gerade noch mal die Kurve gekriegt. Im Forum wirkst du als starke Frau, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen läßt.
Natürlich ging es nicht um nur die Büchse Katzenfutter. In mir hatte sich über eine gewisse Zeit mit diesem Mann einiges aufgestaut. Das erste ignorierst du noch, das zweite auch. Aber wenn du an dem Punkt bist, wo eigentlich bei jedem Treffen irgendein unnötiger Fauxpas passiert, bei jeder schriftlichen Korrespondenz auch immer wieder Narzismus durchkommt, dich jemand immer wieder vollschüttet mit Schreibereien, in denen es zu 95% um ihn selber geht oder um Leute, die du nicht kennst und er auch nicht, ihn das dennoch mehr interessiert als wie es mir geht oder was ich denke oder tue, er immer wieder Verabredungen absagt mit der Begründung "mir ist heute nicht nach ausgehen, ich will lieber Basketball spielen" , er nach mehrfachen Hinweisen, er möge sich doch mal wieder rasieren, mit immer längeren Barthaaren auftaucht, weil er sich so besser gefällt, dabei wie ein Obdachloser aussieht und auch noch stolz darauf ist, insgesamt nur lebensfernen Dingen zugetan ist und immer nur jammert, daß er kein Geld hätte, aber bis mittags schläft, anstatt mal zu arbeiten, um unabhängiger zu sein, sich sein ganzer Kosmos nur um ihn dreht, das ist für mich nicht tragbar.
 

Julianna

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  • #239
Natürlich ging es nicht um nur die Büchse Katzenfutter. In mir hatte sich über eine gewisse Zeit mit diesem Mann einiges aufgestaut. Das erste ignorierst du noch, das zweite auch. Aber wenn du an dem Punkt bist, wo eigentlich bei jedem Treffen irgendein unnötiger Fauxpas passiert, bei jeder schriftlichen Korrespondenz auch immer wieder Narzismus durchkommt, dich jemand immer wieder vollschüttet mit Schreibereien, in denen es zu 95% um ihn selber geht oder um Leute, die du nicht kennst und er auch nicht, ihn das dennoch mehr interessiert als wie es mir geht oder was ich denke oder tue, er immer wieder Verabredungen absagt mit der Begründung "mir ist heute nicht nach ausgehen, ich will lieber Basketball spielen" , er nach mehrfachen Hinweisen, er möge sich doch mal wieder rasieren, mit immer längeren Barthaaren auftaucht, weil er sich so besser gefällt, dabei wie ein Obdachloser aussieht und auch noch stolz darauf ist, insgesamt nur lebensfernen Dingen zugetan ist und immer nur jammert, daß er kein Geld hätte, aber bis mittags schläft, anstatt mal zu arbeiten, um unabhängiger zu sein, sich sein ganzer Kosmos nur um ihn dreht, das ist für mich nicht tragbar.
Konnte er denn wenigstens gut küssen :) irgendwelche Talente wird er ja gehabt haben, wenn es mehr als nur ein Treffen gab ;)
 

HrMahlzahn

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@TPT
Da warst du wohl viel zu geduldig mit ihm. Immerhin wieder was fürs Leben gelernt. Wie lange hatte er denn den sicheren Hafen bei dir?