tigersleep

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  • #5.583
Lieb und Nett ist der Bruder von.... erzähl doch mal was von dir. :)

Fauche und sei wütend. Oder bist du ein Kuscheltier? Diese sind weich und genügsam.

Mir gingen deine Worte noch länger im Kopf rum. Irgendwie hast du da einen Nerv getroffen.

Was soll ich dir erzählen? Wer ich bin? Warum ich bin, wie ich bin? Ich könnte so allerlei erzählen. Von Depressionen und Gewalt im Elternhaus. Von Scheidungskriegen und Psychoterror und von gestohlenen Kindheitsjahren und von dem unguten Gefühl, dass das etwas mit dir macht, was du nie wieder los wirst. Von Ängsten und von Panik, von tränenüberströmten Kindergesichtern, die aus Angst den Notruf wählten, weil da einer am Boden lag und so nichts mehr sagen konnte und so stark blutete. Davon, wie man das hasserfüllte Gebrülle nicht vergisst und die schmerzvollen Schreie und wie man noch heute manchmal aufwacht und meint es zu hören. Davon, wie man bei lautem Streit dünnhäutig wird. Davon, wie man lernt den Mund zu halten und so schnell erwachsen wird, dass es einem den Kopf verdreht. Davon, wie es dich mit Wut und Hass erfüllt, wenn die Erinnerung hochkommt und mit der leisen Angst, dass es bei dir genauso werden könnte.

Ich könnte dir davon erzählen, wie es ist krank zu sein und zu wissen, dass du es bestenfalls managen kannst und nicht heilen. Davon, wie es an dir nagt und wie du jeden medizinischen Quatsch mit dir machen lässt, vielleicht hilft es ja. Davon, wie es ist nach einer Überdosis vom falschen Medikament am Boden zu liegen, sich vor Schmerzen zu winden, am ganzen Körper zu krampfen, keine Luft zu kriegen, Panik zu haben, nichts mehr zu sehen und zu hören, bis die Lichter ausgehen. Davon, wie du dann erst im Krankenhaus aufwachst und langsam verstehst, dass das Leben kostbar ist und dass du die schönen Momente genießen musst. Davon, wie es dir die Augen öffnet und du bewusster lebst und das Leben trotz allem schöner erscheint als vor der Diagnose, weil du mehr machst, dich mehr traust und freier bist.

Ich könnte dir davon erzählen, wie es ist sich zu fühlen, als würden alle dich immer anstarren, auch wenn das nicht so ist. Wie es ist, sich immer zurückzunehmen, weil dir andere Menschen Angst einjagen. Ich könnte dir erzählen, wie viel Kraft es kostet, aus solchen Gedankenmustern auszubrechen, wie viel mehr Kraft es kostet nach Hilfe zu fragen. Ich könnte dir aber auch von der Befreiung erzählen, die du verspürst, wenn du diese Zeit hinter dir lässt, wohlwissend, dass die Grundzüge Teil deiner Persönlichkeit bleiben, für immer. Wie du Tränen lachst, wenn du über deinen Schatten springst, wie es in deinem Bauch kitzelt und du vor Freude springst und lachst, egal was andere denken.

Ich könnte dir davon erzählen, wie es dich umhaut jemanden kennenzulernen, der liebevoll und einfühlsam, ja sogar empfindlich ist. Jemanden, bei dem du spürst, dass etwas in dir wächst und wo du unter jeder Berührung spürst wie du anfängst zu zittern, weil die Schutzmauern, die du einst zogst einstürzen. Wie sich endlich deine Emotionen ihren Weg suchen, endlich frei sind, nachdem du sie weggesperrt hast, weil sie dich jahrelang jederzeit hätten verraten können. Und wie du nie wieder zurückgehen wirst, dich nie wieder emotional kastrierst um dich zu schützen. Wie du lernst zu vertrauen, blind und ganz und gar. Von Wärme und Liebe und Harmonie und davon, dass dir all das so viel mehr bedeutet, wenn du weißt, dass es auch anders sein kann. Davon, wie du lernst, was Leidenschaft bedeutet in all ihren Facetten. Davon, wie es ist, sich in jemanden zu verlieben, der so stark erscheint und doch genauso zerbrechlich ist wie du, und wie du lernst, stark zu sein für diesen Menschen. Und wie du Gefallen daran findest, Beschützer und Beschützter zu sein.

All das könnte ich dir erzählen, und noch viel mehr. Ich könnte aber auch einfach sagen, dass ich tierisch auf die Rolling Stones stehe, dass "Paint it, black" eines meiner Lieblingslieder ist, aber dass meine generelle Lebensphilosophie eher "Get off of my cloud" ist.
 
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Julianna

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  • #5.584
@tigersleep Du hast mein Herz berührt.

