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Philippa

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  • #31
Gute Nacht, Truppenursel!
Den Link zu Garp schaue ich mir dann morgen an.
 
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  • #32
Zitat von Philippa:
Aber irgendwie könnt Ihr mich alle mal. Ich konnte eben nicht einschlafen, habe meine alten Kindheitsgefühle von Ohnmacht und unstillbarem Schmerz wieder gespürt und geweint. Auf Trost gehofft, auf das Verständnis und den Trost, den ich als Kind nie bekommen habe und statt dessen, wenn ich geweint hatte und mich nicht beruhigen konnte, von den Menschen, die mich hätten schützen müssen, geschlagen, in die Dunkelheit und Kälte herausgesperrt, lächerlich gemacht und regelmässig, auch vor Verwandten oder Leuten aus dem Dorf, gedemütigt wurde. Und was finde ich hier? Das gleiche alte Programm. So kommt mir jedenfalls der Beitrag von tina* vor, wenn vielleicht auch gut gemeint. Und nach Garp zu googeln wage ich gar nicht erst. Hauptsache ihr könnt gut schlafen!
Ach Mensch Philippa! Du bist jetzt über vierzig. Hier ist kein Therapieforum. Das kann die Plattform hier nicht leisten.
Schreib hier nur, wenn du dich den Themen auseinandersetzen kannst; ansonsten ist das doch voll kontraproduktiv. Ruf jemand an, notfalls die Telefonseelsorge, mach dir einen warmen Kakao, kuschel dich irgendwo ein. Irgendwas echtes! Und nicht hier rumtexten...
 
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Philippa

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  • #35
tina*, du verstehst das nicht. Ich setze mich auf meine Art damit auseinander.

Und wenn ich so alt werden musste, wie ich jetzt bin, damit ich genug Zeit hatte, eine Schicht nach der anderen abzutragen, die mich bisher davor geschützt hat, überhaupt dem ganzen Ausmass meiner Kindheitstragödie und dem ganzen Schmerz ins Gesicht zu blicken, und wenn es mir leichter fällt das in einem anonymen Forum zu wagen, das zum ersten Mal zu schreiben statt es zu sagen?
Es ist weniger schlimm, in einem anonymen Forum erneut missverstanden und ausgelacht zu werden, als wenn das meine Freunde und Freundinnen tun würden! Wenn ich dann die Demütigung hier überstanden habe und merke, dass ich trotzdem weiterlebe, dass ich nicht mehr das hilflose Kind von damals bin, dann kann ich es vielleicht auch einem realen Menschen im ganzen Ausmass erzählen. Bis ich dann auch werde weinen können, wenn jemand neben mir sitzt, dauert es vermutlich noch.
Wenn du deine Kindheitstragödien schon mit 25 verarbeitet hattest, dann freu dich doch einfach! Es hat vermutlich seine Gründe, weshalb das bei mir länger dauert.
 
P

Philippa

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  • #36
Vielleicht ist es auch so, dass ich eigentlich gar niemandem wirklich vertraue.

Es hilft mir nicht dabei, Vertrauen aufzubauen, wenn die Menschen mir näher kommen. Denn es waren ja die mir allernächsten, die mich gedemütigt haben.
Also ist es umgekehrt auch kein Problem, mein Innerstes ins Internet zu schreiben. Es macht keinen Unterschied, wem gegenüber ich mich öffne.
 
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Marlene

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  • #37
Hallo, guten Morgen, Philippa,
kennst Du die Geschichte "Die Wimper des Wolfs" aus "Die Wolfsfrau" - "Die Kraft der weiblichen Urinstinkte"?
 
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fleurdelis

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  • #38
Zitat von Philippa:
Wenn ich dann die Demütigung hier überstanden habe und merke, dass ich trotzdem weiterlebe, dass ich nicht mehr das hilflose Kind von damals bin.

Ob das der richtige Weg ist wage ich sehr zu bezweifeln. Sich freiwillig demütigen lassen, erfüllt eher das bisher bereits bekannte Muster, es ist bekanntes Terrain. Du lernst nur dich auf diesem noch sicherer zu fühlen. Und es bestätigt sogar die innere Stimme. Viel interessanter wäre es zu lernen, das zu vermeiden. Ist halt ein wenig mit Arbeit verbunden, und Zeit der man sich widmen muss. Sorry, aber das hier, im Forum dient viel mehr zur Bestätigung deines momentanen Selbst.
 
