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Meine Erfahrung als Rollifahrer bei Parship
Hallo Leute,
nachdem ich hier letztends einen negativen Bericht von einem Behinderten gelesen habe, wollte ich mal meine Erfahrungen mitteilen.
Ich war aktiv Mitglied bei Parship von 2002 - 2007. Hauptmotiv war gewesen, dass ich der Meinung war, dass wenn Frauen hier Geld bezahlen müssen, dass sie es dann auch ernst meinen. Denn in anderen Foren hatte ich schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
Es war eigentlich immer das gleiche gewesen: Mich mochten die Frauen, nur mit meinem Rolli konnten Sie sich nicht anfreunden. Das war in anderen Foren immer das "Totschlagargument" gewesen.
Hier erging es mir nicht anders. Vielleicht aber auch, weil ich meinen Rolli am Anfang verschwiegen hatte. Nur er gehört zu mir! Damals konnte ich zwar noch kurzzeitig gehen, jedoch bin ich seit 2007 komplett querschnittgelähmt und somit komme ich nie wieder aus dem Rolli raus.
Deswegen musste auch ein Strategiewechsel her. In dem Teil "Ich über mich", schrieb ich folgendes: Ich habe ein Handy, spiele kein Golf und habe trotzdem ein Handicap. Jede Frau, die sich das durchgelesen hatte, wusste zumindest, dass ich irgendwas haben musste.
Trotzdem gab es weiterhin sehr viele "Nieten!" Ich hatte über ein halbes Jahr sehr intensiven Kontakt mit einer Frau aus Düsseldorf (kommen aus Hildesheim), aber bei unserem Treffen brachte sie kaum ein Wort heraus und scheuchte mich nur durch die Stadt. Allgemein glaube ich seitdem, dass Beziehungen auf solange Entfernungen nicht häufig gutgehen. Aber das ist meine eigene Meinung.
Wenige Tage nach dem Treffen ging es mir plötzlich so schlecht, dass ich ins Krankenhaus nach Hamburg gebracht wurde. Meinem Herzen ging es so schlecht, dass ich mich einer 8 Stündigen Operation unterziehen musste und ich bekam im Anschluss einen Herzschrittmacher.
Gottseidank hatte die OP geklappt, denn ich musste ich Vorfeld unterschreiben, dass ich auch mit einem Kunstherz einverstanden sei.
Für mich war der Punkt eine Wende und ich wollte endlich etwas in meinem Leben ändern. Leider hatte im Mai 2007, keine 5 Monate später das Unglück wieder zugeschlagen. Bei einem Operation, wo mir mein links Bein bis zum Oberschenkel amputiert wurde (Knochenkrebs), ging die Narkose daneben und ich bin seitdem ab dem 12. Brustwirbel querschnittgelähmt.
Auch wenn ich jetzt noch "mehr Behindert" bin, als vorher, wollte ich endlich mit meinem Leben richtg beginnen. Außerdem wusste ich immer, dass irgendwo da draußen die Liebe meines Lebens sein muss. Ich musste sie also nur irgendwo finden.
Was ich zu der Zeit nicht wusste war, dass gerade zu der Zeit wo ich im Krankenhaus war, eine Frau in Berlin sich frisch von Ihrem Freund trennte und das Angebot in Berlin zu studieren ablehnte. Stattdessen wollte sie in die große Welt hinaus und nahm Ihr Studium in Hildesheim auf. Da Sie von dem Umzug noch Geld übrig hatte, meldete Sie sich spontan bei Parship an.
Zufällig war ich einer der Ersten, die Sie kontaktierte. Der Schock war auf beiden Seiten gleich, als in der zweiten Mail wir beide geschrieben hatten, dass wir aus Hildesheim sind.
Nun, in der Folge wurden Fotos getauscht und von da an telefonierten und schrieben wir, wie die Weltmeister. Die meisten Wochenendgespräche gingen zwischen 6-8 Stunden. Fast jedes Mal, meldete sich nach dem Auflegen, sofort der Akku.
Irgendwann bekam ich es ein wenig mit der Angst. Hat Sie gelesen, dass ich ein Handicap habe? Ich habe Sie gefragt und das war der erste richtige Streit zwischen uns. Ich hatte Angst, dass Sie mich wegen meiner Probleme verlässt und Sie war verärgert, dass ich Sie wegen so etwas überhaupt Frage? Denn Ihr war es schlicht egal!
