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  • #1

"Positive Grundeinstellung" und "halb volles Glas"

In meinem Partnervorschlägen sind immer wieder Herren die deutlich, z.T. mehrfach darauf hin weisen, was für eine positive Grundeinstellung sie zum Leben hätten.
Ich frage mich (und euch): Kann das überhaupt sein? Sind so viele Leute so endlos gut drauf?
Wenn ich ehrlich bin, glaube ich das einfach nicht. Ist das eine ins positive verzerrte Selbstwahrnehmung - so wie die Typen die sich für total gut aussehend halten weil ihr Bild von sich selbst auf dem Stand (und Bauchumfang) von vor 10 Jahren stehen geblieben ist, aber einfach nicht realistisch? Oder gilt hier: Wer sich das lange genug selbst einredet, bei dem triffts dann einfach mal zu?

Ich selber habe keine positive Grundeinstellung. Ich bin einfach ein Mensch mit intensiven Emotionen. Schwierigkeiten nehme ich ernst, lasse mich auch mal davon nieder drücken. Das heisst aber auch, dass ich darüber reden kann und sie auch bei anderen Menschen annehme und akzeptiere. Wenn ich fröhlich bin, bin ich ausgelassen, und wenn mich etwas begeistert, werde ich leidenschaftlich. Ich trage mein Herz auf der Zunge.
Ist das altmodisch? Unangenehm? Habe ich überhaupt eine Chance bei all den Optimisten da draussen?

Ich habe viele Menschen im Freundeskreis die eigentlich eine Dauer-Genervte Grundhaltung haben. Gerade auch viele Männer, die immer auf allem Herumhacken müssen. Wo stecken diese Optimisten denn?
 

fafner

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  • #2
Zitat von SchöneHelena:
Kann das überhaupt sein? Sind so viele Leute so endlos gut drauf?
Nee, ich denke, die schreiben das, weil sie denken, es wird gerne gelesen... :)

Guck doch mal ins Profil bei den Herren, da gibt es doch einen Balken dafür. Und dann würde mich tatsächlich mal Deine Erfahrung interessieren, wie dieser Balken mit der Selbsteinschätzung der Herren übereinstimmt...

Ich selber habe keine positive Grundeinstellung.
Was steht denn bei Dir drin? Ich habe 86.

Meine Partnerin hat 115. Und das merkt man auch. :)

Also ja, ich bin nach wie vor überzeugt, dass diese Punkte im grossen und ganzen stimmen. Ob ein gutes Matching nötig ist, darüber kann man streiten. Wir haben auch nur 90 aber es läuft "trotzdem" gut.
 
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  • #3
Zitat von SchöneHelena:
I

Ich selber habe keine positive Grundeinstellung. Ich bin einfach ein Mensch mit intensiven Emotionen. Ich trage mein Herz auf der Zunge.
Ist das altmodisch? Unangenehm? Habe ich überhaupt eine Chance bei all den Optimisten da draussen?

So viele Optimisten kenne ich nicht. Aber auch nicht so viele Pessimisten. Ich habe selbst schon sehr viele schlimme Erfahrungen gemacht. Aber ich finde, eine Grundeinstellung zu haben ist Einstellungssache. Mir wäre wirklich manchmal danach gewesen, alles hinzuschmeissen und abzuhauen. Aber ich denke dann: nein, jetzt habe ich so viel geschafft, dann bewältige ich das auch noch. Es muss noch etwas Gutes auf dieser Welt geben und ich warte bis ich es gefunden habe.

Ich habe gelernt, dankbar für das zu sein was ich habe, und das hat meine Grundeinstellung viel positiver gemacht.
Eine negative Einstellung zu haben ist irgendwann eine Entscheidung. Wenn auch unbewusst. Damit kommen wir nicht zur Welt.

Eine Chance hat jeder, und das jederzeit.
 

Heike

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  • #4
Teste es doch aus. Für derlei ist auch das Forum eine gute Testwiese. Zwei bis drei geschickte Fragen und du kannst dir ein Bild darüber machen, wieweit der sogenannte Optimismus hohle Phrase, Selbstundfremdbetrug oder glaubwürdig ist.
 