Nun erklärt sich doch, einmal mehr, wie wunderschön dein Herz ist - hat es doch solch große Dinge geleistet. Ich dachte mir schon, dass diese verletzliche Schönheit nicht von ungefähr kommt. Solche herausragende Schönheit ist immer nur dort, wo auch mal tiefste Dunkelheit war. Nur da findet sich strahlend-helles Licht, wo der Schatten gewesen.
herz.gif


Edit: Du erinnerst mich an jemanden. Einer der besten Menschen, die ich je kennenlernen durfte.
 
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Zaphira

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  • #5.585
@tigersleep
Danke!
Du hast Dich quasi nackig gemacht und @Julianna 's Frage so offen beantwortet, daß es mich tief berührt hat.
Das ist die andere Seite dieses Forums, eben nicht nur von Sticheleien und kleinlicher Wortklauberei zu lesen, sondern zu wissen, da auf der anderen Seite des Bildschirms sitzt ein Mensch mit mindestens genauso vielen oder noch mehr Problemen, der aber nicht aufgibt und immer versucht, auch im Kleinen das Schöne zu sehen.
 
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  • #5.586
Mir gingen deine Worte noch länger im Kopf rum. Irgendwie hast du da einen Nerv getroffen.

Was soll ich dir erzählen? Wer ich bin? Warum ich bin, wie ich bin? Ich könnte so allerlei erzählen. Von Depressionen und Gewalt im Elternhaus. Von Scheidungskriegen und Psychoterror und von gestohlenen Kindheitsjahren und von dem unguten Gefühl, dass das etwas mit dir macht, was du nie wieder los wirst. Von Ängsten und von Panik, von tränenüberströmten Kindergesichtern, die aus Angst den Notruf wählten, weil da einer am Boden lag und so nichts mehr sagen konnte und so stark blutete. Davon, wie man das hasserfüllte Gebrülle nicht vergisst und die schmerzvollen Schreie und wie man noch heute manchmal aufwacht und meint es zu hören. Davon, wie man bei lautem Streit dünnhäutig wird. Davon, wie man lernt den Mund zu halten und so schnell erwachsen wird, dass es einem den Kopf verdreht. Davon, wie es dich mit Wut und Hass erfüllt, wenn die Erinnerung hochkommt und mit der leisen Angst, dass es bei dir genauso werden könnte.

Ich könnte dir davon erzählen, wie es ist krank zu sein und zu wissen, dass du es bestenfalls managen kannst und nicht heilen. Davon, wie es an dir nagt und wie du jeden medizinischen Quatsch mit dir machen lässt, vielleicht hilft es ja. Davon, wie es ist nach einer Überdosis vom falschen Medikament am Boden zu liegen, sich vor Schmerzen zu winden, am ganzen Körper zu krampfen, keine Luft zu kriegen, Panik zu haben, nichts mehr zu sehen und zu hören, bis die Lichter ausgehen. Davon, wie du dann erst im Krankenhaus aufwachst und langsam verstehst, dass das Leben kostbar ist und dass du die schönen Momente genießen musst. Davon, wie es dir die Augen öffnet und du bewusster lebst und das Leben trotz allem schöner erscheint als vor der Diagnose, weil du mehr machst, dich mehr traust und freier bist.

Ich könnte dir davon erzählen, wie es ist sich zu fühlen, als würden alle dich immer anstarren, auch wenn das nicht so ist. Wie es ist, sich immer zurückzunehmen, weil dir andere Menschen Angst einjagen. Ich könnte dir erzählen, wie viel Kraft es kostet, aus solchen Gedankenmustern auszubrechen, wie viel mehr Kraft es kostet nach Hilfe zu fragen. Ich könnte dir aber auch von der Befreiung erzählen, die du verspürst, wenn du diese Zeit hinter dir lässt, wohlwissend, dass die Grundzüge Teil deiner Persönlichkeit bleiben, für immer. Wie du Tränen lachst, wenn du über deinen Schatten springst, wie es in deinem Bauch kitzelt und du vor Freude springst und lachst, egal was andere denken.

Ich könnte dir davon erzählen, wie es dich umhaut jemanden kennenzulernen, der liebevoll und einfühlsam, ja sogar empfindlich ist. Jemanden, bei dem du spürst, dass etwas in dir wächst und wo du unter jeder Berührung spürst wie du anfängst zu zittern, weil die Schutzmauern, die du einst zogst einstürzen. Wie sich endlich deine Emotionen ihren Weg suchen, endlich frei sind, nachdem du sie weggesperrt hast, weil sie dich jahrelang jederzeit hätten verraten können. Und wie du nie wieder zurückgehen wirst, dich nie wieder emotional kastrierst um dich zu schützen. Wie du lernst zu vertrauen, blind und ganz und gar. Von Wärme und Liebe und Harmonie und davon, dass dir all das so viel mehr bedeutet, wenn du weißt, dass es auch anders sein kann. Davon, wie du lernst, was Leidenschaft bedeutet in all ihren Facetten. Davon, wie es ist, sich in jemanden zu verlieben, der so stark erscheint und doch genauso zerbrechlich ist wie du, und wie du lernst, stark zu sein für diesen Menschen. Und wie du Gefallen daran findest, Beschützer und Beschützter zu sein.

