Tiger57

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  • #1

Meine Frau ist verstorben – das bringt mir ein Problem bei Partnerbörsen!

Ich habe im letzen Jahr vom 1.1. – 6.4. meine todkranke Frau im sterben begleitet.
In dieser Zeit konnte ich mich gut von ihr verabschieden.
Ich hatte 20 Jahre mit meiner Frau zusammen eine tolle Partnerschaft.

Ich möchte aber mich nun nicht mit meiner Frau beerdigen lassen. Das Leben geht weiter!

Ich möchte eine NEUE Partnerschaft und diese NICHT mit meiner alten Partnerschaft belasten.

Nun ist es so wenn ich beim ersten Date über meine Partnerschaftserfahrungen rede,
kann ich eigentlich nur über die letzten 20 Jahre reden. Somit erwähne ich wohl zu oft meine Frau – oder sage UNS was ja – wenn ich die Vergangenheit erwähne stimmt.

Dies hat mir bei Parship schon 8 Absagen gebracht – alles ist OK - aber ich „trauere zuviel“ – was gar nicht stimmt!

Was heißt das nun – soll ich keine Partnerschaft eingehen?
Wie lange muss ich trauern?
Wenn ich nach sagen wir mal 2 Jahren ein erstes Date habe, bekomme ich das gleiche Problem,
dass ich – wenn ich von einer Partnerschaft rede nur von dieser reden kann.

Was ist die Konsequenz – soll ich ins Kloster gehen oder mich umbringen?
 

fafner

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  • #2
Zitat von Tiger57:
Nun ist es so wenn ich beim ersten Date über meine Partnerschaftserfahrungen rede, ...
Kommt das von Dir? Gleich beim ersten Date? Das geht natürlich nicht. Wenn Dich Dein Gegenüber was konkret fragt, gibst Du konkret Auskunft. Aber knapp, nicht ins Erzählen kommen! Also nicht von der Vergangenheit, Du verstehst. Schwärme, was Du noch vorhast. Mit IHR, Deinem Date.
Somit erwähne ich wohl zu oft meine Frau – oder sage UNS was ja – wenn ich die Vergangenheit erwähne stimmt.
Das mußt Du trainieren und das geht auch (bin ja nur fünf Jahr jünger). Wenn Du von der Vergangenheit in der Ich-Form redest, z.B. wo DU in Urlaub warst, was DU gerne so machst, dann ist das ja nicht gelogen. Es entspricht der Wahrheit. Daß da noch Deine Frau dabei war, erwähnst Du eben nicht.
 
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  • #3
Du kannst fafners tipps befolgen - aber ich würde mich da auch nicht verrückt machen lassen. Bist du denn sicher, dass du DESHALB Absagen bekommen hast ? Nur wegen der verbalen Äußerungen ? Oder haben die Frauen auch emotional den Eindruck gehabt, du bist noch nicht "frei" ? Das ist hier schwer zu beurteilen. Mein Eindruck von deinem Text ist nicht, dass du noch zurückhängst - aber das ist rein bauchmäßig.....

Ich hatte schon zwei Mal Beziehungen mit Männern, die über 20 Jahre verheiratet waren und die teilweise bis heute noch von "ihrer Frau" sprechen. Was bedeutete das ? Eigentlich nur, dass diese Person die meiste Zeit des gemeinsamen Lebens eben genau diese Funktion innehatte - mehr nicht. Ich fand das nicht schlimm. Ich finde es sogar eher angemessen, wenn jemand entspannt seine Vergangenheit auch in sein Jetzt mit einbezieht.
Andersrum kann es dir auch begegnen, dass jemand SEHR betont von "seiner Ex" redet. Ehrlich gesagt finde ich das bei einem bestimmten Tonfall unangenehmer.

Meine Kinderaufzuchtzeit habe ich fast komplett mit einem Mann erlebt - alle meine Erinnerungen, die mit den Kindern zu tun haben, sind für mich auch "wir"- Erinnerungen. Bei "Anbahnungsgesprächen" hatte ich das zwar im Kopf, aber ich bin bei der Wortwahl geblieben - alles andere erschien mir aufgesetzt.

