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Andrea

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  • #1

Religion

Wie geht Ihr damit um, wenn jemand gläubig ist, ihr jedoch nicht? Kann das gutgehen?
Statt Sonntags kuscheln im Bett zur Messe hetzen? Vor dem Essen beten? Nach dem Essen wilder Sex oder brav unter der Decke?
 

a3a

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  • #2
Schwierig für mich. Damit das überhaupt möglich ist, erwarte ich einen sehr differenzierten und reflektierten Umgang mit Glauben und darüber hinaus Toleranz gegenüber meinem Atheismus/Agnostizismus. Hie und da könnte ich sogar bereit sein, in eine Messe zu gehen, um wieder aktuellere Eindrücke zu haben, wie Glaube gelebt wird, aber sicher nicht regelmäßig. Vollkommen unerträglich sind für mich jedoch esoterische Anwandlungen jedweder Art.
Mittagsgebete würde ich nicht mögen, eventuell aber schweigend tolerieren; mitbeten käme keinesfalls in Frage. Sex scheint mir im allgemeinen relativ wenig mit Religiosität zu tun zu haben, falls doch (z. B. darf keinen Spaß machen oder nur aus Kinderwunsch) würde mich das nicht weiter stören, weil ich dann sofort Reißaus nähme.

Interessantes Thema im übrigen.
 

Lisita

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  • #3
Finde ich auch ein interessantes Thema. Meine ach-so-tolerante Seite findet natürlich, dass alles möglich sein sollte. Meine realistische Seite sagt jedoch: schwierig. Sonntags Messe oder nicht finde ich dabei noch das geringste Problem. Viel wichtiger erscheint es mir, dass man grundlegende Werte und Überzeugungen teilt. Dazu gehört auf jeden Fall das eigene Verhältnis zu Glaube und Spiritualität. Wenn das zu weit auseinander liegt, sehe ich keine gute Chance für eine erfüllende Beziehung.
 

Andre

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  • #4
Käme auf den konkreten Fall an, aber ich glaube, auf Dauer ginge es nicht. Ich bin ja nicht Atheist, weil noch niemand mit mir "über Gott gesprochen hat", sondern im Gegenteil, genau weil.
 

Hobbit_77

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  • #5
Jeder darf seine Religion der Wahl leben wie er mag solange er mich damit in Ruhe lässt.
Eine für mich deutlich bemerkbare Religiösität womöglich noch verbunden mit dem Wunsch ich solle daran teilhaben ist eines der ganz wenigen echten NoGos bei meiner Partnersuche.
Halte mich für einen recht toleranten Menschen aber da käme vermutlich bei mir sehr oft der Wunsch auf die jeweiligen Riten/Gebote/Gebete etc. ironisch bis sarkastisch zu kommentieren.
Nein, das würde nicht gutgehen.
 

SineNomine

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  • #6
Die Gretchenfrage, sehr interessantes Thema.
Ich bin Agnostiker, jemand der Dinge hinterfragt und selten "glaubt", weder in Bezug auf eine Religion noch überhaupt. Das bedingt fast zwangsläufig eine gewisse Inkompatibilität mit Menschen, die viel und gerne glauben statt Fragen zu stellen und eigene Antworten zu suchen.
Insofern ist eine tief gläubige Partnerin etwas, das ich mir nur sehr schwer bis gar nicht vorstellen kann.
 
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  • #7
Ich muss schon sagen es ist eine ziemliche Unterstellung zu behaupten, daß gläubige Menschen nicht hinterfragen...
 

gelöscht

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  • #8
kommt auf die art der gläubigkeit oder ungläubigkeit an.
ich sehe bei derlei dingen von meiner seite aus eher geringe probleme.
meinen erfahrungen nach differieren atheisten, agnostiker und religiöse menschen im mittel nicht, was rationalität, hinterfragen, kritikfähigkeit usw. anlangt. in jeder richtung gibts solche oder solche.
 
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  • #9
Ich kenne viele gläubige Christen (würde es auch von mir behaupten), die Fragen stellen und Antworten suchen. Ich bin damit aufgewachsen, aber man wird doch in allen Bereichen damit konfrontiert und so habe ich vieles hinterfragt und tue es immer noch. Stupide Gedankengut übernehmen, gibt es leider viel zu oft, aber auch bei den Atheisten.
 

