Claudi

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  • #121
Hallo IMHO,

danke für Deine Beiträge, tut mir richtig leid, dass ich noch nicht drauf geantwortet habe. Ich musste erstmal noch ein bisschen drüber nachdenken. Du bringst mit ziemlich wenig Text ziemlich viele Steine ins Rollen (*Neid* :)).

Ich komme nochmal auf Deine Frage zurück, ob mein Dating-Patner mit dem Faible für verletzte, traurige Frauen nicht genau der Typ Mann gewesen sein könnte, den ich als Partner suche und ob sich da mein Stabil-Image eventuell als Eigentor erwiesen haben könnte. - Ja. Hab ich in dem Moment auch gedacht.Aber es war ja das erste Date, da mochte ich mich dann doch nicht gleich so outen. Außerdem empfand ich ihn als relativ kühl und distanziertmir gegenüber. Das macht es ja nicht gerade leichter, sich zu öffnene. Wir haben noch losen Kontakt. Telefonieren ab und zu. Inzwischen sind wir beide nicht mehr bei der Börse, bei der wir uns kennengelernt haben. Und er schrieb mir nochmal, kurz bevor er da weg ging: "Du bist eine ganz Liebe und die einzige Normale, die ich hier kennengelernt habe." Ich glaube, aus diesem zweifelhaften Kompliment stricke ich meinen nächsten Profiltext :). Oder: das wäre doch auch ein schönes Werbeplakat für PS "Ich bin eine ganz Liebe und die einzige Normale hier." Mit einem Foto von einem Model natürlich.
Was ich eigentlich nur sagen will ist: je länger ich Single bin, desto größer ist die Verunsicherung, was die beste Strategie ist. Sei es nun beim Dating oder beim Alleine-Leben. Wie man´s auch macht, kann es genau das Verkehrte sein. Zum Beispiel: fülle ich mein Leben so bis oben hin mit Aktivitäten und Aufgaben, dass wirklich kein Platz mehr für einen Partner ist und nenne das dann "mit mir selbst/allein glücklich sein"? Da sagt ein zukünftiger Partner zu recht: "Wo soll ich denn hier noch... ach, nö!" Oder suche ich aktiv und mit der Zeit mehr oder weniger verzweifelt, strenge mich an und mache "die Partnersuche zu meiner Chefsache 2015" wie meine Börse mir im Neujahrs-Newsletter riet? Schaffe ich also Platz für einen Partner und signalisiere das auch? Da sagt der potenzielle Kandidat vielleicht: "Ich krieg ja jetzt schon keine Luft mehr und fühle mich gefangen...ach nö." Das sind dann so die beiden Extreme, und die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen.
Oder einfach da, dass einer kommt, der im einen oder anderen Fall sagt:"Stimmt so für mich."

Und nochmal zu Deinem letzten Post: Wie findest Du das, wenn Du bei anderen Langzeitsingles die Fassade bröckeln siehst? Ich finde das nicht zwangsläufig negativ im Sinne von schwach. Manchmal nimmt mich gerade das sehr für die Leute ein, wenn sie auch ihrer Verunsicherung oder Unzufriedenheit mit der Situation Ausdruck verleihen können. Das ist dann eigentlich schon wieder stark oder selbst-bewusst im eigentlichen Wortsinn: Denn das heißt ja nicht, dass man sich immer und nur toll findet. Es kann auch heißen: ich traue mich, in den Spiegel zu sehen und mich ernsthaft zu fragen: "ich bin jetzt seit .x Monaten/Jahren.. Single: Bin ich nun ein Ladenhüter oder was ist los?" Wenn man sich nicht mal traut, sich selbst diese Fragen zu stellen, wie soll man sich denn dann weiter entwickeln? Wen man z.B. das Ladenhütertum kategorisch von sich weißt, heißt das doch immer: "die anderen sind schuld" oder "ich will genauso sein und das ist in Ordnung so". Und damit kommt man in der Sache ja nicht weiter, wenn man sich einen Partner wünscht.
 
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  • #122
Hallo Claudi,
hast du eigentlich das Gefühl, dass du, seit wir damals die lange Diskussion zu ähnlichem Thema geführt haben, irgendwie weitergekommen bist?

Ich bin mir ja nicht sicher, ob das nur wieder ein Schreibexperiment ist oder ob du wirklich andere Meinungen lesen willst (mein Eindruck ist, du gehst eher nur auf die Posts ein, die deine Sicht bestätigen).

Deine Bezeichnung "Dauersingle" oder "Ladenhüter" finde ich nicht passend.