Von daher ist mein Rat eher, zwar ein bisschen bewusster mit Worten und vielleicht auch Themen umzugehen, aber ich würde mich da nicht verbiegen oder es krampfig gestalten.
Weil ich mir auch jemanden wünschen würde, der eine Haltung außerhalb von Klischees hat und nicht mit Strichliste vor mir sitzt und mitzählt, wie oft ich jetzt "wir" gesagt habe...
 

Mentalista

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  • #4
Zitat von Tiger57:
Was heißt das nun – soll ich keine Partnerschaft eingehen?
Wie lange muss ich trauern?
Wenn ich nach sagen wir mal 2 Jahren ein erstes Date habe, bekomme ich das gleiche Problem,
dass ich – wenn ich von einer Partnerschaft rede nur von dieser reden kann.

Was ist die Konsequenz – soll ich ins Kloster gehen oder mich umbringen?

Sorry, wenn du so auch unsachlich in den Gesprächen auftrittst, wundert es mich nicht, dass es Absagen gibt.

Übrigens, es gibt genug Menschen, die schon länger Single sind und keine Witwer oder Witwe sind. Eine Singlebörse ist kein Kaufhaus, wo man einige paar Schuhe anprobiert und dann schnell das Passende Paar findet ,-).

Wie würdest du dich fühlen, wenn du auf eine Frau triffst, die beim Daten ausführlich von ihrem Ex und in der Wir-Form erzählt?

Vielleicht bist du wirklich noch zu kurz Witwer und wirkst durch dein Erzählen, also die Art und Weise, noch zu sehr in der Vergangenheit lebend? Das schreckt ab, das macht nicht interessant.
 
G

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  • #5
Hallo Tiger57,
ich denke, da gibt’s ja verschiedene Betrachtungsweisen in der Kommunikation.
Wenn ich jetzt nur mal deine Threadüberschrift betrachte "Meine Frau ist verstorben – das bringt mir ein Problem bei Partnerbörsen!", wirkt das schon etwas unglücklich formuliert. Wenn deine Frau nicht gestorben wäre, wärst du ja wahrscheinlich nicht in einer Partnerbörse. Also ist es ja eher DEIN Witwersein, das evtl. nicht so gut ankommt. Kannst du den Unterschied wahrnehmen?

"Ich möchte aber mich nun nicht mit meiner Frau beerdigen lassen. Das Leben geht weiter!”" ist jetzt auch nicht die Krönung an geschmackvoller Formulierung.

aber ich „trauere zuviel“ – was gar nicht stimmt!
Mir klingt das eher nach Verleugnung - ist aber nur mein persönliches Empfinden.

Was ist die Konsequenz – soll ich ins Kloster gehen oder mich umbringen?
Vielleicht mit dieser Schwarz/Weißdenke aufhören? Die Trauer um deine Frau darf da sein (fände ich neun Monate nach einer über 20jährigen guten Partnerschaft nur verständlich) und du kannst dich trotzdem nach vorne orientieren.

Dass eine Partnerbörse kein Wunschbrunnen ist, haben auch schon andere festgestellt.
 

nevez

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  • #6
Hallo Tiger57,

ich bin eigentlich in einer ähnlichen Situation wie Du. Mein Partner ist vor einem Jahr plötzlich und unerwartet verstorben. Allerdings hatte ich keine Chance, mich auf den Tod vorzubereiten oder mich zu verabschieden. Auch wir hatten eine tolle, harmonische Beziehung und haben erst vor drei Jahren noch einmal gemeinsam ein Haus gekauft. Aber das Schicksal hatte einen anderen Plan.

Man setzt sich natürlich auch mit der Frage auseinander, wie es mit einem selbst nun weiter gehen soll. Auch ich möchte eigentlich nicht allein bleiben. Nur habe ich für mich vorerst beschlossen, dass eine Single-Börse für mich nicht in Frage kommt. warum?

