Zum Glück weinen wir fast niemandem eine Träne nach, im Verhältnis zu dem was da ist. Insofern ist Liebe ja nicht nur enorm selten, sie ist sogar vergänglich. Was ist es also was uns dermassen an sie bindet oder klebt, wenn wir uns ja auch der Austauschbarkeit und der Vergänglichkeit bewusst sind? Nicht sicher was sie nunmal so wertvoll und edel macht.
Obgleich ich ein emotionaler Mensch bin, ich habe ebenfalls bemerkt dass mit sinkendem Vertrauen meine Emotionen am schwinden sind und alles immer mehr in der Bedeutungslosigleit versickert. Insofern ist Vertrauen und ein Vertrauter finden eines der essentiellen Grundpfeiler damit überhaupt Liebe entstehen kann.... und gerade daran scheint es uns heute mehr denn je zu fehlen.
Was mich stutzig macht ist einfach das teils enorm hohe Vertrauen vieler Leute, insbesondere grosser Menschenmassen, in herrschende Gesellschaften und Strukturen. So wie ich die junge Generation in Schweden z.B. erlebe. Teils fast endloses Vertrauen in die dortigen Strukturen und nur noch mit Karte zahlen ist nicht nur akzeptiert, es wird sogar geliebt. Obgleich sie sich bewusst sind wie abhängig sie davon werden. Liebe ist halt... wenn man freiwillig in eine Art Abhängigkeit gleitet und sich anscheinend dabei wohl fühlt... so fühle ich hier. Nur wenige Völker haben jedoch so ein massives Vertrauen in die herrschenden Strukturen und woher das genau kommt kann ich nur erraten, dafür habe ich dieses Land als gutes Beispiel zuwenig studiert.
Da kenne ich gerade einen Schweizer der dieses Land als seine zweite Heimat sieht und mir da weiterhelfen könnte...
Da kann ich nur über Ungarn sprechen und dort ist die Situation komplett anders. Jedenfalls gibts auch in Schweden Armut und soziale Ausgrenzung, wenn ich darüber nachforsche. Woher also dieses ganze Vertrauen wirklich kommt... da bin ich noch nicht erleuchted.
https://de.statista.com/statistik/d...r-sozialer-ausgrenzung-bedrohter-in-schweden/
Russen sind total anders, komplett. Ich hatte ja mal eine Russin gefragt was sie darüber denkt, also das Thema Vertrauen: Da meinte sie: Dem Einzigen dem sie vertraut ist derjenige bei dem sie ihre Arme um ihn legen könnte, niemand anderem. Das sind halt alles so kulturelle Brüche und Unverständlichkeiten, was auch dazu führt dass wir unfähig zu brauchbarer Politik sind und uns oft nur selber schaden mit unseren "gutgemeinten" Aktionen. Da kann ich nur ranhängen: Wenn man jemandem das letzte bischen Vertrauen raubt dann ist es verherrend, allerdings umso lohnender wenn man es eben zurückgibt.