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Das glaube ich dir alles, wirklich! Mag sein, dass die Gesellschaft dir/euch einiges nicht zutraut. Aber es wird auch Erfahrungen geben und man ist halt vorsichtig, im Interesse der Kinder.
Der Krafthaushalt eines Menschen muss m.E. sehr stabil und ausgeglichen sein und nicht nur für eine gewisse Zeit, um das Thema Beziehung mit Kind, i Interesse aller gut stemmen zu können.
Ich weiß ja, dass du es nicht böse meinst! ... Das Problem ist glaube ich, dass grade im "Smalltalk" über z. B. Depressionen sehr stark vereinheitlicht und dann hört man ja gelegentlich, dass jemand von einer Brücke gesprungen ist, sich vor einen Zug geworfen hat, usw. Und peng ist das "Klischee" fertig. Diese Krankheit hat viele Facetten, das fällt vielleicht einmal zu oft unter den Tisch. Ich mein, ich rede ja auch mit Freunden, Bekannten, etc. darüber, auch "gesunden". Und da fällt mir schon auf, dass da "Klischees" unterwegs sind, die nur schwer zu entkräften. Ich aber z. B. war nie suizidal o. Ä., auch nicht in Zeiten mit schwerem Krankheitsverlauf. Das nur mal am Rande ...
Das Kindeswohl muss natürlich immer an erster Stelle stehen, keine Frage. Und von daher kann ich bestehende Bedenken durchaus verstehen. Aber würden wir einem körperlich schwer Erkrankten (Krebs, ...) so einfach absprechen, der Kindererziehung/Ehe gewachsen zu sein, wie "wir" es bei einem psychisch Kranken tun? Ich finde, man muss den Einzelfall betrachten und dann sehen, was geht und was nicht.
Natürlich kostet es Kraft, Kinder zu erziehen, eine Beziehung/Ehe zu führen, usw. Aber es gibt einem doch auch viel, d. h. es fließt Energie zurück. Du darfst mir glauben, dass ich genug Zeit hatte, um mir klar darüber zu werden, was ich gerne möchte und was nicht und wie realistisch es ist. Auch in der Therapie ist das ein Thema. Ich treffe Entscheidungen nie leichtfertig. Und ich bin bereit, zunächst einmal eine Beziehung zu führen. Und wenn daraus eine Ehe werden soll und es Kinder geben soll, dann werde ich auch dafür mein Bestes geben. Und im Übrigen könnte ich, wie @Megara erwogen hat, auch damit leben, eine Beziehung mit einer Alleinerziehenden zu führen. Ich bin für vieles offen und verschließe mich nicht. Wichtig ist am Ende, dass "der Laden" läuft und man sich etwas gemeinsames aufbaut, dass man zueinander steht und nicht bei jeder Kleinigkeit das Weite sucht ...