In verschiedenen Artikeln und auch Forenbeiträgen wurde in letzter Zeit immer wieder einmal thematisiert, wie schwierig es wäre, als Frau mit 50+ einen Partner zu finden. Um mir selbst ein Bild zu machen, habe ich mich kurz vor Weihnachten bei einem anderen Portal als nicht-zahlendes Mitglied angemeldet. Und relativ schnell festgestellt, dass ist nichts für mich. Aus irgendeinem, mir nicht erklärlichen Grund, kommt man als Witwe offensichtlich nur für Ruheständler und "Bedürftige" in Frage. Ich möchte aber mit 51 Jahren keinen Mann in den Sechzigern, der nicht mehr arbeitet, während ich noch 12-14 Jahre im Beruf stehen möchte. Und auch keinen frisch getrennten Mann mit mehreren Kindern, der signalisiert, dass er auch bereit ist, umzuziehen (!!!). Ich habe mich dort inzwischen wieder abgemeldet, ist mir einfach zu oberflächlich. Ich hatte in den ersten 48 Stunden 30 Fotoanfragen ohne ein persönliches Wort zu meinem Profil. Wenn ich dass will, kann ich auch zu Tinder gehen ....

Was mich bei Dir aber etwas irritiert hat, ist die Tatsache, dass Deine Frau am 06.04. verstorben ist und Du bereits am 20.04 dein Profil hier eingestellt hast. Kann man den Tod des geliebten Partners so schnell verarbeiten, auch wenn er absehbar war? Ich befürchte, Du hast Deine Trauer in den Gesprächen mit potentiellen neuen Partnerinnen verarbeitet. Und ich kann mir schon vorstellen, dass dies die Damen, mit denen Du Kontakt hattest, abgeschreckt hat.

Tja, was ist die Konsequenz? Höre in Dich rein, ob Du wirklich den Tod Deiner Frau schon verarbeitet hast oder einfach nur Ersatz suchst, weil Du nicht allein sein willst oder kannst. Ich für mich habe beschlossen, nicht aktiv zu suchen, sondern dem Schicksal eine Chance zu geben. Vielleicht hat es ja mal eine positive Überraschung für mich.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute.
nevez
 
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  • #7
Es macht einen großen Unterschied, ob jemand einen Partner durch Tod oder durch Scheidung verliert. Wenn jemand nach 20 gemeinsamen Jahren über eine gelebte gute Ehe spricht, ist mir das alle Mal lieber als geschiedene singles, deren Horizont gerade auch mit gemeinsamen Kindern ,Besuchsrecht, finanziellen Problemen bei einem ersten Treffen bestimmt nicht weiter reicht. 20 Jahre mit allen Höhen und Tiefen bedeuten gemeinsames Leben, das durch Tod beendet wurde, nicht durch Scheidung. Mir liegt die Fraktion Patchwork überhaupt nicht, mit 54 setze ich meine Prioritäten auf Bereicherung, da finde ich die Wurzeln meines Gegenübers schon wichtig. Parship ist nicht mit Witwern überfüllt, zynisch ausgedrückt im Verhältnis 1:1000. Da mag jeder für sich entscheiden, ob die 1000 auf Schnupperkurs eine Perspektive bieten.
 

Eiterblase

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  • #8
Zitat von Tiger57:
Was heißt das nun – soll ich keine Partnerschaft eingehen?
Wie lange muss ich trauern?
Wenn ich nach sagen wir mal 2 Jahren ein erstes Date habe, bekomme ich das gleiche Problem,
dass ich – wenn ich von einer Partnerschaft rede nur von dieser reden kann.

Was ist die Konsequenz – soll ich ins Kloster gehen oder mich umbringen?

