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  • #841
Zitat von fafner:
Schon geschehen. :)


Und das Gefühl der Überforderung mit mir selbst hat mich vorhin halt überrannt. Na ja, jetzt hab ich mir erst mal Vanillepudding gekocht, hatte ich schon ewig nicht mehr. Zum Glück war grad noch eine Packung da. Und ein Glas Sauerkirschen dazu. Ahh, das Leben kann so schön sein, nicht? :))

Bei Depressionen hilft Schokoladenpudding besser. Wenn möglich, ist eine Schokoladenpuddingorgie das nonplusultra.
 
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fafner

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  • #843
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  • #849
noch was lustiges für die traurigen....... One day a father gets out of work and on his way home he suddenly
remembers that it's his daughter's birthday.
He pulls over to a Toy Shop and asks the sales person, 'How much for one
of those Barbie's in the display window?'
The salesperson answers, 'Which one do you mean, Sir? We have:
Work Out Barbie for $19.95,
Shopping Barbie for $19.95,
Beach Barbie for $19.95,
Disco Barbie for $19.95,
Ballerina Barbie for $19.95,
Astronaut Barbie for $19.95,
Skater Barbie for $19.95,
and Divorced Barbie for $265.95'.
The amazed father asks: 'It's what?! Why is the Divorced Barbie $265.95
and the others only $19.95?'
The annoyed salesperson rolls her eyes, sighs, and answers: 'Sir...,
Divorced Barbie comes with:
Ken's Car, Ken's House, Ken's Boat, Ken's Furniture, Ken's Computer, one
of Ken's Friends, and a key chain made with Ken's balls.'
 
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  • #850
wow....:)))))
 

Eli

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  • #852
@ Henry : Kann man sich den anderen/die andere nicht mit jeglichem Alk schön trinken :)
 
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  • #853
Und Divorced Ken? Was kostet der?
 
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  • #857
Camus war Franzose, Ken Amerikaner. Dazwischen liegt mehr als nur der Atlantik
 
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Philippa

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  • #858
Weil ich traurig bin, dass Henry weg ist (ich hoffe doch, nicht wegen mir!), hier mal wieder eine Geschichte am Lagerfeuer:

(Aus: Ajahn Brahm: Die Kuh, die weinte. Buddhistische Geschichten über den Weg zum Glück.)


Zwei mangelhafte Backsteine

Nachdem wir 1983 Land für unser Kloster gekauft hatten, waren wir völlig pleite und steckten bis zum Hals in Schulden. Auf dem Grundstück selbst stand kein einziges Haus, nicht einmal ein Schuppen. In jenen ersten Wochen schliefen wir auf alten Türen, die wir billig auf dem Schuttabladeplatz erstanden hatten.
Mit untergelegten Backsteinen wurden diese Türen zu Betten, wobei wir als Mönche eines Waldklosters natürlich auf Matratzen verzichteten.
Der Abt schief auf der Tür, die am besten erhalten war und über eine angenehm glatte Oberfläche verfügte. Meine hingegen war geriffelt und wies überdies noch ein beachtliches Loch in der Mitte auf, nämlich an jener Stelle, wo einst der Türknauf gesessen hatte. Ich war zwar froh, dass der Knauf überhaupt entfernt worden war, aber nun befand sich mitten auf meiner Schlafunterlage ein Loch. Ich machte Witze darüber, dass ich nicht einmal mehr zum Austreten würde aufstehen müssen, aber zum Lachen war mir eigentlich nicht zumute, denn kalter Wind pfiff nachts durch dieses Loch. In jener Zeit schlief ich sehr schlecht.
Wir waren arme Mönche, aber wir brauchten ein Dach über dem Kopf. Bauarbeiter konnten wir uns nicht leisten - schon die Kosten für das Material waren ja kaum aufzubringen! Also musste ich das Bauen von Grund auf erlernen: wie man ein Fundament legt, betoniert, mauert, ein Dach zimmert und sanitäre Einrichtungen einbaut, eben alles, was zum Bau gehört.
Mein bürgerliches Leben als Physiker und Lehrer hatte mich nicht darauf vorbereitet, mit den Händen zu arbeiten. Doch im Verlauf einiger weniger Jahre wurde ich zu einem recht geschickten Bauarbeiter und nannte mein Team schon bald BBC (Buddhistische Bau Company). Der Anfang war allerdings ausserordentlich mühsam.