SineNomine

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  • #10
@Schokomuffin:
Gut, ich hätte präziser formulieren sollen. Selbstredent hinterfragen auch Gläubige Menschen Dinge, sie geben sich jedoch im Zweifel mit Glaubensgrundsätzen als Antwort zufrieden. Ich suche Antworten, die einer wissenschaftlichen Prüfung standhalten, das ist, jedenfalls für mich, eine andere Qualität in Bezug auf Fragestellung und Bewertung möglicher Antworten.
 

SineNomine

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  • #11
@Schokomuffin:
Natürlich, Atheismus ist im Grunde auch nur eine Form von Gläubigkeit, nämlich die an die Nichtexistenz einer göttlichen Entität. Mit gläubigen Atheisten kann ich im Grunde ähnlich wenig anfangen wie mit gläubigen Theisten, der Unterschied zwischen beiden liegt für mich nur im Glaubensinhalt.
 

gelöscht

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  • #12
hm, klingt ein wenig nach wissenschaftsauffassung des 19 jahrhunderts. :)
 

Andre

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  • #13
"Atheismus ist im Grunde auch nur eine Form von Gläubigkeit"

Ach du schei…, jetzt geht das wieder los. Nichtraucher sind auch nur eine besondere Form von Rauchern. Mit rauchenden Nichtrauchern könnte ich allerdings auch nichts anfangen.

Ich glaube nicht an die Existenz einer göttlichen Entität. A-Theismus. Glaubeninhalt: Null.
 

gelöscht

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  • #14
he, ist mein meerschweinchen eigentlich auch atheist, weil es nicht an die existenz eines theos glaubt?
 
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  • #15
woher weißt du denn was dein Meerschweinchen glaubt oder nicht glaubt ;-)
 

gelöscht

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  • #16
für wen das argument unklar sein sollte:
nicht glauben, daß es einen gott gibt, und glauben, daß es keinen gott gibt,ist zweierlei.
mein meerschweinchen vermag erstes, aber nicht zweites.
wer zweites tut, ist atheist. sein glaubensinhalt ist: daß es keinen gott gibt.
mein meerschweinchen ist kein atheist. auch kein theist. auch kein agnostiker.

daß mein meerschweinchen nicht an gott glaubt, weiß ich daher, daß ich einigermaßen weiß, was wissen ist, was glauben heißt, und was ein meerschweinchen ist.
 

SineNomine

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  • #17
Atheismus vs. Agnostizismus

@Andre:
"Ich glaube nicht an die Existenz einer göttlichen Entität. A-Theismus. Glaubeninhalt: Null. "

Ein Atheist glaubt, bei enger Begriffslauslegung, an die Nicht-Existenz einer göttlichen Entität, ein Glaube.
Ein Agnostiker glaubt nicht an die Exitenz einer göttlichen Entität, und er glaubt genauso wenig an deren Nicht-Existenz, ein Nicht-Glaube. Einem pragmatischen Agnostiker ist beispielsweise die Frage nach Existenz oder Nicht-Existenz von "Gott" mehr oder weniger egal, weil er ihr keine Bedeutung für sein Leben beimisst.
 
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  • #18
Agnostiker und Sonstige

Ein wirklich interessantes Thema, leider ein bisschen einseitig diskutiert, deshalb klinke ich mich mal ein.

Also ein Agnostiker ist zunächst mal jemand, der glaubt, dass man genauso wenig beweisen kann DASS es einen Gott gibt wie man beweisen kann dass es KEINEN Gott gibt. Die typische Antwort auf die Frage nach der Existenz eines Gottes wäre: "Das kann man nicht wissen". Folglich muss man es glauben bzw. nicht glauben. Agnostiker können prinzipiell Christen sein, auch wenn das wohl sehr selten vorkommt.

Ich würde mich als so jemanden bezeichnen. Ich gebe euch allen recht, dass es nicht möglich ist, die Existenz Gottes nach menschlichen Maßstäben zu beweisen. Es gibt viele Indizien die dafür sprechen, aber ob einem das zum Glauben reicht oder nicht, ist eben mal wieder jedermanns eigene Sache.