All das könnte ich dir erzählen, und noch viel mehr. Ich könnte aber auch einfach sagen, dass ich tierisch auf die Rolling Stones stehe, dass "Paint it, black" eines meiner Lieblingslieder ist, aber dass meine generelle Lebensphilosophie eher "Get off of my cloud" ist.
@tigersleep - beim Lesen Deiner Zeilen schossen mir Tränen in die Augen.
Du hast mich sehr bewegt!
Ich wünsche Dir einen ganz besonderen Menschen an Deine Seite - so wie Du es wohl auch bist.
 
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Julianna

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  • #5.587
@tigersleep
Reiß die Mauern ein, fick den labberigen Toast. Erschlag den Goldfisch. Brat dir nen Prachtsteak. Bagger alles nieder.
Hey! Alles glänzt, so schön Neu. Steig auf den Berg aus Dreck, weil oben frischer Wind weht.'Und sei mal richtig wütend. Küsschen für den *Herzbuben.
https://www.youtube.com/watch?v=qdtLCfEcPL4&list=RDEMifkbnFMd0-EoZrlRM4sPpA

Ich verbrenn mein Studio, schnupfe die Asche wie Koks
Ich erschlag meinen Goldfisch, vergrab ihn im Hof
Ich jag meine Bude hoch, alles was ich hab lass ich los (uh!)
Mein altes Leben, schmeckt wie 'n labbriger Toast
Brat mir ein Prachtsteak, Peter kocht jetzt feinstes Fleisch
Ich bin das Update, Peter Fox 1.1
Ich will abshaken, feiern, doch mein Teich ist zu klein
Mir wächst neue Reihe Beißer wie bei'm weißen Hai
Gewachst, gedopet, poliert, nagelneue Zähne
Ich bin euphorisiert, und habe teure Pläne
Ich kaufe mir Baumaschinen, Bagger und Walzen und Kräne
Stürze mich auf Berlin, drück auf die Sirene
Ich baue schöne Boxentürme, Bässe massieren eure Seele
Ich bin die Abrissbirne für die deutsche Szene
Hey, alles glänzt, so schön neu
Hey, wenn's dir nicht gefällt, mach neu (whoo)
Die Welt mit Staub bedeckt, doch ich will sehn wo's hingeht
Steig auf den Berg aus Dreck, weil oben frischer Wind weht
Hey, alles glänzt, so schön neu
Ich hab meine alten Sachen satt und lass sie in 'nem Sack verrotten
Motte die Klamotten ein und dann geh ich nackt shoppen
Ich bin komplett renoviert, Bräute haben was zu glotzen
Kerngesund, durchtrainiert, Weltmeister im Schach und Boxen
Nur noch konkret reden, gib mir ein ja oder nein
Schluss mit Larifari
, ich lass all die alten Faxen sein
Sollt ich je wieder kiffen, hau ich mir 'ne Axt ins Bein
Ich will nie mehr Lügen, ich will jeden Satz auch so meinen
Mir platzt der Kopf, alles muss sich verändern
Ich such den Knopf, treffe die mächtigen Männer
Zwing das Land zum Glück, kaufe Banken und Sender
Alles spielt verrückt, zitternde Schafe und Lämmer
Ich seh besser aus als Bono, und bin'n Mann des Volkes
Bereit die Welt zu retten, auch wenn das vielleicht zu viel gewollt ist
Hey, alles glänzt, so schön neu
Hey, wenn's dir nicht gefällt, mach neu (whoo)
Hier ist die Luft verbraucht, das Atmen fällt mir schwer
Bye Bye ich muss hier raus, die Wände kommen näher
Die Welt mit Staub bedeckt, doch ich will sehn wo's hingeht
Steig auf den Berg aus Dreck, weil oben frischer Wind weht
Hey, alles glänzt, so schön neu
 
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HrMahlzahn

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  • #5.588
Oh je, jetzt bin ich @chava irgendwie auf die Füße getreten. Da ist ihr zwischen den Zeilen ihre ganze Friedfertigkeit verloren gegangen.
Ein falscher Satz und schon einen Freund verloren.
 

chava

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  • #5.590
Was soll ich dir erzählen? Wer ich bin? Warum ich bin, wie ich bin?
Lieber @tigersleep,
viele Menschen gehen kaputt, wenn sie so viele schlechte Erlebnisse in so vielen Jahren hatten, wie du sie beschreibst. Und ganz wenige Menschen werden stark und beschließen, ihr eigenes Leben zu leben, trotz Vergangenheit. Und schaffen es. Dafür bewundere ich. Weil du mir hier im Forum positiv auffällst, bleibst halt auch noch mein hätte-ich-gern-zum-Schwiegersohn, falls der meinige sich mal in Luft auflösen sollte. Behalte bitte deine Lebensfreude genauso bei, ich bitte auch meine vvielen Englein im Himmel, dir bald ein ganz süßes und liebes Mädel zu schicken . . . :)
Herzliche Grüße
 
