AW: Je länger Single,desto eigenartiger?
Ja, ich denke, da ist in vielen Fällen was dran.
Es kommt sicher in erster Linie auf den Menschen selbst an, wie er sozial eingebunden ist, ob er es weiter gewohnt ist, mit anderen Menschen (Familie, Freunden) klarzukommen.
Meine Erfahrung ist, dass sich leider viele ihre kleine Welt schaffen, in der sie - verständlicherweise - tun und lassen, worauf sie gerade Bock haben. Ist ja auch okay... Aber sie suchen nach einer Partnerin/einem Partner, jammern sogar Freunden die Ohren voll, dass ihnen etwas im Leben fehlt, niemand da ist, mit dem sie ihr Leben teilen können etc.
Nur da kommt dann der Haken:
Sie lernen jemanden kennen... alles wirkt optimal... man gibt sich nett, fröhlich und gelassen. Doch nach ganz kurzer Zeit beginnt es zu bröckeln. Dieser neue Mensch, der da plötzlich im Leben ist, stellt gewisse Anforderungen (Aufmerksamkeit, gemeinsame Zeit, Teilhabe am Leben)... und entweder man lässt die neue Person in sein kleines Reich oder öffnet die Tür etwas weiter und tritt einen Schritt nach draußen. Aber das passiert nicht. Man muss ja seine Bequemlichkeit aufgeben, mal runter von der Couch kommen, kann mal nicht stundenlang vorm PC sitzen und spielen, TV schauen...
Letztendlich versucht der in seiner Ruhe Gestörte, den neu hinzugewonnenen Menschen abzuwimmeln oder um Verständnis und Kompromissbereitschaft zu betteln. Das mag ja mal gehen, man hat selbst ja auch etwas zu tun... Nur, wenn es immer nur nach einer Nase geht, passiert nicht mehr viel - es wird sich gar keine Mühe mehr gegeben, mal auszugehen, für die andere Person da zu sein... es werden nur noch die eigenen Interessen verfolgt und der Andere hat sich anzupassen. Tut er das nicht, ist er raus!
In meiner Beobachtung sind das dann auch die Singles, die ewig suchen... immer und immer wieder einen Versuch starten, der dann nicht länger als 2-3 Monate anhält (meist in Abhängigkeit dessen, wie lange die andere Person das erduldet).
So funktioniert Partnerschaft jedenfalls gar nicht.
Ich glaube auch nicht, dass dieses Eigenbrödler-Dasein abgestellt werden kann. Die meisten fühlen sich so wohl und denken, dass das alles so richtig und normal ist. Eben, weil sie gar nicht merken, wie sie sich bereits verändert haben.