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  • #1

Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

In vielen Thread wird deutlich, dass es in neuen Beziehungen schnell zu Situationen kommt, die von Misstrauen geprägt werden : irgendwas in der Kommunikation geht schief, schlechte Erfahrungen kommen hoch, man ist verunsichert und nicht soooo selbstbewusst, bei Unklarheiten mal einen Vertrauensvorsprung zu geben.

Es heißt ja auch "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser".
Und man kennt ja auch "die Männer"/"die Frauen" - positiv sein grenzt ja direkt an Naivität !!
Lieber auf Nummer sicher gehen und alle Alarmanlagen anstellen...

Da hier ja am besten diskutiert wird, wenn man schön einseitig übertreibt, sage ich mal ganz undifferenziert, aber voller Überzeugung : wer nicht vertrauen kann, sollte besser erst gar nicht eine neue Beziehung beginnen.

Auch, wenn man verstehen/nachvollziehen kann, dass jemand das Vertrauen verliert - meiner Meinung nach ist die Fähigkeit zu vertrauen extrem wichtig.

Kann ich es nicht, werde ich dem anderen oft nicht gerecht, stülpe ihm Erfahrungen über, die nichts mit ihm zu tun haben, öffne mich nicht wirklich.....

Was meint ihr ? Und wie kommt ihr klar mit eurem Vertrauen und Misstrauen ?
 

Dreamerin

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  • #2
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

Ja, liebe Schreiberin, da triffst du (bei mir) den Nagel auf den Kopf.
Mir ist im laufe der Jahre und der gescheiterten Beziehungen mein Urvertrauen abhanden gekommen! Das finde ich schon schlimm, ist aber einfach so.
Der Nächste kann ja nichts dafür, was vorher gelaufen ist. Und so vergrellt man vielleicht jemanden, der es wirklich ehrlich meint. Das ist die Crux....
Allerdings bin ich im laufe meines nun fast zweijährigen Singledaseins auch nicht mehr wirklich in der Situation gewesen, zu schauen, ob ich noch Vertrauen kann.......mangels an "Bewerbern".....
Da ich aber festgestellt habe, dass ich immer noch schnell "entflammbar" bin, habe ich die Hoffnung längst noch nicht aufgegeben. Das ist doch schon mal was... :) bin weiterhin mit offenen Augen unterwegs.
Und eine gesunde Portion Skepsis finde ich nicht nicht sooo ganz falsch. Solange es nicht von vornherein eine Abwehrhaltung ist. Und die habe ich nicht.
 

co.bo.

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  • #3
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

Man spricht ja von gesundem Misstrauen, also ein Quäntchen sollte schon sein.

Ich habe immer wieder in meinen Beziehungen erlebt, dass die anfangs gemachten Aussagen meiner Partner sich im Laufe der Zeit ins Gegenteil verkehrten. Ich mache das aber nicht den Männern zum Vorwurf, sondern mir selber, habe anscheinend vieles überhört oder falsch gedeutet. Mit anderen Worten: Ich traue meinem eigenen A**** nicht mehr und bin entsprechend zurückhaltend. Das macht es natürlich potenziellen Partnern nicht leicht mit mir. Wahrscheinlich bin ich der personifizierte Beziehungskiller geworden. Aufgeben is aber nich ;-)
 
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  • #4
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

Zitat von Dreamerin:
Und eine gesunde Portion Skepsis finde ich nicht nicht sooo ganz falsch. Solange es nicht von vornherein eine Abwehrhaltung ist. Und die habe ich nicht.

Tja, wo sind da die Grenzen ?
Skepsis hört sich abgeklärt und vernunftgesteuert an. Das Problem mit dem Misstrauen, wie ich es meine, ist doch aber oft, dass es sehr untergründig im Stillen "lauert", manchmal sehr ungesteuert hervorbricht und in Mäntelchen gepackt wird, die nicht ganz ehrlich sind:
Du machst das und das schlecht - statt : da rührt etwas an meinen alten Wunden/Ängsten..
 