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Pit Brett

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  • #5
Wahrscheinlich habe ich schon mal dahin verlinkt, aber wie so oft muss man wohl klären, was womit gemeint ist. Die positive Grundeinstellung der Helena-Herren muss nicht sein, was mit dem Matchingbalken gemeint ist:

Zitat von Julia Engel:
Was bedeutet eigentlich "positive Grundeinstellung" im Matching? Ich frage, weil mir auffält, dass Allergie gegen Zynismus ziemlich oft mit einem niedrigen Wert bei positiver Grundeinstellung zusammentrifft. Haben etwa Zyniker umgekehrt eine positive Grundeinstellung? Gibt es da Zusammenhänge, oder ist meine Beobachtung nur ein Zufall?

Zitat von PARSHIP:
Mit positiver Grundeinstellung ist die Art und Weise gemeint, wie wir auf größere oder kleinere Rückschläge reagieren. Es gibt Menschen, die schon bei kleineren Ärgernissen - wenn beispielsweise die S-Bahn direkt vor ihrer Nase abfährt - mit Ärger reagieren. Andere Menschen reagieren selbst bei gewichtigen Ereignissen mit einem Witz und lassen die negative Stimmung kaum an sich heran. Zynismus steht zu diesen Verhaltensweisen in einem gewissen Zusammenhang, unterscheidet sich aber in einigen Aspekten dennoch deutlich.

Zynische Menschen sind dadurch charakterisiert, dass sie viele Dinge nicht besonders ernst nehmen, sie sind tendenziell empfänglich für Ironie und Gleichgültigkeit. Wenn ihnen etwas Negatives passiert, dann verarbeiten sie dies leicht durch einen trockenen Spruch und lassen den Ärger nicht an sich heran. Dies trifft auch auf Menschen mit einer positiven Grundeinstellung zu. Zyniker sehen die Dinge im Gegensatz dazu allerdings weder positiv noch negativ, sondern betrachten die Vorkommnisse eher als egal.

Für einen Partner oder eine Partnerin mit positiver Grundeinstellung fällt es leicht mit so einer Einstellung umzugehen, denn sie sehen die Dinge generell locker und können über die trockene Bemerkung im Angesicht des Unglücks vielleicht sogar lachen. Jemand der aber nur eine niedrige positive Grundeinstellung hat, läuft schnell Gefahr sich vom Zynismus runterziehen zu lassen. Ein trockener Spruch kann ohne die notwendige Leichtigkeit schnell als Ignoranz gegenüber den eigenen Gefühlen missverstanden werden oder sogar bestehende negative Gefühle verstärken.

Wenn das so richtig ist, dann ist das hier

Zitat von SchöneHelena:
Ich selber habe keine positive Grundeinstellung. ... Schwierigkeiten nehme ich ernst, lasse mich auch mal davon nieder drücken. ... Unangenehm? Habe ich überhaupt eine Chance bei all den Optimisten da draussen?
ziemlich chancenlos bei den Positivisten: Denen geht das Ernstnehmen von Schwierigkeiten vermutlich auf den Beutel. Herz auf der Zunge ist eine andere Baustelle: Damit hat der fröhliche Zyniker wohl keine Probleme -- aber Helena vielleicht, weil sie sich nicht ernst genommen fühlt.
 
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  • #6
Liebe SchöneHelena,

vielleicht gibt es unter Deinen Partnervorschlägen, einige Herren, die ihre „positive Lebenseinstellung“ nur in ihr Profil extra betonen, um bei Frauen besser anzukommen. Der Rest wird wahrscheinlich wirklich eine lebensfrohe Einstellung haben.

Wirklich herausfinden, wirst du es erst dann, wenn du mit diesen Frohnaturen kommunizierst, sie triffst und näher kennenlernst.

Ich denke aber nicht, dass eine betonte positive Lebenseinstellung etwas mit dem Schönreden in Bezug auf das eigene Äußere zu tun hat.