Zitat von Claudi:
Ich hab vier Jahre Online Dating mir 30 Dates und 5 Beziehungsversuche hinter mir. Davon war nur der erste richtig gut und sehr schmerzhaft, als es schief ging (war mein zweites PS Date, hielt vier Monate). Bei den anderen vieren war es nicht mehr so schlimm … Also grundsätzlich kann ich mich nicht beschweren. …
Im richtigen Leben hab ich mich in der Zeit siebenmal verliebt

Hej, das ist doch nicht nichts! Das ist doch was, 5 Beziehungsversuche, 7mal verliebt - unter Dauersingle verstehe ich was anderes.

Eigentlich ist das Leben mit meinen Kindern toll. Ein Mädelshaushalt. Ponyhof und Zicken Terror. Zwergkaninchen. Reihenhaus. Ein sorgfältig gepflegtes kleines MännerNetzwerk (Mailman, Bett-Man, Salsa Man, Telefonjoker). Ach ja, Ausflugs- Man, aber der ist noch nicht so richtig integriert.

Du beklagst, dass du traurig bist, aber genau diese Traurigkeit zieht dich an. Und du glaubst, alle die behaupten, nicht so traurig zu sein, würden nur eine Fassade zeigen. Solange du diesem Glaubenssatz verhaftet bist, wird sich wohl auch nichts ändern.


Zitat von Claudi:
Wenn man feststellt, dass der andere nicht passt und einen nichts verbindet als der Wunsch nach einem Partner, dann kann es ja nur oberflächlich bleiben. Man gibt sich keine Mühe mit Leuten, die einen nicht wirklich interessieren.

ich denke, dass oft vielleicht doch "was gehen würde", wenn man die Chance hätte, eine paar sachen unter der Oberfläche bei einem Gegenüber zu entdecken. Was ja enorm spannend sein kann. Aber darüber müsste dann Konsens bestehen, dass man sich spannend findet. Wenn einer aus Mitleid oder mangels Alternativen weiter datet, ist das echt unsportlich, da kann sich der andere ann abrackern wie er will, er kann ja den Funken nicht zum überspringen bringen. Solche dates hatte ich auch. So zweite Dates, wo ich gemerkt habe, der Typ will eigentlich nicht und tut alles, damit es nicht noch zu einem dritten Date kommt. Zum Beispiel undiplomatisch widersprechen und so einen schroffen Halbsatz im Raum stehen lassen, bis sich das unbehagliche Schweigen in jeden Winkel ausgebreitet hat.
Ich frage mich wirklich, warum tust du dir das an? Warum gibst du dir Mühe, Männern zu gefallen, mit denen dich nichts verbindet? Rackerst dich ab? Das ist doch furchtbar.


Bei uns zu Hause wird viel gelacht und gekuschelt. Aber sich auch gegenseitig gesagt, was einen traurig macht. Die Kinder sind immer noch traurig, dass Papa nicht mehr bei uns wohnt. Mir tut das so leid für sie, dass ich das Zerbrechen unserer Familie nicht verhindern konnte. Ich hab außerdem Angst, als Mutter anklammernd zu sein.
Das liest sich ziemlich gruselig. Ich hoffe nicht, dass du deinen Kindern vorjammerst, dass du traurig bist, weil du keinen Partner findest oder weil ihr Papa dich verlassen hat. Sicher ist es für Kinder nicht toll, wenn die Eltern sich trennen. Heutzutage ist das aber kein Makel mehr und keine Seltenheit, und wenn die Eltern erwachsen damit umgehen und sich auch beide noch kümmern, können die Kinder damit ganz gut klarkommen. Projizier deine Traurigkeit bitte nicht auf die Kinder.

Zitat von Claudi:
Ich hab so ein Gefühl, daß meine größte Angst gar nicht die ist, keinen Partner mehr zu finden, sondern für immer so traurig bleiben zu müssen. … Ich bin der Sache noch nicht richtig auf den Grund gegangen. Meine Psychologin meint, wenn so ein Schmerz gar nicht verblassen will, dann gibt es da noch was tiefer Liegendes, was noch nicht gelöst ist. Das hab ich noch nicht.

Warum bin ich also manchmal so abgrundtief traurig? Ich glaube, ich laboriere an meinen beiden Trennungstraumata.
Ich glaube das eher nicht. Du hattest von deinem Exmann auch nicht sehr liebevoll geschrieben; dass er sich eine andere gesucht hat, war sicher nicht das, was du dir gewünscht hast, bei deiner Freundin hast du dieses Vorgehen allerdings gebilligt.