P

Philippa

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  • #39
Guten Morgen, Marlene!
Nein, kenne ich nicht.

Mich nimmt noch wunder, wie ich sinnvoller auf den Post von vhe reagiert hätte. Ohne Drama aber doch mich verständlich machend. Was würdet ihr vorschlagen?

Hätte ich einfach sagen sollen: Ja, das ist tatsächlich das Problem. Aber es ist nicht die Schuld der Frauen und von ihnen kaum änderbar, wenn sie sich Liebe wünschen, denn es steckt eine schwierige Prägung aus der Kindheit dahinter.

Hättet ihr dann verstanden, was ich hatte sagen wollen?
 

Yvette

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  • #40
Zitat von Philippa:
Theoretisch könnte ich ja noch einen Partner mit Kindern finden, deren Kinder mich dann vielleicht auch als zusätzliche Grossmutter ansehen würden

Die Chancen stehen gut dafür - und die "neuen" Familienmitglieder werden es toll finden, in dir jemanden zu haben, der sich das gerne wünscht und einen demgemäßen Umgang ihnen gegenüber an den Tag legt ...
 
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  • #41
Zitat von Philippa:
Guten Morgen, Marlene!
Hätte ich einfach sagen sollen: Ja, das ist tatsächlich das Problem. Aber es ist nicht die Schuld der Frauen und von ihnen kaum änderbar, wenn sie sich Liebe wünschen, denn es steckt eine schwierige Prägung aus der Kindheit dahinter.

Hättet ihr dann verstanden, was ich hatte sagen wollen?
Nein. Du hättest dich ja mal inhaltlich mit seiner verallgemeinernden Klischeeaussage auseinandersetzen können, statt ihr zuzustimmen (sorry, nicht mehr Zeit grade...)
 
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Philippa

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  • #42
Zitat von tina*:
Nein. Du hättest dich ja mal inhaltlich mit seiner verallgemeinernden Klischeeaussage auseinandersetzen können, statt ihr zuzustimmen (sorry, nicht mehr Zeit grade...)

Ich kann doch nicht Dinge schreiben, die mir nicht in den Sinn kommen!

Wie hättest du dich denn damit inhaltlich auseinendergesetzt? (Du kannst ja später antworten, es eilt nicht.)
 
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Philippa

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  • #43
Und noch eine andere Frage: wie füttert man denn den schwarzen Wolf in sich? Kann jemand konkrete Beispiele machen? Danke!
 

Kaisa

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  • #44
Ich muss die Geschichte vom Wolf erstmal wirken lassen, hat mir aber gut gefallen.
Noch schöner fand ich aber die Geschichte von iafa mit dem späten Glück seiner ehemaligen Nachbarin. Schade, dass auf die nicht weiter eingegegangen wurde. Vielleicht ist sie seit zehn Jahren wider Erwarten glückliche Großmutter, also das, was Du auch sein möchtest. Die Chance ist doch noch da.
Und es gibt Familien, die haben Kinder und Enkelkinder, aber keinen Kontakt - also leibliche Verwandte bedeuten nicht automatisch fröhliches Beisammensein unterm Christbaum! Freunde sind sehr wichtig, auch wenn sie keinen Partner ersetzen können. Die Erkenntnis ist in mir in letzter Zeit auch wieder gereift, das macht auch traurig in gewissen Stunden, ist aber wohl unvermeidlich. Denn nur wenn ich merke, dass ich etwas vermisse, kann ich aktiv werden. Ansonsten geht es mir wie Dir: Ich fühle mich recht wohl in meinem Leben, mir geht es gut - gesundheitlich, was schon mal schön ist.
Ansonsten lass Dich nicht fertig machen. Und wenn die Kindheitserlebnisse aufgearbeitet werden müssen, dann mach das - am besten mit fachlicher Unterstützung.
 
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Philippa

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  • #45
Zitat von Butte:
Als ich vorhin so ehrenamtlich am See entlanggegangen bin, rennt mich beinahe ein Typ um, dem die Spucke aus dem Mundwinkel läuft. Er: Sorry. Ich: Sportler? Er: Spiritueller. Ich: Na, hauptsache sinnstiftend.

