Liebe Rosie,
das tut mir Leid - scheussliches Thema, scheussliche Situation. Was mir zuletzt wirklich geholfen hat:
* Abstand, Abstand, Abstand
Keine Treffen, keine Mails, keine Anrufe, keine sms, kein garnix. Setz' dir selbst einen Zeitraum, in dem du absolut nichts hören lässt und auch nichts hören willst. Teil' ihm das notfalls mit oder lass' es bleiben - wichtig ist, dass DU dir ganz klar diese Zeit gibst und sie einhältst. Ich spreche nicht von 2-3 Tagen ... eher von 4-6 Wochen oder mehr.
* Akzeptiere, dass es dir sch... geht - und gib' dich dem bewusst hin
Meiner Erfahrung nach hilft es langfristig nicht, kurzfristig auf "Trallala" zu machen. Ablenkung schön und gut - aber nicht verdrängen. Die Keule kommt sonst später wieder zurück - wenn's schlecht läuft, im unpassendsten Moment. Heulen ist gut, sehr gut ... jedes einzelne Mal erleichtert dich und bringt dich weiter auf deinem Weg.
* Entferne alles, was an ihn erinnert, aus deinem Blickfeld
Zum Beispiel: Entferne erinnernde Gegenstände aus deiner Wohnung (schmeiss' sie weg oder verschenk' sie), lösch' zur Not alte Mails, Kontaktdaten und Fotos - sieh auf jeden Fall zu, dass du nicht dauernd drüber stolperst! Aus den Augen ... noch nicht ganz aus dem Sinn, aber ein wichtiger Schritt dahin.
* Kümmere dich um dich selbst - tu' Dinge, die dir gut tun
Was immer dir an Nettem über den Weg läuft: Nimm' es an! Folge Einladungen (auch wenn du scheinbar gar keine Lust darauf hast!), koch' dir was Schönes, gönne dir einen Wellnesstag, mach' Sport ... was immer es gibt, von dem du weisst, dass es gut für dich ist: Tu' es!
* Bewahre Fassung, soweit es eben geht und notwendig ist
Du hast auch Studiums-, Job- und/oder Alltagspflichten, die unter deinem Liebeskummer nicht zu sehr leiden dürfen. Setz' dir Zeiten: Wenn du von x-y Uhr im Studium oder Job präsent sein musst, tu' das - und bau' dir ein Zeitfenster später am Tag ein, in dem du dich nur deiner Trauer hingibst. Wenn du dann zwischendurch das Heulen kriegst, kannst du dir selber "Stopp" sagen - denn du weisst, dass du dich trotzdem noch damit befassen darfst und nicht verdrängen musst.
* Rede, rede, rede
Greif' auf deine besten Freunde und/oder Familienmitglieder zurück und kau' ihnen ein Ohr ab über die Geschichte. Warn' sie am besten vor, dass du vor allem reden musst (viele haben Verständnis). Hör' aber auch zu, was sie dir sagen - oft sind sehr kluge Gedanken dabei!
* Schreib' es auf
Wenn du meinst, dass es für deine Freunde/Familie unzumutbar ist, noch weiter immer wieder dasselbe zu hören: Schreib' es auf! Schreib' für dich selbst, kau' alles x-und-drölfzig Mal durch ... und/oder schreib' Wut-/Trauer-/Fragemails an ihn - die du aber NIE (!!!) abschickst. Eine Antwort würdest du sowieso nicht kriegen, jedenfalls keine, die dir hilft. Trotzdem ist es gut, das alles für sich selbst zu formulieren. Schreiben hilft dir, deine Gedanken und Gefühle zu sortieren.
* So blöd es klingt: Vertraue auf die Zeit - denn die heilt wirklich alle Wunden.
Alles Gute für dich!
Lisita