Ich persönlich nehme – so wie Du – das Leben auch ernst, aber auch nicht zu sehr.

Ich liebe Humor und im Leben Spaß zu haben und einfach aus tiefsten Herzen Lachen zu können. Dadurch versuche ich mir eine positive Lebenseinstellung zu bewahren und so eine Balance zwischen realem (manchmal hartem) Leben und meinem eigenen Leben zu halten, denn, wenn auch das Leben oft hart ist, kann man mit seiner eigenen Einstellung das Ganze ein Stück weit erträglicher machen.

Natürlich kann ich auch sagen, warum das Ganze überhaupt und warum nicht einfach den ganzen lieben langen Tag ein griesgrämiges und finsteres Gesicht auf setzen.

Aber:

Regel Nr. 1 á la trust&love lautet: Eine ernste Miene macht nur Falten, da erspart man sich schon einmal einige Tigeln Antifalten und Straffungsprodukte.

Und

Regel Nr.: 2, etwas dass mir persönlich erst im Laufe der Zeit aufgefallen ist, ist, dass ich meine Mitmenschen durch meine eigene positive, humorvolle Art öfters mal aus ihren Sorgen, wenn auch nur für Sekunden heraus reißen und ihnen mit einem Witz, o.ä., ein Lächeln aufs Gesicht zaubern kann. Und genau diese Momente haben für mich einen ganz besonderen Wert.

Sicherlich gibt es auch bei mir mal Ausnahmesituationen, wo es dann heißt, wie geht es nun weiter? Aber ich habe mich selbst soweit gebracht, dass ich weiß, egal was für eine Herausforderung vor mir steht, dass ich immer einen Weg finde werde, wie ich wieder Schlamassel heraus komme. Aus meinem bisher gelebten Leben kann ich sagen, dass es funktioniert, es gibt immer einen Weg, man muss nur ordentlich danach suchen, über seine Schatten springen und auch mal originell sein und bereit sein, was Neues zu wagen. Und da hilft es mir persönlich eben sehr gut eine positive Einstellung zu haben. Und in den scheinbar schwierigsten Situationen dann noch mit einer Brise Humor und Leichtigkeit heran gehen zu können, ist etwas was mir auch sehr gut tut und mitunter auch andere Menschen mitreißt und pusht.

Vor Jahren hat mich jemand mal folgendes gefragt:

„Zu wem würdest du Dich eher hingezogen fühlen: Zu jemanden der ein freundliches, warmes Lächeln für Dich hat und eine positive Ausstrahlung hat? Oder zu jemanden, der ganz griesgrämig in Richtung Boden schaut und die Welt als seinen größten Feind betrachtet?“

Da ist schon etwas Wahres dran, … finde ich.

LG von einer Opti ;-))
trust&love
 
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  • #8
"Lächle in die Welt, und die Welt lächelt zurück." Das hat schon was...
Aber manchmal fällt mir das halb volle Glas auch zu Boden und zerbricht: Wie bringe ich jetzt die Rotweinflecken aus dem hellen Teppich? Und wieso hat es dermassen eine Schweinerei gegeben, das Glas war doch schon halb leer? Scherben bringen Glück, aber jetzt habe ich mir in die Finger geschnitten dabei, ist das noch Rotwein oder schon Blut? Der nächste, der mir mit dem halb vollen / halb leeren Glas kommt, dem knall ich eine –
 
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  • #9
Zitat von ratschlaeger:
"Lächle in die Welt, und die Welt lächelt zurück." Das hat schon was...
Aber manchmal fällt mir das halb volle Glas auch zu Boden und zerbricht: Wie bringe ich jetzt die Rotweinflecken aus dem hellen Teppich? Und wieso hat es dermassen eine Schweinerei gegeben, das Glas war doch schon halb leer? Scherben bringen Glück, aber jetzt habe ich mir in die Finger geschnitten dabei, ist das noch Rotwein oder schon Blut? Der nächste, der mir mit dem halb vollen / halb leeren Glas kommt, dem knall ich eine –

...ich auch! Danke!
 

