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  • #62
AW: offene Beziehung

Zitat von Andre:
Im Gegenteil, wer weiß, dass der andere jederzeit gehen kann, wird (bzw. müsste) sich mehr Mühe geben.

Egal ob in Konventionen oder ohne - ab einer gewissen Dauer einer Beziehung besteht wohl immer die Gefahr, sich zu sicher zu fühlen, müde zu werden und nicht mehr aufmerksam genug. Wenn man sich einigermaßen das Bewusstsein erhalten kann, sich nicht lieblos zu verhalten, ist das schon die halbe Miete.
 
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  • #63
AW: offene Beziehung

P.S. : Es ist Geschmacksache und darf auch nicht als zwanghaft empfunden werden, aber ich habe mal zweieinhalb Jahre jeden Morgen und jeden Abend eine SMS an IHN geschickt., niemals gleich formuliert und immer aufrichtig gemeint. Das war schön. Und keiner von uns hat das als "Belanglosigkeit" empfunden.
 
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  • #64
AW: offene Beziehung

P.P.S. : Na, da bin ich ja mit meinem letzten Beitrag total falsch in der Abteilung "Offene Beziehung" .... ;-)
 

iceage

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  • #65
AW: offene Beziehung

Zitat von Schreiberin:
P.S. : Es ist Geschmacksache und darf auch nicht als zwanghaft empfunden werden, aber ich habe mal zweieinhalb Jahre jeden Morgen und jeden Abend eine SMS an IHN geschickt., niemals gleich formuliert und immer aufrichtig gemeint. Das war schön. Und keiner von uns hat das als "Belanglosigkeit" empfunden.

SMSn in Zeiten der Liebe ist etwas wunderbares und ich empfinde das als sehr schön :); letztendlich kommt's halt an, welcher Typ man(n) ist (siehe die 5 Sprachen der Liebe). Ich war 10 Jahre 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche mit meiner Partnerin voll in Harmonie und Glück zusammen - wenn es passt, dann passt es, ob jetzt 5 Minuten oder die ganze Zeit lang, nur passt es immer weniger zu 100% ...

ppps - passt jetzt auch nicht zum Thema, aber irgendwie sind doch alle Themen untereinander vernetzt ;-)
 

Heike

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  • #67
AW: offene Beziehung

Zitat von Andre:
Im Gegenteil, wer weiß, dass der andere jederzeit gehen kann, wird (bzw. müsste) sich mehr Mühe geben.

Es gibt unterschiedliche Weisen, sich auf etwas einzulassen. NIcht alle profitieren von der Mühe und der Sorge, der andere könne sonst schnell gehen.
 

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  • #68
AW: offene Beziehung

Zitat von Freitag:
sie neigen aber auch dazu die dinge zu sehr schleifen zu lassen und sich weniger mühe zu geben.

Weil es doch sooooo einfach ist, "mal eben an etwas Neues zu gelangen" - suggerieren die Medien doch allerorten.

Weshalb blühen denn die Geschäfte mit den Single-Events, Vermittlungen usw. derart stark?
Das ist mittlerweile ein Riesenmarkt.

Bei uns finden wöchentlich Single-Parties statt; kein Wochenende ohne irgendeine vermeintliche Chance auf das "große Glück". (Und damit ist hier nicht der Lottogewinn gemeint).

Obwohl ich jeden (JEDEN) Lottogewinn für eine funktionierende Partnerschaft und ein glückliches Liebesleben eintauschen würde. (BUT: Can't buy me love).
 

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  • #69
AW: offene Beziehung

Zitat von Andre:
Im Gegenteil, wer weiß, dass der andere jederzeit gehen kann, wird (bzw. müsste) sich mehr Mühe geben.

Mühe geben ja. Aber nicht aus dem Grund, dass der andere, wenn ich das nicht tue, dann gehen könnte.

Sondern aus dem Grund, dass ich ihn aufrichtig liebe, ich diese Mühe um seiner selbst willen auf mich nehme, weil sie/er es mir wert ist.

Es geht um Wertschätzung des anderen, nicht um Handlungen, denen eine Angst des möglichen Verlassenwerdens zugrunde liegt.
 