Dem Aussenstehenden mag Maurerarbeit leicht erscheinen: Man pappt etwas Mörtel auf den Stein, setzt ihn an seine Stelle und klopft ihn ein bisschen fest. Wenn ich aber leicht auf eine Ecke schlug, um eine ebene Oberfläche zu erhalten, stieg eine andere Ecke nach oben. Kaum hatte ich diese auch festgeklopft, tanzte auf einmal der ganze Stein aus der Reihe. Behutsam brachte ich ihn also wieder in die richtige Position, um gleich danach festzustellen, dass die erste Ecke schon wieder hochragte. Es war zum Verzweifeln. Wenn Sie mir nicht glauben, versuchen Sie's doch selbst einmal!
Als Mönch verfügte ich über so viel Geduld und Zeit, wie ich brauchte. Ich gab mir also grosse Mühe, jeden Backstein perfekt einzupassen, ganz gleich, wie viel Zeit ich dafür benötigte. Und irgendwann war die erste Backsteinmauer meines Lebens fertig gestellt. Voller Stolz trat ich einen Schritt zurück, um mein Werk zu begutachten.

Erst da fiel mir auf - das durfte doch nicht wahr sein! -, dass zwei Backsteine das Regelmass störten. Alle anderen Steine waren ordentlich zusammengesetzt worden aber diese zwei sassen ganz schief in der Mauer. Ein grauenvoller Anblick! Zwei Steine hatten mir die ganze Mauer versaut.
Der Zementmörtel war inzwischen fest geworden. Also konnte ich diese Steine nicht einfach herausziehen und ersetzen. Ich ging zu meinem Abt und fragte, ob ich die Mauer niederreissen oder in die Luft jagen und neu anfangen dürfte. "Nein", erwiderte der Abt, "die Mauer bleibt so stehen, wie sie ist."

Als ich die ersten Besucher durch unser neues Kloster führte, vermied ich es stets, mit ihnen an dieser mauer vorbeizugehen. Ich hasste den Gedanken, dass jemand dieses Stümperwerk sehen könnte. Etwa drei oder vier Monate später wanderte ich mit einem Gast über unser Terrain. Plötzlich fiel sein Blick auf meine Schandmauer.
"Das ist aber eine schöne Mauer", bemerkte er wie nebenbei.
"Sir", erwiderte ich überrascht, "haben Sie etwa Ihre Brille im Auto vergessen? Oder einen Sehfehler? Fallen Ihnen denn die zwei schief eingesetzten Backsteine nicht auf, die die ganze Mauer verschandeln?"
Seine nächsten Worte veränderten meine Einstellung zur Mauer, zu mir selbst und zu vielen Aspekten des Lebens.
"Ja", sagte er. "Ich sehe die beiden mangelhaft ausgerichteten Backsteine. Aber ich sehe auch 998 gut eingesetzte Steine."
Ich war überwältigt. Zum ersten Mal seit drei Monaten sah ich neben den beiden mangelhaften Steinen auch andere Backsteine. Oberhalb und unterhalb der schiefen Steine, zu ihrer Linken und zu ihrer Rechten befanden sich perfekte Steine, ganz gerade eingesetzt. Ihre Zahl überwog die der schlechten Steine bei weitem.
[...] Als ich jetzt die ordentlichen Backsteine betrachtete, schien die Mauer überhaupt nicht mehr grauenvoll auszusehen. Der Besucher hatte schon Recht: Es war wirklich eine sehr schöne Mauer. Jetzt, zwanzig Jahre später, steht sie immer noch, und inzwischen habe ich längst vergessen, an welcher Stelle die mangelhaften Backsteine stecken. Ich kann sie mittlerweile tatsächlich nicht mehr sehen. [...]
 
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fafner

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  • #859
Eine sehr schöne Geschichte, Philippa, vielen Dank. Ich sollte sie mir hier irgendwo hinnageln, weil ich bei mir immer nur die schiefen Steine sehe...

Zitat von Philippa:
Der Weg aus der Opferrolle funktioniert, indem man sich klar darüber wird, dass man manchmal (ob gewollt oder nicht) auch Täter ist.
Was ist denn, wenn man sich als Opfer seiner selbst sieht, oder seines Selbst?
 