Butte, ich habe nicht behauptet, Sport sei weniger wichtig als Spiritualität. Aber ich finde, der Wert des Sports liegt nicht in der Sinnstiftung.

Apropos Sinn: Ist es für dich sinnstiftend, Selbstbetrug zu benennen? Ist das Erkennen der Wirklichkeit, so wie sie ist, ein Wert an sich? Weshalb?
 
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Philippa

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  • #46
Zitat von Kaisa:
Und wenn die Kindheitserlebnisse aufgearbeitet werden müssen, dann mach das - am besten mit fachlicher Unterstützung.

Ja, da bin ich dran. Aber ich kann und will meine Gedanken und Gefühle nicht auf eine Stunde pro Woche beschränken. Da käme ich ja nirgends hin! Ausserdem glaube ich, dass hier in schriftlicher Form gewisse Muster klarer zu Tage treten als in der Therapie. Und ausserdem gibt es hier ja Leute, die sagen, was sie denken, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Im Alltag ist das eher seltener, oder zumindest sind die Leute nicht alle so scharfsinnig.
 

Kaisa

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  • #47
Zitat von Philippa:
Ja, da bin ich dran. Aber ich kann und will meine Gedanken und Gefühle nicht auf eine Stunde pro Woche beschränken. Da käme ich ja nirgends hin! Ausserdem glaube ich dass hier in schriftlicher Form gewisse Muster klarer zu Tage treten als in der Therapie.

Nein, nein. Das war keine Vorschrift à la: Das darfst Du nur beim Therapeuten oder dergleichen.
Wenn Du dran bist, gut. Denn nur dieses Forum...ich weiß nicht. Warst ja gestern ganz verzweifelt. Ist leider so: Wenn man hier schreibt, muss man auch einstecken können. ;-)
Aber so hast Du beides: Gespräche und Schreiben.
 
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  • #48
Philippa, in dem Film "Barfuß über Nacktschnecken" hatte die junge Frau das Glück, aus der oberen Mittelschicht zu kommen. Was denkst Du wäre, wenn das nicht der Fall gewesen wäre.
 
G

Gast

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  • #49
Zitat von Philippa:
Butte, ich habe nicht behauptet, Sport sei weniger wichtig als Spiritualität. Aber ich finde, der Wert des Sports liegt nicht in der Sinnstiftung.
Ach, vermutlich ist so ziemlich alles, was nennenswerten Anteil im Leben von jemandem hat, sinnstiftend. Kommt halt damit an, wie er damit umgeht (!), welche Bedeutung er ihm gibt, wie stark er es mit Emotionen und so besetzt.
Wobei mir bei der Sinndiskussion noch nicht klar ist, ob ein starker Unterschied zwischen "sinnstiftend" und "sinnvoll" gemacht wird. Geht es beim Stiften um dieses Macherische, so der Manager seines Sinns sein und so?

Apropos Sinn: Ist es für dich sinnstiftend, Selbstbetrug zu benennen? Ist das Erkennen der Wirklichkeit, so wie sie ist, ein Wert an sich? Weshalb?
Ist vermutlich ganz sinnvoll. Was meinst du mit "Wert an sich": daß es nicht bloß für anderes gebraucht oder mißbraucht wird? Ja, dann selbstverständlich.
Die WEshalb-Frage ist mehrdeutig. In welchem Sinn meinst du sie?

Wie ist das eigentlich mit diesem Thread hier: Es gibt von deiner Seite aus viererlei: Den Titel mit dem allgemein gehaltenen Lagerfeuer für Traurige. Das Startpost, in dem es um deinen Zustand geht mit der Bitte an die Foristen, dir persönlih Geschcihten oder irgendwelche aufheiternden Dienstleistungen zu erbringen. Dann im Threadverlauf die Versicherung, du habest keinen Thread gestartet, in dem es um dich gehen sollte, sondern analog zum Karatezentrum einen Thread für jeden, der gerade traurig ist. Dann im weiteren Verlauf das völlige Zusammenziehen von allem und jedem auf deine persönliche Thematik, mitsamt der Erklärung, du würdest das Forum und die Foristen kontrolliert als Therapie für dich nutzen oder instrumentalisieren. Ja was nun? Oder gehts bei diesen Erklärungen gar nicht darum, was stimmt, sondern sind das halt so Verteidigungsstrategien? Wer kontrolliert, dem kann nichts geschehen?
Du erinnerst dich vielleicht, daß ich mal als mein Bild von deinem Forumsauftreten geschrieben habe, du würdest dich wie ein dickes Kind einem vor die Füße werfen mit dem Wunsch, es möge an dir herumgezupft werden. Ich weiß nicht mehr genau, wie deine Reaktion war. Jetzt schreibst du selbst ähnliches. Was macht das mit dir (!), das jetzt selbst so zu schreiben, als sei das dein kontrollierter Plan?