Wenn es dich wirklich störte (den Eindruck habe ich nicht, ich habe das Gefühl, du trägst diese Traurigkeit wie eine Fahne vor dir her), könntest du dich damit auseinandersetzen. Habe ich ja damals schon geschrieben

Zitat von tina*:
Ich bin keine Fachfrau auf dem Gebiet, spreche da nur aus Erfahrungen der von mir genutzten Therapieangebote. Trigger werden in der Regel durch (früh)kindliche Erfahrungen gesetzt, in einer Zeit, wenn noch keine anderen Handlungsoptionen zur Verfügung stehen.
… Du schriebst mal: "Der Punkt ist nur: Der (Ab-)Getrennte reißt sich bestimmt nicht um dieses uferlos traurige Verlassenheitsgefühl, das quasi die Umkehr des Urvertrauens darstellt." Das klingt für mich nach einem "alten" Thema. Dies nur als Hinweis, falls du deinen Gefühlen weiter auf der Spur bleiben willst, ich will mir da nichts anmaßen.


Zitat von Claudi:
Was ich eigentlich nur sagen will ist: je länger ich Single bin, desto größer ist die Verunsicherung, was die beste Strategie ist. Sei es nun beim Dating oder beim Alleine-Leben. Wie man´s auch macht, kann es genau das Verkehrte sein. Zum Beispiel: fülle ich mein Leben so bis oben hin mit Aktivitäten und Aufgaben, dass wirklich kein Platz mehr für einen Partner ist und nenne das dann "mit mir selbst/allein glücklich sein"? Da sagt ein zukünftiger Partner zu recht: "Wo soll ich denn hier noch... ach, nö!" Oder suche ich aktiv und mit der Zeit mehr oder weniger verzweifelt, strenge mich an und mache "die Partnersuche zu meiner Chefsache 2015" wie meine Börse mir im Neujahrs-Newsletter riet? Schaffe ich also Platz für einen Partner und signalisiere das auch?
Wieso ist das denn so ein Entweder-Oder? Sich Aktivitäten widmen, die wirklich Spaß machen, ist was anderes, als sein Leben hektisch zuzustopfen. Und Platz für einen Partner zu haben hat nichts mit anstrengen zu tun.


Zitat von Claudi:
Ich hab inzwischen so ein "Sie ruht in sich selbst" Image für Dates und andere Auftritte in der Öffentlichkeit. Das Feedback ist so, dass mir das auch geglaubt wird. Und ich Fühl mich sogar sicher in dem Kostüm. Cool und abgeklärt mit einem Schuß Humor und Warmherzigkeit. Funktioniert super. Aber es ist eben nur die halbe Wahrheit. Und einem Partner würde ich gerne alle Facetten offenbaren.
Ich verstehe nicht, warum du das machst. Ist doch klar, dass das dann nicht funktioniert.

Das war mal wieder ein unempathischer Beitrag von mir ;)
 
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Claudi

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  • #123
Hallo tina,
ich glaube, es gibt gar keine Regel, dass man jeden Post beantworten muss. Gut beobachtet, ich treffe da eine völlig subjektive Auswahl.

LG, Claudia
 

Claudi

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  • #124
Hallo Blanche,

ja, so stelle ich es mir auch vor: Dass ich meine nächste richtige Beziehung viel mehr wertschätzen und genießen kann, vor dem Hintergrund des langen Singledaseins. Nur manchmal verlässt mich die Zuversicht, dass das irgendwann nochmal passiert. Bei meinem Patchwork Versuch war es so, dass ich mich gar nicht in erster Linie rasend verliebt gefühlt habe - die Verliebtheit war eher das zweitrangige Gefühl - sondern so eine tiefe Zufriedenheit und so ein " Dass es einfach mal so gut sein kann"-Staungefühl.