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Philippa

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  • #860
Zitat von fafner:
Was ist denn, wenn man sich als Opfer seiner selbst sieht, oder seines Selbst?

Vielleicht wäre es sinnvoll, eine differenzierte Sicht zu entwickeln. Die Welt und du selbst sind nicht schwarz oder weiss, sondern in allen möglichen Farbschattierungen ganz bunt!

Es ist normal, dass nicht alles gut läuft, schon gar nicht perfekt. Das muss es auch nicht, gerade die Fehlerchen, die man hat, machen einen auch menschlich und liebenswürdig.

Mir hilft es auch, zu sehen, dass ich verschiedenste Persönlichkeitsanteile in mir vereine. Die einen sind eher hilfreich, die anderen vermasseln mir ab und zu alles. Aber jeder Anteil hat seine Geschichte und verdient darin ernst genommen und mit Mitgefühl behandelt zu werden. Ausserdem mag es auch Situationen geben, in denen gerade die schwierigen Anteile eine wichtige, schützende Funktion haben. Jedenfalls sind sie sicher aus solchen Erfahrungen heraus entstanden und derart stark geworden. Man sollte sich also nicht deswegen irgendwie verurteilen.

Versuch mal, dich einfach zu beobachten, ohne zu werten. (Dabei hilfreich sein könnten Achtsamkeitsübungen, Meditieren und ähnliches.)

Wann übernimmt welcher Teil die Führungsrolle? Erledigt die Hauptaufgabe? Woran könnte das liegen? Hatte er vielleicht früher eine wichtige, damals sinnvolle Funktion? Versucht er noch heute, einen anderen, sehr verletzlichen Teil zu schützen? Könnte man seine vergangene Tätigkeit anerkennen und ihm sagen, dass das so nicht mehr nötig ist, weil man heute andere Ressourcen zur Verfügung hat? Könnte man mit ihm darüber verhandeln, wie seine neue Rolle aussehen könnte?

Wichtig ist eine mitfühlende Haltung, statt eine verurteilende (sich selbst und auch anderen gegenüber).
 

Eli

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  • #861
MICH mit Leitungswasser schön trinken ? Da musste ich aber jetzt ganz laut lachen.

Na ja ich hab schon einen Wiener Dialekt, kann aber auch g a n z schön nach der Schrift sprechen !!!
 
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  • #862
Der Buddhismus und die dilletantische Mauer haben wenig miteinander zu tun. Liest sich aber hübsch.
 
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  • #864
Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man so nachdenkt und Revue passieren lässt und dann plötzlich merkt, dass man in einer Beziehung nie geliebt worden ist.
 
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Philippa

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  • #865
Zitat von stern9:
Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man so nachdenkt und Revue passieren lässt und dann plötzlich merkt, dass man in einer Beziehung nie geliebt worden ist.

Komm, setz dich ans Lagerfeuer, stern9, riechst du die Kürbissuppe, die ich gekocht habe? Sie köchelt da vor sich hin. Ich habe sie aus einem Orangen Knirps gemacht, den mag ich am Liebsten. Es hat genug für alle, die davon essen wollen. Magst du einen Teller? Und vielleicht erzählt nachher jemand eine Geschichte. Und dann sieht möglicherweise alles schon wieder etwas anders aus.
En Guete!
 
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  • #866
Zitat von Philippa:
Komm, setz dich ans Lagerfeuer, stern9, riechst du die Kürbissuppe, die ich gekocht habe? Sie köchelt da vor sich hin. Ich habe sie aus einem Orangen Knirps gemacht, den mag ich am Liebsten. Es hat genug für alle, die davon essen wollen. Magst du einen Teller? Und vielleicht erzählt nachher jemand eine Geschichte. Und dann sieht möglicherweise alles schon wieder etwas anders aus.
En Guete!


Danke...gern...
Ist ziemlich kalt geworden :)
 

Mentalista

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  • #868
Zitat von t.b.d.:

Sehe ich nicht so, wer ausreichend Selbstbewusstsein hat, kann mit Klugscheissern umgehen, kann sie so sein lassen, weil sie noch was lernen können, oder es einfach aus stehen lassen, ohne sich persönlich angegriffen zu fühlen.