Krampus in Österreich
Schaurige Kreaturen treiben auch in der österreichischen Vorweihnachtszeit ihr Unwesen. Allerdings kann man diesen unmittelbar begegnen: Beim Krampuslauf ziehen verkleidete Erwachsene durch die Straßen. Sie tragen Kostüme aus zotteligem Fell, Hörnern und einer angsteinflößenden Fratze. Der Krampus ist zuständig für die unartigen Menschen. Im Unterschied zu Knecht Ruprecht kommt er aber selten allein: Die Perchten gehören zu seinem Gefolge. Die können gut sein oder böse, aber sie tragen immer Glocken bei sich, mit denen sie die bösen Geister des Winters austreiben.
Die Perchten waren einst das Gefolge der Frau Perchta, aka Frau Hulda oder auch Frau Holle, eine Schicksalgöttin die dem Haushalt des Gottes Wotan vorstand. Dem germanischen Volksglauben zufolge zog Wotan nebst Gefolgschaft (die sogenannte wilde Jagd) ab dem Spätherbst übers Land um Seelen einzusammeln, gut erkennbar an seinem langen Mantel, der die Sonne verdunkelte und auch spürbar durch die kalten stürmischen Winde. Der Sitz seines Haushaltes befand sich auf den Spitzen der verschneiten Berge, die in der vorwinterlich klaren Luft und aufgrund des niedrigen Sonnenstandes weithin sichtbar wurden.
Da all diese sichtbaren Beweise nicht ignoriert werden konnten mussten sie in die aufkommende christliche Religion integriert bzw. assimiliert werden.
So wurde Wotan sinnbildlich unterworfen und dient seither als Krampus. Frau Perchta geriet aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit und lebt als Frau Holle fort.
Der dämonisierte, vom christlichen Bischof an der Kette geführte und von den Kindern gefürchtete Krampus, symbolisiert mehr als man auf den ersten Blick erkennen kann.
Es ist ein Akt wie aus dem alten Rom.
Dort wurde z.B. der keltische König Vercingetorix anlässlich Julius Cäsars Triumphzug nach mehrjähriger Einkerkerung öffentlich zur Schau gestellt.
Über die Haftbedingungen im alten Rom (bzw. Cäsars Militärlager) ist wenig bekannt, doch dürfte Cesars Fürsorge kaum mehr als das bloße Überleben zum Zwecke der öffentlichen Vorführung gesichert haben.
Ein hoher Grad an Verwahrlosung könnte durchaus zweckdienlich gewesen sein. Man wollte vermutlich keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass das Gute (Rom, sysbolisiert durch den herausgeputzten Triumphator) über das Böse (die Barbaren) gesiegt hatte.
Der Fairness halber sei gesagt, daß das auch manchen Amerikanern peinlich ist.^^
12 Sekunden x 5 Schuss pro Sekunde x 0,3€ pro Schuss macht 18€. Das ist billiger als kaufen.
Ich wäre trotzdem für sprengen. Das geht schneller und ist lustiger.