Und so der Rückblick auf Kindheitsszenarien: ist das für dich tatsächlich, dein "Innerstes ins Internet zu schreiben"? Also ist das dein Innerstes? Wie kommts zu dieser Auffassung? Hörst du da ganz ganz intensiv in dich rein und auf die Frage "Was bin ich eigentlich, im tiefsten Innern?" erscheinen dann dieser Erinnerungsbilder? Definieren sie dich also derart? Was wäre, wenn sie nicht mehr so stark wären. Hättest du dann kein Innerstes mehr?
 

t.b.d.

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  • #50
Zitat von Philippa:
Und noch eine andere Frage: wie füttert man denn den schwarzen Wolf in sich? Kann jemand konkrete Beispiele machen? Danke!

Davon abgesehen, dass ich nicht an die Existenz des reinen Bösen glaube, denn die schlimmsten Dinge wurden/werden mit den besten Absichten getan... homo homini lupus.

Da ist er wieder der Wolf.
Er ist ein Teil von uns ohne den wir nicht wären was wir sind. Man wird ihn also nicht los und darf ihm nicht den Rücken zukehren. Also muss man ihn zähmen. Wie das geht weiß der kleine Prinz. Man muss sich vertraut machen. Mach dich vertraut mit deinem schwarzen Wolf - dann weißt du auch wie und womit man ihn füttert.

Meiner mag Steaks und Bier und schnelle Kurven. Aber alles auf einmal darf er nicht haben. ;-)
 

Frau M

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  • #51
Der mit dem Wolf tanzt.
 

vhe

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  • #52
Zitat von Philippa:
Und noch eine andere Frage: wie füttert man denn den schwarzen Wolf in sich? Kann jemand konkrete Beispiele machen? Danke!
Indem man ihm nachgibt.
So eine Art Placebo-Effekt, wie wenn jemand von einem Medikament alle Nebenwirkungen bekommt, von denen er in der Packungsbeilage gelesen hat.

Wenn Dein schwarzer Wolf also, rein theoretisch, darin besteht, ständig über die schnöde Welt zu jammern, die Dir irgendwelche Probleme beschafft hat, dann könntest Du ihn prima aushungern, indem Du z.B. die Schuldfrage komplett abhakst und sagst "Wie löse ICH das Problem, das ICH habe?"
 
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Philippa

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  • #53
Zuerst mal einen Dank an chiller7 für die Assoziation zu "Garp und wie er die Welt sah" (klingt nach einem interessanten Buch und ich verstehe nach dem Lesen des Wikipedia-Artikels zum Thema auch, weshalb du darauf kamst) und an Marlene für den Tipp, "die Wimper des Wolfs" zu lesen (eine interessante Geschichte, ich hoffe, ich habe sie verstanden).

@Butte: Ich wollte wissen, weshalb du das Erkennen der Wirklichkeit als Wert an sich siehst. (Das "an sich" habe ich so gemeint, wie du es verstanden hast.) Kannst du das begründen oder ist das eher eine intuitive Setzung?
Findest du das Benennen von Selbstbetrug eine für dich wichtige Aufgabe, oder ist es eher eine interessante/erheiternde/vielleicht auch mal herausfordernde Freizeitbeschäftigung, die dich davon abhält, dich zu langweilen?