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  • #5
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

Zitat von co.bo.:
Ich habe immer wieder in meinen Beziehungen erlebt, dass die anfangs gemachten Aussagen meiner Partner sich im Laufe der Zeit ins Gegenteil verkehrten. Ich mache das aber nicht den Männern zum Vorwurf, sondern mir selber, habe anscheinend vieles überhört oder falsch gedeutet.

Das Phänomen kenne ich auch : totale Betriebsblindheit und -Taubheit und erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, sagt man sich ehrlich : eigentlich war es klar, dass es so kommen musste.....
Misstrauen/Zurückhaltung dann also eher als Verunsicherung und Zweifel am eigenen Urteilsvermögen.. Da bist du doch eigentlich schon ein Stück weiter gekommen, dass du dir da auf die Schlichte kommst... Mich überrascht nur, dass die Erkenntnis dich eher lähmt statt dich zu beflügeln - oft findet es ja fast gleichzeitig statt, dass man etwas schon in dem Moment überwindet, wo man es erkennt... Aber vielleicht passiert das ja auch bald ! Klar - nicht aufgeben ;-)
 
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  • #6
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

Tiefes Misstrauen in den anderen, so dass es auf einer fast unbewussten Ebene mein gesamtes Beziehungsverhalten steuert, kenne ich. Das ist definitiv zerstörerisch. Der Grund lag bei mir auch nicht im Partner, sondern ausschließlich im mangelnden Bewusstsein für meinen eigenen Wert.
 
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Dreamerin

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  • #7
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

Zitat von Schreiberin:
Tja, wo sind da die Grenzen ?
Skepsis hört sich abgeklärt und vernunftgesteuert an. Das Problem mit dem Misstrauen, wie ich es meine, ist doch aber oft, dass es sehr untergründig im Stillen "lauert", manchmal sehr ungesteuert hervorbricht und in Mäntelchen gepackt wird, die nicht ganz ehrlich sind:
Du machst das und das schlecht - statt : da rührt etwas an meinen alten Wunden/Ängsten..
Da magst du recht haben. Abgeklärt und vernunftgesteuert. Ja, den Schuh ziehe ich mir an.
Ich nenne es Komfortzone, in der ich mich gemütlich eingerichtet habe.......oder auch passend zu meinem Tierkreiszeichen: Krebs in der Schale, harte Schale, weicher Kern. Doch ich bin überzeugt, diese Schale ist leicht zu knacken, wenn der Richtige kommt!
 
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  • #8
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

Es gibt "gesundes" Misstrauen? In einer Beziehung? Hmm, vielleicht habe ich da ja eine etwas zu naive Vorstellung, aber sollte man nicht VOR dem Eingehen einer festen Bindung checken, ob man dem anderen wirklich vertraut?
Ich bin dahingehend zwar ein gebranntes Kind, aber dem Partner, für den ich mich entschieden habe, nicht zu vertrauen, kommt in diesem Leben nicht mehr in Frage! Ich fände das viel zu anstrengend, da Energie in solche Gedankengänge zu stecken, zumal immer die Gefahr besteht, sich zu verrennen und dann möglicherweise tatsächlich alles auf's Spiel zu setzen. Nur, um nicht verletzt zu werden, im Vorfeld einen "Sicherheitszaun" zu errichten? Selbsterfüllende Prophezeiung? Nein danke, da bleib ich lieber positiv optimistisch, im Falle des Falles reagieren, kann man immer noch, wenn die Eier gelegt sind ;-)

Das ist allerdings nur meine Einstellung IN einer Beziehung. Bei der Anbahnungsphase hege ich, wie sicher viele, auch gewisses Misstrauen, v.a. hinsichtlich solch wichtiger Fragen wie "Bin ich gerade der einzige, mit dem sie sich trifft?" oder "Hat sie die gleichen Gefühle für mich wie ich für sie?". Wenn sich das alles schlussendlich jedoch geklärt hat, finde ich weiteres Misstrauen sinnlos und unnötig kräftezehrend. Aber da wir Menschen ja alle verschieden sind, und jeder anders mit vergangenen Niederschlägen umgeht, wird es hier wohl kein Patentrezept geben, das jedem gerecht wird. Wäre wohl am Ende auch langweilig, wenn sich alle gleich verhielten ;-)
 

anaj

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  • #9
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

Zitat von Schreiberin:
...... Auch, wenn man verstehen/nachvollziehen kann, dass jemand das Vertrauen verliert - meiner Meinung nach ist die Fähigkeit zu vertrauen extrem wichtig.