Mit der zerbrochenen Familie ist das so eine Sache...letzte Woche hab ich meinen Ex bei einer Schulveranstaltung getroffen. Meine Tochter hatte uns Sitzplätze nebeneinander reserviert, mit Zetteln mit unseren Namen drauf. Da blieb uns ja kaum was anderes übrig...Dann kam sie auch noch und umarmte uns stürmisch, als wir da saßen, dass unsere Köpfe fast gegeneinander gedrückt wurden. Kleine schmutzige Tricks :). Für mich war das schwierig, ich hab zwar gemerkt, dass ich ihn nicht mehr wiederhaben will, aber wie sehr das Gemeinsame mit ihm und den Kindern fehlt. Der Austausch über die. Stolz sein, Kopfschütteln, Augen verdrehen "Macht sie das bei Dir auch?". Die Erziehungsmarschrichtung abstimmen. Die Zahnspangendiskussion. Das, was andere so besprechen, wenn die Kids im Bett sind. Das kann man von einem neuen Partner nicht erwarten. Ich glaube, der Umgang mit meinem Ex wäre viel entspannter, wenn die Symmetrie wieder hergestellt wäre und ich auch einen neuen Partner hätte.
Da dies nicht der Fall ist, möchte ich so wenig Kontakt wie möglich zu ihm. Nicht weil ich noch sauer auf ihn bin, nicht weil ich ihn wiederhaben will (es würde nicht mal gehen, wenn ich ihn wiederhaben könnte, das berühmte "Es ist zu viel passiert.") sondern weil es für mich das Beste wäre, um weitermachen zu können.
Du hast andere Erfahrungen, Du hast Vertrauen, dass das Traurigsein immer nur eine Phase ist. Das hätte ich ja auch gedacht. Aber so langsam verlässt mich die Kraft und die Zuversicht.
Vielleicht bin ich ja zu ungeduldig. Ja genau, mühsam ist das richtige Wort. Machbar, aber mühsam. Es ist tatsächlich eine Durststrecke, keine Abwärtsspirale. Und: sobald es was zu hoffen gibt, bin ich dabei. Allerdings schwingt immer deutlicher die Skepsis mit. "Ach, das wird ja doch wieder nichts." Dadurch fahre ich dann immer mit angezogener Handbremse, was schade ist.
Ob ich mich gehen lasse? Oder hängen lasse? Ich denke nicht. Ich weiß nicht genau. Im Job klappt es gut, mit den Kindern auch, daß Haus kann ich weiter finanzieren. Ich fall halt in mich zusammen, wenn ich erschöpft und alleine bin. Ich möchte nicht immer stark sein müssen. Ich find das auch bei Männern nicht attraktiv, so eine "geht nicht gibt's nicht" Mentalität. Das heißt ja nicht, dass das keine erfolgreiche Strategie ist, sie passt nur einfach nicht für mich.
Ich finde es sehr sympathisch, dass Du die Schattenseiten des Singledaseins noch erinnerst und vor diesem Hintergrund Dein Beziehungsglück umso mehr genießen kannst. Dafür alles Gute weiterhin.
 
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Erratic

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  • #125
Mal schauen. Ich bin nun noch recht jung und hatte noch nie ne Beziehung, von daher kenn ich es nicht anders als allein zu sein. Ich beobachte aber sehr wohl die neuen Beziehungen in meinem Freundeskreis und da ist es eigentlich wie bei allen anderen Dingen auch: ich bin neidisch wegen den guten Seiten einer Beziehung (die ich nicht erfahre) und froh darüber, dass ich den schlechten Seiten entgehe. Inzwischen macht die ständige Einsamkeit einen schon ein bisschen komisch, ich finds auch schwierig mich sozusagen auf ein Level runterzufahren auf dem ich ein normales Gespräch mit jemandem führen kann. Ich merk richtig wie schwer es mir fällt mich auf andere Leute einzustellen, was in einer Beziehung ja von grundlegender Bedeutung ist. Vor allem zweifel ich ständig an mir selbst weil eben bis jetzt nichts passiert ist partnermäßig, da frag ich mich schon desöfteren ob es an mir überhaupt was liebenswertes gibt (gibt es schon, ich seh es nur manchmal nicht).

Ich hab vor allem ein Problem damit, meine ehrlichen Gedanken über etwas zurückzuhalten, der amerikanische Comedian Bill Burr hat dazu nen guten Satz gesagt: "Es gibt einen kritischen Punkt wenn du zu lange Single warst, an dem dein Hirn einfach umschaltet von "Nah, sag das nicht" auf "Schei* drauf, sags, guck was passiert" ". Der ist zu 100% auf mich anwendbar, ich halt mich einfach nicht mehr zurück und vergraul damit oft die Leute. Dass einige Frauen (Männer übrigens auch) sich schnell persönlich angegriffen fühlen wenn ich einfach mal ne halbwegs kritische Frage zu wasauchimmer stelle spielt mir da nicht gerade in die Karten. Aber Hoffnung ist immernoch da, dass ich eine finde die mir zumindest mal ne Chance gibt die ich dann vielleicht auch nicht auf der Stelle in den Sand setze. Wenn also praktisch Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen könnt das mit mir noch was werden. \(^v^)/

Ich hab mein ganzes Leben noch vor mir und seh das alles noch nicht so verbissen, nur nen Anfang zu finden wär langsam mal nicht schlecht.
 
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fafner

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  • #126
Zitat von Erratic:
Ich hab mein ganzes Leben noch vor mir und seh das alles noch nicht so verbissen, ...
Kommt grad net so überzeugend rüber.