Was Religion bei der Partnersuche angeht: Mit einer überzeugten Atheistin könnte ich mir keine Beziehung vorstellen. Und es ist richtig, dass sich ein Christ schon wünscht, dass der Partner auch mal mit in den Gottesdienst geht. Aber ich erwarte auf keinen Fall, dass eine Partnerin den Glauben so ernst nimmt wie ich. Umgekehrt erwarte ich, dass von einer streng gläubigen Partnerin akzeptiert wird, dass ich liberaler bin (man sollte nicht glauben, wie extrem die Unterschiede und wie vielfältig die Abstufungen sind). Die Wahrscheinlichkeit eine Extrem-Christin (z.B. Charismatikerin) bei Parship anzutreffen, dürfte wohl aber gegen 0 tendieren.
 

gelöscht

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  • #19
nach sinenomines defnition wäre mein meerschweinchen ein agnostiker. da es kein agnostiker ist, stimmt seine definition nicht. im unterschied zu der von sapere aude.
meinem meerschweinchen ist es egal, ob ich oder menschen, mit denen ich zu tun habe, an gott glauben. es versteht sich in diesem punkt mit allen gleichermaßen gut oder schlecht. ein agnostiker, der meinem meerschweinchen nacheifert, indem ihm die gottesfrage völlig egal ist, sollte diesbezüglich so "tolerant"/großzügig sein können wie mein meerschweinchen. den meisten agnostikern ist aber eine metahaltung zur religionsfrage sogar gerade überaus wichtig. insofern eifern sich meinem meerschweinchen nicht nach. sind aber natürlich auch nicth so cool wie es.
 

Andre

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  • #20
@mil: Tiere können durchaus abergläubisch sein. Das ist ein Überlebensvorteil. Lieber einmal zu oft weglaufen, weil man "glaubt", ein Rascheln im Gebüsch stamme von einem Raubtier, als einmal zu wenig.
 

gelöscht

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  • #21
das hat weder was mit aberglaube noch mit gottesglaube zu tun.
 
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Erwin

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  • #22
Gottesglaube = Aberglaube

Gottesglaube ist Aberglaube, nur für Tiere gut nachvollziehbar zu wenig gewinnbringend ;-).
Schau hier...
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,290219,00.html

Glaube ist ein Schlüsselwort der Religionen. Wer glaubt, der vermutet, der schätzt, nimmt an, denkt... hm, aber was bringt es einem an Vermutungen, Annahmen, Gedankenkonstrukte zu *glauben*, deren Überprüfungsversuche keine nachvollziehbaren Zusammenhänge / Ergebnisse hervorbringen können aufgrund mangelnder Beweismöglichkeiten? Glaube ist so erfunden, dass es irgendwie keiner schafft ihn zu beweisen, noch ordentlich zu widerlegen. In der Wissenschaft finden nur überprüfte und nachvollziehbar gelöste, erforschte und bewiesene Annahmen Aktzeptanz, alles andere bleibt bis zur Klärung ungeklärt.
 
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Erwin

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  • #23
dazu noch...

Also Gott ... der Glaube an ihn... ist so erfunden... ;-)
 

gelöscht

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  • #24
erwin, also das ist reichlich naiv, insbesondere deine auffassung davon, was wissenschaft ist und wie sie läuft. "die wissenschaft hat festgestellt", darüber macht man sich doch schon in kinderliedern lustig. immer wieder erstaunlich, wie die leute nur das objekt austauschen: erheben sich über die vermutete naivität bezüglich gottesglauben und glauben dann genauso naiv an "die wissenschaft". - zur weiterbildung empfehle ich: inblicknahme wissenschaftstheoretischer diskussionen der letzten fünfzig jahre. laß mich wissen, wohin dein glaube dich danach weiterführt. kandidaten wären: die zahnfee, die weltverschwörung, das nichts, ...
 
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Erwin

Gast
  • #25
Es ist naiv davon auszugehen, dass in der Naturwissenschaft nach überprüfbaren Erklärungen gesucht wird? Du, das Universum existiert unabhängig von den Vorlieben der Menschen. Auch wenn noch so vieles nicht erklärt ist, die Menschheit noch lange braucht, um Erklärungen zu finden... so ein geordnetes Universum braucht zur Erklärung keinen Hokuspokus, keine Ausreden, keinen Aberglauben. Erklärungen müssen überprüft werden können, erst dann unterscheiden sie sich von Vermutungen.
 

FrauB

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  • #26
Hier wird die eigentliche Frage dieses Threads ja zunehemend ignoriert.

Ich glaube nicht, dass es Andrea darum ging was ein Agnostiker, ein Atheist oder ein Christ ist... Und schon gar nicht darum, was Meerschweinchen und andere Schweinchen glauben.