Wenn du eine Partnerschaft eingehen willst und dich bereit dafür fühlst, dann lass dich auch von den 8 Absagen nicht entmutigen :)
Und wenn deine Tauer beendet ist, sehe ich keinen weiteren Grund, warum du noch weiter trauern solltest.
Also dein Problem besteht wohl darin, dass du beim Date irgendwann von deinen Partnerschaftserfahrungen erzählen sollst und dann kannst du natürlich nur von deiner Ehe reden und das passt den meisten nicht. Hab ich das richtig verstanden?
Darf ich fragen, wieso ihr überhaupt bei eurem ersten Date über eure Verflossenen redet?
Vielleicht kannst du ja, wenn diese Fragen aufkommen, den Bogen zurück ins Hier und Jetzt spannen und euer Gespräch zurück auf Dich und dein Gegenüber bringen. Ich würde auf diese Reisen in die Vergangenheit versuchen, weniger einzusteigen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Gespräch dann etwas abdriftet und eigentlich bist du ja auf einem Date, weil du eine tolle Frau kennenlernen willst und nicht, um in Erinnerungen nachzugrübeln.
Vielleicht liegt da ja der Knackpunkt.

Viel Erfolg!
 

Tiger57

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  • #9
Ich möchte mich bei Euch allen für die guten Ratschläge bedanken.
Ich denke Ihr habt alle außer Mentalista, meine Situation gut verstanden.
Das ich mich hier sehr früh angemeldet habe stimmt, aber ich hebe erst nur reingeschnuppert und dann erst später und langsam angefangen Kontakte zu knüpfen.
Den Tod meiner Frau habe ich wohl mehr oder weniger verarbeitet, aber das mit der Trauer werde ich sicher noch länger beibehalten, denn 20 Jahre legt man nicht so einfach beiseite.
Ich möchte eine neue Partnerschaft eingehen, nicht um ein Loch zu füllen, sondern um weiterzuleben.
Das dies eine neue Partnerschaft werden soll, die nicht mit Altlasten belastet werden soll ist mir völlig klar.
Liebe nevez (https://www.parship.de/forum/userposts.php?user=nevez) Dich möchte ich gerne mal näher kennenlernen melde Dich doch bitte mal bei mir
https://www.parship.de/partner/factfilepartner?match=BG7T8EVD
 

Mentalista

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  • #10
Zitat von Tiger57:
Ich möchte mich bei Euch allen für die guten Ratschläge bedanken.
Ich denke Ihr habt alle außer Mentalista, meine Situation gut verstanden.
Das ich mich hier sehr früh angemeldet habe stimmt, aber ich hebe erst nur reingeschnuppert und dann erst später und langsam angefangen Kontakte zu knüpfen.

Ich möchte eine neue Partnerschaft eingehen, nicht um ein Loch zu füllen, sondern um weiterzuleben.

Schade, dass du aus meinen Gedanken zu deinen Fragen nur verstehst, dass ich dich nicht verstanden habe. Dem ist nicht so, aber wenn du das anders siehst, das ist in Ordnung. Ich habe nur einen anderen Blickwinkel auf deine vielen emotionalen geschriebenen Fragen. Wenn man diese in einem Forum niederschreibt, muss man damit rechnen, ein Feedback darauf zu bekommen, was einem durchaus nicht gefallen kann. Das ist normal.

Ich denke, wenn man eine neue Beziehung eingehen möchte, die sich zu einer echten Partnerschaft entwickeln soll, sollte man sich selber erstmal ein guter Partner sein. Das bedeutet für mich, dass ich in der Lage sein muss, ohne einen Mann an meiner Seite ein gutes und zufriedenes Leben zu führen und von der Vergangenheit und den Schatten halbwegs frei zu sein. Ich mache meine Lebensqualität nicht vom Vorhandensein eines "Partners" abhängig, das schliesst aber nicht aus, dass ich mir eine bereichernde Beziehung nicht wünsche.

Ich denke, erst wenn ich mit mir und meinem Leben zufrieden bin, ja, auch glücklich bin, bin ich soweit, das Leben eines Mannes, in einer Beziehung zu ihm positiv bereichern zu können. Das hat m.E. auch was mit Respekt dem anderen Menschen gegenüber zu tun. Seinen Lebenswillen und Lebensqualität vom Vorhandensein eines Partners bzw. einer Beziehung abhängig zu machen, halte ich für fatal und wenig Erfolg bringend.