Andre

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  • #70
AW: offene Beziehung

Zitat von Benutzer:
Es geht um Wertschätzung des anderen, nicht um Handlungen, denen eine Angst des möglichen Verlassenwerdens zugrunde liegt.
Ja, aber so wollte ich das auch nicht verstanden wissen. Die Wertschätzung für den anderen wird ja auch dadurch gespeist, wie er sich in einer Beziehung verhält. Und da ist ein freier Geist, der nicht auf Abhängigkeiten Rücksicht nehmen muss bzw. durch sie eingeengt wird/wirkt, attraktiver (vorausgesetzt natürlich, man mag das). Außerdem wird Wertschätzung in der eigenen Wahrnehmung auch von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Das Lieblingsessen lässt in der Wertschätzung nach, wenn man es täglich essen würde -- und würde wieder begehrlicher wirken, wenn man es dann lange nicht gegessen hat. Die Wertschätzung mag pro forma trotzdem immer dagewesen sein, aber man spürte sie unterschedlich stark.

Ich würde es auch nicht "Angst des möglichen Verlassenwerdens" nennen (was schon wieder eine Art Abhängigkeit ausdrücken würde), sondern das dass Gefühl/Bewusstein der Wertschätzung wachgehalten wird. Viele dürften das kennen, dass man angesichts einer Trennung -- und oft auch erst danach -- besonders deutlich spürt, was man am anderen eigentlich hatte. Nur, dann ist es zu spät. -- So gesehen könnte man sagen: Lebe so, dass die "Angst des möglichen Verlassenwerdens" gar nicht erst zu einer gerechtfertigten Befürchtung wird. Es ist irgendwie ein Balanceakt.

Man könnte aber auch das jetzt als so eine Art "Vorangst" bezeichnen, und das ist in der Tat nicht ganz von der Hand zu weisen. Nüchtern betrachtet wirkt alles auch durch sein Gegenteil bzw. seine Abwesenheit. Sehnsucht kann nur durch Distanz und nicht durch Nähe entstehen, auch der Reiz eines geliebten, nahestehenden Menschen lebt auch durch den Reiz des Fremden usw. Kurz, auf die Dosis kommt es an, zuviel ist zuviel und zuwenig ist zuwenig.
 

Andre

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  • #71
AW: offene Beziehung

Zitat von Benutzer:
P.S. "Mühe geben" (oder auch "Beziehungsarbeit") sind Begriffe, die ich in einer Liebesbeziehung nicht verwende. Ich meine, es sollte soviel wie möglich aus einem heraus*wollen* (und nebenbei gesagt: Abhängigkeiten sind da eher hinderlich). Natürlich gibt es Schwierigkeiten, wo man auch mal etwas tun muss, was nun so gar nicht aus einem herauswill, aber auch da geht es nicht ohne Einsicht in die Notwendigkeit. Und diese wiederum kann durchaus dafür sorgen, dass das zu Tuende wieder aus einem herauswill.
 

luz do sol

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  • #72
AW: offene Beziehung

Zitat von Winiskas:
Dieser gab am Wochenende zu erkennen, dass er schon mehrfach offene Beziehungen geführt hat und dieses Konzept seine Vorteile mit sich bringe. Er finde es wichtig, dass seine Partnerin sich damit arrangiere.