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HrMahlzahn

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  • #5.592
@tigersleep
Du hast von einem Kind erzählt, der durch die Hölle gegangen ist und dabei zu einem Menschen heran reifte, den alle gerne haben und den die Frauen lieben, als Partner oder potentiellen Schwiegersohn, je nach Alter, der das alles aber kaum wahrnimmt, weil er überall nur Böses vermutet. Was man dir als Kind sagte war nur Tadel. Das es auch Lob gibt, hast du nie gelernt. Inzwischen bekommst du (jedenfalls im Forum) jede Menge Lob, aber du spürst es nicht. Es kommt nicht in deinem Gehirn im Belohnungszentrum an, denn es ist dir fremd. Du musst es bewußt und aktiv erkennen, es dir antrainieren. Lies doch mal nach, was die Menschen hier über dich und an dich schreiben, du wirst dich wundern.
Du bist jetzt erwachsen und die Menschen überschütten dich im Überfluss mit positiven Gefühlen. Selbst ich alter Griesgram mag dich und bin manchmal neidig ob der vielen Sympathie, die dir entgegenschlägt. Schau dich um und nimm die Menschen und vor allem dich selbst an.

Paint it black ist großartig
und es reisst mich auch immer raus, wenn mich die Kindheit überkommt.

https://www.youtube.com/watch?v=O4irXQhgMqg

https://www.youtube.com/watch?v=hK2nzWui28Y
 
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  • #5.593
@HrMahlzahn , schon einige Male überkam mich ein bestimmtes Gefühl, wenn ich Deine Beiträge las, hab dies aber dann nicht weiter verfolgt, weil ich nicht sicher bin, ob es angebracht ist hier danach zu fragen. Ich möchte es nun doch tun.
Geht es Dir gesundheitlich gut?

Ich erinnere mich an Deinen Beitrag zur Weihnachtszeit, wo Du Dich für einiges bedankt hast und für anderes um Entschuldigung gebeten hast.
Heute hast Du es bei @119MKt8gf wieder getan.

Das kann natürlich ganz andere Gründe haben, doch manchmal ( ich erlebte es selbst in meiner Familie) kann es aufgrund einer lebensverändernden Situation sein.

Wenn ich Dir jetzt damit zu nahe trete, bitte ich Dich mir zu verzeihen und meine Frage zu vergessen.
Doch vielleicht ist es nicht der Fall und Du magst etwas erzählen, falls es überhaupt was zu erzählen gibt.
Manchmal zieht man einen anonymen Raum vor, da er abstrakter ist.
 
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Julianna

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  • #5.594
Mir gingen deine Worte noch länger im Kopf rum. Irgendwie hast du da einen Nerv getroffen.

Was soll ich dir erzählen? Wer ich bin? Warum ich bin, wie ich bin? Ich könnte so allerlei erzählen. Von Depressionen und Gewalt im Elternhaus. Von Scheidungskriegen und Psychoterror und von gestohlenen Kindheitsjahren und von dem unguten Gefühl, dass das etwas mit dir macht, was du nie wieder los wirst. Von Ängsten und von Panik, von tränenüberströmten Kindergesichtern, die aus Angst den Notruf wählten, weil da einer am Boden lag und so nichts mehr sagen konnte und so stark blutete. Davon, wie man das hasserfüllte Gebrülle nicht vergisst und die schmerzvollen Schreie und wie man noch heute manchmal aufwacht und meint es zu hören. Davon, wie man bei lautem Streit dünnhäutig wird. Davon, wie man lernt den Mund zu halten und so schnell erwachsen wird, dass es einem den Kopf verdreht. Davon, wie es dich mit Wut und Hass erfüllt, wenn die Erinnerung hochkommt und mit der leisen Angst, dass es bei dir genauso werden könnte.

Ich könnte dir davon erzählen, wie es ist krank zu sein und zu wissen, dass du es bestenfalls managen kannst und nicht heilen. Davon, wie es an dir nagt und wie du jeden medizinischen Quatsch mit dir machen lässt, vielleicht hilft es ja. Davon, wie es ist nach einer Überdosis vom falschen Medikament am Boden zu liegen, sich vor Schmerzen zu winden, am ganzen Körper zu krampfen, keine Luft zu kriegen, Panik zu haben, nichts mehr zu sehen und zu hören, bis die Lichter ausgehen. Davon, wie du dann erst im Krankenhaus aufwachst und langsam verstehst, dass das Leben kostbar ist und dass du die schönen Momente genießen musst. Davon, wie es dir die Augen öffnet und du bewusster lebst und das Leben trotz allem schöner erscheint als vor der Diagnose, weil du mehr machst, dich mehr traust und freier bist.