Wie kommst du darauf, dass ich für mein Schreiben hier im Forum einen übergeordneten, von mir kontrollierten Plan hätte? Wenn ich sage, dass mir das Schreiben hier manchmal auch in meiner persönlichen Entwicklung weiterhilft, dann doch eben gerade, weil ich nicht kontrolliere, was geschieht!
Wenn ich am Anfang die Absicht hatte, dass dieser Thread einfach ein Ort ist, um einander ein wenig Trost zukommen zu lassen (sei dies durch Geschichtenerzählen, wie ich mir das zu Beginn gewünscht hatte, oder durch irgendetwas anderes), dann schliesst das doch nicht aus, dass ich auf etwas, das jemand geschrieben hat und das ich anders sehe, reagiere. Und dass sich in dieser meiner Reaktionsweise - insbesondere in Momenten, in denen es mir nicht gut geht - auch schwierige Muster von mir zeigen, das dünkt mich irgendwie klar. Wenn das dann angesprochen wird, versuche ich mich, damit auseinanderzusetzen - auch wenn es vielleicht im ersten Moment Abwehr hervorruft.

Dass ich diese Möglichkeit nutze, schliesst doch aber nicht aus, dass ich oft auch andere - und je nach Thema oder auch je nach meiner Stimmung und Diskussionsverlauf wechselnde - Motivationen dafür habe.

Dass ich davon geschrieben habe "mein Innerstes ins Internet zu schreiben", war eher ein falsch gewählter Ausdruck. Es war ja auch mitten in der Nacht und ich ziemlich durch den Wind!

Meine Kindheitserfahrungen werden immer weniger wichtig. Je mehr ich die durch sie geprägten problematischen Muster durchschaue und lerne, mich erwachsener und selbstbestimmter zu verhalten, desto mehr drückt sich in meinem Handeln das aus, was mich wirklich ausmacht. Wenn ich endlich all die Panzer aus dummen Gedankengebäuden loswerde, die mich unglücklich gemacht haben, dann kann ich besser ich selbst sein. Das äussert sich in grösserer Lebendigkeit und Klarheit, in mehr Gelassenheit und Lebensfreude. Ich erlebe das bereits, aber der Weg geht halt noch weiter und die Probleme, die mir besonders nahe gehen und deshalb auch nicht als erste gelöst werden konnten, erschweren das Eingehen und Leben von Liebesbeziehungen und stehen halt zu einem wichtigen Teil noch an, werden aber angepackt. Das Leben wird zeigen, wo's weitergeht.

@t.b.d.: Auch ich glaube nicht an die Existenz des reinen Bösen. Ich habe eigentlich eher den Eindruck, dass auch unsere Probleme "gottgewollt" sind.
Ich bin noch nicht sicher, ob ich das richtig durchschaue, aber es könnte sein, dass mein schwarzer Wolf Anerkennung und Aufmerksamkeit will und das Gefühl braucht, wichtig zu sein. Oder ist das etwas anderes?

@vhe: Ich verstehe deinen Beitrag nicht. Geht es jetzt ums Füttern oder ums Aushungern des Wolfes?
 

Yvette

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  • #54
Zitat von Philippa:
Meine Kindheitserfahrungen werden immer weniger wichtig.

In welcher Dekade war das denn (um nicht zu fragen, wie alt bis du). Meine Erfahrungen in meiner Kindheit waren ebenfalls nicht prickelnd und so konnte ich mich auf den Weg machen, nachdem mein Vater gestorben war. Das hat allerhand in Bewegung gebracht (bei mir).
 
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  • #55
Zitat von Philippa:
@Butte: Ich wollte wissen, weshalb du das Erkennen der Wirklichkeit als Wert an sich siehst. (Das "an sich" habe ich so gemeint, wie du es verstanden hast.) Kannst du das begründen oder ist das eher eine intuitive Setzung?
Hab ich doch beantwortet: sofern das "an sich" meint "ist nicht bloß Mittel zu einem anderen Zweck", so müßte es wohl auch Wert an sich sein, da ich nicht weiß, zu welchen Zwecken es das Mittel der Wahl wäre.

Findest du das Benennen von Selbstbetrug eine für dich wichtige Aufgabe, oder ist es eher eine interessante/erheiternde/vielleicht auch mal herausfordernde Freizeitbeschäftigung, die dich davon abhält, dich zu langweilen?
Ist das ein Gegensatz?