Sechs Wochen später war unser erstes Treffen und 2 Wochen später beim zweiten Treffen meinte Sie schon zu mir, dass Sie Ihre Zahnbürste dabei hätte.
Kurz darauf gingen auch Ihre Semesterferien los und Sie entschied sich, die Zeit bei mir in meiner Wohnung zu verbringen.
So hatten wir intesiv Zeit uns zu beschnuppern und es passte hervorragend. Am Ende der Ferien wollte weder ich, noch Sie, meine Wohnung verlassen und so ist sie geblieben. 3 Monate später hat Sie Ihre Wohnung gekündigt und ist ganz bei mir eingezogen.
Ich war, was meine Gesundheit anging, immer ehrlich zu Ihr. Sie hat viel gefragt und ich habe alles ehrlich erzählt. Nun am Anfang viel Ihr immer auf, dass ich häufig angestarrt werde. Das war ein Problem für Sie, was aber mit der Zeit nach ließ!
Im Mai 2009 habe ich Ihr einen Heiratsantrag gemacht und im Juni 2010 haben wir geheiratet.
An die Frauen, die mir einen Korb gegeben haben, kann ich nur sagen: Ihr wisst ja gar nicht, was Ihr in Eurem Leben verpasst habt!!!!
Meine Frau hat nie gezielt nach einem Rolifahrer gesucht. Es hat sich eben so ergeben und ich möchte Sie keinen Tag mehr missen.
Ich weiss sehr wohl, dass viele Frauen bei einem Rollifahrer sofort dem "Lösch mich"-Button drücken, aber ich kann Ihnen nur raten, einmal hinter die Fassade des Rollis zu schauen. Denn Menschen im Rolli sind auch nicht so anders, wie die Menschen, die gehen können.
Auch auf die %-Angaben würde ich mich nicht so verlassen. Ich habe mit einer Frau aus Hamburg länger gemailt. Wir beide hatten 100% und fanden aber keinen gemeinsamen Nenner. Meine Frau und ich, hatten 71% und wir passen hervorragend zusammen.
Liebe Grüße
Heiko
nachdem ich hier letztends einen negativen Bericht von einem Behinderten gelesen habe, wollte ich mal meine Erfahrungen mitteilen.
Ich war aktiv Mitglied bei Parship von 2002 - 2007. Hauptmotiv war gewesen, dass ich der Meinung war, dass wenn Frauen hier Geld bezahlen müssen, dass sie es dann auch ernst meinen. Denn in anderen Foren hatte ich schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
Es war eigentlich immer das gleiche gewesen: Mich mochten die Frauen, nur mit meinem Rolli konnten Sie sich nicht anfreunden. Das war in anderen Foren immer das "Totschlagargument" gewesen.
Hier erging es mir nicht anders. Vielleicht aber auch, weil ich meinen Rolli am Anfang verschwiegen hatte. Nur er gehört zu mir! Damals konnte ich zwar noch kurzzeitig gehen, jedoch bin ich seit 2007 komplett querschnittgelähmt und somit komme ich nie wieder aus dem Rolli raus.
Deswegen musste auch ein Strategiewechsel her. In dem Teil "Ich über mich", schrieb ich folgendes: Ich habe ein Handy, spiele kein Golf und habe trotzdem ein Handicap. Jede Frau, die sich das durchgelesen hatte, wusste zumindest, dass ich irgendwas haben musste.
Trotzdem gab es weiterhin sehr viele "Nieten!" Ich hatte über ein halbes Jahr sehr intensiven Kontakt mit einer Frau aus Düsseldorf (kommen aus Hildesheim), aber bei unserem Treffen brachte sie kaum ein Wort heraus und scheuchte mich nur durch die Stadt. Allgemein glaube ich seitdem, dass Beziehungen auf solange Entfernungen nicht häufig gutgehen. Aber das ist meine eigene Meinung.
Wenige Tage nach dem Treffen ging es mir plötzlich so schlecht, dass ich ins Krankenhaus nach Hamburg gebracht wurde. Meinem Herzen ging es so schlecht, dass ich mich einer 8 Stündigen Operation unterziehen musste und ich bekam im Anschluss einen Herzschrittmacher.