Mir ist das auch sehr wichtig - aus vielen verschiedenen Gruenden. Fuer mich ist Misstrauen daher ein Beziehungskiller.

Zitat von Schreiberin:
...Kann ich es nicht, werde ich dem anderen oft nicht gerecht, stülpe ihm Erfahrungen über, die nichts mit ihm zu tun haben, öffne mich nicht wirklich.....

So sehe ich das auch.

Ich musste schon mal in einer Beziehung darunter leiden, dass mein Partner mir nicht vertrauen konnte. Das lag aber nicht an mir, sonern an ihm und seinen Unzulaenglichkeiten. Am Ende haette ich eigentlich Grund zum Misstrauen haben sollen, denn er ging fremd und projezierte sein Fehlverhalten und seine schlechten Erfahrungen auf mich. Sowas muss ich nicht noch mal haben. Ich meide daher Maenner, die zu misstrauisch sind. Ich glaube, dass ein Mensch, der zu misstrauisch ist, nicht beziehungsfaehig ist (mir also in der Beziehung nicht das bieten kann, was ich brauche) und auch kein gesundes Selbstbewusstsein hat. In so einem Fall kann man tun und lassen was man will, man wird das Vertrauen des anderen niemals gewinnen.

Beim Kennenlernen oder Fremden gegenueber finde ich eine gewisse Vorsicht und ein gesundes Misstrauen voellig ok. Aber wenn man sich kennenlernt, dann sollte Vertrauen entstehen. Tut es das nicht, dann passt irgendwas nicht und man sollte dann die Konsequenzen ziehen. Ich moechte nur mit Menschen naeher zu tun haben und meine (Frei-)Zeit verbingen, denen ich auch wirklich vertrauen kann und die auch mir vertrauen (koennen). Alles andere macht einfach keinen Sinn.
 

t.b.d.

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  • #10
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

Prinzipiell sind Worte Wind und Papier geduldig. Die Fähigkeit sich toll zu "verkaufen" könnte auch eine Inselbegabung sein. Ja, es soll sogar Menschen geben, die sehr gut darin sind, zu sagen, was der Gegenüber hören möchte. Da verschwinden auch ganz fix mal die Ersparnisse im fernen Afrika.

Ich glaube, so ziemlich jeder Mensch macht irgendwann mal schlechte Erfahrungen und überlegt sich, wie sich eine Wiederholung derselben künftig vermeiden ließe. Oft liest man im Nachgang Muster aus Begleitumständen und deutet diese als Vorzeichen, die es künftig zu beachten gilt. Oft sind ähnliche Begleitumstände aber mit unterschiedlichen Ursachen verbunden und die Heuristik gibt schnell mal falschen Alarm. Da kann die vermeintliche Erkenntnis auch zur selbst erfüllenden Vorhersage werden.

Wieder andere laufen unter ähnlichen Umständen wiederholt vertrauensvoll in ähnliche Desaster.

Wann ist Vertrauen richtig und wann Kontrolle?
Wo ist ein Point of no Return erreicht und wie entscheide ich richtig ob ich weiter gehe oder umkehre?

Was passiert, wenn man seine Komfortzone verlässt und ins kalte Wasser springt? Das was ich erhoffe? Das was ich befürchte?

Man sollte sich gut überlegen, was kann nüchtern und realistisch betrachtet passieren und welche Risiken kann/will man eingehen? Das zu lernen, dabei können schlechte Erfahrungen hilfreich sein. Man muss sie ja nicht alle selber machen.

Ich bin selbst schon mehrmals auf die Nase gefallen und wieder aufgestanden. Immerhin habe ich dadurch gelernt, dass eine Krise zwar das Ende von etwas sein kann, aber nicht das Ende von allem ist.

Es kommt nicht darauf an, wie der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt.
 