Nettmann

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  • #11
Zitat von ratschlaeger:
"Lächle in die Welt, und die Welt lächelt zurück." Das hat schon was...
Aber manchmal fällt mir das halb volle Glas auch zu Boden und zerbricht: Wie bringe ich jetzt die Rotweinflecken aus dem hellen Teppich? Und wieso hat es dermassen eine Schweinerei gegeben, das Glas war doch schon halb leer? Scherben bringen Glück, aber jetzt habe ich mir in die Finger geschnitten dabei, ist das noch Rotwein oder schon Blut? Der nächste, der mir mit dem halb vollen / halb leeren Glas kommt, dem knall ich eine –

Na bei den Rotweingläsern, die ich habe, möchtest du nicht wirklich ein volles haben. Zumindest nicht, wenn du noch fahren musst,... ;-)
Da solltest du überlegen, mit einem zweiten halbvollen Glas den Rest des Teppichs auch noch zu färben.
Mit dem verletzten Finger zum Arzt und gelben Urlaubszettel holen!
 
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  • #12
sind das eigentlich alles Säufer, die ihren Glasfüllstand in ihre Profil schreiben?
 
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  • #13
An den roten Teppich habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Der Arzt hat mir wegen meinem verletzten Finger eine Tetanusspritze verpasst – vielleicht habe ich etwas übertrieben mit der Geschichte vom Stachelschwein, das mich gestochen hat, aber ich wollte nicht als Alkoholiker rüberkommen.
Ich habe inzwischen eines der grossen Gläser von Nettmann, und es ist jetzt wieder gaanz voll! (Ich sehe sogar ZWEI volle Gläser!)
Damit ist die Frage von Truppenursel wohl auch beantwortet.
 

IMHO

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  • #15
Ich habe den Eindruck, dass es gesamtgesellschaftlich völlig unpopulär ist, schlecht drauf zu sein. Da man permanent von schlechten Nachrichten (Krieg, Terror, Tod, Naturkatastrophe, Scheidungen im Bekanntenkreis, Staus, Wetterbericht) umgeben ist, wollen viele Leute mit Gewalt einen Gegenpol aufbauen und lächeln verbissen in der Gegend herum und vor allem: posaunen allen Leuten (leider auch denen, die das gar nicht hören wollen) ins Ohr, WIE gut sie drauf sind und WIE lebenswert das Leben doch sei und dass wir uns alle einfach mehr liebhaben sollten und dann klappt's letztendlich auch mit Multi-Kulti.

Ich kenne diverse Leute, die sich am WE ihr Leben nur noch schön "trinken" können, ansonsten gibt es da außer Alltagstrott und Stress nicht mehr viel anderes. Klar sind die dann "locker drauf" und so totaaaal witzig. Am Sonntag morgen ist das schon nicht mehr ganz so dolle....
 
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  • #16
Zitat von IMHO:
Ich habe den Eindruck, dass es gesamtgesellschaftlich völlig unpopulär ist, schlecht drauf zu sein. Da man permanent von schlechten Nachrichten (Krieg, Terror, Tod, Naturkatastrophe, Scheidungen im Bekanntenkreis, Staus, Wetterbericht) umgeben ist, wollen viele Leute mit Gewalt einen Gegenpol aufbauen und lächeln verbissen in der Gegend herum und vor allem: posaunen allen Leuten (leider auch denen, die das gar nicht hören wollen) ins Ohr, WIE gut sie drauf sind und WIE lebenswert das Leben doch sei und dass wir uns alle einfach mehr liebhaben sollten und dann klappt's letztendlich auch mit Multi-Kulti.

Ich kenne diverse Leute, die sich am WE ihr Leben nur noch schön "trinken" können, ansonsten gibt es da außer Alltagstrott und Stress nicht mehr viel anderes. Klar sind die dann "locker drauf" und so totaaaal witzig. Am Sonntag morgen ist das schon nicht mehr ganz so dolle....