Wie kommst du darauf, dass ich für mein Schreiben hier im Forum einen übergeordneten, von mir kontrollierten Plan hätte?
Weil du so ewas wie einen Plan verkündet hast. Aber ja, das mag natürlich eine nachträgliche Rationalisierung gewesen sein, weil du dich von Foristen infrage gestellt oder getroffen oder verletzt oder wie das heißt fühltest.

Dass ich davon geschrieben habe "mein Innerstes ins Internet zu schreiben", war eher ein falsch gewählter Ausdruck. Es war ja auch mitten in der Nacht und ich ziemlich durch den Wind!

Meine Kindheitserfahrungen werden immer weniger wichtig. Je mehr ich die durch sie geprägten problematischen Muster durchschaue und lerne, mich erwachsener und selbstbestimmter zu verhalten, desto mehr drückt sich in meinem Handeln das aus, was mich wirklich ausmacht. Wenn ich endlich all die Panzer aus dummen Gedankengebäuden loswerde, die mich unglücklich gemacht haben, dann kann ich besser ich selbst sein. Das äussert sich in grösserer Lebendigkeit und Klarheit, in mehr Gelassenheit und Lebensfreude. Ich erlebe das bereits, aber der Weg geht halt noch weiter und die Probleme, die mir besonders nahe gehen und deshalb auch nicht als erste gelöst werden konnten, erschweren das Eingehen und Leben von Liebesbeziehungen und stehen halt zu einem wichtigen Teil noch an, werden aber angepackt. Das Leben wird zeigen, wo's weitergeht.
Ist doch vielleicht kein Zufall, daß du vom "Innersten" gesprochen hast. War ja auch nciht nur dieses Wort, sondern hast doch eine Geschcihte drum erzählt. Daß du das hier tust, weil es bei Freunden zu gefährlich wäre. Also da scheint sehr viel für dich auf dem Spiel zu stehen.
Was wäre denn stattdessen das Innerste?
Ein Vorteil so eines in der Vergangenheit wurzelnden Problems ist ja, daß man immer was zu tun hat: also dieses Problem bewältigen kann. Da immer den Eindruck haben kann, an was ganz Bedeutsamen dran zu sein. Dem ständigen Sichweiterentwickeln undso.
Wie wäre es denn, wenn man das nicht mehr hätte?
 
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Philippa

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  • #56
Zitat von Butte:

Also ist es für dich beides.

Zitat von Butte:
Daß du das hier tust, weil es bei Freunden zu gefährlich wäre.

Das war nächtliche Paranoia. Ein Versuch, mein eigenes Handeln zu verstehen zu einem Zeitpunkt, da mir der Verstand nicht wirklich diente.

Wobei ich über das Thema Vertrauen vermutlich schon noch mal weiter nachdenken sollte. Aber das nehme ich mir für die Therapie vor.

Zitat von Butte:
Ein Vorteil so eines in der Vergangenheit wurzelnden Problems ist ja, daß man immer was zu tun hat: also dieses Problem bewältigen kann. Da immer den Eindruck haben kann, an was ganz Bedeutsamen dran zu sein. Dem ständigen Sichweiterentwickeln undso.
Wie wäre es denn, wenn man das nicht mehr hätte?

Dann hätte ich wieder mehr Zeit für anderes. Z.B. das Buch über den Kongo lesen, das ich mir kürzlich gekauft habe. Öfter mal meine Nichten und Neffen hüten. Weiterhin Kurse über Philosophie besuchen.
Ich habe mir vorgenommen, wieder mehr Energie auf andere Interessen zu verwenden und auch damit angefangen.
 
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  • #57
Zitat von Philippa:
Naja, das ist ja so dein Vokabular, mit dem du dich offenbar so über dich verständigst, Aufgabe, Freizeitbeschäftigung usw. - Bei mir klingt da nicht so richtig was.

Dann hätte ich wieder mehr Zeit für anderes. Z.B. das Buch über den Kongo lesen, das ich mir kürzlich gekauft habe. Öfter mal meine Nichten und Neffen hüten. Weiterhin Kurse über Philosophie besuchen.
Ich habe mir vorgenommen, wieder mehr Energie auf andere Interessen zu verwenden und auch damit angefangen.
Machen die mehr dein Innerstes aus?
 
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  • #60