Pit Brett

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  • #11
Ist bitte mal jemand so lieb und erklärt mir,

(a) auf was sich das Mißtrauen da jeweils richtet? Ich stell mich nicht blöd, sondern verstehe nicht, wovon überhaupt die Rede ist.

und

(b) wenn Vertrauen enttäuscht worden ist: In was eigentlich?
 
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  • #12
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

a) Vertrauen in die Echtheit der Gefühle meines Partners für mich fehlte.
Etwas vorgemacht bekommen und Angst davor haben, es nicht zu merken. Deshalb grundlegendes Misstrauen.
 

equinox

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  • #13
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

Was hier und in anderen Beiträgen im Forum gelegentlich andiskutiert wurde: oft werden Veränderungen in einer Beziehung lange Zeit nicht wahrgenommen - und wenn dann endlich klar ist, dass etwas nicht mehr stimmt, ist die Enttäuschung um so größer und nachhaltiger.

Ist aber Misstrauen, das der Angst entspringt, solche Entwicklungen, solche Änderungen im Beziehungsgefüge, nicht (rechtzeitig) zu merken, nicht eher Misstrauen gegenüber den eigenen Fähigkeiten, Veränderungen zu registrieren? Und entwickelt sich dann - um eine solche Situation zu vermeiden - zur Kontrolle des anderen?
 
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  • #14
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

@equinox

Ganz genau so sehe ich das. Fehlendes Vertrauen auch in die eigene Wahrnehmung und der Versuch, das zu kompensieren, indem jedes Partnerverhalten abseits eines als "sicher" eingestuften Verhaltens unverzüglich innere Ängste und entsprechende, dem Partner unverständliche Reaktionen hervorruft. Misstrauen ist so gesehen der Feind des Lebendigen. Es steht für Starre, Verharren.
 

anaj

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  • #15
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

Zitat von Pit Brett:
Ist bitte mal jemand so lieb und erklärt mir,

(a) auf was sich das Mißtrauen da jeweils richtet? Ich stell mich nicht blöd, sondern verstehe nicht, wovon überhaupt die Rede ist.

Für mich kann es mehrere Bedeutungen haben. Misstrauen bedeutet für mich in einer Beziehung z.B. der Zustand, wenn ein Partner dem anderen nicht vertraut - bezüglich Treue. Oder wenn ein Partner ständig die Gefühle des anderen anzweifelt. Oder wenn einer den Absichten des anderen nicht traut und alles hinterfragt und nur skeptisch beäugt.
 

Pit Brett

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  • #16
danke. Dann schlage ich vor zu unterscheiden: Die Werbephase und die Beziehungsphase.

In der Werbephase kann ich das Mißtrauen nämlich nachvollziehen. Da traue ich keinem Mann auch nur so weit, wie ich ein Klavier werfen kann. Wir täuschen uns im Eroberungsdrang ganz gern selbst über unsere Gefühle; es wirkt echt und hilft ungemein dabei zu kriegen, was man haben will. Wenn der Erfolg da ist, kommt der Reiz dann gelegentlich abhanden.

Später würde mir Mißtrauen gewaltig auf den Senkel gehen. Aber das ist auch eine Frage der Erwartungshaltung: So ein bißchen rumflirten (ich rede nicht vom Fremdvögeln) sollte nicht stören. Wer da schon ausrastet, hat ein Problem. Umgekehrt finde ich es nämlich durchaus schön, eine Frau zu haben, die auch andere fasziniert – und ob da Gefahr in der Luft liegt, spürt man doch eigentlich. Dann ist aber Mißtrauen auch nicht hilfreich, sondern da muß Einsatz geschoben werden, damit die Lampen wieder richtig hängen.

Also schließe ich mich der Richtung Beziehungskiller an.
 
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Pit Brett

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  • #17
danke. Dann schlage ich vor zu unterscheiden: Die Werbephase und die Beziehungsphase.

In der Werbephase kann ich das Mißtrauen nämlich nachvollziehen. Da traue ich keinem Mann auch nur so weit, wie ich ein Klavier werfen kann. Wir täuschen uns im Eroberungsdrang ganz gern selbst über unsere Gefühle; es wirkt echt und hilft ungemein dabei zu kriegen, was man haben will. Wenn der Erfolg da ist, kommt der Reiz dann gelegentlich abhanden.