Gottseidank hatte die OP geklappt, denn ich musste ich Vorfeld unterschreiben, dass ich auch mit einem Kunstherz einverstanden sei.
Für mich war der Punkt eine Wende und ich wollte endlich etwas in meinem Leben ändern. Leider hatte im Mai 2007, keine 5 Monate später das Unglück wieder zugeschlagen. Bei einem Operation, wo mir mein links Bein bis zum Oberschenkel amputiert wurde (Knochenkrebs), ging die Narkose daneben und ich bin seitdem ab dem 12. Brustwirbel querschnittgelähmt.
Auch wenn ich jetzt noch "mehr Behindert" bin, als vorher, wollte ich endlich mit meinem Leben richtg beginnen. Außerdem wusste ich immer, dass irgendwo da draußen die Liebe meines Lebens sein muss. Ich musste sie also nur irgendwo finden.
Was ich zu der Zeit nicht wusste war, dass gerade zu der Zeit wo ich im Krankenhaus war, eine Frau in Berlin sich frisch von Ihrem Freund trennte und das Angebot in Berlin zu studieren ablehnte. Stattdessen wollte sie in die große Welt hinaus und nahm Ihr Studium in Hildesheim auf. Da Sie von dem Umzug noch Geld übrig hatte, meldete Sie sich spontan bei Parship an.
Zufällig war ich einer der Ersten, die Sie kontaktierte. Der Schock war auf beiden Seiten gleich, als in der zweiten Mail wir beide geschrieben hatten, dass wir aus Hildesheim sind.
Nun, in der Folge wurden Fotos getauscht und von da an telefonierten und schrieben wir, wie die Weltmeister. Die meisten Wochenendgespräche gingen zwischen 6-8 Stunden. Fast jedes Mal, meldete sich nach dem Auflegen, sofort der Akku.
Irgendwann bekam ich es ein wenig mit der Angst. Hat Sie gelesen, dass ich ein Handicap habe? Ich habe Sie gefragt und das war der erste richtige Streit zwischen uns. Ich hatte Angst, dass Sie mich wegen meiner Probleme verlässt und Sie war verärgert, dass ich Sie wegen so etwas überhaupt Frage? Denn Ihr war es schlicht egal!
Sechs Wochen später war unser erstes Treffen und 2 Wochen später beim zweiten Treffen meinte Sie schon zu mir, dass Sie Ihre Zahnbürste dabei hätte.
Kurz darauf gingen auch Ihre Semesterferien los und Sie entschied sich, die Zeit bei mir in meiner Wohnung zu verbringen.
So hatten wir intesiv Zeit uns zu beschnuppern und es passte hervorragend. Am Ende der Ferien wollte weder ich, noch Sie, meine Wohnung verlassen und so ist sie geblieben. 3 Monate später hat Sie Ihre Wohnung gekündigt und ist ganz bei mir eingezogen.
Ich war, was meine Gesundheit anging, immer ehrlich zu Ihr. Sie hat viel gefragt und ich habe alles ehrlich erzählt. Nun am Anfang viel Ihr immer auf, dass ich häufig angestarrt werde. Das war ein Problem für Sie, was aber mit der Zeit nach ließ!
Im Mai 2009 habe ich Ihr einen Heiratsantrag gemacht und im Juni 2010 haben wir geheiratet.
An die Frauen, die mir einen Korb gegeben haben, kann ich nur sagen: Ihr wisst ja gar nicht, was Ihr in Eurem Leben verpasst habt!!!!
Meine Frau hat nie gezielt nach einem Rolifahrer gesucht. Es hat sich eben so ergeben und ich möchte Sie keinen Tag mehr missen.
Ich weiss sehr wohl, dass viele Frauen bei einem Rollifahrer sofort dem "Lösch mich"-Button drücken, aber ich kann Ihnen nur raten, einmal hinter die Fassade des Rollis zu schauen. Denn Menschen im Rolli sind auch nicht so anders, wie die Menschen, die gehen können.
Auch auf die %-Angaben würde ich mich nicht so verlassen. Ich habe mit einer Frau aus Hamburg länger gemailt. Wir beide hatten 100% und fanden aber keinen gemeinsamen Nenner. Meine Frau und ich, hatten 71% und wir passen hervorragend zusammen.
Liebe Grüße
Heiko