Da gebe ich dir Recht. Ich habe einen Bekannten, der nach seiner Trennung extrem viel Alkohol getrunken hat, auch unter der Woche. Er hat sich sozusagen die Welt schön getrunken. Ich muss auch zugeben, dass ich eine Weile gebraucht habe, um das Problem bei ihm zu erkennen. Er war nicht Beratungsresistent, Heute ist alles ok.
 

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  • #17
Zitat von Pea:
Da gebe ich dir Recht. Ich habe einen Bekannten, der nach seiner Trennung extrem viel Alkohol getrunken hat, auch unter der Woche. Er hat sich sozusagen die Welt schön getrunken. Ich muss auch zugeben, dass ich eine Weile gebraucht habe, um das Problem bei ihm zu erkennen. Er war nicht Beratungsresistent, Heute ist alles ok.

Was genau für ein Problem war das ?
 

Victor

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  • #18
Eine Last hat man so oder so zu tragen. Aber wird sie nicht irgendwie leichter, wenn man daran denkt, dass man sie auch irgendwie ihrer entledigen könnte? Wenn man die kleinen Ärgernisse im Alltag nicht vermeiden kann, muss man sich dann wirklich drüber aufregen? Sie passieren sowieso. Und muss man sein Leben als Single als unzulänglich empfinden, nur weil es zu zweit besser sein könnte?

Ihr könnt die Welt nicht ändern, aber ihr habt einen grossen Einfluss daruf, wie ihr sie wahrnehmt. Wieso länger als nötig in schlechter Laune verharren? Schlechte Laune hat keinerlei Vorteile und ihr müsst sie bekämpfen wenn ihr schon nichts an Euerer Situation ändern könnt. Für mich selber ist dieser Zustand unerträglich und ich tue sehr viel, ihn von mir selber und allen Leuten um mich herum fernzuhalten. Das macht mich noch lange nicht zum Luftibus oder Utopen, sondern zu genau der Person, welche die Probleme auch löst anstatt nur darüber zu Jammern.

Und die meisten Probleme sind eigentlich gar keine. Man macht sie dazu, weil man sie von der falschen Seite betrachtet. Das halbvolle Glas ist da ein schönes Beispiel: Man trinkt es einfach aus. Oder füllt ihr es etwa nach noch ehe es leer ist? Prost!
 
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lone rider

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  • #19
In einem halbgefüllten Glas ist das Glas halb voll und halb leer.
 
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Mentalista

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  • #20
Zitat von IMHO:
Ich kenne diverse Leute, die sich am WE ihr Leben nur noch schön "trinken" können, ansonsten gibt es da außer Alltagstrott und Stress nicht mehr viel anderes. Klar sind die dann "locker drauf" und so totaaaal witzig. Am Sonntag morgen ist das schon nicht mehr ganz so dolle....

Schade, dass so viele Menschen nur noch schön "trinken oder fressen" können. M.E. hat aber können auch was mit WOLLEN zu tun. Es gibt genug andere gesunde Möglichkeiten dem Alltagstrott und Stress zu entkommen.

Mir fällt hier der Bezug zum Thema Resilienz ein. Ich kenne einige Menschen, die in wirklich nicht guten Verhältnissen geboren wurden, einiges Leid erlebt haben, nicht trinken usw. und trotzdem positiv denkende Menschen sind, die gut mit sich umgehen.
 

zrs13

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  • #21
Zitat von Mentalista:
Schade, dass so viele Menschen nur noch schön "trinken oder fressen" können. M.E. hat aber können auch was mit WOLLEN zu tun. Es gibt genug andere gesunde Möglichkeiten dem Alltagstrott und Stress zu entkommen.
Ebenfalls sehr gut funktioniert Sport, allerdings erfordert das viel mehr, sich aufzuraffen. Und selbst da ist die Gefahr, sich selbst zu schaden, nicht ganz gebannt -- wenn auch viel geringer :) Man KANN allerdings tatsächlich auch nach Bewegung süchtig werden.
 