Später würde mir Mißtrauen gewaltig auf den Senkel gehen. Aber das ist auch eine Frage der Erwartungshaltung: So ein bißchen rumflirten (ich rede nicht vom Fremdvögeln) sollte nicht stören. Wer da schon ausrastet, hat ein Problem. Umgekehrt finde ich es nämlich durchaus schön, eine Frau zu haben, die auch andere fasziniert – und ob da Gefahr in der Luft liegt, spürt man doch eigentlich. Dann ist aber Mißtrauen auch nicht hilfreich, sondern da muß Einsatz geschoben werden, damit die Lampen wieder richtig hängen.

Also schließe ich mich der Richtung Beziehungskiller an.
 
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  • #18
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

@Pit Brett

Von Dir lerne ich jede Menge über Männer. Immer wieder spannend.
 

vivi

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  • #19
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

Also die Unterscheidung zwischen Werbe- & Beziehungsphase macht Sinn.

Und Pit...interessant deine Ausführung zum Mißtrauen in der Werbephase :)

Allerdings halte ich Mißtrauen in dieser Phase für eine schlechte Grundlage. Da sollte schon ein bißchen Vertrauen gemischt mit gesunder Vorsicht agieren, was dann aber auch in der Beziehungsphase laufen sollte, wobei dann mehr Vertrauen vorhanden sein sollte.

Die Faszination auf Andere (flirten) kann und sollte bis zu einem gewissen Maß vorhanden & geduldet sein und ist für einen selbst und auch den Partner durchaus eine angenehme Bestätigung.

Wenn wir bei dieser Unterteilung bleiben halte ich Mißtrauen - gerade auf Dauer - auch für einen Beziehungskiller.
 

Pit Brett

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  • #20
vivi, da könntest Du recht haben. Mißtrauen ist ein zu starkes Wort in der Werbephase. Dann eben: Augen auf! Und auf den Bauch hören. Viele Threads hier handeln ja von der Frage: Er tut dies oder jenes (oder tut es nicht): Was soll ich davon halten?
 

vivi

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  • #21
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

Pit, hört sich besser / gut an!

Wobei man sich ja manchmal mit dem Bauch, dem Kopf & dem Herzen auch ganz schön ansch.... kann ;-)
Tja, und deine Frage - das ist vlt. das Pendant zu eurem Selbtsttäuschungsversuch der Eroberung in der Werbephase. Nein ... ich denke, dass da vermeintliche Wahrnehmungen, Erwartung, Traum, Sehnsüchte, Hoffnung etc. zusammenkommen und das in Verbindung mit den Mißverständnissen innerhalb der Kommunikation zwischen Frauen & Männern.

Letztens gab es in einem Thread mal die Aussage eines Mannes wir Frauen sollten lieber direkt sagen, was wir denken / wollen, weil zwischen den Zeilen lesen klappt nicht.
Ja, das mag stimmen und mitunter die Situation erleichtern, aber was bei uns mit dem Reden nicht klappt, klappt bei euch manchmal mit dem Handeln (erwarteten) nicht ;-)

Ich arbeite da noch an einer beidseitig befriedigenden Lösung, leider bisher ohne Erfolg.
 
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  • #22
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

Ich finde die Unterscheidung der Phasen auch gut, aber "Misstrauen" in der Anfangsphase auch wenig dienlich - gerade, weil man sich kaum kennt und so eine Negativbrille die Situation eher zusätzlich erschwert. Misstrauen ist für mich auch etwas vorgreifendes : noch gar nichts passiert, aber ich wittere schon Unheil.

