Wieder mal eine Geschichte für diejenigen, die ums Lagerfeuer herumsitzen. Das dürfen übrigens auch Wütende sein, die sich ungerecht behandelt oder vom Schicksal (und von den Männern) betrogen fühlen und denken, sie hätten einfach nie Glück.
Denn die Geschichte handelt vom Glück:
Das Glück wurde in ein Dorf am Fusse eines Berges geschickt, weil die Menschen dort alle so unzufrieden waren. Sie könnten das Glück gut gebrauchen, hiess es.
Also machte sich das Glück auf den Weg.
Als es das Dorf erreichte, klopfte es an die Tür des ersten Hauses. Ein Mann (vielleicht nannte er sich DerM) öffnete die Tür einen Spalt breit und rief: "Wir kaufen nichts." (Denn vielleicht war das Glück ein paar Jahre älter als der Mann es sich schon immer vorgestellt hatte.) Dann schloss er die Tür wieder.
Das Glück ging zum nächsten Haus und klopfte auch dort. Wieder wurde die Tür einen Spalt weit geöffnet, dieses Mal von einer Frau (die möglicherweise FAZ hiess, oder verwechsle ich da etwas?): "Wir geben nichts", sagte sie (denn sie hatte immer Angst davor, betrogen zu werden), bevor auch diese Tür wieder ins Schloss fiel.
So lief das Glück von Haus zu Haus. Doch niemand liess es ein. Die Leute (in diesem Dorf namens Forum) schickten es alle fort.
Am Ende des Abends war das Glück müde und traurig. Es verstand nicht, warum es niemand haben wollte. So sass es am Strassenrand, als es hörte, wie eine Tür hinter ihm geöffnet wurde.
"Bist du hungrig?", rief eine Stimme. Eine junge Frau stand in der Tür und lud das Glück zum Essen ein. Mit ihr waren noch ihr Mann und zwei Kinder am Tisch und alle verbrachten einen wunderbaren Abend miteinander.
Einige Tage später begannen die Leute, über die junge Familie zu reden, die offenbar das Glück für sich gepachtet hatte.
"Gerade die", sagten die Leute, "hatten es nicht nötig, noch mehr Glück zu haben, die waren schliesslich immer schon zufrieden."