Vielleicht kannst du mit meinen Gedanken was anfangen, wenn nicht, dann musst du deinen Weg gehen. Ich wünsche dir dafür viel Weisheit, Geduld und Arbeit an sich selbst.
 

lone rider

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  • #11
Ich empfände es als Vertauensbeweis, wenn mir jemand davon erzählen würde, wie das mit dem früheren Lebensgefährten war, wie er/sie war.
 

nevez

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  • #12
Hallo Tiger57,

ich bin im Moment nur im Forum angemeldet und da ist leider keinerlei Kontakt zu anderen Nutzern möglich.

Aus welcher Gegend kommst Du eigentlich? Ich überlege mal, ob ich mir am Wochenende hier ein Profil anlege.

Herzliche Grüße
nevez
 

Mentalista

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  • #13
Zitat von lone rider:
Ich empfände es als Vertauensbeweis, wenn mir jemand davon erzählen würde, wie das mit dem früheren Lebensgefährten war, wie er/sie war.

Ich glaube, das Thema hatten wir hier schon mal. An deinen Gedanken ist schon was dran, aber bitte nicht beim ersten Date und nicht in ausführlicher Art und Weise.

Vertrauen muss man sich m.E. erarbeiten und einem fast noch wildfremden Menschen erzähle ich nicht in aller Ausführlichkeit und mit Trauer und vielleicht noch Pippi in den Augen mein vergangenes Beziehungsleben.

Ein gesunder Abstand, eine ausgewogene Balance in sich selbst und zu anderen Menschen finde ich in vielen Lebenslagen angebracht. Das hat für mich auch was mit Respekt dem ehem. Beziehungs-Partner-Mann zu tun.

Komischer Weise bin ich von Männern kaum nach meinem vergangenen Beziehungsleben gefragt worden und was dir mir meistens beim ersten Date erzählt haben .... z.B. die Ex wäre lesbisch geworden und hätte ihn nur ausgenommen....., grusselig.
 

Heike

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  • #14
Wenn du beständig die Rückmeldung bekommst, du trauertest noch zu sehr, das aber selbst ganz anders siehst, könnte das an drei Dingen liegen:
1. du gestehst dir das Ausmaß deiner Trauer nicht ein und machst dir über den Grad dessen, sie überwunden zu haben, was vor.
2. du bringst deine innere Einstellung nicht angemessen rüber.
3. die Kandidatinnen, die du getroffen hast, mißverstehen dich oder können nicht gut damit umgehen, daß ein Mensch eine Geschichte hat, etwa aus eigener Unsicherheit.
Vielleicht ist es eine Mischung aus allen drei Punkten.
Auf jeden Fall Grund zum Nachdenken und vielleicht auch zum Filtern. Denn vielleicht paßt ja eine Partnerin besser, die selbstbewußt genug ist, um auch akzeptieren zu können, daß deine verstorbene Frau eine große Rolle gespielt hat und auch immer noch eine spielt, weil mit ihr eben nicht auch die Erinnerungen und die gemeinsam verbrachte Lebenszeit gestorben sind, sondern diese einen Teil von dir ausmachen.
Wer das nicht kann und allzu argwöhnisch bei Geschichten der VErgangenheit auf jede Erwähnung deiner verstorbenen Frau in einem "Wir" reagiert, hat vermutlich selbst kein gutes VErhältnis zu seiner Vergangenheit, seine früheren Beziehungen nicht wirklich verarbeitet, sondern nagt immer noch an einem Trauma, was er natürlich nicht wahr haben will und deswegen auf dich schiebt. Wenn er demonstrativ ausstrahlt, du müßtest dir sein Vertrauen erst verdienen, geh davon aus, daß da jemand sehr ängstlich, frustriert und verlassen ist und aus dem Gefühl, immer zu kurz gekommen zu sein, vermutlich weiterhin eher fordern wird als frei geben zu können. Und wer auf jeden Regelverstoß lauert gemessen an einer von ihm für heilig befundenen Gebotstafel, was man bei einem Date, dem ersten, vierten oder siebeneinhalbten sagen muß und nicht sagen darf, läßt erahnen, daß er zwar aus Gebotstafelgehorsam eine Pseudosicherheit schöpft, um seine Unsicherheit vor sich zu verbergen, aber nicht gut mit konkreten Menschen umgehen kann.
Auch solche Menschen dürfen einen Partner haben. Aber die Frage ist, ob sie zu dir passen, in deiner jetzigen Situation.
Also nehmen wir besser mal an, bei der Mischung von 1., 2. und 3., liegt der Schwerpunkt auf 1. und 2.
 
