AW: Probleme, Unzufriedenheit, verbissene Suche nach einem Retter...?
Zitat von Lisita:
2. Ich wüsste auch nicht, was ich auf ein Gedicht antworten sollte. Wie wär's stattdessen mal mit einer Frage? Zu irgendwas, was dir in dem Profil aufgefallen ist und worüber du gern mehr wissen möchtest. Auf eine Frage kann man (frau) nämlich auch antworten. Auf ein Gedicht dagegen ...???
*nochmals unterstreich* Ich kenne die Gedichte nicht (nur das eine habe ich jetzt gelesen): Du stellst dich sehr ins Zentrum damit - betonst deine Welt, deine Sichtweite. Wo ist der Platz für die Partnerin? Das Interesse? Der Reiz des externen Inputs?
Zitat von Kreative:
Geht mir wie Dreamerin. Das liest sich wie ein (An)Klagelied. Einen individuellen Bezug kann ich nicht erkennen. Zudem sprachlich eher unbeholfen (es heißt übrigens "Enttäuschung"). Das würde ich auch unkommentiert löschen, denn jede Antwort wäre sicher noch verletzender.
Auf mich wirkt der "Fehler" ebenfalls nicht als künstlerisches Mittel.
btw: Georg Trakl - Klage... das ist eine richtig geniale (An)Klage!

Aber wohl auch nicht für den Erstkontakt geeignet. ;(
Gedichte allgemein: Mal ein Ausschnitt aus John Greens "The fault in our stars"... Ausgangspunkt war die Aussage von Hazel "I am pretty unextraordinary." Und nach einer Weile hatten sie auch eine Besonderheit aufgedeckt:
A: "Do you write poetry, too?"
H: "No. I don't write."
A: "There!" Augustus almost shouted. "Hazel Grace, you are the only teenager in America who prefers reading poetry to writing it."
Ich finde das so genial.

Es tut wirklich weh, dass es heute zum guten Ton gehört, die "Schöpfungen" anderer zu ignorieren und stattdessen nur selbst irgendwelche Dinge in die Welt hinauszuposaunen. Ich würde immer noch eher empfehlen, vorhandene Dinge aufzugreifen und angepasst an den anderen heranzutragen. Das hätte für mich persönlich Stil.
Zitat von maddib:
@agony
danke für die eingabe. natürlich dürfen meine dates "probleme benennen". da habe ich überhaupt nichts gegen - ganz im gegenteil - es macht alles etwas menschlicher. nur - für alles gibt es eine grenze. ich möchte hier keine details nennen, und nicht jedes "problem" wird direkt angesprochen, sondern zeigt sich manchmal auch indirekt - so meine ich, wenn sich etwas nachhaltig auf die persönlichkeit ausgewirkt haben muss - wenn es schon etwas zurückliegt, was man aber nicht konkret benennen kann. und da muss ich sagen, ist bei mir die grenze, auch wenn ich die dame gleich ins herz geschlossen haben sollte. das ist dann irgendwie auch eine art selbstschutz.
eine partnerschaft lebt natürlich auch davon, dass man sich gegenseitig auffängt und stützt, doch sollte das eben auf gegenseitigkeit beruhen. und nicht selten ist eben dieses nicht gegeben, wenn eine seite mit sich selbst schon probleme genug hat. hier gibt es grenzen, die ich als partner einfach nicht (mehr) kompensieren kann. ich bin eben kein prinz oder retter, sondern ein ganz normaler mensch mit seinen eigenen grenzen.
und ich weiß nicht, welche erfahrungen hier andere gemacht haben. ich stelle mir nach einem date manchmal unwillkürlich die frage: sie ist wirklich sympathisch, echt nicht ohne probleme und sucht vielleicht gezielt jemanden "wie ein fels in der brandung" - könnte sie jemals einem anderen/mir eine stütze sein?
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob du vielleicht eine ungünstige Vorauswahl hast. Ich hatte solche Fälle bisher noch nie und ich pflege in der Regel einen sehr intensiven Austausch, in dessen Folge auch sehr viele schwierige Lebenssituationen auf den Tisch kommen - aber es waren bisher auch eher immer Dinge, die die Leute bereits selbst stemmen. Ich hatte da nie das Gefühl, dass ich das nun lösen soll. Also vielleicht sprichst du irgendwie (ungewollt) solche Frauen an?
Bist du kein Fels in der Brandung? Sie soll diese Erwartung nicht haben, aber du stellst dir diese Frage? Was bietest du dem Partner? Ich bezweifle, dass du so bist, wie ich es hier vielleicht gerade formuliert habe - mir scheint es aber wichtig, dass der Gedanke da nochmals ein paar Kreise im Kopf zieht. Ein Gedanke hierzu auch noch: Jeder Partner leistet immer irgendeinen Beitrag. Jemand, der von einer anderen Person absolut abhängig ist, gibt dieser Person eine enorme Wertschätzung. Andere können eher mit Informationen, praktischer Unterstützung - oder manchmal auch mit bloßer Gesellschaft - dienen. Deine Aussage wirkte so, als wären diese Menschen für Beziehungen ungeeignet - sehe ich nicht so. Allerdings passen sie wohl nicht zu deinem Beziehungskonzept, weswegen der erste Gedanke wieder wichtig wäre: Vorauswahl anpassen. Sollte das absolut nichts bringen, dann eventuell nochmals schauen, ob du vielleicht einer selbsterfüllenden Prophezeiung auf den Leim gegangen bist. Es kann ja auch sein, dass du die Leute gezielt dorthin führst: Zu ihren Problemen... und ihnen auch vermittelst, dass sie diesen vielleicht nicht allein gewachsen sind. Aber das ist auch nur so ein Gedanke. Mehr fällt mir dazu leider gerade nicht ein. :/
Auf jeden Fall: Viel Erfolg dir.