Also ich finde es schon mal klasse, dass er das so offen kommuniziert. Ich habe zwei (männliche) Freunde, die auch diesen Beziehungsstil vorziehen. Mit beiden hatte ich schon hinreichend Diskussionen darüber, vorrangig über das Verletzen der jeweiligen Partnerin. Ich kann mir für mich keine offene Beziehung vorstellen, finde es aber in Ordnung, wenn andere das können. Ich denke, dass solche Pärchen vielleicht auch weniger Stress in Bezug auf Eifersucht haben - sofern beide das wollen und sich nicht nur einer anpasst aus Liebe (oder Hörigkeit) dem anderen gegenüber. Obereste Priorität bei mir hat immer: den anderen Menschen nicht weh tun. Und wenn man es nicht schafft, seine Bedürfnisse im Zaum zu halten, wenn es den Partner verletzt, ist dieser Partner/diese Partnerin einfach nicht der/die Richtige für einen. Man sollte sich jemanden suchen, der es genauso sieht und machen möchte. Deshalb finde ich die Offenheit Deines Bekannten gut.
Einem meiner erwähnten Freunde sagte ich mal, dass ich es wichtig finde, dass er den Frauen, die er trifft, sagt, dass er nichts von Monogamie hält. Er antwortete: "Wenn ich das täte, würde sich ja keine auf mich einlassen..."
Der andere Freund führt mit seiner Freundin eine sehr glückliche Beziehung. Es ist wohl nicht so, dass jeder weiß, wenn und wann der andere mit jemand anderem ins Bett geht, aber es ist okay. Er ist so gut wie gar nicht eifersüchtig bzw. nimmt es in Kauf, da er eben auch mit anderen Frauen schlafen will. Sie kenne ich nicht (leben beide in Übersee), aber angeblich ist es ihr auch egal. Ich habe es selbst schon miterlebt, dass sie ganz liebevoll miteinander telefonierten, während er mit einer anderen Frau im Urlaub war...
Ich gestehe ein gewisses Maß an Bewunderung ein für dieses Beziehungsverhalten, denn ich kann mir vorstellen, dass es weniger Stress gibt. Was mich allerdings total nervt ist, dass Leute, die offene Beziehungen führen, mich immer wieder von diesem Konzept überzeugen wollen, immer mit dem Spruch daher kommen "Man kann keinen anderen Menschen besitzen", mich als konservativ und eventuell sogar als langweilig bezeichnen und meinen Beziehungsvorstellungen gegenüber weniger Toleranz zeigen als ich für ihren Beziehungsentwurf.
 

luz do sol

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  • #73
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Zitat von blechfan:
Untreue gibt es also nur im Bett? Was ist, wenn nur das Herz meiner Partnerin jemand anderem gehört?

Das Seltsame ist: wenn mein Partner sich in jemand anderen verliebt - damit kann ich besser umgehen, als wenn er mit jemand anderen (nur) ins Bett geht. Gegen Gefühle kann man nichts tun, bzw. nicht viel tun. Gegen das ins Bett steigen schon.
 

luz do sol

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  • #74
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Zitat von Andre:
Dabei ist es einfach nur ein Stich ins Herz. Aber warum tut der überhaupt so weh?

Diese Frage habe ich mal einer Psychologin gestellt und diese sagte, dass sei in den meisten Fällen ein völlig legitimer Wunsch nach der alleinigen Aufmerksamkeit und Liebes des Partners. Nach vielen Diskussionen mit einem Freund, der eine glückliche offene Beziehung führt und meinen bis dato nur gescheiterten "nicht-geöffneten" Beziehungen hinterfragte ich manchmal mein eigenes Beziehungsdenken und war dann ob der Antwort doch etwas erleichtert.;-)
 

luz do sol

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  • #75
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Zitat von Benutzer:
Obwohl ich jeden (JEDEN) Lottogewinn für eine funktionierende Partnerschaft und ein glückliches Liebesleben eintauschen würde. (BUT: Can't buy me love).

Ich denke,wir sind alle - vor allem die Singles, die schon etwas länger alleine leben - kompromissloser geworden. Wenn ich an meiner erste Ehe denke - Mann,wie schnell war ich mir sicher, dass es DER Mann ist. Das war einfach klar, dass es passt.
Heute habe ich nach langen Alleinlebens eine interne Wunschliste, die zumindest dann bewusst oder unbewusst durchgenommen und abgehakt wird, wenn man sich NICHT sofort beim ersten Date verliebt. Dann wird nämlich der Verstand eingesetzt.

Irgendjemanden finden kann man sicherlich wirklich leicht, nicht zuletzt durch das Internet. Aber DEN Partner, DIE Partnerin - das gestaltet sich immer schwieriger heutzutage. Aber wenn es DEN Partner oder DIE Partnerin gar nicht gibt für einen, die eine große Liebe und wenn angeblich so viele potentielle Partner passen - tja, dann liegt es neben der erwähnten Kompromiss-Unfähigkeit vielleicht daran, dass es unendlich viele Möglichkeitengibt - nicht nur beruflich und freizeittechnisch - und man immer glaubt, noch etwas Besseres zu finden und sich nicht festlegen zu wollen. Meine Vermutung.
 

blechfan

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  • #76
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Zitat von luz do sol:
Das Seltsame ist: wenn mein Partner sich in jemand anderen verliebt - damit kann ich besser umgehen, als wenn er mit jemand anderen (nur) ins Bett geht. Gegen Gefühle kann man nichts tun, bzw. nicht viel tun. Gegen das ins Bett steigen schon.

