Liebe Marlene,
wenn zwei Menschen zusammenleben wollen, spielt die Art und Weise, wie sie beide im Alltag mit den Normen und Gepflogenheiten unserer Gesellschaft umgehen, eine wichtige und bestimmende Rolle. Das drückt sich in der Wohnungseinrichtung genauso aus wie in der Kleidung, in der Wahl der gemeinsamen Freunde und dem Verhalten in der Öffentlichkeit. Dabei schließen sich Konventionalität und Unkonventionalität nicht gegenseitig aus: Wer nicht konventionell ist, ist deswegen noch lange nicht unkonventionell.
Konventionalität heißt, gesellschaftliche Normen anzuerkennen, selber danach zu leben und das auch von anderen zu erwarten. Verbindliche Umgangsformen, gute Manieren und eine bewahrende Grundhaltung sind die Merkmale des konventionellen Menschen.
Unkonventionalität heißt, Originalität und Individualismus zu demonstrieren, sich nicht nach althergebrachten Verhaltensvorschriften zu richten: Eine locker-lässige Lebenseinstellung, die der Konventionelle bestenfalls nur dem “Künstlervolk” nachsieht.
Sind die beiden Balken im Persönlichkeitsprofil auf einem relativ niedrigen Niveau, bedeute das, dass wenig Wert auf Konventionen gelegt wird und zugleich kein Bedürfnis besteht, sich besonders unkonventionell zu zeigen. Wenn beide Merkmale relativ hoch gewertet sind, wird zum einen viel Wert auf verbindliche Umgangsformen, gute Manieren und eine bewahrende Grundhaltung gelegt, zum anderen besteht parallel dazu die Tendenz, Originalität und Individualismus zu demonstrieren.
Obwohl sich Gegensätze dieser Merkmale kurzzeitig gerne anziehen, sollte im Hinblick auf eine dauerhafte Beziehung bei der Partnerwahl darauf geachtet werden, dass die Grundeinstellung beider Partner annähernd übereinstimmt.
Ist Ihre Frage damit beantwortet?
Herzliche Grüße aus Hamburg,
Markus Ernst