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Tiger57

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  • #15
Liebe Mentalista,
es ist geraden nicht so, daß ich beim 1. Date irgenwas von meiner Frau jammere. Aber wenn ich irgendein Thema von mir bringe, das könnte zum Beispiel ein Urlaub sein, dann liegt es in diesen 21 Jahren, die ich nicht erwähnen darf, da ich ja sonst "zuviel trauere".
Und Dein Letzter Satz - (grusselig) sowas würde ich von meiner Frau mit Sicherheit nicht erzählen.
Ich werde weiterhin trauern, aber ich schaue vorraus und möchte eine neue lange Beziehung eingehen und es ist schade wenn das schon beim 1. Treff an einer Falschinterpretation scheitert
 

Tiger57

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  • #16
Meine Trauer soll/und wird eine neue Beziehung nicht belasten.
Ich denke, daß ich für eine neue Beziehung bereit bin.
 

Mentalista

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  • #17
Zitat von Tiger57:
Liebe Mentalista,
es ist geraden nicht so, daß ich beim 1. Date irgenwas von meiner Frau jammere. Aber wenn ich irgendein Thema von mir bringe, das könnte zum Beispiel ein Urlaub sein, dann liegt es in diesen 21 Jahren, die ich nicht erwähnen darf, da ich ja sonst "zuviel trauere".
Und Dein Letzter Satz - (grusselig) sowas würde ich von meiner Frau mit Sicherheit nicht erzählen.
Ich werde weiterhin trauern, aber ich schaue vorraus und möchte eine neue lange Beziehung eingehen und es ist schade wenn das schon beim 1. Treff an einer Falschinterpretation scheitert

Hallo Tiger,

ich habe nicht geschrieben, dass du gleich beim 1. Date jammerst und selbstverständlich kannst du erzählen, wo du deine Urlaube in den letzten Jahren verbracht hast. In der Ich-Form zu sprechen kommt sicherlich viel besser an, als wenn du sagen würden: Meine Frau und ich, oder meine verstorbene Frau und ich waren im Schwarzwald.

Deine Zeilen wirken auf mich leider schwarz-Weiß denkend. Oft sind es nur Kleinigkeiten, also Wie man Was sagt, dass es ganz anders rüber kommt, als man zu meinen glaubt. Eine gute Kommunikation ist sehr sehr wichtig, um ein 2. Date zu bekommen. Vergiss nicht, du warst solange verheiratet, bist also aus dem Flirten und Daten lange raus, da braucht man schon seine Zeit, um da wieder erfolgreich reinzukommen.

Ja, gib deiner Trauer die Zeit, die sie braucht und während dessen recherchiere doch mal ein bissel im Internet. Da gibt es viele Beiträge zum Thema Daten und was Mann/Frau falsch machen kann und wie der Singlemarkt aussieht. Vielleicht hilft dir das, selbstsicherer zu werden, gewisse Fallen leichter zu erkennen, zu umschiffen und richtig zu händeln.

Übrigens, ich habe irgendwann eine schöne Singlebörse für Witwer und Witwen im Internet gesehen. Vielleicht hast du dort mehr Erfolg. Und.... schau auch im realen Leben ,-).

Alles Gute für dich.

Mentalista
 

Heike

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  • #18
Zitat von Tiger57:
Meine Trauer soll/und wird eine neue Beziehung nicht belasten.
Ich denke, daß ich für eine neue Beziehung bereit bin.