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  • #22
Danke für alle Antworten.
Bin insbesondere froh um die Menschen die das zerbrochene Glas auf dem hellen Teppich auch sehen können. Wenn ich ehrlich sein darf, scheinen mir die ausführlicheren Posts von Optimisten hier tendentiell doch recht selbstgefällig. Was mich eigentlich in meiner Haltung (die Welt realistisch sehen, nicht schöngefärbt; Optimisten kritisch begegnen) bestärkt - also danke :)
 
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  • #23
"Positive Grundeinstellung" heißt ja nicht, dass man dauernd gut gelaunt ist. Sondern nur, dass man versucht aus allem das Beste zu machen. :)

Ich finde eher weinerliche Attitüde extrem abschreckend, insbesondere Frauen mit "intensiven Emotionen". Das hat ich schon und das war nen Haufen Arbeit für mich, will ich nicht nochmal.
 
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  • #24
Zitat von SchöneHelena:
Wenn ich ehrlich sein darf, scheinen mir die ausführlicheren Posts von Optimisten hier tendentiell doch recht selbstgefällig. Was mich eigentlich in meiner Haltung (die Welt realistisch sehen, nicht schöngefärbt; Optimisten kritisch begegnen) bestärkt - also danke :)

Optimismus hat noch keinem geschadet. Wer sein Leben unkompliziert nimmt und sieht, und mit Humor immer das Beste draus macht, kommt einfacher durch. Von der Realität hier entfernt? Ich glaube eher nicht. Manchmal sogar eher das Gegenteil.
 

cami

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  • #25
Der Balken "positive Grundeinstellung" hat sich bei mir immer wieder verändert und sich doch mit meiner Selbsteinschätzung jedes Mal gedeckt. Mit einer negativen Grundeisntellung ging ich aber nicht auf meinem Profil hausieren (obgleich ich nicht das Gegenteil vortäuschen würde). Das Profil und das Matching erfüllen unterschiedliche Funktionen. Das Matching beschreibt Parship sehr gut - hier geht es um langfristige Faktoren in einer Partnerschaft. Das Profil hat aber eine andere Funktion, hier geht es darum einen ersten Eindruck zu vermitteln und Interesse zu wecken. Ein Lächeln ist sexy, ein Merkel-Gesicht ist das Gegenteil. Ich würde davon abraten ein düsteres Profil zu schreiben - wer Talent dazu hat kann sich aber gern an Sarkasmus versuchen, damit trifft man den Nerv von "Negativ eingestellten" erfahrungsgemäß recht gut. Ein großer Fehler wäre es auf jeden Fall, Optimismus vorzutäuschen, denn der geht denjenigen, die man eigentlich erreichen will, schnell auf den Wecker.

Seine eigene Einstellung zu ändern steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt. Definitiv lebt es sich mit einer positiven Einstellung leichter, weshalb ich nachvollziehen kann dass sie so fleißig empfohlen wird. Aber man verpasst auch was, wenn man sich darauf versteift. Leichtigkeit ist nicht das einzige Kriterium, und ich würde niemanden verurteilen der Gründe sieht, einen anderen Weg zu wählen.
 
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  • #26
Cami das bestätigt eigentlich meine Meinung dass hinter den "positiven Grundeinstellungen" in den Profilen, keineswegs eine solche stecken muss.
Parship bietet uns für die reale SItuation "Eigentlich doch recht pummelig" immerhin den Euphemismus "ein paar Kilo mehr" an. Für die negative Grundeinstellung gibt's das aber nicht. Wer will denn schon das Wort "negativ" in seinem Profil? Also haben plötzlich alle eine total positive Grundeinstellung.
Hey parship, wie wärs mit einer abgestuften Antwortmöglichkeit:
- "Ich hab grundsätzlich eine rose Brille auf"
- ich bemühe mich immer, alles positiv zu sehen
- ich bin ganz entspannt
- ich bin RealistIn
- ich habe eine negative Grundeinstellung
- verbitterteR ZynikerIn
 
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  • #27
Zitat von zrs13:
Ebenfalls sehr gut funktioniert Sport, allerdings erfordert das viel mehr, sich aufzuraffen. Und selbst da ist die Gefahr, sich selbst zu schaden, nicht ganz gebannt -- wenn auch viel geringer :) Man KANN allerdings tatsächlich auch nach Bewegung süchtig werden.

