Dem wirkst du jedoch selbst entgegen.
Für die Sache nichts Gutes.
Ein im Sinne des Senders schöner Effekt ist das emotionale Kompromittieren der missliebigen Person. Wenn es bisher nichts handfestes hatte, dann geschieht das nun über die emotionale Reaktion. Dass diese eine Folge verzerrender Wiedergabe ist, spielt keine Rolle. Lässt man das sein, dann haben sie weiterhin nichts.
Was würde Rosenberg sagen?
... irgendwie fühl ich mich gerade ein bisschen wie Trump in dem Twitterbeitrag von Bette Midler:
https://pbs.twimg.com/media/Er_Dq3oXYAUMPf6?format=jpg&name=medium
Bitte nicht missverstehen: Ich will natürlich hier
keine Nazivergleiche anstellen! Auch nicht unterschwellig.
Einfach gedanklich "Querdenker" oder "Verschwörungstheoretiker" oder "Impfgegner" einsetzten..
Aber ich verstehe die Botschaft.
Im Grunde ist mein Benehmen hier im Zusammenhang mit Corona vermutlich gar nicht so anders zu erklären, als das der "Gegenspieler": ein Versuch, einen "Schuldigen" für die doofe Situation zu finden.
Jemand, an dem man seinen Frust über die (notwendigen) Maßnahmen etwas ablassen kann.
Weil: eigentlich ist ja noch nicht viel passiert? Es gibt genügend Menschen, die sich so schnell wie möglich impfen lassen wollen; die Beschränkungen werden noch weitgehend eingehalten und akzeptiert; es gibt keine großen Aufstände (außer natürlich Murren, Zweifel, allgemeine Corona-Müdigkeit).
Hier am Stammtisch findet sich immer jemand, der Fakten gegen den Quatsch zusammenträgt, oder zumindest kritisch nachfragt..
Eigentlich müsste ich mich gar nicht aufregen?
Ich glaube eher, es ist eine Art Unglauben, wie man so eigentlich richtig tolle Errungenschaften unserer Gemeinschaft / Gesellschaft / Wissenschaft so leichtfertig attackieren kann.
Ich habe da immer die Bilder aus den USA vor Augen.
Wie kann man das so wenig wertschätzen?
Ich wiederhole mich: den wissenschaftlichen Fortschritt (Impfungen), die Solidargemeinschaft, die Demokratie, Europa (Brexit)...
Es ist ja nicht so, dass ich das alles völlig unkritisch sehen würde. Aber bei so einer "alles-Scheiße-ich-weiß-es-besser"-Haltung (von Leuten, die es nachweislich nicht besser wissen!) ticke ich dann regelmäßig aus.
Da scheint mir das Elend der Kindersterblichkeit im 19.Jh. (ich empfehle Mahlers Kindertotenlieder), der Kriege in Europa und der Diktaturen schon wieder zu weit entfernt?
Da kommt so eine Anspruchshaltung durch manchmal, die ich tatsächlich fast dekadent finde (bei
@fafner z.B.).
Aber ich denk drüber nach.