Das find ich ein bißchen kurz und versicherungsmäßig. Tut sich da nicht mehr in dir?

Ich selbst glaube übrigens, daß man immer für eine Beziehung bereit ist. Die Frage ist nur, welche Form sie annimmt.

Insofern auch: vielleicht nicht "belasten", aber eben: mitprägen. Und vielleicht bedeutet das doch auch ein Stückchen Belastung. Das hängt auch von der Beziehung und der Partnerin ab. Die kennst du ja auch nicht. Ich würde da mehr Offenheit empfehlen. So definitives "wird auf keinen Fall belasten" klingt eher eng und unglaubwürdig.
 
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  • #20
Tiger57,
ich behaupte, es wird eine neue Beziehung belasten.
Wie Du schreibst zeigt ein wenig, dass Du es nicht überwunden hast:

"In dieser Zeit konnte ich mich gut von ihr verabschieden."
"Ich hatte 20 Jahre mit meiner Frau zusammen eine tolle Partnerschaft."
"Ich möchte aber mich nun nicht mit meiner Frau beerdigen lassen. Das Leben geht weiter!"
"Ich möchte eine NEUE Partnerschaft und diese NICHT mit meiner alten Partnerschaft belasten."
"Was ist die Konsequenz –soll ich ins Kloster gehen oder mich umbringen?"

Verstehe es bitte nicht als Kritik. Wundern würde mich nur, wenn jemand nach 20 Jahren und nach so kurzer Zeit völlig unbeeindruckt wäre und es einfach so wegwischen könnte, weil er es gerne möchte.
Weder willst Du das noch wäre es gesund.
 

Mentalista

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  • #21
Zitat von fafner:
Mir scheint hier zwischen diesen Aussagen ein Zusammenhang zu bestehen.

Ja, mir scheint, dass mag sich Tiger nicht so recht einzugestehen, aber vielleicht ist er noch nicht so weit.... um den Zusammenhang und die Auswirkungen richtig zu verstehen und richtig in sein Dateverhalten einzuarbeiten.
 
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  • #22
hallo tiger,

jeder geht mit der verarbeitung der trauer und des innerlichen abschieds anderst um, deshalb wird es kein universal-rezept zur trauerverarbeitung oder einen festen zeitraum für die Trauerzeit geben.

meine frau war viele jahre krank, das eigentliche sterben dauerte bei ihr mehrere monate, dann kam die erlösung für uns beide.
für sie das ende der qualen, für mich das ende der Hilflosigkeit, dem kaum mehr zusehen können und des mit-leidens.

da ich in einer ähnlichen situation wie du bin/war, kann ich dir nur sagen dass du wirst es selbst merken wirst, wann und ob du bereit für etwas neues bist.

sie wird immer einen platz in meinem herzen behalten, aber es ist auch genügend platz für eine neue liebe vorhanden.

grüsse
wassersport
 
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  • #23
Zitat von wassersport:
hallo tiger,

jeder geht mit der verarbeitung der trauer und des innerlichen abschieds anderst um, deshalb wird es kein universal-rezept zur trauerverarbeitung oder einen festen zeitraum für die Trauerzeit geben.

(.....)

da ich in einer ähnlichen situation wie du bin/war, kann ich dir nur sagen dass du wirst es selbst merken wirst, wann und ob du bereit für etwas neues bist.

Ich kann mir vorstellen, dass es ähnlich ist wie die Einschätzung bei jedem "Ich bin bereit für eine neue Beziehung", auch ohne Sterbefall. Ich habe mich da auch mal verschätzt und die Neugier und den bestehenden Elan mit der Offenheit verwechselt. Dass mich dann im Ernstfall doch noch etwas hindert oder zurückschrecken lässt, habe ich exakt in dem Moment gemerkt, als das neue Gegenüber strahlend vor mir stand und klare Verbindlichkeit erwartete. Das war mir dann peinlich, einen Rückzieher zu machen. Es kann halt mal passieren, denke ich.
Aber damit will ich nicht sagen, dass es bei dem TE so ist.