Die Frage war, wie ihr damit umgeht wenn ein Partner gläubig ist und Ihr nicht oder umgekehrt und ob das gutgehen könnte.

Die meisten Kommentare sind total am Thema vorbei, das finde ich schade.

Hier also meine Meinung dazu: ich glaube, dass es nur bedingt gutgehen kann. Wenn jemand sein Leben auf christlichen Grundsätzen aufbaut und z.B. auch die Kinder so erziehen möchte, dann funktioniert das nicht mit jemandem der dem ganzen total anti gegenüber steht.

Es kann aber funktionieren, wenn der Partner zwar nicht gläubig ist, aber eher einfach gar keine Meinung dazu hat. Halt nicht ablehnend.

Schwierig auch, wenn jemand gerne eine kirchliche Trauung möchte.Und zwar nicht weil das Ambiente in der Kirche so schön ist und das weiße Kleid so toll aussieht wenn man durch den Mittelgang schreitet, sondern weil derjenige möchte dass seine Ehe vor Gott geschlossen wird. Oder bei den Katholiken halt überhaupt erst Gültigkeit hat mit einer kirchlichen Trauung.
 
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  • #27
Kein Problem

Ich war mal mit jemandem zusammen, der streng gläubiger Christ war. Das war in jeder Hinsicht eine wundervolle Beziehung - auch in leidenschaftlicher Hinsicht.
Er hat mich zudem für Glaubensfragen begeistert und mich damals auch ein bißchen "angesteckt". Keine Sorge also: das muss kein Hinderungsgrund sein! Solange jemand sich nicht irgendwelchen Lebensregeln unterwirft, die Du nicht teilst und nicht nachvollziehen kannst, und Dich dazu ebenso nötigen will, kann das sehr bereichernd sein.

Eine atheistische Freundin von mir, die in der DDR aufgewachsen ist, ist seit 18 Jahren mit einem gläubigen Katholiken (aus dem Westen) zusammen, der jeden zweiten Sonntag in die Kirche geht. Auch sie vermisst nichts in der Beziehung und empfindet das als sehr bereichernd.
 

Andrea

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  • #28
Danke, Frau B. !
für das eigentliche Thema.
Bei PS ist ein Mann aus der Neuapostolischen Kirche. Ich habe sehr große Bedenken alleine aufgrund dieser Glaubensgemeinschaft, die das Hitlerregime unterstützt hat, wenn man gewissen Ergebnissen bei Google Glauben schenken darf.
 

FrauB

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  • #29
Hallo Andrea,

da wäre ich erst einmal ganz gelassen. Zumal auch andere Kirchen sich im 3. Reich nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben.... Oder diverse Firmen, die heute noch existieren und wo Menschen arbeiten.

Ich habe auch Freunde, die in der Neuap. Kirche sind. Hier kommt es wie bei allen Religionen darauf an, wie "streng" derjenige das betreibt. Mein Freund der (bereits aus dem Elternhaus) in dieser Kirche ist, geht nie zum Gottesdienst. Interessiert ihn nicht, er ist einfach ein nicht praktizierender Neuapostole. Wobei es sich hierbei um eine Kirche handelt, deren Mitglieder teilweise schon ein religiöseres Leben führen. Aber Ausnahmen gibts auch dort.
Und die gibts auch bei den Evangelen, den Lutheranern, Moslems, Katholiken etc. genau wie es in allen Religonen strengere Menschen bis hin zu Fanatikern gibt.

Ich würde das immer individuell von dem Menschen abhängig machen, ob mich seine Religion "stört" oder ob sie in einer potentiellen Partnerschaft keine große Rolle spielt.

Und wenn jemand der in einer eher "kleineren Kirche" ist, bei Parship einen Partner sucht, dann scheint er nicht sooo großen Wert darauf zu legen, dass der Partner unbedingt auch in derselben Kirche ist. Denke ich zumindest.
 

AE1965

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  • #30
zum Thema zurück...

Ich würde mich selbst als gläubig bezeichnen, engagiere mich in meiner Kirchengemeinde und besuche den einen oder anderen Gottesdienst. Mir ist es eigendlich egal, ob meine Partnerin gläubig ist oder nicht, sofern sie mit mir den christlichen Grundwerten wie z.B. Toleranz, Nächstenliebe u.ä. übereinstimmt.

Den Weg zur Kirche finde ich schon alleine ;)
 
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