Ich könnte dir davon erzählen, wie es ist sich zu fühlen, als würden alle dich immer anstarren, auch wenn das nicht so ist. Wie es ist, sich immer zurückzunehmen, weil dir andere Menschen Angst einjagen. Ich könnte dir erzählen, wie viel Kraft es kostet, aus solchen Gedankenmustern auszubrechen, wie viel mehr Kraft es kostet nach Hilfe zu fragen. Ich könnte dir aber auch von der Befreiung erzählen, die du verspürst, wenn du diese Zeit hinter dir lässt, wohlwissend, dass die Grundzüge Teil deiner Persönlichkeit bleiben, für immer. Wie du Tränen lachst, wenn du über deinen Schatten springst, wie es in deinem Bauch kitzelt und du vor Freude springst und lachst, egal was andere denken.

Ich könnte dir davon erzählen, wie es dich umhaut jemanden kennenzulernen, der liebevoll und einfühlsam, ja sogar empfindlich ist. Jemanden, bei dem du spürst, dass etwas in dir wächst und wo du unter jeder Berührung spürst wie du anfängst zu zittern, weil die Schutzmauern, die du einst zogst einstürzen. Wie sich endlich deine Emotionen ihren Weg suchen, endlich frei sind, nachdem du sie weggesperrt hast, weil sie dich jahrelang jederzeit hätten verraten können. Und wie du nie wieder zurückgehen wirst, dich nie wieder emotional kastrierst um dich zu schützen. Wie du lernst zu vertrauen, blind und ganz und gar. Von Wärme und Liebe und Harmonie und davon, dass dir all das so viel mehr bedeutet, wenn du weißt, dass es auch anders sein kann. Davon, wie du lernst, was Leidenschaft bedeutet in all ihren Facetten. Davon, wie es ist, sich in jemanden zu verlieben, der so stark erscheint und doch genauso zerbrechlich ist wie du, und wie du lernst, stark zu sein für diesen Menschen. Und wie du Gefallen daran findest, Beschützer und Beschützter zu sein.

All das könnte ich dir erzählen, und noch viel mehr. Ich könnte aber auch einfach sagen, dass ich tierisch auf die Rolling Stones stehe, dass "Paint it, black" eines meiner Lieblingslieder ist, aber dass meine generelle Lebensphilosophie eher "Get off of my cloud" ist.
Fühl dich gedrückt. Ich nehm dich in die Arme. .... und ich bin kein Freund von Kitsch und so... wenn ich das schreibe, dann ist es mir bitterernst. Keine Floskel.
Ich nehm dich hier und jetzt in meine Umarmung... da gibt es kein Entkommen... da wirst du gedrückt ob du willst oder nicht..und umschlossen von Wärme und Verständnis... ganz ohne Worte.:)

Schlaf gut Tiger. Gute Nacht am Sternenzelt.
 
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Wolverine

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  • #5.595
Was'n hier los? Warum gibt es jetzt 3 Feuer? Warum sitz da ein Elefant und knabbert an den Stohballen? Ohoh.... Ich hab die falschen Pillen genommen..
 

Sevilla21

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  • #5.596
Puh Wölfchen... diese Pillen lassen Dich auch ganz schön alt aussehen.... ;)
 
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  • #5.597
Hey Süsse wie geht es dir?? Alles ok im Leben? @Sevilla21
 
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Sevilla21

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  • #5.598
Müde, aber alles super, danke!
Hey, es ist Wochenende!
Da wird das Wölfchen doch nicht alleine zuhause rumsitzen?!? Auf, auf, die Mädels wollen vernascht werden!!!:D
 

Wolverine

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  • #5.599
Müde, aber alles super, danke!
Hey, es ist Wochenende!
Da wird das Wölfchen doch nicht alleine zuhause rumsitzen?!? Auf, auf, die Mädels wollen vernascht werden!!!:D
Oh ja, ich hätte jetzt Lust en Mädel zu vernaschen.... Bei mir oder ihr zuhause. Dazu darf sie sitzen oder liegen.. Mir wurscht, solange sie sich entspannen und geniessen kann.... DAS wäre das Richtige grad.. :)

Aber ernsthaft:
Ich hatte eine extrem harte Woche.. Neue Aufgabe zugeschachert bekommen, neuer Kunde, scheiss Situation. Und musste früher raus, als gewohnt.. hatte nur so 3-4h Schlaf jede Nacht.. Chatten bin in alle Nacht. Und kann dann kaum Schlaf finden... Ich hole mir dieses Baldiranzeug, was hier jemand empfohlen hat..:oops::rolleyes:

Ich verstehe euch hier, die etwas Festes suchen, diese Woche bis jetzt am meisten, seit ich hier im Forum bin. Ich möchte grad bloss zu ihr ins Bett liegen und Schlaf finden.. Meine Ms. Right....
Ich mache EP oder PS dieses Jahr. Ganz sicher.

