Hallo
@Ulla2!
Meiner Erfahrung nach lassen einen Dinge nicht los, wenn man ihnen oder einem für uns schwierigen Aspekt davon entfliehen will. Vielleicht triggert diese Person irgendetwas in dir, vielleicht erinnert sie oder etwas was sie tut oder sagt dich an etwas anderes, das dir unangenehm ist. Das kann eine frühere, schwierige Erfahrung sein, oder auch eine eigene Schattenseite. Manchmal ärgert man sich ja auch besonders über diejenigen, die einem in gewissen Verhaltensweisen ähnlich sind, oder die durch ihr Verhalten bei uns selbst etwas hervorrufen, eine Gegenreaktion vielleicht, die uns selbst unangenehm oder gar peinlich ist, etwas an uns, das wir nicht haben wollen. Oder wir verweigern eine Einsicht, eine Veränderung unseres Selbstbildes vielleicht, auf die uns diese Person oder ihre "Botschaften" hinweisen.
Auf jeden Fall, so denke ich, kreisen die Gedanken in unseren Köpfen immer dann so heftig und endlos um ein Thema, wenn damit Gefühle verbunden sind, die wir unterdrücken oder verdrängen wollen.
Der Trick, um es loslassen zu können und wieder einen ruhigen Kopf zu bekommen, ist, genau das Gegenteil zu tun: sich aktiv diesen Gefühlen zuzuwenden. Versuch sie ganz genau zu spüren! Spür ihnen in deinem Körper nach, versuche zu erforschen, wo es sich in dir wie anfühlt! Um aus dem verirrten Gedankenkreisen herauszukommen, solltest du dich eher um die sich im Körper manifestierenden Emotionen kümmern, eine Verbindung dazu schaffen, statt im Kopf zu bleiben oder alles unterdrücken und loshaben zu wollen.
Man nennt das auch Focusing. Ich kann dies sehr empfehlen. Es ist eine Selbsthilfe-Methode, um mit schwierigen inneren Zuständen, mit unangenehmen Emotionen oder Blockaden klar zu kommen. Oft bewegt sich dadurch etwas, man bekommt manchmal plötzlich Klarheit oder auch den Mut, genauer hinzusehen oder gar etwas anzugehen, was man immer aufgeschoben hat. Es gibt Focusing-Kurse oder auch Bücher darüber, doch oft ist schon alleine der Versuch hilfreich, sich den Gefühlen (im Körper) zuzuwenden und sie zu erforschen, statt vor ihnen davonzulaufen. Emotionen können uns nichts anhaben, problematisch ist nur, wenn wir daraus heraus unangemessen reagieren, oder eben auch, wenn wir sie unterdrücken.
Alles Gute!