Das verstehe ich jetzt allerdings wirklich nicht. Dein Partner hat sich also in jemand anderen verliebt, Im berühmten Kopfkino, das abläuft, wenn ihr zusammen seid, spielt also eine andere die Hauptrolle. Du und Dein Handeln und Denken wird dauern mit jemand anderen verglichen. Und das stört Dich weniger, als wenn es einfach nur zum Austausch von Körperflüssigkeiten gekommen ist? Kannst Du mir das bitte erklären?
 

Andre

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  • #77
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Zitat von luz do sol:
Ich denke, dass solche Pärchen vielleicht auch weniger Stress in Bezug auf Eifersucht haben ...
Nach dem, was ich darüber bisher gelesen habe, kann man das so allgemein nicht sagen. Es kommt wie immer auf den konkreten Fall an.

Zitat von luz do sol:
Was mich allerdings total nervt ist, dass Leute, die offene Beziehungen führen, mich immer wieder von diesem Konzept überzeugen wollen, immer mit dem Spruch daher kommen "Man kann keinen anderen Menschen besitzen", mich als konservativ und eventuell sogar als langweilig bezeichnen ...
Das kommt mir bekannt vor ;-) Die interessante Frage ist, aus welchem Grund oder gar zu welchem Zweck man agitiert wird. Als ich vor fast 20 Jahren mal so geredet habe, also meiner damaligen Freundin empfohlen habe, sich doch auch noch einen anderen zu suchen, war das im Grunde nur Selbstlegitimation. Denn was hätte ich konkret davon gehabt? Nischt, außer ein reineres Gewissen ("Sie hat ja schließlich auch einen anderen."). Denn als sie meiner o.g. "Empfehlung" am Ende doch folgte, war mir nur elend zumute.
 

Andre

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  • #78
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Zitat von luz do sol:
Diese Frage habe ich mal einer Psychologin gestellt und diese sagte, dass sei in den meisten Fällen ein völlig legitimer Wunsch nach der alleinigen Aufmerksamkeit und Liebes des Partners.
Also die alleinige Aufmerksamkeit würde ich für mich gar nicht in Anspruch nehmen wollen. Jeder hat ja so sein Tun und seine Freunde und Bekannten. Aber wenn man jemanden liebt, wünscht man sich schon, in ähnlichem Maße zurückgeliebt zu werden. -- Meine o.g. frühere Freundin hat mir auf meine o.g. "Empfehlung" hin sinngemäß geantwortet: "Warum sollte ich das tun? Du genügst mir völlig, was soll ich da mit noch einem anderen?" Tja, im Grunde ist es ganz einfach und geradezu logisch. In ein volles Glas geht eben nichts mehr hinein.
 

luz do sol

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  • #79
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Zitat von blechfan:
Das verstehe ich jetzt allerdings wirklich nicht. Dein Partner hat sich also in jemand anderen verliebt, Im berühmten Kopfkino, das abläuft, wenn ihr zusammen seid, spielt also eine andere die Hauptrolle. Du und Dein Handeln und Denken wird dauern mit jemand anderen verglichen. Und das stört Dich weniger, als wenn es einfach nur zum Austausch von Körperflüssigkeiten gekommen ist? Kannst Du mir das bitte erklären?

Nein, nicht wirklich. Dafür suche ich selber noch nach einer Erklärung.;-) Bis dato bin ich mit meinem Erklärungsversuch soweit, dass ich annehme, es tut mir weniger weh, weil ich Gefühle nicht erklären und eventuell auch nicht verhindern kann, d.h. wenn mein Partner (ganz pauschal gesprochen, da ich keinen habe aktuell) sich verliebt, ist das halt so und er kann mehr oder weniger nichts dafür;-) (ganz lapidar ausgedrückt) und dafür kann ich ihn auch nicht hassen. Geht er aber nur mit jemandem ins Bett, um Abwechslung zu haben, ohne Gefühle, ist das für mich weniger entschuldbar. Das ist halt einfach so. Erklären kann ich es wie gesagt nicht wirklich, mir ist dies nur in der Vergangenheit aufgefallen, dass dem so war. Vielleicht ist es auch so, dass das rein körperliche Fremdgehen mehr an meinen Stolz zerrt - weil ich dann in sexueller Hinsicht vielleicht nicht "gut genug oder attraktiv genug" war, während Gefühle, die der Partner für jemand anderen hat, nicht unbedingt in mir oder meinem Verhalten begründet sind.
 

