Zitat von Icebear:
Eine gewisse Routine wird sich beim Abnehmen mit Sport nicht vermeiden lassen. Du kannst zwar Abwechslung reinbringen (Schwimmen, Joggen, Fahrrad fahren etc.) aber zumindest die Regelmäßigkeit ist halt schon entscheidend.
Das seh ich ebenso.
Meine Erfahrung beim Abnehmen ist, dass Diät / Mangelernährung allein kaum etwas bringt. Mein Körper ist da recht flexibel und anpassungsfähig. Das heißt, man kann über den Verbrauch in Ruhe nur sehr begrenzt Fett abnehmen.
Mir ist außerdem aufgefallen, dass man sich leicht verschätzt wenn man die Kalorienaufnahme und den Kalorienverbrauch Pi mal Daumen abschätzt. Meist wird das eine unter- und das andere überschätzt. 1 Kg Körperfett entspricht 7000Kcal.
Vertut man sich aber pro Tag nur um ca. 100-150 Kcal, macht das pro Monat ein ca. halbes Kilo aus. Macht zwischen Neujahr und Weihnachten 5-7kg frisches Körperfett.
Falls man merkt, dass man sich regelmäßig verschätzt oder dazu neigt sich etwas vorzumachen ist messen eine gute Methode. Gewissenhaft Messen, Aufschreiben und Rechnen. Es gibt gute Tools und Apps die das sehr erleichtern.
Wenn man die überschüssigen Kilos nun rein mittels FdH wegbringen will, wird man feststellen, dass zunächst mal Muskeleiweiß abgebaut wird, vor allem wenn Muskeln nicht benutzt werden.
Während Fett isolierend wirkt, verbrauchen Muskeln Energie. Es macht also Sinn, sich um seine Muskulatur zu kümmern.
1 Kg Körperfett entspricht 7000Kcal. Siebentausend Kilokalorien!
Fett kann mit Training zur Fettverbrennung nur bis 50% verbrannt werden. Das heißt, es müssen weitere 7000Kcal Kohlehydrat und Protein aufgenommen und verbraucht werden um ein Kilo Fett loszuwerden. Bei intensiverer Betätigung sinkt der prozentual verbrauchte Fettanteil. Es muss also noch mehr Kohlehydrat verbraucht werden. Hungrig ins Training gehen führt dazu dass die Leistungsfähigkeit ziemlich bald aprupt einbricht.
Das Modell menschlicher Körper wurde für steinzeitliche Lebensverhältnisse optimiert. Für Mangel und stänig wechselnde Herausforderungen. Darum ist der Mensch extrem flexibel und kann fast jeden Lebensraum besetzen. Heutzutage wäre Beständigkeit von Vorteil. Muskeln die nicht abbauen wenn sie nicht regelmäßig genutzt werden. Nicht benötigte Kalorien sollten ausgeschieden statt für schlechte Zeiten eingelagert zu werden.
Nun, der menschliche Körper ist keine Maschine.
Während langer Winter in steinzeitlichen Höhlen und mit begrenzten Vorräten wäre das sogar kontraproduktiv.
Der menschliche Körper ist ein Wunderwerk der Anpassungsfähigkeit.
Da macht es Sinn, dass Energie verbrauchende Muskulatur, die zeitweise kaum genutzt wird, abgebaut und isolierendes Fett erst danach angegriffen wird.
Sobald wieder Nahrung (Beute) verfügbar ist werden die Muskeln neu aufgebaut und wenn im Spätsommerund Herbst Nahrungsüberfluss herrscht wird Energie in Form von Fett gespeichert. Der nächste Winter kommt bestimmt und so geht es dahin.
In gut geheizten Häusern mit prall gefüllten Vorratsschränken und der Möglichkeit jederzeit kalorienreiche Nahrung im Überfluss zu finden (Supermarkt) ist der frühere Vorteil nun ein Nachteil. Dem kann man aber bewusst entgegenwirken. Wenn man mal festgestellt hat, dass es unbewusst nicht klappt, dann muss man´s halt bewusst tun, sofern man tatsächlich abnehmen will.
Wichtig ist dabei körperliche Betätigung. Egal ob Tanzen, Sport, körperliche Arbeit, anstrengende Hobbies, beim Sex oben toben, in der Mittagspause spazieren gehen oder mit dem Rad zur Arbeit fahren.
Ob und warum man wirklich abnehmen will muss jeder selbst wissen. Die Motivation dazu muss glaub ich von innen kommen. Auch das Ziel das man erreichen will sollte vlt. nicht nur im abnehmen selbst bestehen. Ich denke es macht Sinn, sich zu überlegen, was man mit seinem neuen schlankeren Körper gern anfangen will.
Welchen Sport, welches Hobby oder welche Tätigkeiten will ich künftig mit Spaß und Freude ausführen (können)?
Klar, auch der Gesundheit wegen..., dabei muss man aber auch sehen, welchen gesundheitlichen Risiken sich Freizeitsportler fast täglich aussetzen. Das geht bei falschem Ehrgeiz los der Gelenke und Kreislauf schädigt über fahrlässiges oder riskantes Verhalten im Straßenverkehr die mit Gefahr für Leib und Leben einhergeht bis hin zu Selbstüberschätzung die nicht nur einen selbst sondern auch andere in Gefahr bringt.
Also auch da bewusst mit Sinn und Verstand rangehen.
Apropos gesundheitliches Risiko. Das größte Risiko in Bezug auf Körperfett geht nicht von jenem Fett aus, welches man von außen sehen und anfassen kann. Das "böse" viszerale Körperfett ist jenes, welches von der Nebenniere als Reserve für den Hirnstoffwechsel um die inneren Organe herum angelagert wird. Fatalerweise kann man es nicht direkt durch Muskeltätigkeit verbrauchen. Man muss erreichen, dass es nach und nach vom Gehirn "freigegeben" wird. Das passiert jedoch nur, wenn sowohl das Stresslevel (Stress im Sinne von ständiger Überforderung) als auch das Zufriedenheitsniveau (hier vor allem dauernde Unzufriedenheit) dauerhaft so eingepegelt ist, dass das Hirn nicht ständig nach mehr Nahrung ruft und damit Fressattacken oder Heißhunger auf Süßes auslöst.
Teilweise geht das schon über die geistige Einstellung. Ärgere ich mich über die körperliche "Quälerei" oder freue ich mich über die erbrachte Leistung auch wenn sie dem Vergleich mit anderen kaum standhält?
Auch hier wichtig - alles was man selbst geleistet hat zählt.
Weiterhin kann die steigende Leistungsfähigkeit ein Grund zur Freude sein. Jeder Schritt voran ist ein Schritt in die richtige Richtung.