- #121
Hallo IMHO,
danke für Deine Beiträge, tut mir richtig leid, dass ich noch nicht drauf geantwortet habe. Ich musste erstmal noch ein bisschen drüber nachdenken. Du bringst mit ziemlich wenig Text ziemlich viele Steine ins Rollen (*Neid*
).
Ich komme nochmal auf Deine Frage zurück, ob mein Dating-Patner mit dem Faible für verletzte, traurige Frauen nicht genau der Typ Mann gewesen sein könnte, den ich als Partner suche und ob sich da mein Stabil-Image eventuell als Eigentor erwiesen haben könnte. - Ja. Hab ich in dem Moment auch gedacht.Aber es war ja das erste Date, da mochte ich mich dann doch nicht gleich so outen. Außerdem empfand ich ihn als relativ kühl und distanziertmir gegenüber. Das macht es ja nicht gerade leichter, sich zu öffnene. Wir haben noch losen Kontakt. Telefonieren ab und zu. Inzwischen sind wir beide nicht mehr bei der Börse, bei der wir uns kennengelernt haben. Und er schrieb mir nochmal, kurz bevor er da weg ging: "Du bist eine ganz Liebe und die einzige Normale, die ich hier kennengelernt habe." Ich glaube, aus diesem zweifelhaften Kompliment stricke ich meinen nächsten Profiltext
. Oder: das wäre doch auch ein schönes Werbeplakat für PS "Ich bin eine ganz Liebe und die einzige Normale hier." Mit einem Foto von einem Model natürlich.
Was ich eigentlich nur sagen will ist: je länger ich Single bin, desto größer ist die Verunsicherung, was die beste Strategie ist. Sei es nun beim Dating oder beim Alleine-Leben. Wie man´s auch macht, kann es genau das Verkehrte sein. Zum Beispiel: fülle ich mein Leben so bis oben hin mit Aktivitäten und Aufgaben, dass wirklich kein Platz mehr für einen Partner ist und nenne das dann "mit mir selbst/allein glücklich sein"? Da sagt ein zukünftiger Partner zu recht: "Wo soll ich denn hier noch... ach, nö!" Oder suche ich aktiv und mit der Zeit mehr oder weniger verzweifelt, strenge mich an und mache "die Partnersuche zu meiner Chefsache 2015" wie meine Börse mir im Neujahrs-Newsletter riet? Schaffe ich also Platz für einen Partner und signalisiere das auch? Da sagt der potenzielle Kandidat vielleicht: "Ich krieg ja jetzt schon keine Luft mehr und fühle mich gefangen...ach nö." Das sind dann so die beiden Extreme, und die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen.
Oder einfach da, dass einer kommt, der im einen oder anderen Fall sagt:"Stimmt so für mich."
Und nochmal zu Deinem letzten Post: Wie findest Du das, wenn Du bei anderen Langzeitsingles die Fassade bröckeln siehst? Ich finde das nicht zwangsläufig negativ im Sinne von schwach. Manchmal nimmt mich gerade das sehr für die Leute ein, wenn sie auch ihrer Verunsicherung oder Unzufriedenheit mit der Situation Ausdruck verleihen können. Das ist dann eigentlich schon wieder stark oder selbst-bewusst im eigentlichen Wortsinn: Denn das heißt ja nicht, dass man sich immer und nur toll findet. Es kann auch heißen: ich traue mich, in den Spiegel zu sehen und mich ernsthaft zu fragen: "ich bin jetzt seit .x Monaten/Jahren.. Single: Bin ich nun ein Ladenhüter oder was ist los?" Wenn man sich nicht mal traut, sich selbst diese Fragen zu stellen, wie soll man sich denn dann weiter entwickeln? Wen man z.B. das Ladenhütertum kategorisch von sich weißt, heißt das doch immer: "die anderen sind schuld" oder "ich will genauso sein und das ist in Ordnung so". Und damit kommt man in der Sache ja nicht weiter, wenn man sich einen Partner wünscht.
danke für Deine Beiträge, tut mir richtig leid, dass ich noch nicht drauf geantwortet habe. Ich musste erstmal noch ein bisschen drüber nachdenken. Du bringst mit ziemlich wenig Text ziemlich viele Steine ins Rollen (*Neid*
Ich komme nochmal auf Deine Frage zurück, ob mein Dating-Patner mit dem Faible für verletzte, traurige Frauen nicht genau der Typ Mann gewesen sein könnte, den ich als Partner suche und ob sich da mein Stabil-Image eventuell als Eigentor erwiesen haben könnte. - Ja. Hab ich in dem Moment auch gedacht.Aber es war ja das erste Date, da mochte ich mich dann doch nicht gleich so outen. Außerdem empfand ich ihn als relativ kühl und distanziertmir gegenüber. Das macht es ja nicht gerade leichter, sich zu öffnene. Wir haben noch losen Kontakt. Telefonieren ab und zu. Inzwischen sind wir beide nicht mehr bei der Börse, bei der wir uns kennengelernt haben. Und er schrieb mir nochmal, kurz bevor er da weg ging: "Du bist eine ganz Liebe und die einzige Normale, die ich hier kennengelernt habe." Ich glaube, aus diesem zweifelhaften Kompliment stricke ich meinen nächsten Profiltext
Was ich eigentlich nur sagen will ist: je länger ich Single bin, desto größer ist die Verunsicherung, was die beste Strategie ist. Sei es nun beim Dating oder beim Alleine-Leben. Wie man´s auch macht, kann es genau das Verkehrte sein. Zum Beispiel: fülle ich mein Leben so bis oben hin mit Aktivitäten und Aufgaben, dass wirklich kein Platz mehr für einen Partner ist und nenne das dann "mit mir selbst/allein glücklich sein"? Da sagt ein zukünftiger Partner zu recht: "Wo soll ich denn hier noch... ach, nö!" Oder suche ich aktiv und mit der Zeit mehr oder weniger verzweifelt, strenge mich an und mache "die Partnersuche zu meiner Chefsache 2015" wie meine Börse mir im Neujahrs-Newsletter riet? Schaffe ich also Platz für einen Partner und signalisiere das auch? Da sagt der potenzielle Kandidat vielleicht: "Ich krieg ja jetzt schon keine Luft mehr und fühle mich gefangen...ach nö." Das sind dann so die beiden Extreme, und die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen.
Oder einfach da, dass einer kommt, der im einen oder anderen Fall sagt:"Stimmt so für mich."
Und nochmal zu Deinem letzten Post: Wie findest Du das, wenn Du bei anderen Langzeitsingles die Fassade bröckeln siehst? Ich finde das nicht zwangsläufig negativ im Sinne von schwach. Manchmal nimmt mich gerade das sehr für die Leute ein, wenn sie auch ihrer Verunsicherung oder Unzufriedenheit mit der Situation Ausdruck verleihen können. Das ist dann eigentlich schon wieder stark oder selbst-bewusst im eigentlichen Wortsinn: Denn das heißt ja nicht, dass man sich immer und nur toll findet. Es kann auch heißen: ich traue mich, in den Spiegel zu sehen und mich ernsthaft zu fragen: "ich bin jetzt seit .x Monaten/Jahren.. Single: Bin ich nun ein Ladenhüter oder was ist los?" Wenn man sich nicht mal traut, sich selbst diese Fragen zu stellen, wie soll man sich denn dann weiter entwickeln? Wen man z.B. das Ladenhütertum kategorisch von sich weißt, heißt das doch immer: "die anderen sind schuld" oder "ich will genauso sein und das ist in Ordnung so". Und damit kommt man in der Sache ja nicht weiter, wenn man sich einen Partner wünscht.