Ja, stimmt. Funktioniert aber nur bis zu einem gewissen Grad. Irgendwann kannst du deinen Körper nicht mehr fordern, um den Stress bwz. Frust abzubauen - jedenfalls geht es mir so. Da gibt es physische Grenzen. Früher bin ich echt total ausgepowert vom Sport total entspannt nach Hause gefahren. Diesen Effekt erziele ich seit geraumer Zeit nicht mehr.

Und noch mehr Leistung mag ich meinem Körper einfach nicht zumuten, da ich bereits immer häufiger am Limit trainiere.
 

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  • #28
Zitat von Mentalista:
Schade, dass so viele Menschen nur noch schön "trinken oder fressen" können. M.E. hat aber können auch was mit WOLLEN zu tun. Es gibt genug andere gesunde Möglichkeiten dem Alltagstrott und Stress zu entkommen.

Mir fällt hier der Bezug zum Thema Resilienz ein. Ich kenne einige Menschen, die in wirklich nicht guten Verhältnissen geboren wurden, einiges Leid erlebt haben, nicht trinken usw. und trotzdem positiv denkende Menschen sind, die gut mit sich umgehen.

Ohne Frage ist Alkohol keine Lösung. Aber eine schnelle und einfache Methode nicht weiter über sich und sein Leben nachdenken zu müssen.

Mein Statement zielte auch eher auf die Leute ab, die lediglich nach außen proklamieren, WIE toll es ihnen geht und WIE zufrieden sie mit ihrem Leben sind, obwohl sie innerlich wissen, dass dem eben nicht so ist.

Wer mit sich im Reinen ist, muss dies nicht derart zur Schau stellen und immer wiederholt vortragen.
 
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  • #29
Zitat von IMHO:
Ohne Frage ist Alkohol keine Lösung. Aber eine schnelle und einfache Methode nicht weiter über sich und sein Leben nachdenken zu müssen.

Mein Statement zielte auch eher auf die Leute ab, die lediglich nach außen proklamieren, WIE toll es ihnen geht und WIE zufrieden sie mit ihrem Leben sind, obwohl sie innerlich wissen, dass dem eben nicht so ist.

Wer mit sich im Reinen ist, muss dies nicht derart zur Schau stellen und immer wiederholt vortragen.


Stimmt! Denn im Grunde hat das mit dem Effekt zu tun, sich selber zu erhöhen, um andere zu erniedrigen oder andere zu erniedrigen um sich selbst zu erhöhen, gemeines "Spiel", aber sehr, sehr gängiges Muster
 

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  • #30
Zitat von IMHO:
Ja, stimmt. Funktioniert aber nur bis zu einem gewissen Grad. Irgendwann kannst du deinen Körper nicht mehr fordern, um den Stress bwz. Frust abzubauen - jedenfalls geht es mir so. Da gibt es physische Grenzen. Früher bin ich echt total ausgepowert vom Sport total entspannt nach Hause gefahren. Diesen Effekt erziele ich seit geraumer Zeit nicht mehr.

Und noch mehr Leistung mag ich meinem Körper einfach nicht zumuten, da ich bereits immer häufiger am Limit trainiere.

Zu viel ist nie gut .-). Deswegen gönne ich mir zwischendurch, wenn´s passt, gemütliche Stunden auf dem Sofa, Füsse hoch, guter Tee, schwarze Katze auf dem Bauch, Kekse und ein gutes Buch.

Wenn´s draussen schön ist, dann in einen Biergarten, Hollywood-Schaukel, Käffchen, Bierchen, leicht Schauckeln, Menschen beobachten, Wind rauschen hören, Vögel zwitschern, das Leben geniessen. Oder eine gemütliche Radtour durch die Stadt zu einer neuen Eisdiele, ich liebe Eis.

Die Balance muss m.E. ausgewogen sein. Und wir werden nicht jünger...