luz do sol

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  • #81
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Zitat von Andre:
"Warum sollte ich das tun? Du genügst mir völlig, was soll ich da mit noch einem anderen?" Tja, im Grunde ist es ganz einfach und geradezu logisch. In ein volles Glas geht eben nichts mehr hinein.

100%ige Zustimmung. Wenn ich so richtig verliebt bin oder liebe, interessiere ich mich absolut nicht für jemand anderen.
Hat Deine Freundin damals sehr darunter gelitten? Stelle ich mir wirklich schwierig vor für sie. Hm.
 

Andre

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  • #82
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Zitat von luz do sol:
Hat Deine Freundin damals sehr darunter gelitten?
Auf jeden Fall mehr als mir damals bewusst war, da ich das ganze ja verharmlost habe ("das hat doch keine Bedeutung" usw.) und mir nicht vorstellen konnte, dass der andere dieser "Verharmlosung" nicht folgen kann. Es klingt für einen selber ja irgendwie auch logisch, aber -- um deine Anmerkung in einem Posting davor "Erklären kann ich es wie gesagt nicht wirklich" aufzugreifen: Logik, Einsicht und diese ganzen rationalen Sachen haben in einer so hochgradig gefühlsbedingten Angelegenheit wie Liebe keinen Erklärungswert. Man kann Liebe nicht erklären, es bleibt ein Rest "Mysterium". Demzufolge kann man auch nicht erklären, warum einem im Zusammenhang mit Liebe etwas wehtut. -- Selbst wenn da jemand "schmerzfrei" ist, es gilt nur für ihn und nicht für die Liebe an sich.
 

luz do sol

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  • #83
AW: offene Beziehung

Zitat von Andre:
Logik, Einsicht und diese ganzen rationalen Sachen haben in einer so hochgradig gefühlsbedingten Angelegenheit wie Liebe keinen Erklärungswert. Man kann Liebe nicht erklären, es bleibt ein Rest "Mysterium". Demzufolge kann man auch nicht erklären, warum einem im Zusammenhang mit Liebe etwas wehtut. -- Selbst wenn da jemand "schmerzfrei" ist, es gilt nur für ihn und nicht für die Liebe an sich.

Du sprichst mir hier so oft aus dem Herzen.;-) Aufgrund meiner Erfahrungen versuche ich immer wieder, mich anderen Erfahrungen, Gedanken und Empfindungen in Bezug auf Liebe und Partnerschaft zu öffnen, andere Meinungen zu tolerieren und vielleicht sogar zu verstehen, auch wenn sie meinen entgegenstehen, aber es fällt mir immer wieder schwer, bei bestimmten Dingen Gründe für meine Empfindungen zu nennen. Wenn dann von jemand etwas rationaler Denkenden solche Fragen kommen wie "Warum ist das so? Warum verletzt Dich dies und nicht das?" hinterfrage ich manchmal meine eigenen Gefühle. Aber Du hast vollkommen recht: viele dieser Dinge sind nicht erklärbar und ich merke es vor allem daran, dass ich oft nicht sagen konnte, warum ich mich in jemanden verliebte und in den anderen nicht.
 

blechfan

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  • #84
AW: offene Beziehung

Zitat von luz do sol:
Vielleicht ist es auch so, dass das rein körperliche Fremdgehen mehr an meinen Stolz zerrt - weil ich dann in sexueller Hinsicht vielleicht nicht "gut genug oder attraktiv genug" war, während Gefühle, die der Partner für jemand anderen hat, nicht unbedingt in mir oder meinem Verhalten begründet sind.