Was heißt denn "noch recht jung". Bei mir wäre das kaum Zwanzig. Wie kann man sich da als Langzeitsingle fühlen?

Ich weiß, daß einem da vier oder fünf Jahre als Ewigkeit vorkommen; wenn Du mal aus meiner Richtung blickst, ist das aber völlig unbedeutend. :)
 

IMHO

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  • #127
Zitat von Claudi:
Hallo IMHO,

danke für Deine Beiträge, tut mir richtig leid, dass ich noch nicht drauf geantwortet habe. Ich musste erstmal noch ein bisschen drüber nachdenken. Du bringst mit ziemlich wenig Text ziemlich viele Steine ins Rollen (*Neid* :)).

Ich komme nochmal auf Deine Frage zurück, ob mein Dating-Patner mit dem Faible für verletzte, traurige Frauen nicht genau der Typ Mann gewesen sein könnte, den ich als Partner suche und ob sich da mein Stabil-Image eventuell als Eigentor erwiesen haben könnte. - Ja. Hab ich in dem Moment auch gedacht.Aber es war ja das erste Date, da mochte ich mich dann doch nicht gleich so outen. Außerdem empfand ich ihn als relativ kühl und distanziertmir gegenüber. Das macht es ja nicht gerade leichter, sich zu öffnene. Wir haben noch losen Kontakt. Telefonieren ab und zu. Inzwischen sind wir beide nicht mehr bei der Börse, bei der wir uns kennengelernt haben. Und er schrieb mir nochmal, kurz bevor er da weg ging: "Du bist eine ganz Liebe und die einzige Normale, die ich hier kennengelernt habe." Ich glaube, aus diesem zweifelhaften Kompliment stricke ich meinen nächsten Profiltext :). Oder: das wäre doch auch ein schönes Werbeplakat für PS "Ich bin eine ganz Liebe und die einzige Normale hier." Mit einem Foto von einem Model natürlich.
Was ich eigentlich nur sagen will ist: je länger ich Single bin, desto größer ist die Verunsicherung, was die beste Strategie ist. Sei es nun beim Dating oder beim Alleine-Leben. Wie man´s auch macht, kann es genau das Verkehrte sein. Zum Beispiel: fülle ich mein Leben so bis oben hin mit Aktivitäten und Aufgaben, dass wirklich kein Platz mehr für einen Partner ist und nenne das dann "mit mir selbst/allein glücklich sein"? Da sagt ein zukünftiger Partner zu recht: "Wo soll ich denn hier noch... ach, nö!" Oder suche ich aktiv und mit der Zeit mehr oder weniger verzweifelt, strenge mich an und mache "die Partnersuche zu meiner Chefsache 2015" wie meine Börse mir im Neujahrs-Newsletter riet? Schaffe ich also Platz für einen Partner und signalisiere das auch? Da sagt der potenzielle Kandidat vielleicht: "Ich krieg ja jetzt schon keine Luft mehr und fühle mich gefangen...ach nö." Das sind dann so die beiden Extreme, und die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen.
Oder einfach da, dass einer kommt, der im einen oder anderen Fall sagt:"Stimmt so für mich."

Und nochmal zu Deinem letzten Post: Wie findest Du das, wenn Du bei anderen Langzeitsingles die Fassade bröckeln siehst? Ich finde das nicht zwangsläufig negativ im Sinne von schwach. Manchmal nimmt mich gerade das sehr für die Leute ein, wenn sie auch ihrer Verunsicherung oder Unzufriedenheit mit der Situation Ausdruck verleihen können. Das ist dann eigentlich schon wieder stark oder selbst-bewusst im eigentlichen Wortsinn: Denn das heißt ja nicht, dass man sich immer und nur toll findet. Es kann auch heißen: ich traue mich, in den Spiegel zu sehen und mich ernsthaft zu fragen: "ich bin jetzt seit .x Monaten/Jahren.. Single: Bin ich nun ein Ladenhüter oder was ist los?" Wenn man sich nicht mal traut, sich selbst diese Fragen zu stellen, wie soll man sich denn dann weiter entwickeln? Wen man z.B. das Ladenhütertum kategorisch von sich weißt, heißt das doch immer: "die anderen sind schuld" oder "ich will genauso sein und das ist in Ordnung so". Und damit kommt man in der Sache ja nicht weiter, wenn man sich einen Partner wünscht.

Hi Claudi,

dir braucht nichts leid zu tun, alles gut. Jeder hier schreibt,wenn er/sie kann und Lust hat. Hier gibt es keine Antwortpflicht oder konkrete Zeitfenster für die Beantwortung von gestellten Fragen, o.k.?