Wahres Misstrauen in diesem Sinne habe ich eigentlich nur, wenn ich mein Auto in die Werkstatt bringe und schon weiß, da komme ich wieder nicht ohne Reparatur raus... ;-))
 

Nettmann

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  • #23
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

Ich würde vermuten, dass leicht der Eindruck (auch bei einem selbst) entsteht, etwas sei Misstrauen, auch wenn es eigentlich nur Vorsicht ist. Vorsicht schützt uns, ist nichts Verwerfliches. Mißtrauen tut uns selbst weh. Das ist schlecht.
Ich bin selbst gerade in einer Lage, in der ich mir nicht sicher bin, ob das was ich empfinde, Vorsicht oder Mißtrauen ist. Das schwankt irgendwie gerade ziemlich heftig.
Was ich aber deutlich beobachten kann, ist die Tatsache, dass das Bewusstsein darüber bei mir bereits zu einer Änderung der Einstellung zu dem "Quell des Mißtrauens" geführt hat. Ich lasse mein eigenes Handeln nicht mehr (so stark) bestimmen, erlebe dadurch eine erhebliche Entlastung, die sich hoffentlich auch im Umgang mit Verdachtsmomenten wieder entspannter umgehen lässt.

Nettmann
 

anaj

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  • #24
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

Zitat von Pit Brett:
Aber das ist auch eine Frage der Erwartungshaltung: So ein bißchen rumflirten (ich rede nicht vom Fremdvögeln) sollte nicht stören. Wer da schon ausrastet, hat ein Problem.

Übertriebene Eifersucht in Kombination mit (chronischem) Misstrauen - eine furchtbare Mischung!

Zitat von Pit Brett:
vivi, da könntest Du recht haben. Mißtrauen ist ein zu starkes Wort in der Werbephase. Dann eben: Augen auf! Und auf den Bauch hören. Viele Threads hier handeln ja von der Frage: Er tut dies oder jenes (oder tut es nicht): Was soll ich davon halten?

Manche sind in der Anfangsphase einfach etwas vorsichtig, weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben oder nicht verletzt werden wollen. Das finde ich nachvollziehbar und völlig normal, wenn es einen gewissen Rahmen nicht sprengt, sondern im normalen Bereich liegt. Wenn man etwas vorsichtig ist, kann man trotzdem noch Vertrauen spüren / aufbauen und lässt sich auf die andere Person ein, ohne hinter jeder Aktion / hinter jedem Wort, etwas Schlechtes zu vermuten. Das würde in meinen Augen kein Hindernis sein. Man nutzt einfach den gesunden Menschenverstand. Diese Vorsicht würde ich gar nicht als Misstrauen bezeichnen.

Übertriebene Vorsicht und Skepsis bedeuten für mich (krankhaftes) Misstrauen. Das kann nie positiv sein.
 

carlo

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  • #25
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

Zitat von Pit Brett:
... Wir täuschen uns im Eroberungsdrang ganz gern selbst über unsere Gefühle; es wirkt echt und hilft ungemein dabei zu kriegen, was man haben will. Wenn der Erfolg da ist, kommt der Reiz dann gelegentlich abhanden...

Danke, Pit!!!! Damit hast du mir die Augen über einige Ereignisse der vergangenen Monate geöffnet. Damit kann ich in Zukunft das Verhalten um mich werbender Männer besser einordnen und kann damit weniger misstrauisch sein.

LG
Carlo
 

Pit Brett

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  • #26
Der ultimative Test

ergibt sich aus einem aktuellen Nachbarfaden:

Wie stehst Du zu einem Kinde? sprich!
 

Mentalista

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  • #27
AW: Misstrauen - gesund oder ein Beziehungskiller ?

Zitat von anaj:
Aber wenn man sich kennenlernt, dann sollte Vertrauen entstehen. Tut es das nicht, dann passt irgendwas nicht und man sollte dann die Konsequenzen ziehen. Ich moechte nur mit Menschen naeher zu tun haben und meine (Frei-)Zeit verbingen, denen ich auch wirklich vertrauen kann und die auch mir vertrauen (koennen). Alles andere macht einfach keinen Sinn.

Sehe ich auch so und ergänze, dass jeder dem Anderen auch das Vertrauen durch klare Taten, klare Kommunikation, Verbindlichkeit, Missverständnisse klar benennen oder auf den Tisch legen wollen, zeigen und fördern sollte. Dazu gehört unangenehme Fragen zu beantworten, dem Anderen nicht ausweichen zu wollen, abzublocken, sich tot zu stellen usw.