Mag mir jemand die Handys, die Tablets, die Laptops und den PC wegnehmen? Scheiss Support Bereitschaftsdienst auch noch am WE...:rolleyes::(

Ich schaufel noch Holz nach.. Und setzt schonmal Wasser auf für die Mary..
 
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Wolverine

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  • #5.601
Schau ihn Dir doch an -- das wilde Leben hat seinen Tribut gefordert ... ab zum Tanztee im Seniorenheim.
Mein Opa wollte mit über 90 noch ein "Bitte nicht stören"-Aufhänger fürs Zimmer im Altersheim... Das ist mein Ernst. Eines der letzten Male, als ich ihn sah haben wir über Sex gesprochen.. Naja so indirekt.. Er meinte bloss, dass das Leben zu kurz sei.... Und er genervt sei, weil er zu wenig Privatsphäre habe..

Leute, das Leben ist zu kurz! Geht raus und datet, was grad so kommt... Vielleicht passts ja..
Lasst euch das von einem alten Mann sagen!
 
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HrMahlzahn

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  • #5.602
@HrMahlzahn , schon einige Male überkam mich ein bestimmtes Gefühl, wenn ich Deine Beiträge las, hab dies aber dann nicht weiter verfolgt, weil ich nicht sicher bin, ob es angebracht ist hier danach zu fragen. Ich möchte es nun doch tun.


Hallo xx, ich glaube du nanntest dich vorher Mary Lu.

Es ist sehr nett dass du dir Sorgen um mich machst.

Ich gehöre tatsächlich noch zu diesen alten und altmodischen Menschen (ü 60) die es zuweilen für notwendig halten, ihr Tun zu reflektieren und sich, wenn nötig, dafür zu entschuldigen. Darin sehe ich nichts pathologisches, im Gegenteil, es dient meiner Psychohygiene und hilft mir, mich selbst ein wenig nett zu finden.

In Ausbildung und Beruf habe ich mich sehr intensiv mit Homo sapiens und seinen Anverwandten beschäftigt, daher kenne ich mich mit dieser Species recht gut aus und versuche, sie artgerecht zu behandeln.;) Das gelingt mir nicht immer, aber insgesamt doch recht erfolgreich, was sich durch meine vergleichenden Verhaltensstudien hier im Forum immer wieder bestätigt.

Mit meinen Neurosen und anderen Zipperlein komme ich gut zurecht und habe privat wie professionell gute Fachleute in Reichweite, falls mein eigenes Fachwissen mal nicht ausreicht.

Es freut mich, dass es noch so sensible Menschen wie dich gibt, die sich Gedanken um andere Menschen machen, auch wenn sie nicht gerade zum engsten Freundeskreis gehören. Das wird in unserer zunehmend anonymen Zeit, in der auf Facebook die Freunde in Tausenden gemessen werden, zu einer Seltenheit.

Danke XX

Herr Mahlzahn
 
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AlexBerlin

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  • #5.603
Es kommt darauf an, was das für dich beeinhaltet.
Ein Mann ist ja nicht weniger männlich, nur weil er weibliche Ansichten hat. Das hat ja nix mit Hormonen zu tun ;)
Das sehe ich auch so. In meinen Partnerschaften war mir aber wichtig, dass der Partner auch Dinge hat, die ihm wichtig sind, dass auch er für irgendetwas „brennt“. Probleme gab es, wenn der Partner neben unserer Partnerschaft wenig „Éigenes“ hatte.

Liebevolle Fürsorge ist aber weiblich (nach dem klischee-Archetyp).
Ich weiß, deshalb bin ich ja froh, dass es wenigstens die bei mir auch gibt :).
 
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  • #5.604
Das sehe ich auch so. In meinen Partnerschaften war mir aber wichtig, dass der Partner auch Dinge hat, die ihm wichtig sind, dass auch er für irgendetwas „brennt“. Probleme gab es, wenn der Partner neben unserer Partnerschaft wenig „Éigenes“ hatte. (...)

Da bist Du aber eine rühmliche Ausnahme ! Ja, gibt es, so ein Exemplar kenne ich sogar selbst. Nur ist das eben nicht die Regel. Die sieht - gerade beim weiblichen Teil der Bevölkerung - eher so aus, daß das "fremde" Feuer oft ganz schnell ausgetreten und versucht wird, sich den Partner "zurechtzubiegen" ... :(

Als Man hast Du eh schlechte Karten : Setzt Du Dich durch, bist Du egoistisch, nicht beziehungsfähig, und wirst verlassen. Läßt Du es Dir gefallen, bist Du nicht Manns genug, ein Weichei - und wirst ebenfalls verlassen. :rolleyes:

Bestenfalls kann man daraus schließen : Das waren dann eben die falschen Frauen - aber besser wird eine Trennung dadurch auch nicht ! :(
 

Ariadne_CH

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  • #5.605
Mir gingen deine Worte noch länger im Kopf rum. Irgendwie hast du da einen Nerv getroffen.

