Wieso glaubst du, dass ich keiner bin?
Hm, sehe ich anders. Ein "Schmerz", der dadurch entsteht, dass ich mich nach jemandem verzehre, ihn letztlich aber nicht kontaktiere, um für Klarheit zu sorgen, ist für mich ein völlig anderer, als der ultimative Schmerz, wenn alle Zweifel beseitigt sind - und das Ganze ein für mich negatives Ende gefunden hat.
Beim "Schmerz", der durch Ungewissheit bzw. Sehnsucht entsteht, schwingt immer noch die Hoffnung mit, "dass es etwas werden könnte". Hoffnung wird in der Regel positiv konnotiert.
Außerdem suggeriert der Zustand der Ungewissheit, dass ich eine gewisse Kontrolle über die Situation habe, Motto: "Ich könnte ja, wenn ich denn nur wollte" und somit jederzeit für eine Beendigung dieses Zustandes sorgen könnte. Somit suggeriere ich mir, dass ich Herr meiner eigenen Befindlichkeiten bin.
Wenn ich also konkret werde und eine Absage erhalte, bestimmt jemand anders über meine Gefühle - auch, wenn es häufig heißt, "wie du mit einer solchen Situation umgehst, liegt ganz allein bei dir".
Ja nee, is klar. Kennen wir ja alle, WIE souverän wir in einer solchen Lage mit uns und unseren Gefühlen umgehen, oder?
Es dürften wohl die wenigsten sein, die dann nüchtern zur "Tagesordnung" übergehen und sich sagen: "Was mich nicht tötet, macht mich nur härter" oder auch: "Ich lasse nicht zu, dass jemand anders dafür sorgt, dass ich mich schlecht fühle. Ich tue mir jetzt erst mal selber gut und sorge gut für mich".
Ist ein hehrer (oder auch trotziger) Ansatz, klappt meiner Meinung nach jedoch oft nicht so wirklich gut.