Danke für das Kompliment bezüglich meines Textes, du machst mich verlegen (rotwerd).

Das, was du als "Strategie" bezeichnest, ist dein Leben! Du solltest es so gestalten, dass es DIR gefällt. Du solltest dich in deinem Leben wohl fühlen. Mit dir und den Dingen, die du darin tust. Es wäre meiner Meinung nach nicht ratsam, wenn du auf Dinge, die du gerne tust, verzichten würdest, nur um "Raum für einen möglichen Partner zu schaffen".

Und "anstrengen" bei der Partnersuche halte ich für kontraproduktiv. Man würde dir womöglich die Verzweiflung ansehen, mit der du krampfhaft auf der Suche wärst. Sicherlich kannst du bessere Rahmenbedingungen für das Kennenlernen eines potentiellen Partners schaffen. Unter Menschen gehen, die im besten Falle ähnliche Interessen haben wie du, zum Beispiel.

Wichtig ist, dass du dich, auch wenn du im Hinterkopf die Suche nach einem möglichen Partner hast, bei den Dingen, die du tust, wohl fühlst, Spaß hast, entspannt und natürlich bist.

Wenn ich bei anderen Langzeitsingles, die so tun, als ob sie superglücklich sind, die Fassade bröckeln sehe, dann denke ich oft:
"Ach, schau an, die kochen ja auch nur mit Wasser" und fühle mich besser.

Nicht aus Häme oder Schadenfreude, sondern weil ich mir dann selbst nicht wie ein Alien vorkomme, also einer der wenigen Singles, die eben nicht mit der Lebenssituation zufrieden sind und diese ändern möchten.

Und ja, ich bin nicht sonderlich glücklich mit meinem Leben. Zufrieden: ja. Todunglücklich: nein. Aber es fehlt mir dieser eine besondere Mensch, der die Welt zum Leuchten, meine Augen zum Strahlen und mein Herz zum Glühen bringt.
 
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  • #128
Es tut mal gut zu erfahren, dass man nicht der einzige "schwer Vermittelbare" ist. Nach einem sagen wir mal einscheidendem Erlebins vor knapp einem Monat, habe ich die Suche etwas eingefroren. Und genieße die Vorzüge des Singleleben. Ok, sicherlich gibt es genügend Momente, an denen ich eine Partnerin an meiner Seite vermisse. Aber das passende Backrezept habe ich noch nicht gefunden.
 

IMHO

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  • #129
Zitat von Sam.:
Es tut mal gut zu erfahren, dass man nicht der einzige "schwer Vermittelbare" ist. Nach einem sagen wir mal einscheidendem Erlebins vor knapp einem Monat, habe ich die Suche etwas eingefroren. Und genieße die Vorzüge des Singleleben. Ok, sicherlich gibt es genügend Momente, an denen ich eine Partnerin an meiner Seite vermisse. Aber das passende Backrezept habe ich noch nicht gefunden.

Hallo Sam,

sollte sich deine Antwort unmittelbar auf meinen letzten Beitrag beziehen, möchte ich festhalten, dass ich mich gar nicht für "schwer vermittelbar" halte. Denn das würde bedeuten, dass sich keine einzige Frau für mich interessieren würde. Es gab Frauen, die gewollt hätten. Aber von meiner Seite hat es eben nicht gepasst. Und ich möchte nicht "vorlieb nehmen" nur um nicht mehr Single zu sein. Ich möchte nicht jemandem (und vor allem nicht mir selbst!) etwas vorgaukeln, für den mein Herz nicht wirklich entflammt ist.

Mag sein, dass das zu hohe Ansprüche sind, diese Gefühle haben zu wollen. Aber für mich ist das die Basis, dass ich auch in schweren Zeiten mit meiner geliebten Partnerin alles durchstehe, was da kommen möge.
 

Mentalista

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  • #130
Zitat von IMHO:
Hallo Sam,

sollte sich deine Antwort unmittelbar auf meinen letzten Beitrag beziehen, möchte ich festhalten, dass ich mich gar nicht für "schwer vermittelbar" halte. Denn das würde bedeuten, dass sich keine einzige Frau für mich interessieren würde. Es gab Frauen, die gewollt hätten. Aber von meiner Seite hat es eben nicht gepasst. Und ich möchte nicht "vorlieb nehmen" nur um nicht mehr Single zu sein. Ich möchte nicht jemandem (und vor allem nicht mir selbst!) etwas vorgaukeln, für den mein Herz nicht wirklich entflammt ist.