Was soll ich dir erzählen? Wer ich bin? Warum ich bin, wie ich bin? Ich könnte so allerlei erzählen. Von Depressionen und Gewalt im Elternhaus. Von Scheidungskriegen und Psychoterror und von gestohlenen Kindheitsjahren und von dem unguten Gefühl, dass das etwas mit dir macht, was du nie wieder los wirst. Von Ängsten und von Panik, von tränenüberströmten Kindergesichtern, die aus Angst den Notruf wählten, weil da einer am Boden lag und so nichts mehr sagen konnte und so stark blutete. Davon, wie man das hasserfüllte Gebrülle nicht vergisst und die schmerzvollen Schreie und wie man noch heute manchmal aufwacht und meint es zu hören. Davon, wie man bei lautem Streit dünnhäutig wird. Davon, wie man lernt den Mund zu halten und so schnell erwachsen wird, dass es einem den Kopf verdreht. Davon, wie es dich mit Wut und Hass erfüllt, wenn die Erinnerung hochkommt und mit der leisen Angst, dass es bei dir genauso werden könnte.

Ich könnte dir davon erzählen, wie es ist krank zu sein und zu wissen, dass du es bestenfalls managen kannst und nicht heilen. Davon, wie es an dir nagt und wie du jeden medizinischen Quatsch mit dir machen lässt, vielleicht hilft es ja. Davon, wie es ist nach einer Überdosis vom falschen Medikament am Boden zu liegen, sich vor Schmerzen zu winden, am ganzen Körper zu krampfen, keine Luft zu kriegen, Panik zu haben, nichts mehr zu sehen und zu hören, bis die Lichter ausgehen. Davon, wie du dann erst im Krankenhaus aufwachst und langsam verstehst, dass das Leben kostbar ist und dass du die schönen Momente genießen musst. Davon, wie es dir die Augen öffnet und du bewusster lebst und das Leben trotz allem schöner erscheint als vor der Diagnose, weil du mehr machst, dich mehr traust und freier bist.

Ich könnte dir davon erzählen, wie es ist sich zu fühlen, als würden alle dich immer anstarren, auch wenn das nicht so ist. Wie es ist, sich immer zurückzunehmen, weil dir andere Menschen Angst einjagen. Ich könnte dir erzählen, wie viel Kraft es kostet, aus solchen Gedankenmustern auszubrechen, wie viel mehr Kraft es kostet nach Hilfe zu fragen. Ich könnte dir aber auch von der Befreiung erzählen, die du verspürst, wenn du diese Zeit hinter dir lässt, wohlwissend, dass die Grundzüge Teil deiner Persönlichkeit bleiben, für immer. Wie du Tränen lachst, wenn du über deinen Schatten springst, wie es in deinem Bauch kitzelt und du vor Freude springst und lachst, egal was andere denken.

Ich könnte dir davon erzählen, wie es dich umhaut jemanden kennenzulernen, der liebevoll und einfühlsam, ja sogar empfindlich ist. Jemanden, bei dem du spürst, dass etwas in dir wächst und wo du unter jeder Berührung spürst wie du anfängst zu zittern, weil die Schutzmauern, die du einst zogst einstürzen. Wie sich endlich deine Emotionen ihren Weg suchen, endlich frei sind, nachdem du sie weggesperrt hast, weil sie dich jahrelang jederzeit hätten verraten können. Und wie du nie wieder zurückgehen wirst, dich nie wieder emotional kastrierst um dich zu schützen. Wie du lernst zu vertrauen, blind und ganz und gar. Von Wärme und Liebe und Harmonie und davon, dass dir all das so viel mehr bedeutet, wenn du weißt, dass es auch anders sein kann. Davon, wie du lernst, was Leidenschaft bedeutet in all ihren Facetten. Davon, wie es ist, sich in jemanden zu verlieben, der so stark erscheint und doch genauso zerbrechlich ist wie du, und wie du lernst, stark zu sein für diesen Menschen. Und wie du Gefallen daran findest, Beschützer und Beschützter zu sein.

All das könnte ich dir erzählen, und noch viel mehr. Ich könnte aber auch einfach sagen, dass ich tierisch auf die Rolling Stones stehe, dass "Paint it, black" eines meiner Lieblingslieder ist, aber dass meine generelle Lebensphilosophie eher "Get off of my cloud" ist.
Lieber Tiger,
Ich bin berührt von deiner Offenheit und deinem Mut, hier all diese negativen Erlebnisse anzudeuten, die du erlebt hast. Dass das kaum jemand bei dir erwartet hätte, weil du der Forums-Sonnenschein bist (sorry! ;)), zeigt vielleicht mit welcher Kraft und Energie du dich deiner Vergangenheit gestellt haben wirst.
Du hast weniger mein Mitgefühl als noch viel mehr meinen Respekt gewonnen.

