AW: No-Go Themen beim 1. Date
Vielleicht ist es auch doch mal sinnvoll sich daran zu erinnern, was ein NoGo ist. Ein NoGo ist nicht, wenn einen etwas nicht interessiert, man etwas selbst anders machen würde oder etwas nicht braucht. Ein NoGo ist, wenn man fürs Aufrechterhalten des Interesses am anderen braucht, daß etwas bestimmtes nicht der Fall ist.
Beispiel: "Ich brauche nicht, daß mein Gegenüber von seiner Exfreundin erzählt." drückt kein NoGo aus. Während "Ich brauche es, daß mein Gegenüber nicht von seiner Exfreundin erzählt." ein NoGo ausdrückt.
Mir ist klar, daß viele, die so sprechen, diese Differenzierung nicht machen. Vermutlich dient das als Verschleierung. Etwas nicht zu brauchen, hört sich ja immer toller an, als zu sagen, daß man auf jeden Fall braucht, daß dieses und jenes nicht ist.
Kennzeichen der NoGo-Mentalität scheint mir auch zu sein, daß die NoGos nicht so sehr als eigenes Nötighaben verstanden werden, sondern irgendwie an das Gegenüber angeklebt werden. Als sei dieser Mensch oder bestimmte Charakterzüge oder Verhaltensweisen von ihm selbst ein NoGo, irgendwie so an sich.
Wenn für eine Stuttgarterin ein Berliner nicht in frage kommt, weil sie keine Fernbeziehung will, wird sie das vermutlich in den wenigsten Fällen in diesem empörten NoGo-Stil ausdrücken: ein Berliner, absolutes No-Go! Die NoGo-Mentalität scheint mir hingegen viel mit einem Stigmatisierungsbedürfnis zu tun zu haben.
Klare NoGos zu haben bedeutet natürlich gut zu wissen, was man will. Ich erinnere mich an einen Extremfall hier, wo eine Foristin genau wußte, wie ein Mann sie anschreiben, mit ihr schriflich in Kontakt bleiben, was er beim Telefonieren sagen und wie er sich beim Date verhalten solle. Sie wußte das so klar, daß alles andere ein NoGo für sie war.
Also ein Mensch, der so richtig weiß, was er will und was er nicht aushalten kann. Das ist ja für manche ein Ideal hier.