Mag sein, dass das zu hohe Ansprüche sind, diese Gefühle haben zu wollen. Aber für mich ist das die Basis, dass ich auch in schweren Zeiten mit meiner geliebten Partnerin alles durchstehe, was da kommen möge.


Ach, das hätte ich auch schreiben können ,-).
 

Erratic

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  • #132
Zitat von fafner:
Kommt grad net so überzeugend rüber.

Was heißt denn "noch recht jung". Bei mir wäre das kaum Zwanzig. Wie kann man sich da als Langzeitsingle fühlen?

Ich weiß, daß einem da vier oder fünf Jahre als Ewigkeit vorkommen; wenn Du mal aus meiner Richtung blickst, ist das aber völlig unbedeutend. :)


Noch recht jung heißt Mitte 20. Davon ausgehend dass manche junge Leute schon mit 14 oder vorher erste Beziehungen haben halte ich das schon für nen bedeutend langen Zeitraum als Single, wir sprechen eher von 10 Jahren als von 5. In meinen Augen macht das einen Unterschied, wie du mit deiner Lebenserfahrung das siehst weiß ich nicht.
 
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  • #133
Hallo IMHO
schwer Vermittelbar beziet sich allein auf meine Lebenssituation. Dates gab es in den letzten Monaten genung. Bei ein paar Themen gab es halt einen Rückzieher. Leider lassen sich diese Themen nicht vermeiden. Und bei diesen Themen flunkern ist a: nicht mein Ding und b: kommt die Warheit ja doch einmal raus. Und wenn man schon bei den ersten Treffen nicht ganz die Warheit sagt, kann das für eine mögliche längere Beziehung zum großen Problem werden. Und mal ehrlich: es passt mit dem Paket xy wie es gepackt ist oder man lässt es besser gleich.
 

IMHO

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  • #135
Zitat von Sam.:
Hallo IMHO
schwer Vermittelbar beziet sich allein auf meine Lebenssituation. Dates gab es in den letzten Monaten genung. Bei ein paar Themen gab es halt einen Rückzieher. Leider lassen sich diese Themen nicht vermeiden. Und bei diesen Themen flunkern ist a: nicht mein Ding und b: kommt die Warheit ja doch einmal raus. Und wenn man schon bei den ersten Treffen nicht ganz die Warheit sagt, kann das für eine mögliche längere Beziehung zum großen Problem werden. Und mal ehrlich: es passt mit dem Paket xy wie es gepackt ist oder man lässt es besser gleich.

Rückzieher auf der Gegenseite?
Bist du vielleicht "mit der Tür ins Haus gefallen"?
So extreme Ansichten, ohne der Möglichkeit der Kompromissbereitschaft oder möglicherweise Entwicklungspotential auf der Gegenseite?

Falls nicht, dann bist du wenigstens

a. ehrlich
b. konsequent

Und richtig ist für dich auf alle Fälle, dass du ehrlich dir gegenüber bist, deiner "Linie" treu bleibst und dich mit deinen Entscheidungen, auch wenn sie negativ ausfallen, zufrieden und wohl fühlst.
 

IMHO

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  • #136
Zitat von Mentalista:
Hihi, dann aber Single, mit dem Alabasterkörper? :)

Alabaster? Wir wollen hier mal nicht zu tief stapeln, gell?
Astral ist das Adjektiv, welches hier angebracht wäre, bitteschön!

Und ja, Single. Weil Frauen besser denken als sehen können ;-) und eben nicht auf eine hübsche Fassade hereinfallen, sondern auch nach inneren Werten suchen. Und da hapert es bei mir doch schon ganz beträchtlich. Nicht umsonst muss ich für die Antworten hier im Forum einen Ghostwriter beschäftigen.....(deshalb auch die Unregelmäßigkeit meiner Antworten) ;-)
 

Mentalista

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  • #137
Zitat von IMHO:
Alabaster? Wir wollen hier mal nicht zu tief stapeln, gell?
Astral ist das Adjektiv, welches hier angebracht wäre, bitteschön!

Und ja, Single. Weil Frauen besser denken als sehen können ;-) und eben nicht auf eine hübsche Fassade hereinfallen, sondern auch nach inneren Werten suchen. Und da hapert es bei mir doch schon ganz beträchtlich. Nicht umsonst muss ich für die Antworten hier im Forum einen Ghostwriter beschäftigen.....(deshalb auch die Unregelmäßigkeit meiner Antworten) ;-)

Oh, was hab ich da geschrieben. Sorry.

Stapelst du da jetzt nicht zu tief, dass du bei Frauen nur nach dem Aussehen gehst? Ich lese da was anders.
 