Um Dich zu trösten: Ich denke, nach spätestens einem Jahr einer Beziehung, ist halt nun einmal die andere, die neue, interessanter. Dann ist die andere größer, kleiner, schlanker, weiblicher, eleganter oder ordinärer, oder halt prinzipiell das Gegenteil, von dem was man gerade hat, Nimm das nicht persönlich.

Und das andere, was Du geschrieben hast, muß ich mir erst durchdenken.
 

Winiskas

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  • #85
AW: offene Beziehung

Zitat von Andre:
Auf jeden Fall mehr als mir damals bewusst war, da ich das ganze ja verharmlost habe ("das hat doch keine Bedeutung" usw.) und mir nicht vorstellen konnte, dass der andere dieser "Verharmlosung" nicht folgen kann. Es klingt für einen selber ja irgendwie auch logisch, aber -- um deine Anmerkung in einem Posting davor "Erklären kann ich es wie gesagt nicht wirklich" aufzugreifen: Logik, Einsicht und diese ganzen rationalen Sachen haben in einer so hochgradig gefühlsbedingten Angelegenheit wie Liebe keinen Erklärungswert. Man kann Liebe nicht erklären, es bleibt ein Rest "Mysterium". Demzufolge kann man auch nicht erklären, warum einem im Zusammenhang mit Liebe etwas wehtut. -- Selbst wenn da jemand "schmerzfrei" ist, es gilt nur für ihn und nicht für die Liebe an sich.

Ziemlich gut auf den Punkt gebracht! :)
Es ist nicht immer alles rational erklärbar.
 

Andre

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  • #86
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Zitat von blechfan:
Ich denke, nach spätestens einem Jahr einer Beziehung, ist halt nun einmal die andere, die neue, interessanter. Dann ist die andere größer, kleiner, schlanker, weiblicher, eleganter oder ordinärer, oder halt prinzipiell das Gegenteil, von dem was man gerade hat ...
Dass auch andere Frauen bzw. Männer was an sich haben, ist wohl so ziemlich jedem irgendwann schonmal aufgefallen. Die Frage ist, wie geht man damit um?
 

Freitag

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  • #87
AW: offene Beziehung

Zitat von blechfan:
Um Dich zu trösten: Ich denke, nach spätestens einem Jahr einer Beziehung, ist halt nun einmal die andere, die neue, interessanter. Dann ist die andere größer, kleiner, schlanker, weiblicher, eleganter oder ordinärer, oder halt prinzipiell das Gegenteil, von dem was man gerade hat,.
im nachhinein ist man immer schlauer, dass das gras auf der anderen seite auch nicht grüner ist, ist ein reifeprozeß
 

Andre

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  • #88
AW: offene Beziehung

Zitat von Freitag:
im nachhinein ist man immer schlauer, dass das gras auf der anderen seite auch nicht grüner ist, ist ein reifeprozeß
Ja, aber deswegen muss der Reiz des "anderen Ufers" ja nicht weggehen. Interesse, Forscherdrang und Wissenwollen sind ja Eigenschaften, die ich dem Homo sapiens gar nicht genug wünschen kann. Auch wenn das zu schwierigen Umständen führen kann, das ist es allemal wert.

Reife heißt also nicht, der Welt gegenüber bloß immer gleichgültiger zu werden, sondern immer geschickter mit ihr umzugehen.
 
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Freitag

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  • #89
AW: offene Beziehung

der preis dafür ist immer zu zahlen. viele zahlen mit einsamkeit, die sie durch ganz viel ablenkung abzutöten versuchen
 

iceage

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  • #90
AW: offene Beziehung

Zitat von Freitag:
der preis dafür ist immer zu zahlen. viele zahlen mit einsamkeit, die sie durch ganz viel ablenkung abzutöten versuchen

... diese Einsamkeit ist aber eine selbstgebaute Festung! Als 20-jähriger machst du Sport, gehst mit Freunden ins Kino oder machst einfach nur Party und wenn du ein Braver bist, lernst du - und das andere Geschlecht ist zwar interessant und passiert dir, aber letztendlich ist dir dein Lebensstandard wichtiger, erst im Laufe der Zeit verschieben sich die Interessen immer mehr "zu Beziehung"!

Also, wenn jetzt in deiner Jugend, "die Ablenkung" keine Ablenkung, sondern Lebensinhalt war, warum dann heute?