Ich bin leider gerade etwas mit Fasnacht, Hochzeit und co. Aber das war mir wichtig dir zu schreiben.
 
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  • #5.606
Hallo xx, ich glaube du nanntest dich vorher Mary Lu.

Es ist sehr nett dass du dir Sorgen um mich machst.

Ich gehöre tatsächlich noch zu diesen alten und altmodischen Menschen (ü 60) die es zuweilen für notwendig halten, ihr Tun zu reflektieren und sich, wenn nötig, dafür zu entschuldigen. Darin sehe ich nichts pathologisches, im Gegenteil, es dient meiner Psychohygiene und hilft mir, mich selbst ein wenig nett zu finden.

In Ausbildung und Beruf habe ich mich sehr intensiv mit Homo sapiens und seinen Anverwandten beschäftigt, daher kenne ich mich mit dieser Species recht gut aus und versuche, sie artgerecht zu behandeln.;) Das gelingt mir nicht immer, aber insgesamt doch recht erfolgreich, was sich durch meine vergleichenden Verhaltensstudien hier im Forum immer wieder bestätigt.

Mit meinen Neurosen und anderen Zipperlein komme ich gut zurecht und habe privat wie professionell gute Fachleute in Reichweite, falls mein eigenes Fachwissen mal nicht ausreicht.

Es freut mich, dass es noch so sensible Menschen wie dich gibt, die sich Gedanken um andere Menschen machen, auch wenn sie nicht gerade zum engsten Freundeskreis gehören. Das wird in unserer zunehmend anonymen Zeit, in der auf Facebook die Freunde in Tausenden gemessen werden, zu einer Seltenheit.

Danke XX

Herr Mahlzahn

Hallo Herr Mahlzahn!

Für Deine schöne Antwort danke ich Dir, und es freut mich sehr, dass sich meine Befürchtung nicht bewahrheitet hat. :)

MaryLu alias XX
 
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tigersleep

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  • #5.607
Hallo ihr Lieben,

so viel Resonanz in so kurzer Zeit, so viele liebe Worte, das hätte ich nun wirklich nicht erwartet. Ich bin gerührt und - das ist mein Naturell - ein wenig verlegen. In früheren, dunkleren Jahren hätte mich das wahrscheinlich mehr geschockt als heute, wäre es mir unwahrscheinlich, künstlich, gespielt vorgekommen. Denn damals, das kann ich euch ja so im Vertrauen sagen, war ich nicht der Forums-Sonnenschein (;) @Ariadne_CH). Heute kommt es mir immer noch unwahrscheinlich vor, aber ich habe gelernt, Menschen zu vertrauen, ihnen zuzugestehen, dass sie vielleicht doch nicht immer nur das Schlechteste im Sinn haben, dass viele von ihnen es tatsächlich so gut meinen, wie sie es sagen. Ein langer Weg.

An dieser Stelle möchte ich trotzdem kurz eine Sache erwähnen, von der ich das Gefühl habe, sie wurde vielleicht falsch verstanden. Ich will kein Mitgefühl einheischen, will keine tröstenden Worte, kein "Ach du Armer!". Nein, nein, nein. Alles, nur das nicht. Ich will das Leben feiern, will an dieser Stelle noch einmal unterstreichen, dass ich viele, viele sehr schöne Momente erleben durfte, und dass ich die Sonnenscheinmentalität von der Besten gelernt habe, als ich nicht geglaubt habe, dass so etwas überhaupt möglich ist. Dass schmerzhafte Erinnerungen uns lähmen können, uns Kraft rauben, aber uns genauso motivieren und zu neuen Höchstleistungen anspornen können. Ich wollte euch nur kurz sagen, dass, ganz egal wie düster die Tage auch sein mögen, die Zukunft ganz eure ist.

Euer Tiger
 
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Ariadne_CH

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Ich setze mich mal ans Feuer, auf einen halb auseinander fallenden Strohballen. (Was habt ihr denn damit angestellt? ;))
Heute passt mein Gefühl sogar zum Titel: Ich bin verwirrt, sogar sehr verwirrt, aber auf eine nicht ausschliesslich unangenehme Weise.
 

HrMahlzahn

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  • #5.609
Ich setze mich mal ans Feuer, auf einen halb auseinander fallenden Strohballen. (Was habt ihr denn damit angestellt? ;))
Wir müssen hier mal ordentlich aufräumen. Irgendwelche herzlosen Rabauken haben hier in der letzten Zeit gehaust und alles durcheinander gebracht. Das Feuerholz umher geschmissen, die wärmenden Wolldecken zerissen, und überall liegen Zigarettenkippen. Es soll hier wieder warm und gemütlich werden. Das ist hier kein Platz für Streit und Aggression. Ich habe heißen Roiboostee mit Vanille dabei und für die total Unterkühlten gibts einen Schuß Rum dazu. Hat jemand eine Gitarre, Ukulele oder ein Akkordeon?
 
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