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  • #138
Oh, die Damen gibt es noch die auf die inneren Werte schauen. Wo findet man diese, die auch mal richtig in das Paket schauen bevor es zurück geht.
 
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  • #140
Hallo Claudi,

eigentlich habe ich Dich nach dem Lesen dann nicht als Langzeitsingle empfunden. Du hattest minds. 1 Beziehung und hast auch konstant Dates gehabt. Offenbar hast Du Dich auch nicht leidend in der Ecke verkrochen. Die Frage, die ich bei Dir herauslese ist folgende: Wieso kann mir nicht endlich der Glückstreffer passieren. Diesen 6er im Lotto, auf den Du wartest, kann man leider nicht erzwingen noch vorhersehen.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft bei der Suche und verliere niemals den Mut. Viele Wege führen nach Rom, wer weiss wo Deiner lang führt. Am Ende wirst Du diese Stadt aber sehen..

LG
Vizee
 

IMHO

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  • #141
Zitat von Mentalista:
Oh, was hab ich da geschrieben. Sorry.

Stapelst du da jetzt nicht zu tief, dass du bei Frauen nur nach dem Aussehen gehst? Ich lese da was anders.

Irgendwie schreiben wir aneinander vorbei, habe ich den Eindruck.

Die Ironie war, dass ich einen Astralkörper habe. (die liegt immer im Auge der Betrachterin)
Und Erklärung, wieso ich (noch immer) Single bin, war die, dass FRAUEN eben nicht so oft nach dem Äußeren gehen, sondern eben eher die inneren Werte zu schätzen wissen. O.k., wenn dann das Äußere auch noch passt, ist das dann eben noch besser.

Von meinen Ansichten gegenüber Frauen war hier nicht die Rede, ob ich bei Frauen NUR nach dem Aussehen gehe.

Aber wie so oft: Der äußere Eindruck ist nun mal, zumindest im RL, fast immer der Erste.
 

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  • #142
Zitat von Sam.:
Oh, die Damen gibt es noch die auf die inneren Werte schauen. Wo findet man diese, die auch mal richtig in das Paket schauen bevor es zurück geht.

Na ja, würdest du eine Frau daten, die dir nach Fotofreischaltung überhaupt nicht gefällt, obwohl der schriftliche Austausch anregend war?
 
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  • #143
Zitat von IMHO:
Na ja, würdest du eine Frau daten, die dir nach Fotofreischaltung überhaupt nicht gefällt, obwohl der schriftliche Austausch anregend war?

Kommt drauf an, mir gefallen 99% der Frauen in nicht. Wenn sie keinen Damenbart hat, noch schwer übergewichtig ist, kann man ja ma gucken, wie sie so drauf ist. Vielleicht ist sie süß?!
 
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  • #144
Ziemlich sicher! Es sind weit eher Überraschungen aus dem Abgleich Bilder vs. persönlicher Eindruck zu erwarten als Differenzen zu ihrem anregenden Schreiben.
 

Mentalista

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  • #146
Zitat von IMHO:
Irgendwie schreiben wir aneinander vorbei, habe ich den Eindruck.

Die Ironie war, dass ich einen Astralkörper habe. (die liegt immer im Auge der Betrachterin)
Und Erklärung, wieso ich (noch immer) Single bin, war die, dass FRAUEN eben nicht so oft nach dem Äußeren gehen, sondern eben eher die inneren Werte zu schätzen wissen. O.k., wenn dann das Äußere auch noch passt, ist das dann eben noch besser.

Von meinen Ansichten gegenüber Frauen war hier nicht die Rede, ob ich bei Frauen NUR nach dem Aussehen gehe.

Aber wie so oft: Der äußere Eindruck ist nun mal, zumindest im RL, fast immer der Erste.

Den Eindruck hatte ich nicht, dass wir aneinander vorbei schreiben.

Ich denke, es gibt auch bei Frauen genug Exemplare, die nur nach dem Äußeren, Geld usw., aber nicht nach den inneren Werten schauen. Wäre dem so, würden nicht so viele Trennungen von Frauen eingeleitet.
 

ENIT

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  • #149
Zitat von Sam.:
Oh, die Damen gibt es noch die auf die inneren Werte schauen. Wo findet man diese, die auch mal richtig in das Paket schauen bevor es zurück geht.

Die gibt es, wie Sand am Meer. Du musst nur rechtzeitig die Tür aufmachen, wenn das Glück an deine Tür klopft, und genau hinsehen. ;)
 
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  • #150
@IMHO
Auch das ist schon vorgekommen.

@Enit
Die Meerjungfrau hat leider noch nicht bei mir geklopft. Und im Meer ist Sie mir auch noch nicht über den Weg geschwommen.